European Championship 2012 - Bericht Viertelfinale

Taylor wird durch Dolan geschockt, van Barneveld durch Huybrechts
Phil Taylors Regentschaft als European Champion wurde durch eine 6:10 Niederlage gegen Brendan Dolan beendet, Kim Huybrechts wirft Raymond van Barneveld aus dem Turnier.
Phil Taylor hatte alle vier bisherigen Ausgaben des Turniers gewonnen und war auch dieses Mal als Favorit ins Rennen gegangen. Aber nachdem er schon bei seinen Spielen gegen Magnus Caris und Jerry Hendriks hinter seiner gewohnten Leistung zurückgeblieben war, ging der 15fache Weltmeister gegen den Nordiren Dolan vollends unter.

"Ich suche gar nicht nach Entschuldigungen, Brendan war einfach der bessere Spieler und verdiente den Sieg", sagte Taylor. "Meine Form war in meinen ersten beiden Spielen und auch im Viertelfinale einfach nicht gut genug, also war wohl meine Vorbereitung aus Turnier nicht ausreichend. Mit meiner Form bin ich gar nicht zufrieden, da muss sich bis zum World Grand Prix in ein paar Wochen noch einiges tun."

Dolan hatte schon 13 Spiele gegen Taylor über die Jahre verloren, erst jetzt im 14. Anlauf gelang ihm ein Sieg. Aber Dolan ist noch nicht zufrieden, er würde gerne sein erstes Major Turnier gewinnen.
"Ich hatte Phil noch nie vorher schlagen können, da ist es natürlich toll, dass es mir heute gelungen ist", meinte Dolan. "Davon habe ich immer geträumt und dieser Traum hat sich jetzt erfüllt, aber jetzt möchte ich gerne weitermachen und das hier gewinnen. Phil war wirklich nicht in Bestform, aber ich habe auch jede Chance ergriffen, die er mir bot. Hoffentlich kann ich gegen Wes im Halbfinale besser spielen, es sollte eigentlich ein gutes Spiel werden, weil wir einander so gut kennen."

Wes Newton, UK Open Finalist von 2011, kam mit einem hart erkämpften 10:7 Sieg über Andy Hamilton unter die letzten vier. Mit einem 129er Checkout hatte er den Sack zugemacht.
"Das war eine Schlacht und sie hat mir alles abverlangt", kommentierte Newton. "Zur rechten Zeit fand ich einen höheren Gang und rettete mich über die Ziellinie. "Ich hatte Probleme mit seiner Wurfgeschwindigkeit, ich muss lernen mit so etwas umzugehen. Das ist eben Andys Rhythmus, er macht das ja nicht absichtlich, um mich zu einem langsameren Tempo zu zwingen. Phil Taylor hat in den 1990ern das gleiche Problem mit Dennis Priestley. Ich muss das einfach lernen. Jetzt bin ich immer ganz wild darauf auf die Bühne zu kommen und schnell zu spielen. Die letzten beiden Spiele waren ein Kampf, aber ich schlage gute Spieler und hoffe, dass ich es heute Abend noch einen Schritt weiter schaffe und gewinne."

Der sich im Aufwind befindende Kim Huybrechts seinerseits zeigte bei seinem 10:8 Sieg über Raymond van Barneveld eine sensationelle Leistung. Huybrechts hatte mit 4:6 zurück gelegen, fing sich aber wieder und steht zum ersten Mal in den Halbfinalen eines im Fernsehen übertragenen Turniers. Er warf sieben 180er und zwei 177er im Laufe des Spiels.

"Ich kann es gar nicht glauben", räumte Huybrechts ein, der jetzt nach dem Turnier unter den Top 32 des PDC Order of Merit steht. "Raymond ist eine Ikone und einer der besten Spieler der Welt, dass ich ihn im Viertelfinale der European schlagen kann ist für mich erstaunlich. Ich habe gerade einen der ganz großen geschlagen und treffe in den Halbfinalen auf einen weiteren großen Namen, aber ich bin sehr zuversichtlich, ich weiß ja, dass ich nach diesem Sieg Jeden schlagen kann."

Der Australier Simon Whitlock schlug im letzten Viertelfinale Colin Lloyd mit 10:7. Wendepunkt des Spiels dürfte ein Fehlwurf auf den Ausgleich von Lloyd im 16.Leg gewesen sein. Whitlock konnte so seinen Vorsprung ausweiten und im folgenden Leg alles klar machen. Er trifft jetzt im Halbfinale auf Huybrechts.
"Ich hätte mir es auch leichter machen können, aber Colin kniete sich hinein und warf ein paar tolle Finishs", sagte Whitlock, mit dem jetzt vier Spieler in den Halbfinalen stehen, die noch keinen Major Titel gewonnen haben. "Ich fühle mich fantastisch, ich komme direkt von einem tollen Wochenende in Barnsley, wo ich ein Viertelfinale erreichte und ein Players Championship gewinnen konnte und fühle mich richtig gut. Selbstvertrauen ist im Dartsport ganz entscheidend und im Augenblick bin ich voller Selbstvertrauen."

Colin Lloyd meinte: "Es ist immer eine Enttäuschung, wenn man verliert, aber ich habe Simon zu viel platz gelassen und er strafte mich dafür. Es ist für mich das erste Viertelfinale bei einem Major seit längerer Zeit, damit bin ich zufrieden. Ich liebte das Wochenende."







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