Premier League 2012 - Spielberichte 11.Spieltag
Lewis beendete den ungeschlagenen Lauf Taylors durch die diesjährige Premier League
Phil Taylor musste in Bournemouth gegen Adrian Lewis seine erste Niederlage in dieser Premier League Saison hinnehmen, als der Weltmeister einen 4:1 Rückstand noch in einen 8:5 Sieg wendete.Lewis war der einzige Spieler gewesen, der in der laufenden Saison gegen Taylor wenigstens einen Punkt geholt hatte. Dieses Mal fügte er Taylor - der neun Siege in Folge hatte feiern können - eine Niederlage zu. Der junge Spieler lag bereits mit 1:4 zurück, kämpfte sich aber zurück zum Ausgleich und warf dann ein wohl Spiel entscheidendes 160er Finish. Anschließend gewann er die letzten vier Legs des Spiels.
Damit steht er jetzt vor Raymond van Barneveld, der mit 5:8 gegen Simon Whitlock verlor, am vierten Tabellenplatz.
Whitlock hat jetzt 14 Punkte, drei mehr als Wade und Lewis und hat damit einen Platz in den Play-offs schon beinahe sicher, während der Kampf um die Plätze weiter geht.
Wade musste sich gegen Andy Hamilton mit einem Unentschieden zufrieden geben, der genauso wie Kevin Painter mit acht Punkten aber auch noch im Rennen ist.
Aufgrund des Legverhältnisses steht Kevin Painter aber hinter Andy Hamilton in der Tabelle, hat aber den letzten Platz an Titelverteidiger Gary Anderson abgeben, der Dank seiner schlechten Leistung gegen Painter eine Niederlage hinnehmen mute.
Simon Whitlock 8:4 Raymond van Barneveld
Nach seinem 8:4 Sieg über Raymond van Barneveld steht Simon Whitlock bereits mit einem Fuß in den Play-offs.
Für Whitlock war es der sechste Sieg in der Premier League, er hat jetzt vier Punkte Vorsprung vor dem Holländer, der seinen vierten Tabellenplatz an Adrian Lewis abgeben musste.
Van Barneveld konnte nicht an seine Leistung vom Wochenende anknüpfen, die im in Barnsley zwei Pro Tour Siege beschert hatte.
Der Holländer konnte zwar das erste Leg des Spiels mit der Doppel 12 gewinnen, aber anschließend holte sich der Australier fünf Legs in Folge. Die ersten beiden Legs gingen mit der Doppel 10 und der Doppel 20 an ihn, dann warf er zwei High Finishs über 116 und 155 Punkte und sicherte sich das fünfte Leg mit der Doppel 4. Mit der Doppel 20kam van Barneveld zurück ins Spiel, verfehlte aber bereits im nächsten Leg die Doppel 18 und Whitlock zog auf 6:2 davon.
In den folgenden beiden Legs warf der Holländer je eine 180 und es gelang ihm, seinen Rückstand auf 4:6 zu verkürzen. Dann war der Australier mit einer eigenen 180 wieder da und gewann sein siebtes Leg mit einem 82er Checkout, bevor er sich mit einem 14-Darter den Sieg holte.
"Nachdem was Raymond am Wochenende geleistet hatte habe ich wahrscheinlich nicht erwartet, dass ich dieses Spiel gewinnen würde, aber ich zauberte ein paar nette Finishs aus dem Ärmel, die das Spiel zu meinen Gunsten entschieden", sagte Whitlock. "Die 155 war toll, auch die 166 war nicht schlecht und sie waren wahrscheinlich Spiel entscheidend. Er fügte hinzu: "Mit den 14 Punkten bin ich noch nicht zufrieden, ich hätte gerne noch zwei oder vier Punkte, damit ich sicher in den Play-offs stehe".
Van Barneveld - der ein neues Shirt in den traditionellen Farben seiner Heimatstadt Den Haag trug - räumte ein: "Ich hatte jede Menge Chancen, konnte sie aber nicht so recht nutzen, es war einfach nicht mein Abend und Simon spielte gut und warf ein paar wichtige Finishs - besonders die 155 und die 116. Ich hatte in Barnsley ein tolles Wochenende, es hat mich aber jede Menge Energie gekostet und ich war sehr müde und konnte meine Leistung nicht abrufen. Simon ließ mich schon ein paar Mal ins Spiel kommen, aber irgendwie kam ich nicht weiter. In der Tabelle hat sich nicht viel verändert. Auch wenn ich heute gewonnen hätte, hätte ich auch nächste und übernächste Woche gewinnen müssen, um in die Play-offs zu kommen."
Kevin Painter 8:4 Gary Anderson
Mit seinem 8:4 Sieg schickte Kevin Painter den Titelverteidiger Gary Anderson ans Tabellen-Ende. Für Painter war es der erste Sieg nach fünf Niederlagen in Folge.Anderson erholte sich das ganze Spiel über nicht von seinem langsamen Start ins Spiel und Painter führte 3:0 und 5:1, bevor er einen Comeback-Versuch des Schotten abwehren konnte. Wie auch im Hinspiel schlug er dann Gary Anderson.
Painter holte sich das erste Leg des Spiels gegen den Wurf, bestrafte dann Anderson für verfehlte Doppel und baute dann seinen Vorsprung mit einem 11-Darter weiter aus. Anderson holte sich mit einem 61er Finish das vierte Leg, Painter reagierte mit einem 101er Checkout und traf dann die Doppel 8 zum 5:1.
Nach der Pause warf er eine 180 und stand auf 81 Punkten Rest, aber dieses Mal kam ihm Anderson mit einem 140er Finish zuvor. Die beiden folgenden Legs teilten sich die Spieler mit je einer Doppel 20, dann stellte Painter mit der Doppel 16 sicher, dass er zumindest einen Punkt aus dem Spiel holen würde. Anderson gelang mit der Doppel 8 noch das 4:7, aber Painter warf noch eine 180 und machte dann mit der Doppel 1 alles klar.
"Der erste Sieg im sechsten Spiel hört sich wahrscheinlich nicht so gut an, aber ich glaube, dass ich eigentlich in letzter Zeit recht gut gespielt habe. Ich hatte es aber mit Spielern wie Barnes, Phil und Simon zu tun, die gegen mich hohe Durchschnitte hatten, " meinte Painter. "Ich stehe jetzt auf acht Punkten und die Play-offs sind für mich noch möglich. Ich kann auch noch immer am Tabellen-Ende enden, aber ich kämpfe weiter und es ist toll bei der Premier League dabei zu sein und ich genieße das jede Woche. Ich glaube ich habe heute Abend ganz o.k. gespielt. Mein Finishing war zum Teil etwas unbeständig und ich dachte, ich hätte irgendwo in der Mitte des Spiels meinen Weg verloren, aber dann gelang das 101er Finish als Gary gerade sein Comeback starten wollte und das veränderte das Spiel."
James Wade 7:7 Andy Hamilton
Andy Hamilton kämpfte sich zu seinem zweiten Unentschieden in der Premier League, er verhinderte, das Wade einen wichtigen Sieg auf dem Weg in die Play-offs feiern konnte.Wade - Premier League Sieger von 2009 - machte mit seinem Punktgewinn einen weiteren Schritt Richtung Play-offs, war aber durch das Unentschieden frustriert.
Während des gesamten Spiels gelang es keinem Spieler mehr als ein Leg Vorsprung zu erspielen.
Hamilton holte sich das erste Leg des Spiels trotz einer 180 Wades gegen den Wurf, der im zweiten Leg eine weitere 180 warf und ausgleichen konnte. Die übrigen 12 Legs des Spiels gingen alle mit dem Wurf, obwohl beide Spieler Chancen auf einen Leggewinn gegen den Wurf hatten, aber das entscheidende Doppel nicht trafen. Im dritten Leg bestrafte Wade Hamilton für eine nicht getroffene Doppel 18, aber Hamilton glich mit einem improvisierten Finish mit Doppel1 und Doppel 19 gleich wieder aus. Leg fünf fiel mit der Doppel 12 an Wade, Hamilton antwortete mit einem 13-Darter, traf dann aber die Doppel 18 für sein 138er Checkout nicht und Wade kam mit einem 86er Finish zum Zug.
Auch im folgenden Leg traf Hamilton das gleiche Doppel für ein 136er Finish nicht, kam aber noch einmal zurück ans Oche und glich mit der Doppel 4 zum 4:4 aus. Die folgenden drei Legs wurden alle mit Finishs über 100 Punkten gewonnen, Wade machte 116 und 124 Punkte aus, Hamilton 123 Punkte. Im 12. Leg verpasste Hamilton das Bullseye für ein 164 er Finish, konnte sich das Leg aber mit der Doppel 16 doch noch sichern. Nach einer 180 holte sich Wade mit der Doppel 20 die 7:56 Führung, aber im letzten Leg stand Hamilton zuerst auf einem Finish und sicherte sich mit der Doppel 20 einen Punkt.
"Ich glaube zwar, dass ich gut gespielt habe, aber das Unentscheiden war ein faires Ergebnis", meinte Hamilton. "Ich kämpfe schon die ganze Saison für die Punkte und ich gebe nie wieder auf. Ich hatte ein paar Mal gegen James Chancen gegen den Wurf, wenn man die nicht nutzt, wird man bestraft, also bin ich jetzt glücklich, dass es zum Unentscheiden gereicht hat. Das ist ein weiterer Punkt und ich kämpfe weiter. Ich hole mir Punkte für die Tabelle und nächste Woche gegen Barney werde ich wieder mein bestes geben."
Adrian Lewis 8:5 Phil Taylor
Phil Taylor musste gegen Weltmeister Adrian Lewis seine erste Niederlage hinnehmen, nachdem er bereits mit 4:1 geführt hatte.
Lewis war der bisher einzige Spieler, der gegen den 15-maligen Weltmeister in der diesjährigen Premier League einen unkt hatte gewinnen können, die beiden Spieler hatten sich am ersten Spieltag mit einem Unentschieden getrennt. Jetzt beendete er einen Run Taylors, der neun Spiel ungeschlagen gewesen war.
Lewis hatte mit 1:4 zurückgelegen, sich dann ins Spiel zurück gekämpft und es nach einem 160er Checkout noch gedreht.
Taylor dominierte zu Beginn das Spiel, gewann das erste Leg mit der Doppel 20 und warf im zweiten Leg, das mit einem 13-Darter an Lewis ging, eine 180. Leg drei holte sich wieder Taylor, der dann im vierten Leg ein weiteres Maximum warf und es mit der Doppel 18 gewann, nachdem Lewis die Doppel 20 nicht getroffen hatte. Mit der Doppel 8 sicherte er sich dann das 4:1.
Taylor hätte auch das sechste Leg gewinnen können, verfehlte aber die Doppel 18 und Lewis kam mit der Doppel 6 zurück ins Spiel. Taylor leistete sich weitere Fehlwürfe und Lewis kam mit der Doppel 12 und der Doppel 2 zum Ausgleich. Mit einem 13-Darter holte sich Taylor noch einmal die Führung zurück, aber dann setzte Lewis zum großen Finale an. Er glich mit einem 13-Darter zum 5:5 aus, warf dann das wohl Spiel entscheidende 160er Checkout zur Führung, baute sie mit einem 72er Zwei-Dart Finish aus und holte sich dann mit der Doppel 18 den Sieg.
"Ich traf zu Beginn eine Reihe von Doppeln nicht, wenn ich die getroffen hätte wäre es nicht 2:4 sondern 4:4 gestanden", sagte Lewis. "Aber nach der Pause legte ich so richtig los und spielte dann auch gut. Hätte ich das 160er Finish nicht getroffen, hätte ich das Spiel wohl verloren, aber solche Würfe verändern Spiele. Ich glaube, dass diese 160 der entscheidende Wurf des Spiels war, und davon hat sich Phil nicht erholt, so konnte ich Druck auf ihn aufbauen und ich habe an mein Können geglaubt. Phil ist der beste Spieler der Welt, aber man muss das vergessen, da hoch gehen und sein bestes versuchen. Ich habe gezeigt, dass ich jede Menge Kampfgeist habe und das ist es, wodurch ich Spiele gewinne. Ich bin aber noch nicht durch zu den Play-offs und ich werde jetzt jedes Spiel wie ein Finale behandeln, das geht gleich mit Gary Anderson nächste Woche in Liverpool los."