Equal Darts

Wie groß ist der Vorteil, den man hat, wenn man ein Leg anfangen darf? Auf der höchsten Ebene im Steeldart kommt es beim 501 oft genug vor, dass gegen die Darts gewonnen wird, die Spiele sind schwierig und oft so lang, dass die Spieler erschöpft sind, aber im E-Dart Bereich leidet das Spiel darunter und ich denke, dass es im Steel-Dart auch so weit kommen wird.

Früher wurde 301 gespielt, als die Spieler besser wurden, musste man etwas unternehmen, weil der Vorteil anfangen zu dürfen, zu groß wurde; deshalb wurde in Großbritannien das Format auf 501 verlängert. Dann wurde es auf 1001 ausgedehnt, manchmal sogar auf 3001, aber diese Formate wurden wieder aufgegeben und lieber die Spiele insgesamt auf mehr Legs 501 verlängert. Trotzdem wird immer noch nach einem Weg gesucht, wie man den Vorteil des Anfangen dürfen überwinden kann, wenn man die Fähigkeiten und die Beständigkeit der Wettkampfteilnehmer testen möchte.

Bei den Spitzenspielern wird im Steel-Dart und E-Dart unterschiedlich bemessen, wie gut sie sind. Damit wird das besser vergleichen können, lassen wir solche Dinge wie DoubleIn DoubleOut, SingleIn DoubleOut und SingleIn SingleOut außer Acht und konzentrieren uns auf den Teil des Spiels, in dem es darum geht so schnell wie möglich die Punktezahl zu verringern.

Im Steel-Dart geht es dabei darum, wie viele hohe Scores man erzielen kann, weil Dir dass die erste Chance auf den Sieg gibt. Wenn man E-Dart spielt ist es anders, da geht es darum, wie viele Fehlwürfe man hat. Je weniger um so höher die Chance auf den Sieg. Das hört sich so an, als wäre es das Gleiche, das ist es aber nicht. Im Steel Dart wären die beste Leistung drei Scores von 180, 180 und 141 Punkten, im E-Dart sind es vier Scores von 150, 150, 150 und 51 Punkten.

Warum sind es im E-Dart nicht auch drei Scores? Das Bullseye ist im E-Darts so groß, dass es einfacher ist elf Mal in Folge das Bullseye zu treffen als acht Mal hintereinander ein Tripel-Feld. Das Bullseye ist viel einfacher zu treffen als die Tripel 20 und ist so zum bevorzugten Scoring Feld geworden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Top Darter ein perfektes Spiel wirft ist 50 zu 50. Eine Lösung könnte sein, dass man mit einem geteilten Bull spielt, so dass es schwieriger wird 50 Punkte zu treffen, weil dann dass Bullseye nur noch die Größe eines Dimes hätte, aber bisher hat man sich nicht dazu durchgerungen. So änderte sich die Situation im E-Dart nicht und jemand, der sich entscheiden würde es mit drei Scores zu versuchen, ist viel zu sehr im Nachteil - also wird es erst gar nicht versucht.

Im Steel-Dart hingegen wird es immer wichtiger, wie, wann und wer das Ausbullen gewinnt. Je wichtig die Spieler das nehmen umso besser sind sie wahrscheinlich. Und so wird das Thema in Amerika auch im Liga Spiel viel weniger diskutiert als bei Turnieren. Das Können der örtlichen Spieler ist nicht so groß, dass es hier wirklich darauf ankommen würde, wer anfangen darf. 501 Punkte auszumachen, wenn jeder der Spieler zwei oder drei Anläufe für die Doppel braucht, negiert den Vorteil des ersten Wurfs. Als erster auf einem Doppel zu stehen bringt ja nur wirklich etwas, wenn man das Doppel auch sicher treffen kann. Sobald der Spieler, der angefangen hat, das Doppel verfehlt, wird es ein Kampf darum, wer trifft und es bringt gar nichts, wenn man als erster die Chance dazu hatte.

Zurück zu unserer Überlegung, dass der die erste Chance hat, der besser scort. Im E-Dart beträgt der Unterschied oft nur einen einzigen Dart, den Dart nämlich, der das Bull nicht trifft. Es ist sehr wichtig im E-Dart sofort zu treffen, weil es sehr wahrscheinlich ist, dass der Gegner gleich gut ist.

Im Steel Dart beträgt der Unterschied oft einen ganzen Score, einen großen Score mehr, weil es hier auch wahrscheinlicher ist, dass die Gegner sich auf unterschiedlichen Level bewegen, Dafür ist es einfach viel zu schwierig, den höchsten Wert, die Tripel 20, zu treffen. Daher meine Aussage, dass beim E-Dart der Maßstab ist, wie oft Du nicht triffst, während beim Steel-Dart der Maßstab ist, wie oft Du triffst.

Das bedeutet auch, dass im E-Dart Sieger und Verlierer viel enger bei einander liegen als im Steel-Dart. Bei zwei gleich guten Spielern wird es um so wichtiger, als erster werfen zu dürfen, es ist fast schon die Entscheidung darüber, ob man gewinnt oder nicht und es spielt gar keine Rolle mehr, wer der bessere Spieler ist. Im Steel-Dart könnte die Situation ähnlich werden und es ist möglicher Weise auf der professionellen Ebene schon so.

Ich denke, es sollte nicht mehr so ausschlaggebend für einen Wettkampf sein, wer anfangen darf. Entscheidend für Sieg oder Niederlage sollte sein, wer der bessere Spieler während des gesamten Spiels ist. Im E-Dart dürfte es viel mehr Spieler geben, die vier Scores Spiele spielen können als es drei Scores Spieler im Steel-Dart gibt, also wäre es im E-Dart noch wichtiger eine Lösung zu finden.

Was würde jetzt mit dem Spiel geschehen, wenn wir diesen Vorteil des ersten Wurfs ausschalten würden? Das könnte sehr interessant werden, Dann gäbe es für den Zweiten die Möglichkeit des Unentschiedens oder des Siegs, wenn er weniger Darts braucht, um auf Null zu kommen - das gäbe den Spielen Dramatik, die jetzt fehlt. Das wurde einen Wettkampf doch interessanter machen, als er das jetzt ist, denkt Ihr nicht auch?

Nun lasst uns einmal überlegen, wie man das umsetzen könnte. Wir fangen mal mit E-Dart an, weil es dort nötiger ist. Die gegenwärtigen Automaten sind nicht auf eine solche Veränderung eingestellt, sie sind so programmiert, dass das Spiel zu Ende ist, wenn einer der Spieler auf Null kommt. Die Umprogrammierung konnte teuer und schwierig werden. Auf jeden Fall müsste man zuerst mit den Spieler darüber reden, ob sie so eine Veränderung haben möchten, was vielleicht nicht ganz einfach wäre.

Das Konzept der "Equal Darts" ist bei vielen Leuten unbekannt und die wenigsten haben in Erwägung gezogen es zu spielen. Unentschieden, die eine Wiederholung der Spiele erfordern würden, sind etwas Fremdes. Und wie immer, wenn etwas anders ist, gibt es genügend Leute, die allein auf Grund dieser Tatsache dagegen sind. Das hat man doch immer schon so gemacht und so soll es auch bleiben, wird das Mantra vieler sein. Aber man sollte trotzdem anfangen sich darüber zu unterhalten. Beim E-Dart gäbe es vielleicht sogar die Möglichkeit, dass man dieses Spiel als Option in die Automaten einbauen könnte. Schließlich ist E-Dart etwas amerikanisches und die Amerikaner mögen Veränderungen, Modifizierungen und Versuche, etwas zu verbessern.

Die Situation im Steel-Dart ist gleichzeitig besser und schlechter. Man muss keine Maschine verändern und Kosten würden auch keine entstehen, also bräuchte es nur den Willen der Menschen, um das Spiel zu spielen - das ist der bessere Teil. Aber, da gibt es so etwas wie "Tradition", an der viele Menschen hängen - das ist der schlechte Teil. Ich kann mir vorstellen, das es jede Menge Spieler gibt, die so einen Wechsel ablehnen nur aus dem Grund, dass das Spiel eben so nicht gespielt wird. Jeder Versuch das Spiel zu verändern oder zu verbessern wird mit Widerstand rechnen müssen, aber man sollte trotzdem diskutieren, wob man den Vorteil des ersten Wurfs nicht abschaffen sollte. Oder, anders ausgedrückt, die Person, die die wenigsten Darts braucht, sollte ein Spiel gewinnen.

Denkt nur einmal darüber nach, wie sich die Outshots verändern würden. Ein Beispiel: Beide Spieler hätten noch 50 Punkte Rest. Wie würde man das angehen, wenn man als Erster werfen müsste?

Was denkt Ihr? Denkt Ihr es wäre besser zu versuchen, dass Spiel zu verbessern oder am gegenwärtigen Zustand festzuhalten? Wärt Ihr bereit, so etwas wie "Equal Darts" in Erwägung zu ziehen?







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