PDC World Championship - Spielberichte 10. Tag, Abend

Die Abend Session des 10. Tags der PDC Weltmeisterschaft wurde sicherlich durch das Aussscheiden der 15-fachen Weltmeisters Phil Taylor aus dem Turnier beherrscht. Dabei waren durchaus auch in den beiden anderen Spielen des Abends gute Leistungen zu sehen. Kim Huybrechts domierte das erste Spiel des Abends, in dem James Richardson nicht an seine Leistung aus seinem Spiel gegen Raymond van Barneveld anknüpfen konnte. Der Belgier Huybrechts zeigte bei seinem Debüt im Alexandra Palace erneut eine starke Leistung und es schien im richtig Spaß zu machen.
Im zweiten Spiel des Abends hatte dann Dave Chisnall seinen sensationellen Auftritt gegen Phil Taylor. Chisnall zeigte sich vollkommen unbeeindruckt. Weder der Gegner noch der Auftriit auf der großen Bühnen konnten ihm etwas anhaben. Taylor wirkte merkwürdig unsicher . er spielte ja eigentlich nicht schlecht, hatte aber einfach zu große Probleme auf den Doppeln.
Nach dem sensationellen Ausscheiden von Phil Taylor stand das Spiel zwischen Paul Nicholson und Alan Tabern doch etwas im Schatten der Ereignisse, zumal es sehr einseitig verlief und Tabern nie auch nur den Hauch einer Chance gegen den sicher spielenden Nicholson hatte.


Kim Huybrechts 4:1 James Richardson
(3:2, 1:3, 3:2, 3:0, 3:2)
Kim Huybrechts setzte sein Traum-Debüt im Alexandra Palace mit einem 4:1 Sieg über James Richardson fort, der Raymond van Barneveld aus dem Turnier geworfen hatte.
Das Spiel war zunächst sehr ausgeglichen, dann zog der Belgier aber an und gewann neun der folgenden 13 Legs zum Sieg. Sein Durchschnitt lag bei über 95.
Huybrechts, der bisher lediglich ein Set verloren hat, wird nun entweder auf Paul Nicholson oder Alan Tabern treffen.

Beide Spieler hielten zu Beginn des Spiels ihren Wurf mit der Doppel 16.Huybrechts, der in der ersten Runde Brendan Dolan geschlagen hatte, sicherte sich dann das dritte Leg mit einem 66er Finish. Im folgenden Leg traf Richardson die Doppel 10. Im entscheidenden Leg war der Belgier mit der Doppel 8 zum Setgewinn zur Stelle.
Richardson, der den fünffachen Weltmeister Raymond van Barneveld eindrucksvoll geschlagen hatte, begann das zweite Set mit einer Doppel 16 bevor sich Huybrecht das zweite Leg schnappte. Im dritten Leg traf der Belgier seine Doppel nicht und Richardson schnappte es sich mit der Doppel 4. Mit einem eindrucksvollen 140er Checkout glich er anschließend zum 1:1 aus.
Im ersten Leg des dritten Sets warf Huybrechts ein Maximum und ließ ein 100er Checkout zum Gewinn des zweiten Legs folgen. Richardson reagierte mit einem 80er Finish und glich mit der Doppel 18 aus. Aber Huybrechts warf im entscheidenden Leg einen 14-Darter und übernahm wieder die Führung.
Das vierte Set begann er mit einem 14-Darter, gewann Leg zwei mit der Doppel 16 und holte sich dann sein viertes Leg in Folge mit dem gleichen Doppel.
Auch das erste Leg des fünften Sets fiel an den Belgier, bevor Richardson mit einem 62er Finish noch einmal zum Zug kam. Leg drei ging wieder an Huybrechts, Richardson glich mit der Doppel 10 n och einmal aus. Im entscheidenden Leg vergab der Belgier einen Matchdart, aber Richardson traf ebenfalls nicht und der Belgier holte sich mit der Doppel 12 den Sieg.

"Ich fühlte mich wirklich gut da draußen und ich spielte heute Abend gut," sagte ein begeisterter Huybrechts. " Die Zuschauer standen eindeutig hinter James, aber ich behielt einen klaren Kopf und holte mir den Sieg. Ich liebe es da draußen auf der Bühne und jetzt freue ich mich richtig auf mein nächstes Spiel."

Richardson räumte ein: "Kim war heute Abend viel besser und übertraf mich die meiste Zeit. Die unglaubliche Reaktion auf meinen Sieg gegen Raymond van Barneveld hat mir nichts ausgemacht. Ich habe mich bereit gefühlt, aber gegen den besseren Spieler verloren. Hätte man mir nach der Qualifying School im Januar gesagt, dass ich Raymond van Barneveld aus in meinem ersten Jahr aus der Weltmeisterschaft werfen würde, hätte ich einen Besen verschluckt, aber es war schon toll. Mein Ziel ist es im nächsten Jahr den Weg unter die Top 32 zu schaffen und bei diesem Turnier habe ich gezeigt, dass ich das auch schaffen kann.



Dave Chisnall 4:1 Phil Taylor
(3:2, 2:3, 3:2, 3:2, 3:2)
Dave Chisnall sorgte für den größten Schock in der Geschichte der PDC Weltmeisterschaft, als er den 15-fachen Weltmeister Phil Taylor mit 4:1 aus dem Turnier warf.
Chisnall hatte das erste Leg gewonnnen, Taylor glich mit dem zweiten Set aus, bevor Chisnall die restlichen drei Sets des Spiels gewann. Taylor war seit 1994 immer bis mindestens in die Viertelfinale des Turnier gekommen.

"Ich habe fest daran geglaubt, dass ich Phil heute schlagen würde können," sagte Chisnall, der nun in der dritten Runde auf Hamilton treffen wird. "Ich habe gut geworfen und meine Chancen genutzt, wenn Phil die Doppel nicht traf. Gegen Ende wurde ich etwas nervös, aber ich habe meinen Job zu Ende gebracht. Natürlich glaube ich daran, dass ich dieses Turnier gewinnen kann."

Taylor warf im ersten Leg ein Maximum, vergab aber zwei Darts auf die Doppel und das Leg ging mit der Doppel 10 an Chisnall. Mit dem zweiten Doppel holte sich Taylor das zweite Leg, bevor Chisnall, der in der ersten Runde Mark Dudbridge geschlagen hatte, mit einem 88er Finish Leg drei gewann. Im vierten Leg glich Taylor mit der Doppel 16 wieder aus, vergab aber im entscheidenden Leg wieder einen Dart und Chisnall war mit der Doppel 8 zur Stelle.
Taylor holte sich das erste Leg des zweiten Sets mit der Doppel 16 und vergab im zweiten Leg erneut Darts auf die Doppel, so dass Chisnall mit der Doppel 10 ausgleichen konnte. Das dritte Leg gewann wieder Taylor um dann im vierten Leg erneut einen Dart auf den Setgewinn zu vergaben und Chisnall erzwang mit der Doppel 18 ein entscheidendes fünftes Leg, dass Taylor trotz erneuter Doppelprobleme mit der Doppel8 zum Ausgleich gewinnen könnte.
Taylor sicherte sich das erste Leg des dritten Sets gegen den Wurf, aber Chisnall schlug sofort zurück, bevor er sich mit einem exzellenten 119er Checkout Leg drei gewann. Im vierten Leg konnte Taylor ausgleichen, nachdem Chisnall die Doppel 18 für sein 144 Checkout verpasst hatte, aber entscheidenden Leg kam Chisnall Taylor wieder mit der Doppel 4 zuvor. Chisnall sicherte sich das vierte Leg und nach einer 180 auch Leg fünf zur 3:1 Führung.
Zuversichtlich begann Chisnall dann das fünfte Set mit einem 14-Darter, Taylor konnte mit der Doppel 20 ausgleichen. Chisnall warf einen weiteren 14-Darter und erzielte dann zwei 180er. Der Neun-Darter gelang ihm nicht und er vergab auch noch zwei Matchdarts. Aber Taylor traf die Doppel 20 nicht und Chisnall kam zurück und holte sich mit der Doppel 6 den Sieg.

"Das war der bisher beste Abend meiner Karriere", sagte Chisnall. "Das ist ein tolles Gefühl und ich bin total begeistert. Ich habe schon das ganze Jahr darauf gewartet gegen Phil spielen zu können und habe das als ein ganz normales Spiel betrachtet. Ich denke, ich habe mehr gegen das Board gespielt, als gegen den Spieler und ich habe nicht darüber nachgedacht, Phil Taylor zu schlagen sondern nur darüber, dass ich das Spiel gewinnen wollte. Ich dachte schon. Ich hätte alles in den Sand gesetzt, als ich diese Doppel 12 im letzten Leg nicht traf, aber er traf auch nicht und mein Dart landete in der Doppel 6."

Taylor räumte ein: " Dave war heute Abend einfach der deutlich bessere Spieler und er verdiente den Sieg. Dieses 87er Finish im ersten Leg, dass ich nicht getroffen hatte nagte an meinem Selbstvertrauen, ich konnte es einfach für ein paar Legs nicht aus meinem Kopf bekommen, normalerweise macht mir so etwas nichts aus. Dave war auf den Finishs einfach besser und nutzte alle seine Chancen, er war brillant. Ich muss jetzt weitermachen und 2012 alles wieder zurecht rücken und ich werde härter arbeiten als je zuvor."



Paul Nicholson 4:0 Alan Tabern
(3-0, 3-0, 3-2, 3-1)
Paul Nicholson zog mit einer eindrucksvollen Vorstellung unter die letzten 16 ein, er gab im Spiel gegen Alan Tabern kein einziges Set ab.
Der Players Championship Finals Sieger von 2010 wird jetzt in der dritten Runde am Donnerstag auf den Belgier Kim Huybrechts treffen.

Nicholson, der in der ersten Runde Mensur Suljovic geschlagen hatte, erwischte einen hervorragenden Start ins Spiel und holte sich die beiden ersten Legs. Im dritten Leg traf er die Doppel 20 im ersten Anlauf und hatte das erste Set in der Tasche.
Er holte sich das erste Leg des zweiten Sets mit der Doppel 16 und ließ dann ein 106er Checkout folgen. Mit der Doppel 20 sicherte er sich das zweite Set.
Im ersten Leg traf er auch im sechsten Versuch die Doppel nicht und Tabern gelang es mit der Doppel 4 sein erstes Leg zu gewinnen. Im zweiten Leg vergab der Linkshänder Darts auf die Doppel und Nicholson war mit einem 80er Finish zur Stelle. Die folgenden beiden Legs teilten sich die beiden Spieler, dann warf Nicholson seine dritte 180 und baute mit der Doppel 4 seine Führung weiter aus.
Nicholson holte sich das erste Leg des vierten Sets gegen den Wurf und nach einem sauberen 112er Finish fehlte ihm nur noch ein Leg zum Sieg. Zunächst aber konnte Tabern sich mit einem 103er Checkout noch ein Leg sichern. Aber Nicholson war nicht mehr aufzuhalten, warf eine weitere 180 und machte mit der Doppel 16 den Sack zu.

"Ich habe mich nicht so recht wohl gefühlt als das Turnier begann. Über Weinachten habe ich mich ausgeruht und mir den Kopf zurecht gerückt und das hat sich in meiner Leistung niedergeschlagen," sagte Nicholson. "Ich habe mich konzentriert und den Job erledigt. Ich wusste, dass Alan Probleme hatte, aber hätte ich auch nur kurz nachgelassen, wäre er gleich wieder da gewesen, also vermied ich das. ich habe ja jetzt schon ein bisschen Erfahrung und die habe ich genutzt. Ich bin stolz auf die Finishs über 100 und ich habe aus meinen Chancen das Beste gemacht."
Nicholson fügte hinzu: " Ich denke, dass dieses Turnier zeigt, wie breit die Spitze des Sports inzwischen ist. Ich bin jemand, der den Sport gerne fördern möchte und Spieler wie Kim Huybrechts, Dave Chisnall und auch ich haben heute Abend gezeigt, dass wir Spiele dominieren können und wissen, wie man seine Chancen nutzt. Ich kenne Kim seit der European Championship im Juli recht gut, er ist ein netter Kerl, aber ich werde ich abfertigen. Das ist das Turnier, dass ich gewinnen möchte und da ist er mir im Weg."







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