PDC World Championship - Spielberichte 11. Tag, Nachmittag

Alle drei Spiele der Nachmittags-Session wurden mit 4:1 gewonnen, wobei keines der Spiele so einseitig war, wie das Ergebnis es vorgibt.
Die Spiele verliefen auch alle sehr ähnlich, in jedem Spiel gab es einen Spieler, der es einfach nicht schaffte seine Chancen zu nutzen, so dass sein Gegner sich durchsetzen konnte.
Am überraschendsten war wohl, dass Michael van Gerwen sich gegen Mervyn King durchsetzen konnte, aber mit jeder Chance, die King nicht nutzte, wuchs das Selbstvertrauen des jungen Holländers, dem alles zu gelingen schien.
Simon Whitlock, der immer noch Probleme mit seinem Fuß hat, konnte auf genau die gleiche Weise gegen Steve Beaton gewinnen und Colin Lloyd schlug Scott Rand, der nach der Weltmeisterschaft seine Karriere als Profi-Darter beginnen wird.



Michael van Gerwen 4:1 Mervyn King
(3-2, 0-3, 3-1, 3-2, 3-2)
Michael van Gerwen sicherte sich gegen den erfahrenen Mervyn King einen tollen 4:1 Sieg.
Van Gerwen, der jetzt als Einziger Holländer noch im Turnier ist, wehrte neun Maxima seines Gegners ab und zog in die dritte Runde ein.
King, der 2009 unter den letzten Vier stand, vergab seine Chancen das erste und das vierte Set zu gewinnen, was wohl Spiel entscheidend war.

King, der den Australier Geoff Kime ohne Setverlust in der ersten Runde geschlagen hatte, warf mit seinen ersten drei Darts gleich eine 180 und holte sich das erste Leg gegen den Wurf mit der Doppel 8. Van Gerwen sicherte sich das zweite Leg mit einem tollen 148er Checkout und gewann dann Leg drei mit der Doppel 20. Der 22 Jahre alte Niederländer, der in der ersten Runde Colin Osborne geschlagen hatte, vergab im vierten Leg Darts auf den Setgewinn und King glich mit der Doppel 8 wieder aus. Das entscheidende Leg entwickelte sich dramatisch, King verwarf vier Darts auf den Setgewinn und van Gerwen sicherte es sich im dritten Anlauf mit der Doppel 16.
King hatte sich schnell erholt und schnappte sich das zweite Set ohne Gegenwehr des jungen Spielers. Im ersten Leg des zweiten Sets warf der als Nummer 12 gesetzte Spieler einen 13-Darter und er holte sich auch das zweite Leg mit der Doppel 2, bevor er das Set mit der Doppel 8 beendete.
Van Gerwen stieg ins dritte Set mit einem tollen 158er Checkout ein, aber King glich mit einem 86er Finish sofort wieder aus. Van Gerwen gewann das dritte Leg mit der Doppel 20 und sicherte sich dann das Set mit einem 64er Finish.
Die ersten beiden Legs des vierten Sets wurden mit dem Wurf geteilt, Leg drei fiel mit einem fantastischen Bullseye-Finish an King, der im vierten Set wieder Darts auf den Setgewinn vergab, so dass der Holländer ausgleichen konnte und trotz einer 180 von King hatte der junge Spieler auch im entscheidenden Leg erneut die Nase vorne und baute seine Führung weiter aus.
Im ersten Leg des fünften Sets vergab King Darts auf die Doppel, er konnte dann aber das zweite Leg mit der Doppel 4 gewinnen. Leg drei ging wieder an den Holländer. King konnte zwar mit Hilfe einer 180 noch einmal ausgleichen, aber im entscheidenden Leg verschaffte sich der Holländer mit zwei Maxima einen Vorsprung und beendete mit der Doppel 8 das Spiel.

"Ich habe zur richtigen Zeit die richtigen Würfe gehabt und das war ausschlaggebend," sagte van Gerwen, der jetzt auf Simon Whitlock treffen wird. " Im Augenblick habe ich sehr viel Selbstvertrauen. Ich stehe zum ersten Mal in der dritten Runde dieses Turniers und möchte noch weiter kommen."



Simon Whitlock 4:1 Steve Beaton
(3-2, 3-0, 2-3, 3-2, 3-2)
Simon Whitlock ließ sich auch bei seinem zweiten Auftritt bei der Weltmeisterschaft nicht von seinen Schmerzen im Knöchel unterkriegen und zog unter die letzten 16 ein.
Beaton vergab Chancen das erste Set zu gewinnen und auch Chancen auf zwei weitere Set-Gewinne und Whitlock hinkte eine Runde weiter.
Whitlock, der vor zwei Jahren im Finale stand, wird jetzt mit Michael van Gerwen um einen Platz unter den letzten Acht kämpfen. Genau wie bei seinem Erstrunden Auftritt zeigte er eine entschlossene Vorstellung.

"Steve hat ein paar Chancen vergeben, die den Lauf des Spiels hätten verändern können", sagte Whitlock. "Mein Fuß schmerzt immer noch, aber mein Wurfarm ist absolut in Ordnung, und darauf kommt es ja an. Jetzt werde ich gegen Michael spielen und das wird ein hartes Spiel. Er spielt momentan hervorragende Darts und hat dann auch noch gerade Mervyn King geschlagen, was ja nicht ganz einfach ist."

Beaton, der sich gegen Magnus Caris gerade noch einmal vor einer Niederlage hatte retten können, gewann das erste Leg des Spiels mit einem 80er Finish und holte sich Leg zwei gegen den Wurf. Im dritten Leg vergab er zwei Darts auf den Setgewinn und Whitlock schnappte sich das Leg mit der Doppel 6. Der Australier warf dann eine aufgezeichnetes 100er Finish, während sein Gegner schon auf 32 Punkten Rest stand und sicherte sich mit der Doppel 12 das Set, nachdem Beaton sein Bullseye nicht hatte treffen können. Whitlock gewann dann auch das zweite Set ohne Legverlust.
Whitlock, der gegen Dennis Smith einen Durchschnitt von 105 gehabt hatte, gewann auch das erste Leg des dritten Sets und holte sich Leg zwei gegen den Wurf in einem 15-Darter. Beaton hielt ihn mit der Doppel 10 auf und holte sich auch das vierte Leg mit einem 64er Finish, bevor er sich gewann mit einem 108er Checkout das Set gewann.
Whitlock war im vierten Set wieder ad und holte sich die ersten beiden Legs mit einem 14- und einem 11-Darter. Leg drei ging an Beaton, nachdem der Australier zwei Darts auf den Setgewinn vergeben hatte. Mit einem 121er Finish fiel das vierte Leg ebenfalls an Beaton, der aber im entscheidenden Leg nicht mehr zum ausmachen kam und Whitlock hatte wieder zwei Sets Vorsprung.
Mit einem 12-Darter stieg Beaton in das fünfte Set ein, aber Whitlock glich mit einem 11-Darter sofort wieder aus. Beaton holte sich das dritte Leg, aber Whitlock konnte wieder ausgleichen. Im fünften Leg vergab Beaton einen Dart auf den Setgewinn und Whitlock machte mit der Doppel 20 den Sack zu.

"Ich liebe jede einzelne Minute," sagte Whitlock. "Es ist toll, wieder spielen zu können, ich lebe ja für das Spiel und wenn man dann an solchen Spielen beteiligt ist das einfach brillant, weil es ja trotz des klaren Ergebnisses ein harter Kampf war. Mein Fuß macht immer noch Probleme, der Knöchel ist geschwollen, aber wenn ich spiele wirkt es sich nicht negativ aus, weil dann das Adrenalin überwiegt. Momentan trainiere ich immer nur für 10 - 15 Minuten, so dass es ziemlich mühsam ist fünf Sets oder mehr zu spielen, aber wenn ich da oben stehe, vergesse ich meinen Fuß, weil ich mich so auf die Darts konzentriere. Heute Abend habe ich Physiotherapie und mal sehen, wie es mir dann vor dem Spiel am Donnerstag gehen wird, weil das schon schwer wird gegen Michael van Gerwen, der momentan die besten Darts spielt, die ich in den letzten Jahren von ihm gesehen habe. Es sollte ein tolles Spiel werden."



Colin Lloyd 4:1 Scott Rand
(3-1, 2-3, 3-1, 3-2, 3-2)
Colin Lloyd holte sich in der zweiten Runde einen tollen 4:1 Sieg über Scott Rand.
Im entscheidenden Leg des vierten Sets warf Lloyd ein tolles 167er Checkout, was das Spiel endgültig zu seinen Gunsten drehte - Rand konnte dadurch nicht zum 2:2 ausgleichen.
Von seiner 3:1 Führung aus holte sich Lloyd den Sieg, 10 Jahre nachdem er in den Halbfinalen der Weltmeisterschaft gestanden hatte.

Lloyd warf mit seinen ersten drei Darts seine erste 180 und holte sich das erste Leg mit einem 76er Finish. Rand, der gegen Andy Smith eine eindrucksvolle Vorstellung gezeigt hatte, holte sich nach einer eigenen 180 Leg zwei gegen den Wurf. Lloyd sicherte sich mit der Doppel 20 das dritte Leg. Im vierten Leg verfehlte er zunächst die Doppel, aber auch Rand hatte zu Kämpfen und Lloyd gewann das erste Set mit der Doppel 9.
Lloyd gewann auch das erste Leg des zweiten Sets mit der Doppel 20 und warf dann ein 90er Bullseye Finish. Rand sicherte sich Leg drei mit der Doppel 8 und glich dann nach einer Doppel 16 mit der Doppel 10 zum 1:1 aus.
Das erste Leg des dritten Sets gewann Lloyd mit der Doppel 10 und mit einem 14-Darter fiel auch Leg zwei an ihn. Rand, der seinen Beruf als Lastwagenfahrer aufgegeben hat um nach der Weltmeisterschaft Vollzeit-Profi zu werden, sicherte sich das dritte Leg mit einem tollen 140er Checkout, traf dann aber sein Doppel nicht und das Leg ging mit der Doppel 16 an Lloyd.
Rand schnappte sich mit der Doppel 20 das erste Leg des vierten Sets, Leg zwei gewann Lloyd mit dem gleichen Doppel. Die folgenden Legs teilten sich die beiden Spieler, bevor Lloyd mit seinem fantastischen 167er Finish auch dieses Set gewinnen konnte.
Die ersten beiden Legs des fünften Sets gingen mit dem Wurf, dann warf Rand zwei Maxima, der Neun-Darter gelang nicht aber das Leg ging in einem 13-Darter an Rand. Im vierten Leg machte Lloyd 64 Punkte aus, nachdem Rand das Bullseye verfehlt hatte. Auch im entscheidenden Leg traf Rand sein Bullseye nicht und die ehemalige Nummer 1 der Welt machte mit der Doppel 5 alles klar.

"Ich bin überglücklich", sagte Lloyd. "ich spiele ziemlich gut und wenn es auch keine fantastische Leistung war, erledige ich doch meinen Job und kann darauf aufbauen. Scott ließ mir einige Chancen, die 167 war dann ein ganz wichtiger Wurf, weil ich ihm zuvorkam. Ich bin sicher, dass das weh getan hat. Mir macht es Spaß und ich versuche auch auf de Bühne meinen Spaß zu haben, aber natürlich geht es am Ende des Turniers auch einen ernstzunehmenden Preis. Mein Ziel ist es Weltmeister zu werden."







Kontakt © Global Darts. All Rights Reserved. Impressum