European Championship 2012 - Bericht Zweite Runde

Zweite Runde - Nachmittag
Taylor kämpft sich an Hendricks vorbei, Dolan, Hamilton und Newton kommen weiter
Phil Taylor ließ sich keine Angst einjagen und schickte den jungen Holländer Jerry Hendricks zum Kofferpacken. Außer Taylor erreichten noch Newton, Hamilton und Dolan die Viertelfinale.

Taylor, Titelverteidiger und viermaliger Sieger der European Championship, lag gegen den 23-jährigen aus Venlo schon mit 2:4 zurück und der Holländer hätte seinen Vorsprung beinahe auf drei Legs ausgebaut. Er vergab dann aber zwei Darts auf den Leggewinn und Taylor konnte ausgleichen und mit einer entscheidenden 164er Finish zum 7:6 in Führung gehen. Dann holte er sich drei der folgenden vier Legs und machte den hart erkämpften Sieg klar.

"Also ganz ehrlich: ich war schon etwas besorgt, " räumte Taylor ein. "Ich schien mir kein Break holen zu können und Jerrys Finishing war auch gut, besonders sein 142er Checkout, dass er zur 3:2 Führung warf. Ich bringe gerade nicht meine Bestleistung, aber ich bin durchgekommen und stehe am Sonntag in den Viertelfinalen. Ich weiß, dass ich mich verbessern muss, aber ich werde diesen Titel nicht so einfach aufgeben."

Hendriks hatte bereits bei seinem Erst-Runden Sieg gegen Mensur Suljovic beeindruckt und er meinte: "ich bin etwas enttäuscht, aber auf der Bühne fühle ich mich wohl und die Zuschauer waren toll. Ich war immer zuversichtlich, aber Phil hat mich geschlagen - so einfach ist das. Er ist ein großes Idol für mich. Meine Ziele für dieses Jahr waren es, an der European Championship und an der Weltmeisterschaft teilzunehmen. Das erste habe ich erreicht, jetzt will ich mich auch noch für die Weltmeisterschaft qualifizieren."

Taylor wird jetzt in den Viertelfinalen auf den Nordiren Brendan Dolan treffen - eine Wiederholung des Grand Prix Finales von letztem Jahr. Dolan kam mit einem Sieg über den Deutschen Andree Welge in die Viertelfinale. Welge war unterstützt vom heimischen Publikum zunächst sogar mit 5:3 vorn gelegen, hatte dann aber im neunten Leg zwei Darts auf den Leggewinn vergeben und Dolan kam mit einer Doppel 8 wieder ins Spiel. Der Nordire sicherte sich die nächsten sechs Leg ohne große Gegenwehr von Welge zum 10:5 Sieg.

"Zu Beginn des Spiels lief bei mir gar nichts, es dauerte, bis ich Fuß fassen konnte, aber die zweite Hälfte des Spiels ging dann alles in meinem Sinne", sagte Dolan. "Wäre ich tatsächlich mit 3:6 in Rückstand geraten, wäre der Druck auf mich enorm gewesen, das ich das Leg zum 4:5 gewinnen konnte spornte mich richtig an. Ich teile mir hier ein Zimmer mit Wes Newton, also bleibe ich noch hier und schaue mir sein Spiel an. Und natürlich auch das zwischen Phil Taylor und Jerry Hendricks, weil ich Morgen gegen den Sieger spielen werde, aber mir ist es eigentlich egal, gegen wen ich spiele."

Wes Newton und Andy Hamilton, die als Nummer 4 und Nummer 5 fürs Turnier gesetzt sind, waren die anderen beiden Sieger des Nachmittags und werden jetzt im Viertelfinale aufeinander treffen.
Newton schlug Kevin Painter mit 10:5 Dank eines Runs über sechs Legs in der Mitte des Spiels. Dadurch hatte er sich einen Vorsprung von drei Legs erspielt, den Painter nicht mehr gut machen konnte. Newton steht zum ersten Mal in den Viertelfinalen des Turniers.

"Das war ein gutes Spiel und ich bin glücklich über den Sieg", meinte Newton. "Ich denke bei den Scores kann ich im Augenblick mit den Allerbesten mithalten, ich spiele wirklich gut und bin zufrieden mit meinem Spiel. Gegen Andy wird das eine große Herausforderung. Hoffentlich werden wir einander antreiben, dann wird es ein Klasse Spiel."

Hamilton konnte sich mit 10:8 gegen Ronnie Baxter durchsetzen. Der Spieler aus Blackpool hatte sich zur Hälfte des Spiels eine 6:3 Führung erspielt, dann konnte der Finalist der Weltmeisterschaft sich aber vier Legs in Folge holen und die Führung übernehmen, die er nicht mehr abgab.

"Ronnie spielte gut und das Spiel hat Spaß gemacht, es war ein richtiger Kampf", sagte Hamilton. "Mein 160er Checkout drehte das Spiel zu meinen Gunsten, auch wenn ich mir eigentlich keine Sorgen gemacht hatte. Mein Form ist wirklich gut geworden, mein Selbstvertrauen ist hoch, und der Spieler, der am besten gekämpft hat, hat heute gewonnen."



Zweite Runde - Abend
Barney auf dem Weg zum Ruhm nach spannendem Spiel gegen niederländischen Rivalen
Raymond van Barneveld würde gerne seine fünf Jahre dauernde Phase ohne einen Major-Sieg am Sonntag beenden. Er holte sich einen brillanten Zweit-Runden Sieg über Michael van Gerwen.

Seinen letzten Major Sieg hatte der fünffache Weltmeister 2007 bei den Las Vegas Desert Classics geholt. Bei der European Championship zeigte er sich auch gegen Michael van Gerwen in herausragender Form und schlug seinen niederländischen Rivalen mit 10:9.
In seinem Erst-Runden Spiel gegen Terry Jenkins hatte Van Barneveld einen Durchschnitt von 113 und eine Doppelquote von 100 Prozent erzielt, gegen van Gerwen lag der Durchschnitt bei 102, Van Barneveld warf im Spiel sieben 180er sowie ein 156er und ein 136er Finish.
Auch van Gerwen leistete seinen Beitrag zu einem tollen Spiel, er warf sechs 180er und spielte sich von einem Rückstand von 7:9 zum 9:9 Ausgleich. Das entscheidende Leg holte sich aber van Barneveld in einem 14-Darter.
Er wird im Viertelfinale nun auf Kim Huybrechts treffen und hofft, dass er, wenn er am Sonntag drei Spiele in ähnlicher Form bestreiten kann, derjenige sein wird, der den 50 000 Pfund Scheck für den Sieger in Empfang nehmen wird.

" Da war ich an einem aufregenden Spiel beteiligt und Michael hat ein paar herausragende Darts gespielt. Ich konnte lediglich versuchen, meinen eigenen Wurf zu halten, " kommentierte van Barneveld. "Michael ist wirklich in einer tollen Form und es geschieht nicht oft, dass jemand ein Spiel mit einem Durchschnitt von 103 verliert. Ich habe es fast noch vergeben, als ich die vier Darts zum 10:7 verwarf, aber die 180 im letzten Leg hat mir dann zum Sieg verholfen. In dieser Form und mit dem Dart Setup, dass ich gerade benutze, glaube ich wirklich, dass ich jeden Gegner schlagen kann, Aber ich muss perfekt sein und mich auf meine eigenes Spiel konzentrieren."

Der aufstrebende belgische Star Kim Huybrechts steht nach seinem 10:5 Sieg über Ian White zum zweiten Mal hintereinander in den Viertelfinalen. Er zeigte eine starke Vorstellung und warf Checkouts von 164, 121, 108 und 101 Punkten.

" Ich bin wirklich glücklich über den Sieg, aber ich hätte besser spielen können. Ian ist in einer sehr guten Form und ging etwas besorgt in das Spiel, aber ich habe gewonnen und gut aus gemacht. Wieder die Viertelfinale zu erreichen war mein Ziel, aber ich würde gerne noch weiter kommen, " sagte Huybrechts. "Raymond ist ein toller Spieler und es wird Freude machen, gegen ihn zu spielen. Es ist immer eine Ehre gegen ihn zu spielen, aber weil ich jetzt schon sechs Monate auf der Pro Tour unterwegs bin, ist es nicht mehr so etwas besonderes, wie wenn du das erste Mal gegen die Top Spieler spielst. Ich glaube, ich könnte die drei Spiele am Sonnetag gut überstehen, aber ich mache einen Schritt nach dem anderen. Ich fühle mich gut und das Turnier macht mir richtig Spaß."

Auch der Australier Simon Whitlock kann sich nach seinem 10:5 Sieg noch Hoffnungen auf seinen ersten Major Titel machen. Er war gegen Chisnall mit 1:3 zurückgelegen, gewann dann aber sechs Legs in Folge und übernahm das Kommando. Am Ende des Spiels hatte er bei 13 Versuchen 10 Mal die Doppel getroffen und er meinte:" Ich bin ganz begeistert darüber und mein Finishing war außerordentlich, was mich natürlich freut, weil ich mich im Training auf die Doppel fokussiere. David begann ja gut, da war es wichtig für mich mit dem 2:3 in die Pause zu gehen und nicht mit 1:4 und danach gewann ich fünf Legs. Es war toll, letztes Wochenende in Barnsley ein Players Championship zu gewinnen - auf dieses Niveau möchte ich mein Spiel am Sonntag verbessern. Ich möchte die Trophäe am Sonntag in den Händen halten und jetzt lasse ich jedes einzelne Spiel erst einmal auf mich zukommen, bis es hoffentlich so weit ist - ich kann es kaum erwarten."

Whitlock wird auf Colin Lloyd treffen, der Richie Burnett für 25 Fehlwürfe auf die Doppel mit einer 8:10 Niederlage bestrafte. Der Waliser verfehlte innerhalb des Spiels 20 Mal die Doppel 20.

"Richie ließ mich immer wieder ins Spiel und schließlich bestrafte ich ihn", sagte Lloyd. "Ich habe aber noch jede Menge Platz für Verbesserungen - schließlich hatte ich jede Menge Chancen, die ich nutzte. Aber ich habe gewonnen und das ist alles, was zählt. Ich weiß schon, dass mein Spiel besser werden muss, momentan bin ich doch eher unbeständig, aber morgen ist ein neuer Tag und ich freue mich darauf."







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