World Grand Prix - Spielberichte 5. Tag

Taylor gewinnt epischen Kampf - Stars ziehen in die Halbfinale ein
Phil Taylor erkämpfte sich sechs Legs in Folge und schlug Gary Anderson in einem sensationellen Viertelfinale.
Taylor zeigte in einem der bisher besten Spiele des World Grand Prix eine herausragende Vorstellung, verpasste dabei knapp einen Neun-Darter, der der erste in diesem Turnier gewesen wäre, und verwandelte einen 2:3 Rückstand noch in einen Sieg. Anderson leistete einen entscheidenden Beitrag zu diesem Thriller, er führte mit 2:1 und 3:2, kam dann aber leicht aus dem Tritt und konnte nur noch zusehen, wie Taylor davonzog.
Taylor trifft nun in den Halbfinalen aus Adrian Lewis, der mit einem 4:1 Sieg über Wayne Jones zum ersten Mal in Dublin unter die letzten 4 einzieht. Um ins Finale zu kommen müsste Lewis Taylor zum ersten Mal bei einem Fernsehturnier besiegen.
Im zweiten Halbfinale treffen die Nummer zwei und die Nummer 3 der Welt aufeinander, Raymond van Barneveld und James Wade, die beide ihre Viertelfinale gegen Barrie Bates und Andy Hamilton mit 4:1 gewinnen konnten.




Adrian Lewis 4:1 Wayne Jones

Adrian Lewis steht nach seinem 4:1 Sieg über Wayne Jones zum ersten Mal in den Halbfinalen des World Grand Prix.
Lewis, Nummer 9 der Welt, spielte zum Teil brillant und warf Checkouts über 105, 161 und 140 Punkte. Auch Jones hielt sich gut, hatte die höheren Scores und war auch sicherer auf den Eröffnungs-Doppeln, verlor aber drei Sets im jeweils fünften Leg, weil Lewis immer im entscheidenden Augenblick zauberte.

Lewis fing mit einem 105er Finish im ersten Leg an und baute mit der Doppel 10 seine Führung auf 2:0 aus. Jones schlug mit der Doppel 7 und dann einer 180 im vierten Leg zurück und konnte sich das vierte Leg auch sichern, weil Lewis drei Darts auf die Doppel verwarf. Lewis war im fünften Leg am Wurf und nutze seinen Vorteil zum Gewinn des Legs und des ersten Sets.
Zwei der ersten drei Legs des zweiten Sets gingen an Jones, dann spielte Lewis zwei herausragende Legs und sicherte sich erneut das fünfte Leg und damit das Set zum 2:0.
Das dritte Set konnte sich Jones ohne Schwierigkeiten holen, er warf eine Doppel 16 gegen den Wurf in Leg 1, dann die Doppel 4 zum 2:0 und gewann das dritte Leg mit Hilfe einer 180 und der Doppel 10 - Lewis hatte in diesem Leg 12 Darts auf das Eröffnungsleg verworfen.
Im vierten Set war Lewis wieder da, traf die Doppel 8 im ersten Leg, ein 95er Finish in Leg 2 und ein 66er Checkout zum Setgewinn und führte 3:1
Die ersten beiden Legs des fünften Sets teilten sich die beiden Spieler, dann traf Jones die Doppel 18 gegen den Wurf nicht und Lewis fehlte nur noch ein Leg zum Sieg. Leg vier ging mit der Doppel 16 an Jones, aber zum dritten Mal konnte Lewis sich das fünfte Leg eines Sets holen, nachdem er es mit einem Score über 160 Punkte eröffnet hatte, warf er noch eine 140 und ein 140er Finish für einen 12-Darter zum Sieg.

"Ich bin wirklich sehr glücklich, dass ich durchgekommen bin, aber mein Job ist noch nicht erledigt, ich will noch weiter kommen," sagte Lewis. "Ich fing nicht gerade toll an, aber meine Scores und meine Finishes waren gut. Als ich 2:0 führte spürte ich, dass ich nachliess und Wayne holte sich das dritte Set, das hätte nicht passieren dürfen. Da stand ich dann unter Druck, aber ich habe gut reagiert und konnte die nächsten beiden Sets gewinnen. Ich habe ein paar hohe Finishs ausgemacht und wenn mir das im Finale auch gelingt, bin ich dabei."



Raymond van Barneveld 4:1 Barrie Bates
Der Holländer Raymond van Barneveld fegte mit einem 4:1 Sieg an Barrie Bates vorbei in die Viertelfinale des World Grand Prix.
Der fünffache Weltmeister ist damit weiter auf Kurs Richtung eines dritten Finales nacheinander bei diesem Turnier. Er gewann die ersten drei Sets jeweils mit 3:1 und wehrte Barrie Bates Comeback ab. Er trifft jetzt im Halbfinale auf James Wade.

Mit der Doppel 19 holte sich Bates das erste Leg des Spiels, traf aber im zweiten das Bullseye nicht und van Barneveld schnappte es sich mit der Doppel 2. Mit einem 103er Finish ging der Holländer dann in Führung und sicherte sich das Set im folgenden Leg mit der Doppel 18.
Set zwei lief nach dem gleichen Muster ab - van Barneveld kam erneut von hinten und holte sich dann doch das Set.
Im dritten Set übernahm nach einer 180 die Führung in Set drei, vergab im zweiten Leg Darts auf die Doppel und das Leg fiel mit der Doppel 10 an Bates, aber van Barneveld war sofort wieder da und holte sich die folgenden beiden Legs zur 3:0 Führung.
Bates reagierte mit einem 104er Finish im ersten Leg des vierten Sets und konnte auch das zweite Leg gewinnen, bevor der fünffache Weltmeister sich Leg drei nach einem Einstiegsscore von 152 Punkten das dritte Leg mit der Doppel 8 sicherte. Im vierten Leg warfen beide Spieler eine 180, dieses Mal aber konnte sich Bates durchsetzen und mit der Doppel 20 das Set gewinnen.
Van Barneveld gelang es das erste Leg des 5.Sets mit der Doppel 8 zu holen und seine Nerven zu beruhigen, wehrte im zweiten Leg eine 180 des Walisers ab und begann das dritte Leg erneut mit einem Score von 152 Punkten, was ihm genügend Vorsprung gab sich das Set zu sichern, obwohl er zunächst zwei Darts auf die Doppel 20 vergab.

"Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich in den Halbfinalen stehe," kommentierte van Barneveld. "Einige Leute haben schon behauptet, ich wäre wegen meiner Rückenprobleme noch nicht wieder soweit, aber ich bin ein Kämpfer. Das Ergebnis schaut sehr deutlich aus, aber ich habe mich auf der Bühne nie sicher gefühlt und meine Scores waren nicht beständig. Ich bin noch nicht wieder ganz da und meine Ausdauer ist nicht besonders, die langen Spiele fallen mir im Augenblick schwer. In den Halbfinalen muss ich besser sein, dieses Mal habe ich mich auf den Eröffnungsdoppeln immer unsicher gefühlt. Ich glaube aber an mich und daran, dass ich alles erreichen kann, was ich erreichen will. Wenn ich im Kopf klar bin kann ich jeden schlagen, aber ich muss hart dafür arbeiten.



James Wade 4:1 Andy Hamilton
James Wade besiegte nach einem langsamen Start Andy Hamilton noch mit 4:1, er gewann dazu vier Sets in Folge und steht nun in den Halbfinalen.
Der Champion von 2007 verlor das erste Set ohne ein einziges Leg gewonnen zu haben, warf dann aber wieder eine Reihe von Finish über 100 Punkte zum Sieg. Wade wird nun im Halbfinale auf Raymond van Barneveld treffen auf dem Weg zu seinem fünften Major-Titel, meint aber, dass er sich verbessern muss, wenn er wirklich den Titel holen möchte.

"Ich habe mit 4:1 gewonnen, aber ich habe nicht den Eindruck, dass ich an meine Bestleistung auch nur annähernd heran kam, ich kann es kaum erwarten, dass ich wieder Feuer fange," meinte Wade. " Dieses Spiel hat mir gezeigt, dass ich falsch trainiere wenn ich mich auf meine Doppel fokussiere. Die Doppel sind nicht mein Problem, im Augenblick sind es die Tripel. Ich werde im Halbfinale gegen Barney gut spielen. Er ist ein Weltklasse Spieler, wenn ich nicht gut spiele, wird er mich demütigen - aber ich wachse ja mit der Herausforderung."

Hamilton holte sich gegen den Wurf mit der Doppel 10 das erste Leg des Spiels und hatte nach einem Finish über 88 Punkte und der Doppel 16 das Set in der Tasche, ohne dass Wade überhaupt einen Dart auf die Doppel gehabt hätte.
Ins zweite Set stieg der Linkshänder mit einem Score von 160 Punkten ein und holte es sich mit einem 116er Finish in einem 12-Darter. Hamilton reagiert mit einem 106er Finish, auf das Wade mit einem 101er Checkout antwortete, bevor er sich das Set mit der Doppel 10 und einer 100% Doppelquote sicherte.
Auch Set drei fiel ohne Legverlust mit drei Mal der Doppel 10 an Wade, im vierten Set verlor er nur ein Leg und führte 3:1.
Leg eins des vierten Sets hatte Hamilton mit einem 68er Finish gewonnen, Wade begann das zweite Leg mit einem 160er Score und glich mit der Doppel 20 aus. Auch Leg drei konnte Wade sich nach einer 180 gegen den Wurf sichern und zum Setgewinn traf der die Doppel 20.
Hamilton warf ein starkes erstes Leg des fünften Sets, auf das Wade mit einem 154er Finish antwortete. Anschließend machte er 121 Punkte auf dem Bullseye aus, Hamilton stand schon auf 20 Punkten Rest. Das vierte Leg ging mit einem Anfangsscore von 152 und einem 64er Checkout an Hamilton, aber er konnte Wade nicht mehr aufhalten, der sich schon im nächsten Leg mit der Doppel 20 den Sieg sicherte.



Phil Taylor 4:3 Gary Anderson
Mit dem Gewinn von sechs Legs nacheinander kämpfte sich Phil Taylor wieder ins Spiel und holte sich gegen Gary Anderson einen 4:3 Sieg und einen Platz im Halbfinale.
Taylor zeigte in einem der besten Spiele aller World Grand Prix Turnier eine sensationelle Vorstellung, bei der er nur knapp den allerersten Neun-Darter verpasste - er kam von einem 2:3 Rückstand nach einmal zurück und sicherte sich den Sieg. Anderson leistete ebenfalls seinen Beitrag zu einem Thriller, er führte 2:1 und 3:2, verlor dann aber seine Sicherheit auf das Eingangs-Doppel und Taylor zog an ihm vorbei.

"Es war toll an so einem Spiel beteiligt zu sein," sagte Taylor. Gary war brillant und hat einige fantastische Würfe gehabt, er setzte mich die ganze Zeit unter Druck. Jetzt kann fast nichts mehr schiefgehen, ich hoffe, dass ich den Titel behalten kann, das war wirklich ganz hohes Niveau."

Das Duo teilte sich die ersten vier Legs des Spiels, dann warf Taylor ein exzellentes Leg, in das er mit einem Score von 160 Punkten einstieg und in dessen Verlauf er auch noch eine 180 traf und holte sich mit der Doppel 16 die Führung.
Anderson antwortete mit sechs fehlerlosen Darts und holte sich Leg eins des zweiten Sets, nach einer 180 warf er ein 120er Finish. Im folgenden Leg warfen beide Spieler ein Maximum, Taylor sicherte es sich mit der Doppel 20. Ins dritte Leg stieg Anderson mit 160 Punkten ein und wehrte eine 180 von Taylor ab, bevor er sich mit einem 61er Checkout in Führung spielte. Zu Beginn des vierten Legs warf er fünf perfekte Darts und hatte dann genügend Vorsprung um sich trotz sechs Fehlwürfen auf die Doppel mit der Doppel 2 das Set zu schnappen.
Auch das erste Leg des dritten Sets begann er mit 160 Punkten, warf dann Scores von 121 und 135 und ging mit einem 14-Darter in Führung. Er baute sie im nächsten Leg mit einem Maximum und der Doppel 2 weiter aus, bevor Taylor mit einer eigenen 180 und einem 124 Finish zurückschlug und mit einem 81er Checkout ausgleichen konnte. Das entscheidende Leg eröffnete Taylor mit Scores über 160 und 137 Punkte, hatte dann aber vier Fehlwürfe auf Doppel und Anderson konnte sich mit der Doppel 20 die 2:1 Führung holen.
Im vierten Set führte Anderson erneut mit 2:0 und wieder konnte Taylor mit der Doppel 20 und der Doppel 10 ausgleichen. Im fünften Leg erspielte er sich einen Vorsprung und holte sich mit der Doppel 20 in diesem spannenden Match das 2:2.
Zum dritten Mal nacheinander ging Anderson im fünften Set mit 2:0 in Führung, beide Spieler warfen dabei Maxima. Im dritten Leg erzielte Anderson sein drittes Maximum in diesem Set, schaffte es aber nicht mit sechs Dart 145 Punkte auszumachen und Taylor kam mit der Doppel 20 wieder heran. Im vierten Leg hätte Taylor fast einen Neun-Darter geworfen - nach Scores über 160 und 180 Punkte traf er auch noch die Tripel 20 und die Tripel 19 für das 164er Finish, verfehlte aber das abschließende Bullseye, holte sich das Set aber noch in 11 Darts. Aber Anderson hielt dagegen und gewann das Set zum 3:2 mit der Doppel 20.
Dann verlor der Schotte auf einmal seine Sicherheit auf sein Lieblings-Anfangs-Doppel, die Doppel 20 und Taylor profitierte gleich im ersten Leg des sechsten Sets davon. Nach einem 177 Score stand er auf 120 Punkten Rest, die er sicher ausmachte. Leg zwei holte er sich mit der Doppel 8 und Leg drei mit der Doppel 10 und hatte damit ausgeglichen.
Im ersten Leg des siebten Sets traf Taylor das Bullseye für sein Finish nicht und Anderson kam wieder ins Spiel, traf aber weder die Doppel 20 noch die Doppel 10 und Taylor schnappte sich das Leg noch. Auch das zweite Leg ging an Taylor und im dritten Leg stand er nach Scores von 120, 180 und 177 Punkten auf 24 Punkten Rest. Dann leistete er sich drei Fehlwürfe und gab damit Anderson noch einmal eine Chance, der aber wieder die Doppel 20 nicht traf und Taylor holte sich mit der Doppel 6 diesen bemerkenswerten Sieg.

"Mir gelang es zwar gegen Phil in Führung zu gehen, aber in den beiden letzten Sets war ich weg vom Fenster," sagte Anderson. "Ich traf die Doppel 20 einfach nicht mehr und kam nicht hinein und man darf Phil einfach keine Chance geben, sonst buttert er Dich unter. Ich hatte jetzt eine paar Monate mit Schulterproblemen zu kämpfen und eigentlich nichts zu verlieren. Ich habe mein Bestes gegeben."







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