European Championship 2012 - Bericht zweiter Abend

Lewis verliert ohne Leggewinn, Barney begeistert deutsche Zuschauer mit Rekord Durchschnitt Weltmeister Adrian Lewis wurde auf sensationelle Art und Wiese aus dem Turnier geworfen - er verlor mit 6:0 gegen Ian White. Raymond van Barneveld erzielte gegen Terry Jenkins einen Rekord Durchschnitt.

Lewis, als Nummer zwei gesetzt und von vielen im Spiel gegen White als Favorit gehandelt, sorgte für den bisher größten Schock bei diesem Turnier - er schied im Kampf gegen seinen ebenfalls aus Stoke stammenden Kollegen aus, ohne ein einziges Leg gewonnen zu haben. Drei von ihm auf Doppel vergebene Darts im ersten Leg erwiesen sich als symptomatisch für das ganze Spiel - White nutzte den Fehler und holte sich das Leg mit der Doppel 10. Ähnlich lief es in den folgenden fünf Legs und White zog als Sieger in die zweite Runde ein.
White zeigte sich in letzter Zeit in guter Form, er stand vor 14 Tagen im Finale der German Darts Masters und verlor es gegen Adrian Lewis, letzte Woche erreichte er ein Players Championchip Finale.
Er war trotzdem selbst von diesem Spielverlauf überrascht: "Das ist wirklich erstaunlich und ich hätte nie einen 6:0 Sieg für möglich gehalten, mir fehlen die Worte. Für mich lief es heute Abend einfach und es schien so, als könnte ich gar nichts verfehlen. Ich nutzte meine Chancen und das erste Leg war sicher sehr wichtig, weil es meine Nerven beruhigte und möglicherweise kam Adrian auch nach seinen Fehlwürfen ins Grübeln. Mir macht das Dart spielen momentan richtig Spaß und es läuft alles zu meinen Gunsten."

White wird nun in der zweiten Runde auf den Belgier Kim Huybrechts treffen. Huybrechts, der letztes Jahr im Viertelfinale stand, schlug den Holländer Vincent van der Voort mit 6:4.

"Ich war vor dem Spiel schrecklich nervös, weil Vincent ein hervorragender Spieler ist. Ich wusste, dass ich auf höchstem Niveau spielen musste, um ihn schlagen zu können. Es war ein enges Spiel, aber mein Finishing war toll und ich weiß, dass es am Samstag genauso gut sein wird, " sagte Huybrechts. "Ian hat ein paar herausragende Wochen hinter sich, wenn es auch keine Überraschung ist, dass er Lewis schlagen konnte, hatte doch niemand mit einem 6:0 Sieg gerechnet."

Raymond van Barneveld erzielte mit 113.04 seinen bisher höchsten Durchschnitt bei einem im Fernsehen übertragenen Turnier und traf bei sechs Versuchen sechs Mal die Doppel. Er besiegte den als Nummer 7 gesetzten Terry Jenkins mit 6:1. Der Niederländer wird jetzt auf seinen Landsmann Michael van Gerwen treffen, er meinte:

"Terry ist immer ein schwerer Gegner und meistens hat er gut gegen mich abgeschnitten. Ich war also auch auf Rache aus. Ich habe kürzlich zu kleineren Flights gewechselt und damit läuft es gut. Ich habe im Training immer so gut gespielt und wirklich hart an meinem Finishing gearbeitet, es ist schön, dass es jetzt auch auf der Bühne geklappt hat. Das sollte am Samstag ein tolles Spiel gegen Michael werden, er ist ja ein schneller Spieler, das liegt mir und ich freue mich auch darüber, dass er im Augenblick eine solche Leistung zeigt."

Van Gerwen beeindruckte bei seinem knappen 6:5 Sieg über Andy Smith mit einem Durchschnitt von 100.51. Andy Smith war mit 1:4 in Rückstand geraten, hatte dann aber zum 5:5 aufgeholt. Im entscheidenden Leg vergab er zwei Matchdarts und der junge Niederländer nutzte das und holte sich mit der Doppel 4 den Sieg.

"Meine Vorstellung war brillant und ich fühle mich toll, das wäre wirklich unglaublich gewesen, wenn ich das Spiel noch verloren hätte, " kommentierte van Gerwen. "Nachdem ich 4:1 führte, hätte ich es eigentlich leicht haben sollen, aber Andy spielte einfach zu gut. Die drei Darts auf die Doppel 4 waren so dicht dran und ich dachte schon, ich hätte verloren. Ich hatte Glück, dass Andy nicht traf und ich noch einmal werfen konnte."

Die Nummer 3 der Welt, James Wade, wurde von Colin Lloyd aus dem Turnier geworfen. Lloyd war mit 4:1 in Führung gegangen und wehrte dann einen Comebackversuch des Linkshänders ab. Lloyd gewann mit 6:3 und wird unter den letzten 16 auf Richie Burnett treffen, der Co Stompe ebenfalls mit 6:3 schlug.

Nach dem Spiel sagte Colin Lloyd: "Das war ein toller Sieg für mich und ich bin darüber sehr glücklich. Ich habe ganz solide gespielt und wenn ich mich richtig reinknie, kann ich noch besser spielen. James ließ mir ein paar Chancen, die habe ich genutzt. Sein 120er Finish brachte mich ins schwitzen, aber ich ergriff weiter alle Chancen, die sich mir boten und nehme glücklich den Sieg, denn damit habe ich die erste Hürde überwunden. Ich kann mich jetzt auf das nächste Spiel gegen Richie morgen freuen. Ich weiß, dass ich mein Spiel verbessern kann und es spricht nichts dagegen, dass am Ende mein Name auf der Trophäe stehen wird."

Richie Burnett kommentierte: "Das gab es ein paar Schlüsselstellen in diesem Spiel und ich habe drei Darts auf die Doppel 10 vergeben, was mich einen komfortablen Vorsprung kostete und Co zurück kommen ließ. Aber mit dem 78er Finish konnte ich 4:3 in Führung gehen, was das Spiel drehte. Da habe ich mich wieder wohler gefühlt. Ich freue mich über den Sieg und mit meinen Scores bin ich sehr zufrieden."

Weitere Sieger des Abends waren Simon Whitlock und Dave Chisnall. Whitlock schlug Mark Walsh mit 6:2, Chisnall setzte sich mit 6:3 gegen den jungen Holländer Gino Vos durch. Die beiden werden jetzt in der zweiten Runde aufeinander treffen.

Whitlock meinte: "Das war nicht unbedingt mein allerbester Spiel, aber ich habe gewonnen. Ich bin glücklich über meine Leistung gegen Mark - ich fing zwar etwas langsam an, traf aber zur rechten Zeit und es ist ja immer gut, wenn man stark aufhört. Ich freue mich darauf gegen Dave zu spielen - bisher habe ich ihn noch nie geschlagen. Mir ist also klar, dass ich aufdrehen muss und Leistung bringen muss."







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