Die PDC Weltmeisterschaft 2013

Wir reden über den Weltmeisterschafts- Hype und wie "Fergie Zeit" allen Spielern helfen könnte!
Der Hype
Nach den vielen Sky Sports Trailern, die für die Weltmeisterschaft werben (sie erzählen auch eine Geschichte des Dartsports) fing das Turnier vor einer Woche mit einer großen Medien und natürlich Sky Sports Fanfare an. Als die ganze Aufregung etwas verblasst war, ging es wirklich los: Robert Thornton gegen Magnus Caris. Die übrigen Spieler beschlossen, dass ihnen das alles zu heiß wäre und ein Dartabend, der auch nicht in die Nähe des Hypes kam folgte.

Auch Raymond van Barneveld war nicht beeindruckt, weder mit dem ersten Tag noch mit dem, was uns vorher aufgetischt worden war. Er beklagte sich darüber, dass die Spieler anscheinend Angst davor hatten, da hoch zu gehen und ihr normales Spiel zu spielen. Er hatte Recht und zeigte dann, was man mit einer aggressiven und sorglosen Haltung vermischt mit großem Können und ausgefeilter Technik erreichen kann.

In mancher Hinsicht freilich kann man die Weltmeisterschaft als Vorspiegelung falscher Tatsachen verstehen. Ja, es stimmt schon, dass Spieler aus aller Welt daran teilnehmen, aber sie werden oft von den Fachleuten bevormundet (auch wenn es denen wahrscheinlich gar nicht auffällt, was sie tun) und auch die PDC macht das in einem gewissen Maß. Zum Beispiel unterscheiden sie sich dadurch, dass sie in einem Vorrundenspiel antreten müssen und zusammen auf die Bühne gehen müssen, nicht einzeln, wie die "richtigen" Spieler, Auf der anderen Seite gilbt es schon auch Spieler aus dem United Kingdom in der Vorrunde. Was dann wieder die Frage aufwirft, warum die niederen Ränge der PDC solche Plätze bekommen, die doch auch von aufsteigenden ausländischen Spielern eingenommen werden könnten?

Die Qualifikanten haben auch kein vernünftiges Spielfeld, auf dem sie gegeneinander antreten können. Gelegentlich erlaubt es die PDC, dass "Johnny Foreigner" ein Tour Event ausrichtet aber überwiegend findet die Tour in England und außerhalb der finanziellen Reichweite der nicht in Gro0britannien lebenden Spieler statt.

Die Globalisierung des Dartsports ist ein faszinierender Prozess. Ich habe eine Vision, wie das Turnier 2033 aussehen könnte, also in 20 Jahren. Das Finale findet dann zum Beispiel in Japan statt oder vielleicht auch in Holland nachdem es im Vorjahr in Indien ausgetragen wurde. 2033 werden sich dann die Spieler aus Großbritannien mit Spielern gleicher Fähigkeiten aus einem Dutzend verschiedener Nationen mischen und jemand wird auftauchen und uns an das Turnier von 2013 erinnern und daran, wie die Ausländer damals behandelt wurden! Das ist vielleicht eher ein Hirngespinst als eine Vision.


Fergie
Mir ist schon klar, dass Alex Ferguson nicht bei allen schrecklich beliebt ist. Was aber nicht bestritten wird ist, dass er der erfolgreichste Klub Manager des britischen Fußballs ist und das sein Verlangen nach Erfolg sich trotz seiner 71 Jahre nicht verringert hat!

Ich habe über Adrian Lewis nachgedacht, nachdem ich einen ausgezeichneten Artikel von Patrick Collins gelesen habe, der in der Sportbeilage der Sunday Mail veröffentlicht wurde. Er berichtet, wie Fergie, obwohl er begeistert davon war, dass United den direkten Nachbarn City kürzlich geschlagen hatte, er nicht schlafen konnte, weil er versuchte herauszufinden, warum sein United das Spiel beinahe aus der Hand gegeben hatte. Irgendwann hatte er von der unruhigen Nacht genug, stand gegen morgen auf und schaute sich das ganze Spiel auf dem Video noch einmal an.

Lewis seinerseits schlug diesen Weg nicht ein. Nach seinem wackligen Start ins Turnier räumte er ein, dass er erleichtert darüber war, dass er weiter war und jetzt heimfahren würde und seine schlechte Leistung vergessen würde. Keine schlaflose Nacht für den Jackpot, es sei denn wegen seines gerade erst geborenen Babys.

Wir haben den Nutzen der Reflektion schon gelegentlich diskutiert. Einerseits will man (irgendwann) eine Niederlage hinter sich lassen oder auch einen Sieg vergessen, wie das bei Fergie und dem Jackpot der Fall war, aber auch Fragen beantwortet haben. Aber man kann aus jeder Vorstellung auch viel lernen und einfach nur zu vergessen bedeutet, dass man all die Energie und die Anstrengung verschwendet hat, die man in diese Vorstellung gesteckt hatte.

Ganz egal, ob du Adrian Lewis oder der letzte in den Reihen des Dog and Duck C Teams bist, ein bisschen Fergie Zeit nach einem Spiel könnte sehr hilfreich sein!








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