Als ich beschloss einen Blog zu verfassen, der zumindest ein bisschen mit meinem Interesses an Leistungsanalyse im Sport und im
speziellen im Dartsport in Verbindung steht, war ich mir nicht sicher, ob es genügend Stoff geben würde um so einen täglichen
Blog zu füllen. Aber darüber hätte ich mir keine Sorgen zu machen brauchen...
Da hätte ich mir den Gang zum Optiker sparen können.
Es gibt zwei Themen, die mich gestern Abend am meisten interessiert haben, aber ich bin noch zu verwirrt und verdutzt um ins
Detail zu gehen. Das erste war Phil und seine Brille. Worum ging es denn da nun überhaupt? Er beginnt eine Turnier mit seiner
neuen Brille und stellt dann fest, dass sie unbequem ist und das - welche Überraschung - das helle Licht auf der Bühne sich
im Glas spiegelt. Nach einer miesen und einer nur durchschnittlichen Leistung stellt er fest, dass er geheilt ist. Er sieht auf
einmal wieder gut und alles läuft weiter wie gewohnt! Das ist schon erstaunlich!
Drinnen? Draussen?
Der Newcastler Australier Paul Nicholson musste sich nach dem Spiel gegen Beaton erst bestätigen lassen, dass das Turnier für ihn
vorbei war, das glaubt man doch gar nicht und es hat mich verwirrt. Er behauptete, er hätte vor dem Spiel gar nicht wissen wollen,
wie denn die Lage so sei, so dass er sich ganz aufs Gewinnen fokussieren könne. Ich halte das nicht für eine gute Strategie,
Wissen ist Macht!
Ein durchschnittlicher Spieler
Liebst Du ihn nicht auch, den Drei-Dart Durchschnitt? Hie vier Dinge die Du nicht über dieses "Dartbarometer" weißt (na ja
Der Drei-Dart Durchschnitt wurde von der BDO für die Medien "erfunden" und laut meiner Quelle - dem ehemaligen BDO und PDC
Schiedsrichter Fred Williams - zeigten die Spieler nur wenig oder gar kein Interesse daran.
Der Drei-Dart Durchschnitt liefert nur einen sehr groben Hinweis darauf, wie viele Dart ein Spieler bis zum Ausmachen brauchte.
Der Fehler liegt hauptsächlich darin, dass durchaus der Spieler, der den niedrigeren Durchschnitt hat, gewinnen kann. Wie ist
das möglich? Das ist ganz einfach, ein Grund dafür ist, dass der Spieler der gewinnt seinen Durchschnitt beim Ausmachen
sinken lässt, was beim Gegner nicht der Fall ist, zumindest nicht so oft.
Wird "The Power" irgendwann einen 122er Durchschnitt erzielen, wie das Sky Sports vorhersagt? Nein, wahrscheinlich nicht.
Würde zum Beispiel Taylor ein Spiel gewinnen, ohne dass sein Gegner ein Leg gewinnt, müsste er schon fast alle Legs in einem
12-Darter oder noch besser gewinnen (125,25 Durchschnitt). Kleinere Ausrutscher und 13-Darter würden ihn auf 115.65 senken.
Wenn Taylor bei seinen ersten neun Darts im Bereich von einem Durchschnitt von 110 und 115 liegt, müsste er jedes Mal
Finishs zwischen 150 und 170 Punkten werfen! Sollte der Gegner auch ab und zu ein Leg vielleicht ebenfalls in 12 Darts gewinnen,
würde seine bester Neun-Dart Durchschnitt von 115 in auch nicht auf diese 122 bringen.
Vom Standpunkt eines Trainers aus kann der Drei-Dart Durchschnitt mit dem Score einer Runde bei einem Golfspieler vergleichen
werden. Er liefert einen vagen Hinweis auf die erbrachte Leistung, gibt aber einem Spieler keinen Hinweis darauf, was gut
gelaufen ist und was nicht. Ein Golfspieler könnte jedes Mal in einem Bunker hängengeblieben sein, von dort aus aber immer
direkt eingelocht haben um sein Par zu retten. Nur durch eine detailliertere Analyse allen vorhandenen Materials würde der
Trainer in der Lage sein herauszufinden, dass man nicht daran arbeiten muss, wie man aus einem Bunker wieder heraus kommt und
dass man sich vielleicht bei der nächsten Trainingseinheit auf die Genauigkeit konzentrieren sollte. Beim Dartsport geht es rein
um große Scores, wie das mit den Doubles oder dem Rechnen oder anderen Faktoren, die einem am Gewinnen hindern steht, wird Dir
der Drei Dart Average nicht verraten.