Premier League 2012 - Spielberichte 1.Tag

Adrian Lewis und Phil Taylor begannen ihre Premier League Saison mit einem überaus spannenden Unentschieden, die beiden Debütanten Andy Hamilton und Kevin Painter holten sich einen Sieg.

Phil Taylor zeigte sicher eines der größten Comebacks dieses Turnier, als er von einem 1:6 Rückstand noch zurückkam und sich einen Punkt holte. Lewis hatte sich mit hervorragenden Darts eine 5:0 Führung erspielt ohne ein einziges Doppel zu verfehlen und hatte Taylor bis zu diesem Zeitpunkt auch gar keine Chance gegeben, überhaupt auf die Doppel zu werfen. Dann aber spielte Taylor in der zweiten Hälfte des Spiels so brillant, dass ihm noch ein Unentschieden gelang.

Der Abend begann mit einem 8:5 Sieg von Andy Hamilton über James Wade, der zunächst im Spiel geführt hatte, dann aber von Hamilton förmlich überrollt wurde.
Auch Kevin Painter konnte sich bei seinem Debut einen Sieg holen. Er erzielte gleich bei seinem ersten Wurf eine 180 und sicherte sich dann fünf Legs in Folge. Erst dann kam auch Anderson in Schwung und konnte bis zum 6:6 mithalten, bevor Painter sich mit zwei guten Finish die letzten beiden Legs des Spiels gewann.

Das Spiel zwischen Simon Whitlock und Raymond van Barneveld endete in einem hochklassigen 7:7. Van Barneveld erspielte sich zu Anfang eine Führung, die ihm Whitlock dann wieder abnahm, der aber seinen 7:5 Vorsprung nicht in einen Sieg verwandeln konnte, weil der Holländer wieder aufkam und ausgleichen konnte.


Andy Hamilton 8:5 James Wade
Andy Hamilton hatte ein herausragendes Premier League Debüt und besiegte den ehemaligen Champion James Wade mit 8:5.
Hamilton knüpfte mit einer tollen Vorstellung an seine Weltmeisterschafts-Form an, warf 5 Maxima und hatte eine Trefferquote auf die Doppel von über 50 Prozent.
In einem brillanten Run über vier Legs in der Mitte des Spiels entschied Hamilton das Geschehen zu seinen Gunsten, er spielte sich vom einem 3:4 Rückstand zu einer 7:4 Führung und ließ sich dann den Sieg nicht mehr nehmen.

Die ersten Legs des Spiels waren ganz eng und wurden bis zur Pause zum 3:3 geteilt, wobei Wade zwei tolle Bullseye-Finishs von 121 und 126 Punkten warf.
Nach der Pause holte sich der Linkshänder zum ersten Mal ein Leg gegen den Wurf und ging mit einem 14-Darter in Führung. Aber Hamilton schlug mit einem 13-Darter sofort zurück, übernahm dann mit Checkouts von 77 und 93 Punkten die Führung. Dann bestrafte er Wade für einen Fehlwurf auf die Doppel 8 und lag mit 7:4 vorne.
Wade gelang es sich das nächste Leg gegen den Wurf zu sichern, konnte aber Hamilton nicht mehr aufhalten, der im folgenden Leg seine fünfte 180 warf und dann mit der Doppel 20 alles klar machte.

"Ich habe jede einzelne Minute geliebt", meinte Hamilton. "Dafür spiele ich Dart, das ist, als würde man jede Woche in einem Weltmeisterschafts-Finale spielen. Das ich James schlagen konnte ist eine große Leistung für mich, er jetzt ja schließlich ein absoluter Spitzenspieler. Jetzt hoffe ich, dass ich so weiter machen kann und dass mir gegen die anderen Spieler das Gleiche gelingen wird. Ich bin begeistert und die Premier League macht mir bisher Spaß, ich kann die nächsten 14 Wochen gar nicht erwarten. Ich bleibe trotzdem auf dem Boden, es war aber schon ein sehr guter Einstieg für mich.



Simon Whitlock 7:7 Raymond van Barneveld
Raymond van Barneveld kam von einem 5:7 Rückstand wieder ins Spiel und schnappte sich gegen Simon Whitlock noch ein Unentschieden.
Der australische Star schien den Sieg schon in der Tasche zu haben, nachdem er in der Mitte des spannenden Spiels fünf von sechs Legs gewonnen hatte, aber der Holländer verhinderte, dass er noch einmal zum Zug kam und holte sich selbst die letzten beiden Legs des Spiels zum 7:7.

"Raymond spielte zum Teil fantastische Darts und ich bin froh darüber, mit einem Unentschieden davon gekommen zu sein", sagte Whitlock. "Als ich mit 2:4 in Rückstand geriet, wäre ich dankbar über ein Unentschieden gewesen. Als ich dann 7:5 führte, dachte ich, ich würde gewinnen, aber dann schlug Raymond in den letzten beiden Legs wieder zu. Im Augenblick bin ich mit meinem Spiel wirklich zufrieden, das war ein guter Start in die Saison. Ich denke dass es dieses Jahr eine ganz schön enge Premier League werden wird."

Whitlock war gut ins Spiel gekommen und gewann das erste Leg in einem 15 Darter. Dann konnte sich van Barneveld die nächsten drei Legs zum 3:1 sichern und hatte dabei einen Durchschnitt von über 100. Mit der Doppel 9 ging Leg fünf an Whitlock. Van Barneveld antwortete mit einem 12-Darter und ging mit einer 4:2 Führung in die Pause.
Whitlock sicherte sich das erste Leg nach der Pause mit der Doppel 4 und warf dann zwei 180er in einem tollen 12-Darter zum Ausgleich. Mit einem 58er Finish übernahm der Australier die Führung, bevor das zehnte Leg mit der Doppel 12 wieder an den Holländer ging. Whitlock holte sich im nächsten Leg nach einer 180 mit der Doppel 4 die Führung wieder zurück und baute dann seinen Vorsprung mit der Doppel 16 auf 7:5 aus, hatte also einen Punkt bereits sicher.
Van Barneveld ließ sich aber nicht ausschalten, sondern schlug mit einem 12-Darter zurück und warf dann im entscheidenden Leg eine weitere 180. Er beendete mit einem 13 Darter das Spiel und die Punkte wurden geteilt.

"Als ich mit 5:7 in Rückstand geriet, dachte ich, ich hätte das Spiel verloren. Aber ich kämpfte mich zurück und holte noch das Unentschieden, " kommentierte van Barneveld, der sich nach seinem Erstrunden-Aus gegen James Richardson bei der Weltmeisterschaft jetzt in guter Form präsentierte. " Ich war nach der Weltmeisterschaft am Boden zerstört, aber seit Anfang Januar habe ich hart gearbeitet und gut gespielt. Ich fühle mich sehr gut, auch auf der Bühne. Als ich mit 4:2 führte ging ich begeistert in die Pause, ich hätte auch gewinnen können, wenn ich meinen Wurf gehalten hätte, aber Simon bewies, dass er ein Klasse-Spieler ist."



Kevin Painter 8:6 Gary Anderson
Kevin Painter wehrte ein Comeback von Gary Anderson ab und holte sich bei seinem Premier League Debüt einen 8:6 Sieg.
Gleich mit seinen ersten drei Darts hatte Painter eine 180 geworfen, Anschließend gelang es ihm, auch Dank Finishs von 134 und 114 Punkten, auf 5:0 davon zu ziehen.
Dann konnte Gary Anderson sechs der folgenden sieben Legs gewinnen und ausgleichen, hatte aber keine Chance mehr auf einen Sieg.

"Ich habe gewonnen, mehr konnte ich von meinem ersten Spiel nicht erwarten", sagte Painter. "Meine ersten beiden Legs und meine letzten beiden Legs waren wahrscheinlich die besten und ich hatte drei Finishs von über 100 Punkten, um Gary Legs abzunehmen".

Painter hatte nach der 180 mit den ersten drei Darts das erste Leg mit einem 74er Checkout gewonnen. Mit der Doppel 8 holte er sich gegen den Wurf das 2:0. Die Doppel 10 gab ihm sein drittes Leg und er konnte sich nach Fehlwürfen Anderson auch noch ein fünftes Leg mit einem 134er Finish holen.
Im sechsten Leg kam der Schotte endlich mit der Doppel 1 aus den Startlöchern, nachdem beide Spieler mit den Doppeln zu kämpfen gehabt hatten. Anderson sicherte sich auch die folgenden beiden Legs und kam auf 3:5 wieder heran, bevor Painter sich mit der Doppel 16 sein sechste Leg holte. In den folgenden Legs verhalf Painters plötzliche Unsicherheit auf den Doppeln Anderson zu weiteren Leggewinnen und er konnte schließlich mit der Doppel 2 ausgleichen.
Painter reagierte und stieg mit einer 180 in Leg 13 ein. Er gewann das Leg mit einem 128er Checkout und stand anschließend im entscheidenden Leg als Erster auf einem Doppel. Mit der Doppel 16 rettete er sich über die Ziellinie.

"Es war ein merkwürdiges Spiel, aber es zählt ja nur der Sieg", fügte Painter hinzu. " Ich stürmte zu einer 5:0 Führung, hatte aber gar nicht den Eindruck, dass ich weit vorne lag. Vielleicht habe ich mich dann zu sehr entspannt, ich hätte nicht zulassen dürfen, dass er zurück ins Spiel kam. Der Abend war sehr schnell vorbei und ich bin jetzt einfach glücklich, dass ich mir gegen einen solchen Spieler wir Gary zwei Punkte geholt habe".



Adrian Lewis 7:7 Phil Taylor
Phil Taylor gelang ein atemberaubendes Comeback, dass ihm gegen Adrian Lewis noch ein Unentschieden einbrachte.
Die beiden Spieler zeigten das beste Spiel in der Geschichte des gesamten Turniers und ließen sich von 8000 Zuschauern feiern.
Lewis war zu Beginn überlegen und gewann fünf Legs in Folge ohne ein einziges Doppel zu verfehlen und ließ auch nicht zu, dass Taylor eine Chance auf die Doppel hatte. Beim Stand von 6:1 konnte dann Taylor fünf Legs in Folge gewinnen und ausgleichen. Er warf dabei sechs 180er und drei 11-Darter. Die letzten beiden Legs teilten sich die beiden Spieler zum 7:7.

"Das war ein tolles Spiel", meinte Taylor, der mit 112.79 den zweit-höchsten Durchschnitt in der Turniergeschichte erzielte. "Adrian war auch unter Druck brillant und dass war wirklich fantastische Werbung für den Sport. Ich habe auch zu Beginn gut gescort, hatte aber trotzdem keine Chance, weil sein Finishing so gut war. Dann habe ich noch besser gescort und auch meine Doppel getroffen. Adrian hat trotz meines 6:6 Ausgleichs die Nerven behalten. Das Ergebnis zeigt, dass alles was ich in der Vorbereitung und beim Training mache mir gut tut."

Lewis begann das Spiel mit einem 14-Darter und baute mit einem 138er Checkout gegen den Wurf seinen Vorsprung gleich weiter aus. In den folgenden drei Legs stand Taylor jeweils auf 40 Punkten Rest, aber Lewis kam ihm mit einem 73er Finish und zwei 13-Dartern jedes Mal zuvor. Im sechsten Leg hatte Taylor endlich mit einem 12-Darter die Nase vorne, aber Lewis schlug nach einer 180 mit der Doppel 8 gleich wieder zurück, nachdem Taylor seine Doppel 16 verpasst hatte.
Dann allerdings stellte Taylor mit einem Run über fünf Legs den Spielverlauf vollkommen auf den Kopf. Er begann mit einem 13-Darter, sicherte sich das nächste Leg mit der Doppel 8 und warf im dritten Leg einen 11-Darter mit einem Maximum. Mit zwei weiteren 11-Darter inklusive je einer 180 glich er zum 6:6 aus.
Im 13. Leg hätte er sogar in Führung gehen können, traf aber das Bullseye für sein Finish nicht und Lewis sicherte sich mit der Doppel 10 einen Punkt. Im entscheidenden Leg warfen beide Spieler eine 180, Taylor stand zuerst auf einem Doppel und traf die Doppel 16 zum 7:7.

"Phils Comeback war wirklich erstaunlich und ich hätte gar nichts dagegen tun können, " sagte Lewis." Dass er aber einen 112er Durchschnitt hatte und trotzdem nicht gewonnen hat zeigt, dass ich gut gespielt habe. Das war sicher eines der besten Spiele, an denen ich beteiligt war und es ist eine große Ehre, bei so einem Spiel die Bühne mit Phil zu teilen."







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