World Matchplay - Spielberichte 1.Tag

Brillanter Barney erzielt Neun-Darter

Vincent van der Voort 10:6 Dennis Priestley
Vincent van der Voort verdarb Dennis Priestley seine Geburtstagsparty und schlug ihn mit 10:6.
Priestley hatte am Freitag seinen 60. Geburtstag gefeiert, bevor er am Samstag zu einem rekordträchtigen 17. Mal ans Oche des World Matchplays trat. Aber sein Versuch endlich einmal zu Titeleheren zu kommen, nachdem er schon drei Mal das Finale erreicht hatte, ging schon in der ersten Runde zu Ende, weil Vincent van der Voort sauberer spielten und unter die letzten 16 einzog.
Im ersten Leg wehrte Priestley eine 180 von Voncent van der Voort ab und sicherte sich das Leg mit einem 73er Finish, er kannte dann aber nur zusehen, wie der Holländer die folgenden vier Legs gewann und das Spiel dominierte.
Im dritten Leg verfehlte Priestley dabei das Bullseye während van der Voort die Doppel 20 sicher traf. Er ließ Checkouts über über 76 und 120 Punkte folgen. Im fünften Leg warf Priestley eine 180, vergab dann aber fünf Darts auf den Leggewinn, was van der Voort zu nutzen wußte.
Auch in den folgenden beiden Legs warf Priestley jeweils eine 180 und konnte seinen Vorteil umsetzen - er reduzierte seinen Rückstand auf 3:4 und saß schon auf 85 Punkten Rest, aber van der Voort machte 108 Punkte aus und verhinderte den Ausgleich.
Legs 9 und 11 fielen an Priestley, aber der Holländer holte sich Leg 10 und konnte seinen Vorsprung halten und im 12. Leg erneut auf zwei Legs ausbauen bevor ihm dann im nächsten Leg ein 157er Finish gelang und er auf 8:5 davon zog.
Dann erlaubte er sich allerdings sechs Fehlwürfe und Priestley schöpfte noch einmal Hoffnung und konnte noch ein Leg gewinnen. Aber van der Voort reagierte mit einer 180 die ihm zum 9:6 verhalf und er nutzte erneute Probleme Priestleys mit den Doppeln, um seinen Sieg mit der Doppel 20 klar zu machen.

"Es ist sehr schwer gegen Dennis zu spielen, weil Du nie in Deinen Rhythmus kommst," meinte van der Voort. "Ich bin ein schneller Spieler, ich muss immer warten. Ich habe gut angefangen, aber dann zuviel Zeit zum Nachdenken gehabt. Vor dem Spiel habe ich mich toll gefühlt, aber das konnte ich nicht zeigen. Einige meiner Finishes waren sehr gut, aber ich war nicht beständig und habe auch einige Chancen vergeben, was es schwerer für mich machte. Die 108 und die 157 waren sehr wichtig."
Er wird jetzt in der zweiten Runde am Mittwoch entweder auf James Wade oder Andy Smith treffen und sagte dazu: "Ich bin sehr glücklich, dass ich in der zweiten Runde stehe und werde erst einam für ein paar Tage zurück nach Holland fahren bevor ich zur zweiten Runde zurückkommen. Ich hoffe, dass ich dort ein gutes Spiel abliefern werde, egal auf wen ich treffen werde. Letztes Jahr stand ich in den Viertelfinalen und dieses Jahr möchte ich noch weiter kommen. Aber jetzt bin ich schon einmal in der zweiten Runde und damit auf dem richtigen Weg."

Priestley kommentierte: "Das war nicht der Dennis Priestley von früher, der hätte nie so viele Chancen vergeben. Man muss beständig sein und sauber spielen und die Chancen, die man bekommt auch wahrnehmen. Ich habe einfach zu viele Legs verschenkt, wenn auch mein Scoring ganz gut war. Ich habe einige 180er Geworfen und ich hoffe, die Zuschauer hatten Spaß am Spiel. Ich habe nicht versucht gemein zu sein und mein Spiel noch langsamer zu machen. Ich habe mein Tempo gespielt und er war gut genug um zu gewinnen. Er hatte einige gute Finishes und die 157 waren tödlich, weil ich sonst näher heran gekommen wäre. Es wäre dann 7:6 gewesen, so war es 8:5.
Priestley wird wohl nach seinem 60. Geburtstag auf dem Pro Circuit kürzer treten, aber er hofft nächsten Sommer im Winter Garden noch ein 18. Mal dabei zu sein.
"Das war nicht mein letzter Auftritt. Nicht solange ich im Ranking so weit vorne bleibe, dass ich mich qualifizieren kann," sagte er. "Ich nehme es wie es kommt und wenn ich gut genug bin, um eingeladen zu werden, bin ich natürlich wieder dabei. Schließlich komme ich aus Yorkshire - wir würden nie auf eine Gelegenheit verzichten Geld zu verdienen oder auf die Chance einen Titel zu holen."



Wayne Jones 10:8 Colin Osborne
Wayne Jones holte sich mit dem 10:8 über Colin Osborn seinen ersten Sieg beim World Matchplay.
Jones hatte in den letzten drei Jahren jedes Mal in der ersten Runde verloren, aber dieses Mal überwand er mit dem Sieg über den UK Open Finalisten von 2009 die erste Hürde.
Beide Spieler kämpften in einer nicht gerade erstklassigen Vorstellung mit ihren Doppeln, bevor es dem Spieler aus Wolverhampton beim Stand von 6:7 gelang vier der letzten fünf Legs für sich zu entscheiden.
Das erste Leg holte sich Jones gegen den Wurf, aber Osborne glich nach Doppelproblemen von Jones gleich wieder aus. Auch die nächsten beiden Leg gingen gegen den Worf, dann gelang es Osborne nach einer 180 mit der Doppel 16 3:2 in Führung zu gehen.
Jones glich gleich weider aus, aber Osborne übernahm mit einem 96er Finish wieder die Führung. Im neunten Leg traf dann Osborne die Doppel nicht und Jones konnte mit 5:4 nach vorne gehen. Osborne glich mit einem weiteren 96er Finish wieder aus, die folgenden beiden Legs wurden erneut geteilt. Dann konnte Osborne mit einem 97er Checkout 7:6 in Führung gehen.
Jones schlug mit einem 120er Finish zurück, holte sich auch wohl Spiel entscheidend das 15. Leg und baute mit einem 101er Checkout seine Führung aus. Ein Leg konnte Osborne noch gewinnen, nachdem Jones die Doppel 16 nicht getroffen hatte, aber mit hohen Scores verschaffte sich Jones genügend Vorsprung um im nächsten Leg mit der Doppel 20 über die Ziellinie zu kommen.

"Es ist schön tatsächlich einmal in die zweite Runde zu kommen," kommentierte Jones. "Meine Form ist im Moment wirklich hervorragend und obwohl ich gewonnen habe, ärgert es mich, dass ich das nicht zeigen konnte. Es lief so ähnlich wie im letzten Jahr - da hatte ich auch Chancen gegen Colin Lloyd, aber machte nichts daraus. So ähnlich war es diesmal auch, aber Colin hatte selbst auch zu kämpfen. Ich hätte ihn auch 10:4 oder 10:5 schlagen können, wenn ich nicht so viele Chancen vergeben hätte.
Ich bin wirklich froh, dass ich so davongekommen bin. Es war nicht toll, aber ich werde versuchen es in der nächsten Runde besser hinzubekommen, es ist einfach zu frustrierend so."



Raymond van Barneveld 10:1 Denis Ovens
Raymond van Barneveld schrieb mit einem sensationellen Neun-Darter gegen Denis Ovens Geschichte.
Damit zog der Holländer mit Phil Taylor gleich, der den bisher einzigen Neun-Darter des World Matchplay 2002 erzielte.
Van Barneveld hatte sich nach dem Ende der Premier League im Mai zwei Monate Urlaub von den Darts gegönnt, auch während der Premier League hatte er einen Neun-Darter geworfen.
Und nun erfreute er, wahrscheinlich angeregt durch die gute Leistung der niederländischen Fussballmannschaft während der Weltmeisterschaft, die Zuschauer in Blackpool erneut mit dieser Leistung.
Es war im 10. Leg, dass er erst zwei 180er warf und dann mit einem 141er Finish mit Tripel 20, Tripel 19 und Doppel 12 abschloß.

"Das ist ein unglaubliches Gefühl," sagte van Barneveld. "Ich habe ja in der ersten Hälfte des Spiels nicht so besonders gespielt. In der ersten fünf oder sechs Legs habe ich einfach die Tripel 20 nicht getroffen. Ich habe keine Ahnung, wo der Neun-Darter dann plötzlich herkam. Ich bin sehr glücklich, dass ich ihn geworfen haben, es fühlt sich jedes Mal besser an. Es ist wirklich erstaunlich. Es ist ja nur ein einziges Leg, aber es hilft wirklich. Auch die Reaktion des Publikums zu sehen und die Energie, die von ihm ausgeht."

Van Barneveld holte sich den Sieg, ausgehend vom 1:1 gewann er neun Legs in Folge zum 10:1. Mit der Doppel 8 hatte er das erste Leg gewonnen, Ovens glich mit der Doppel 16 aus.
Mit Hilfe einer 180 sicherte er sich das dritte Leg und Leg vier fiel gegen den Wurf an ihn, nachdem Ovens die Doppel verfehlt hatte. Mit Finishes über 112 und 142 schaltete er einen Gang höher und mit einer 180 und einem 99er Checkout gewann er auch das sechste Leg. Auch in den folgenden beiden Legs warf van Barneveld 180er sozusagen als Vorbereitung auf den Neun-Darter.
Nach dem Neun-Darter, als das Publikum des Winter Gardens ihm zu Füßen lag, fehlte ihme nur noch ein Leg zum Sieg und mit der Doppel 4 krönte er seinen eindrucksvollen Sieg.

"Die Woche in Kapstadt und Johannisburg hat mit wirklich gut getan," fügte der Holländer hinzu. "Ich habe gemerkt, dass mir die Darts fehlen und ich habe wieder Feuer gefangen und den Hunger zu gewinnen. Das ist ein gutes Ergebnis und dann noch der Neun-Darter - ich bin glücklich über den Sieg. Jetzt fahre ich für ein paar Tage nachhause nach Holland und komme am Mittwoch zurück um wieder zu siegen."



Ronnie Baxter 10:7 Jamie Caven
Ronnie Baxter gegeisterte sein Heim-Publikum mit einem 10:7 Sieg über Jamie Caven.
Der Lokalmatador, der 1998 im Finale stand, trug ein orangegelbes Shirt, mit dem er feierte, dass der FC Blackpool in die Premier League aufgestiegen. Er zeigte gegen Jamie Caven ein starkes Spiel.
Die beiden Spieler teilten sich die ersten acht Legs des Spiels, dann übernahm Baxter das Kommando und gewann drei Legs in Folge und gab diesen drei Leg Vorsprung nicht mehr her.

"Es war keine große Vorstellung," meinte Baxter, "aber ich bin froh über den Sieg. Natürlich will keiner in der ersten Runde eines Turniers verlieren und da habe ich ja auch nicht, ich hatte aber schon Glück gegen Jamie zu gewinnen. Ich hätte schon früh 4:1 führen können, aber schließlich hatte ich die Nase vorne und meine Darts trafen, wenn es nötig war.

Die ersten vier Legs gingen alle gegen den Wurf, das vierte Leg war ein 12-Darter von Baxter mit einer 180 und einem Bullseye-Finish. Im fünften Leg hielt Baxter zum ersten Mal seinen Wurf und und gin 3:2 in Führung.
Caven glich mit der Doppel 20 aus. Dann wurden wieder zwei Legs geteilt, bevor es Baxter gelang in einen höheren Gang zu schalten. Der Liebling der Blackpooler holte sich dank seiner Sicherheit auf der Doppel 20 drei weitere Legs, eines davon in einem 14-Darter und führte 7:4.
Mit der Doppel 8 ging dann ein fünftes Leg an Caven, aber Baxter traf erneut die Doppel 20 zum 8:5. Noch ein weiteres Leg konnte Caven mit einem 61er Finish gewinnen, er verfehlte aber im folgenden Leg das Bullsseye und Baxter schnappte es sich mit der Doppel 4.
Baxter vergab im folgenden Leg zwei Matchdarts und Caven sprang mit der Doppel 5 ein, konnte aber keinen weiteren Widerstand leisten und Baxter machte mit der Doppel 16 alles klar.
Er wird jetzt in der zweiten Runde auf Wayne Jones treffen.



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