PDC World Championship - Spielberichte 10. Tag, Nachmittag

Mit drei weiteren Zweitrunden Spielen wurde die PDC Weltmeisterschaft 2012 fortgesetzt.
Die ersten zwei Spiele des Nachmittags verliefen sehr ähnlich. In beiden Spielen erspielte sich der überzeugendere Spieler einen 3:0 Vorsprung, wackelte im vierten Set und rettete sich im fünften Set über die Ziellienie.
Im ersten Spiel war es Terry Jenkins, dem das gelang, wobei Jenkins in den ersten drei Sets eine wirklich überragende Leistung zeigte und zum Teil einen Durchschnitt von über 120 hatte. Sein Gegner, Co Stompe, litt unter einer Bisswunde an der Wurfhand und konnte wielleicht auch deshalb nicht so recht mithalten. Jenkins wurde auf jeden Fall nie ernsthaft geprüft.
Im zweiten Spiel war es John Part, der sich durchsetzen konnte. Er spielte nicht so überragend wie Jenkins, war aber zu Beginn unglaublich sicher auf den Doppeln, während Richie Burnett das ganze Spiel über Schwierigkeiten hatte, seine Doppel zu treffen. So hatte auch John Part einen recht "einfachen" Sieg.
Ganz anders verlief das dritte Spiel des Nachmittags zwischen Vincent van der Voort und Andy Hamilton, das auf hohem Niveau heftig umkämpft war und bis ins entscheidende Leg des siebten Sets keinen der Spieler deutlich im Vorteil sein ließ. Andy Hamiltons Nervenstärke rettete ihn über die Ziellinie, der Holländer stand bereits auf 32 Punkten Rest.


Terry Jenkins 4:1 Co Stompe
(3:0, 3:1, 3:1, 3:2)
Terry Jenkins zog im ersten Spiel nach der Weihnachtspause mit einem 4:1 Sieg über Co Stompe unter die letzten 16 ein.
Der Holländer ging mit einer Verletzung an der rechten Hand ins Spiel gegangen, nachdem er in Holland an Weihnachten von einem Hund gebissen worden war.
Jenkins zeigte zu Beginn des Spiels überragende Darts, sein Durchschnitt lag in den ersten beiden Sets bei beinahe 120, und er verlor auf dem Weg zur 3:0 Führung gerade einmal zwei Legs.
Stompe gelang es das vierte Set zu holen und er hatte auch Chancen, das Spiel zu verlängern, vergab aber im entscheidenden Leg Darts auf den Gewinn des fünften Sets und Jenkins konnte Schluss machen.

Jenkins begann das Spiel gleich mit einem 11-Darter und warf zu Beginn des zweiten Legs ein Maximum. Stompe stand zwar als Erster auf einem Finish, traf aber die Doppel 20 nicht und Jenkins sicherte sich das Leg noch gegen den Wurf. Mit seinem dritten Maximum verschaffte er sich auch im dritten Leg einen Vorteil und gewann Leg und Set mit einem tollen 116er Checkout.
Im zweiten Set machte die Nummer 10 der Welt, die in der ersten Runde Joe Cullen geschlagen hatte, genauso weiter und holte sich mit einem 104er Finish das erste Leg. Auch das zweiter Leg fiel an Jenkins, bevor Stompe sich mit der Doppel 20 sein erstes Leg schnappen konnte. Aber im nächsten Leg erlaubte sich Jenkins keinen weiteren Fehler, er sicherte es sich in einem 13-Darter und baute seine Führung auf 2:0 aus.
Mit einem 100er Finish fiel auch das erste Leg des dritten Sets an Jenkins, Stompe konnte Leg zwei nach einer 180 für sich entscheiden. Im dritten Leg war Jenkins mit der Doppel 4 zur Stelle, nachdem Stompe die Doppel 20 für sein Finish nicht getroffen hatte. Mit einem 126er Checkout sicherte sich Jenkins dann das dritte Set.
Die ersten beiden Legs des vierten Sets teilten sich die beiden Spieler mit je einer Doppel 4, Leg drei holte sich Stompe mit einem 97er Finish. Jenkins glich mit der Doppel 8 wieder aus, vergab dann aber einen Matchdart und Stompe konnte sich das Set, mit der Doppel 10 holen.
Auch das erste Leg des fünften Sets ging an Stompe, nachdem Jenkins die Doppel verfehlt hatte. Jenkins hatte sich aber gleich wieder im Griff und sicherte sich das zweite Leg mit einem 14-Darter. Stompe kämpfte und blieb mit einem 96er Finish im Spiel, aber Jenkins glich mit Hilfe seines sechsten Maximums wieder aus, bevor er einen Matchdart vergab. Stompe konnte diese Chance aber nicht nutzen, der selbst im sechsten Anlauf das Doppel nicht traf, und Jenkins konnte das Spiel mit der Doppel 10 beenden.

"Zu Beginn des Spiels konnte ich tatsächlich die Form zeigen, die ich im Practice Room immer habe", meinte Jenkins, der jetzt gegen Justin Pipe um einen Platz im Viertelfinale spielen wird. "Ich hatte einen "fliegenden Start", was man gegen Spieler wie Co haben muss. Es hat mir keine Sorgen bereitet, als Co anfing besser zu spielen, weil ich ja mit drei Sets vorne lag. Ich muss aber schon zugeben, dass es nicht einfach war, über die Ziellinie zu kommen! Gegen Justin Pipe habe ich schon ein paar Mal gespielt - darauf muss man sich vorbereiten. Er ist schon langsam, aber ich finde, er ist nicht zu langsam und es wird ein gutes Spiel werden."

Stompe kommentierte: "Ich habe in den ersten drei Sets gar nicht so schlecht gespielt, aber Terry war einfach überragend. Ich kämpfte mich zurück und hätte auf 2:3 herankommen können, aber wir werden nie wissen, ob es ohne die Verletzung anders gelaufen wäre. Es hat etwas weh getan und die Hand war steif, ich konnte auch mein Follow Through nicht durchführen. Ich habe die Verletzung bei jedem Dart gespürt, den ich auf ein Doppel geworfen habe, so ist das halt unter Druck, aber das soll keine Entschuldigung sein. Terry war einfach so toll."



John Part 4:1 Richie Burnett
(3:1, 3:0, 3:0, 3:1)
John Part beendete Richie Burnetts Hoffnungen mit einem überzeugenden 4:1 Sieg.
Part, als Nummer 32 gesetzt, gewann neun der ersten 10 Legs und ging 3:0 in Führung. Im vierten Set gelang Burnett kurzer Aufschwung, aber im nächsten Set machte Part den Sack zu und zog unter die letzten 16 ein.
"Ich bin mit einem guten Gefühl ins Spiel gegangen, weil ich ja wusste, dass ich Richie noch jedes Mal schlagen konnte, wenn wir aufeinander trafen," meinte Part. "Ich habe meine Chancen zu Beginn alle nutzen können und lediglich im vierten Set etwas gewackelt, was er sofort bemerkte. Ich arbeite hart und versuche Spiele zu gewinnen und betrachte nichts als selbstverständlich. Ich muss kämpfen, wie alle anderen auch und jedes Spiel und jedes Leg, dass ich gewinnen kann, gibt mir ein gutes Gefühl."

Part holte sich das erste Leg des Spiels mit der Doppel 6 gegen den Wurf und konnte auch das zweite Leg gewinnen. Burnett antwortete mit einem tollen 136er Checkout, aber Part ließ ihn gar nicht weiter ins Spiel kommen und traf die Doppel 16 zum ersten Setgewinn.
Das erste Leg des zweiten Sets fiel nach einer 180 an den Kanadier. Er warf auch im zweiten Leg ein Maximum und sicherte sich das Leg mit einem 76er Finish gegen den Wurf. Part, der in der ersten Runde den Schotten John Henderson geschlagen hatte, vergab dann sechs Darts auf den Leggewinn, aber Burnett konnte diese Chance nicht nutzen, er traf selbst die Doppel nicht. Der Kanadier kam zurück und baute mit der Doppel 4 seine Führung auf 2:0 aus.
Er startete dann gleich mit einem Leggewinn ins dritte Set. Im zweiten Leg hatten wieder beide Spieler Doppelprobleme und wieder kam Part Burnett zuvor. Im dritten Leg warf Burnett eine 180, aber seine Doppelprobleme setzten sich weiter fort und Part baute seinen Vorsprung auf 3:0 aus.
Der Waliser, der seinen Landsmann Mark Webster in einem engen fünf Set Kampf geschlagen hatte, zeigte im vierten Set endlich seine gute Form und konnte dieses Set gewinnen. Das erste Leg fiel mit einem 65er Finish an ihn, dann warf er einen 13- und einen 14-Darter zum Setgewinn.
Burnett konnte auch noch ein viertes leg in Folge gewinnen, bevor Part mit einer 180 im zweiten Leg des fünften Sets zurück ins Spiel fand. Er gewann das Leg mit der Doppel 8 und das folgende Leg mit der Doppel 20 gegen den Wurf, nachdem Burnett wieder von seinen Doppelproblemen eingeholt worden war. Nach einem erneuten Fehlwurf Burnetts konnte Part im folgenden Leg mit der Doppel 16 alles klar machen.

Part wird jetzt in der dritten Runde auf Kevin Painter treffen, der letzten Monat die Players Championship Finals gewonnen hatte, er fügte hinzu: " Ich habe zwei Mal - 2003 und 2008 - gegen Kevin bei Weltmeisterschafts Halbfinalen gespielt und dann jedes Mal den Titel gewinnen. Ich weiß aber auch, dass Kevin im Augenblick in der Form seines Lebens ist, er hat gerade ein Major Turnier gewonnen - schwer zu sagen, wie das ausgehen wird. Ich fühle mich gut, aber das tut er bestimmt auch und unser Spiel am Donnerstag wird für mich ein harter Test sein. ".



Andy Hamilton 4:3 Vincent van der Voort
(2:3, 3:0, 2:3, 3:2, 0:3, 3:2, 3:1)
Andy Hamilton kam von einem 2:3 Rückstand wieder zurück ins Spiel und schlug Vincent van der Voort noch mit 4:3.
Van der Voort hatte drei Mal im Spiel die Führung, aber Hamilton schlug immer wieder zurück und konnte sich schließlich das entscheidende Set sichern und in die dritte Runde einziehen.

"Ich hatte schon den Eindruck, dass ich in den ersten beiden Sets zu kämpfen hatte," sagte Hamilton. "Ich jagte dem Spieler immer hinterher, aber ich bin ein Kämpfer und ich kämpfte weiter. Es war toll an so einem Spiel beteiligt zu sein und ich bin begeistert, dass ich es gewonnen habe und in die nächste Runde gekommen bin."

Beide Spieler holten sich zu Beginn des Spiels "ihre" Legs, bevor Hamilton Leg drei mit der Doppel 8 gegen den Wurf gewinnen konnte. Van der Voort schlug aber gleich wieder zurück. Im entscheidenden Leg traf Hamilton das Bullseye für sein 161er Finish nicht und van der Voort konnte - ebenfalls mit dem Bullseye - die Führung übernehmen.
Hamilton erholte sich aber sofort wieder und gewann die ersten beiden Legs des zweiten Sets. Hamilton, der sich in der ersten Runde gegen den ausgezeichneten Antonio Alcinas behauptet hatte, sicherte sich dann Set zwei mit der Doppel 10 zum Ausgleich.
Van der Voort begann das dritte Set mit einem 11-Darter, Hamilton sicherte sich Leg zwei mit einem 98er Finish. Der Holländer machte 86 Punkte aus und zog wieder nach vorne, aber Hamilton antwortete mit einem 100er Checkout im vierten Leg. Van der Voort traf zunächst im fünften Leg die Doppel nicht, aber Hamilton lag noch zu weit zurück und konnte diese Chance nicht nutzen und van der Voort holte sich doch noch das dritte Set mit der Doppel 2.
Mit der Doppel 16 holte sich Hamilton das erste Leg des vierten Sets, aber der Holländer glich gleich wieder aus, traf dann aber in Leg drei das Bullseye für sein Finish nicht und das Leg fiel mit der Doppel 10 an Hamilton. Im vierten Leg warf van der Voort seine erste 180 und warf ein tolles 121er Finish, aber im entscheidenden Leg hatte Hamilton die besseren Nerven und konnte mit der Doppel 20 zum 2:2 ausgleichen.
Van der Voort stieg mit einem, 110er Checkout ins fünfte Set ein und holte sich auch Leg zwei mit einem 72er Finish. Er konnte auch noch Leg drei gewinnen und übernahm wieder die Führung.
Im ersten Leg des sechsten Sets traf Hamilton die Doppel nicht , aber dem Holländer ging es auch nicht besser und Hamilton konnte sich das Leg noch mit der Doppel 2 schnappen. Van der Voort schlug mit einem tollen 148er Checkout zurück. Hamilton wehrte sich mit einem 13-Darter. Mit der Doppel 8 zwang van der Voort das Set in ein entscheidendes Leg, in das Hamilton mit zwei Maxima einstieg. Einen Neun-Darter schaffte er zwar nicht, aber er holte sich das Leg in 12-Darts und hatte wieder ausgeglichen.
Die ersten beiden Legs des siebten Sets gingen mit dem Wurf, dann vergab van der Voort Darts auf die Doppel und Hamilton nutze seine Chance. Im vierten Set warf Hamilton einen Score von 174 Punkten und stand auf 36 Punkten Rest, van der Voort reagierte mit einer 180 und hatte die gleiche Restpunktzahl. Hamilton konnte aber zuerst werfen, er zeigte Nervenstärke und holte sich den Sieg.

Hamilton fügte hinzu: "Die Atmosphäre war toll und Vincent wurde sehr unterstützt, aber ich habe das positiv gesehen. Ich war in den ersten Sets nicht aggressiv, aber gegen Taylor oder Chisnall werde ich das schon sein müssen. Ich habe keine Angst vor Phil, es wäre toll, wenn wir in der nächsten Runde gegeneinander spielen wurden. Genauso gerne wäre ich aber der nächste Spieler aus Stoke, der Weltmeister wird!"







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