PDC World Championship - Spielberichte Halbfinale

Beide Halbfinale der PDC Weltmeisterschaft wurde durch erstaunliche Comebacks gewonnen.
Im ersten Halbfinale hatte zunächst Andy Hamilton deutlich dominiert, aber dann war Simon Whitlock stark aufgekommen, hatte ausgleichen können und schließlich die Führung übernommen. Aber Hamilton kämpfte sich auf 5:5 wieder heran und zeigte im entscheidenden Set weniger Nerven als Simon Whitlock. So konnte er sich noch das 6:5 holen und zum ersten Mal in seiner Karriere in ein Weltmeisterschafts-Finale einziehen.

Das zweite Halbfinale war ein kurioses Spiel. Wade konnte sich eine 2:0 Führung erspielen, bevor es auf der Bühne wegen eines Luftzugs zur Spiel-Unterbrechung kam. Beide Spieler wollten erst weiter spielen, wenn der Luftzug beseitigt war, wobei sich Wade im Umgang mit dieser Situation professioneller zeigte als Lewis. Schließlich nahmen die Spieler ihr Spiel aber wieder auf und Wade, deutlich weniger beeinträchtigt, zog auf 5:1 davon. Dann hatte sich auch Lewis wieder im Griff und zeigte sich ziemlich aggressiv. Er konnte erst ausgleichen und dann das entscheidende Set gewinnen, während Wade irgendwie abgeschaltet zu haben schien.




Andy Hamilton 6:5 Simon Whitlock
(3-0, 2-3, 3-1, 3-1, 0-3, 2-3, 0-3, 0-3, 3-2, 3-1, 4-2)
Andy Hamilton steht nach seinem 6:5 Sieg über Simon Whitlock zum ersten Mal im Finale der PDC Weltmeisterschaft.
Mit einer weiteren unnachgiebigen und entschlossenen Vorstellung konnte Hamilton auch den Australier schlagen und sein zweites Major Finale erreichen.
Hamilton hatte in ähnlicher Weise Whitlock bereits in den Viertelfinalen des World Matchplays besiegt, auch dort lag er mit 8:15 zurück und holte sich dann noch einen 17:15 Sieg.
Dieses Mal führte er erst mit 3:1, dann konnte Whitlock 12 der folgenden 14 Legs holen und mit 5:3 die Führung übernehmen. Hamilton kämpfte sich zurück und gewann drei Sets in Folge zum Sieg.

"Meine erste Reaktion ist ziemlich emotional", sagte ein begeisterter Hamilton. "Ich habe heute Abend so hart gearbeitet und mich einfach nicht unterkriegen lassen. Meine Leistung war nicht so gut wie in anderen Spielen des Turniers, aber ich nehme den Sieg natürlich an!!! Ich bin überglücklich im Finale zu stehen und bere4ite mich jetzt auf einen weiteren Kampf vor, das ist meine Chance mit meinen Traum zu erfüllen."

Hamilton, der bei seinem Sieg über den Belgier Kim Huybrechts in den Viertelfinalen eine eindrucksvolle Leistung gezeigt hatte, holte sich das erste Leg des Spiels mit der Doppel 8 und das zweite Leg gegen den Wurf mit der Doppel 20. Dann machte er 68 Punkte zum Setgewinn aus.
Die ersten beiden Legs des zweiten Sets teilten sich die beiden Spieler, bevor das dritte Leg mit der Doppel 20 an den Australier ging. Er vergab dann aber im vierten Leg Darts auf den Setgewinn und Hamilton glich mit der Doppel 20 aus. Im entscheidenden Leg stand Whitlock nach einem Score von 170 auf 40 Punkten Rest, konnte aber wieder das Doppel nicht treffen und Hamilton hatte eine Chance das Set zu holen. Er verfehlte aber das Bullseye und Whitlock konnte mit der Doppel 10 zum 1:1 ausgleichen.
Hamilton gewann das erste Leg des dritten Sets, traf dann aber die Doppel 6 im zweiten Leg nicht und Whitlock sicherte es sich mit der Doppel 2. Im dritten Leg warf der Australier eine 180, aber Hamilton war schneller und holte sich das Leg mit einem 84er Finish bevor er auch das dritte Set mit der Doppel 4 für sich entschied.
Das erste Leg des vierten Sets ging mit der Doppel 8 an Whitlock, der im zweiten Leg das Bullseye für sein Finish verpasste, so dass Hamilton sich das Leg mit einem 118er Checkout gewinnen konnte. Der Spieler aus Stoke warf anschließend zwei 12-Darter und es stand 3:1 für ihn.
Im ersten Leg des fünften Sets trafen beide Spieler das Bullseye nicht, Whitlock gelang es dann sich das Leg gegen den Wurf mit der Doppel 8 zu holen. Im zweiten Leg warf Hamilton seine 6. 180, das Leg ging aber mit einem tollen 170er Finish an de Australier, der auch das nächste Leg - und damit das Set - mit einem 13-Darter gewann.
Mit einem Legegewinn gegen den Wurf stieg Hamilton ins sechste Leg ein und er holte sich auch Leg zwei mit einem 14-Darter. Whitlock sicherte sich Leg drei mit der Doppel 8, warf dann ebenfalls einen 14-Darter gegen den Wurf und glich nach einem 74er Finish zum 3 aus.
Der Australier machte im siebten Set genauso weiter und holte sich das erste Leg gegen den Wurf. Er ließ einen 13-Darter folgen und gewann dann mit der Doppel 18 sein sechstes Leg in Folge. Zum ersten Mal führte er.
Der Australier schien nicht mehr zu stoppen und sicherte sich auch das erste Leg des achten Sets mit einem 101er Finish und Leg zwei in einem 13-Darter. Im dritten Leg verpasste er die Doppel 16, aber Hamilton traf selbst das Bullseye für sein Finish nicht und Whitlock kam mit der Doppel 16 zum Setgewinn zurück.
Hamilton holte sich das erste Leg des neunten Sets nach dem Whitlock die Doppel 16 nicht getroffen hatte. Whitlock gewann Leg zwei nach seinem 10. Maximum. Hamilton biss sich fest und gewann das dritte Leg mit einem 130er Finish. Whitlock sicherte sich mit der Doppel 16 Leg vier und es fehlte ihm nur noch ein Leg zum Sieg. Aber Hamilton warf im entscheidenden Leg einen 13-Darter und verkürzte seinen Rückstand auf 4:5.
Zu Beginn des zehnten Sets hat Whitlock wieder Probleme mit seinen Doppeln, aber Hamilton traf auch nicht und der Australier konnte sich das Leg noch mit der Doppel 10 schnappen. Leg zwei ging mit einem 115er Checkout an Hamilton, der auch das nächste Leg mit der Doppel 8 gewinnen konnte. Im vierten Leg kämpfte Whitlock wieder mit seinen Doppeln und Hamilton konnte mit einem 110er Finish zum 5:5 ausgleichen.
Die ersten beiden Legs des letzten Sets wurden geteilt, Leg drei fiel mit der Doppel 10 an Hamilton. Im vierten Leg warf Whitlock ein 68er Finish, dann übernahm Hamilton mit einem 13-Darter wieder die Führung. Der Australier begann das sechste Leg mit einer 180, aber Hamilton scorte beständiger und sicherte sich mit der Doppel 8 einen Platz im Finale.

"Jetzt bin ich ganz oben angelangt", meinte Hamilton. "Im Weltmeisterschafts-Finale zu stehen bedeutet mir alles und ich werde am Montag auch alles geben. Auch als ich 3:5 zurücklag habe ich nicht geglaubt, dass ich verlieren würde. Ich bin ein Kämpfer und ich gebe nicht nach und ich glaube, ich hatte am Ende einfach mehr Kampfgeist. Wenn ich meine Leistung bringen kann und mich konzentrieren kann und beständig bin, kann ich das auch gewinnen. Ich habe gezeigt, dass ich gute Nerven habe und bin breit für einen weiteren Kampf im Finale."

Whitlock zeigte sich nach seiner Niederlage philosophisch, er hatte ja vor dem Turnier wegen seines gebrochenen Knöchels sechs Wochen pausieren müssen: "Ich hatte nicht erwartet über die erste Runde hinauszukommen, also ist es schon eine tolle Leistung die Halbfinale zu erreichen. Die Ärzte hatten mir gesagt, dass ich gar nicht am Turnier würde teilnehmen können, deshalb bin ich überglücklich in den Halbfinalen gespielt zu haben und ich hoffe ich werde 2012 ein tolles Jahr haben, ich habe jetzt, nachdem ich zwei Fernsehturniere verpasst habe, meinen Antrieb wieder gefunden. Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich verloren habe, aber Andy hat toll gespielt und ich hoffe, dass er jetzt den Titel gewinnen kann. Wenn er einen Lauf hat kann man ihn nicht aufhalten und er hat tolle Darts geworfen."



Adrian Lewis 6:5 James Wade
(1-3, 2-3, 3-2, 0-3, 1-3, 1-3, 3-1, 3-2, 3-0, 3-0, 3-0)
Titelverteidiger Adrian Lewis zeigte das beste Comeback, dass man sich vorstellen kann - er kam von einem 1:5 Rückstand wieder ins Spiel und schlug James Wade noch mit 6:5.
Wade schien sicher auf Kurs zu seinem ersten Weltmeisterschafts-Finale zu sein, er gewann die ersten beiden Sets des Spiels, bevor das Spiel wegen eines Luftzugs auf der Bühne für rund 20 Minuten unterbrochen werden musste.
Lewis konnte das dritte Set gewinnen, dann sicherte sich Wade neun der folgenden 11 Sets nur um dann einen Matchdart zu vergeben.
Lewis kämpfte sich zurück ins Spiel und gewann sieben Legs in Folge und konnte, nachdem Wade seinen Matchdart vergeben hatte, das entscheidenden Set holen.

"Das dürfte mein bisher größte Sieg sein", sagte ein triumphierender Lewis, der jetzt im Finale auf Andy Hamilton treffen wird. "Die Probleme mit der Zugluft auf der Bühne hatten eine Zeitlang Auswirkungen auf mich, aber ich denke ich habe heute Abend zeigen können, dass ich wirklich ein Champion bin. Ich möchte die Trophäe nicht wieder hergeben, jetzt werde ich sehen, dass ich gut schlafe, mich entspannen und dann richtig vorbereiten, bevor ich gegen Andy im Finale spiele."

Lewis holte sich das erste Leg des Spiels mit der Doppel 20. Wade gewann Leg zwei mit einem 76er Finish und das dritte Leg nach einem tollen 157er Checkout. Mit der Doppel 20 schnappte sich Wade das erste Set.
Er konnte auch Leg eins des zweiten Sets mit einem 96er Finish holen, bevor die folgenden beiden Legs mit Checkouts von 105 und 130 Punkten an Lewis fielen. Leg vier sicherte sich dann wieder Wade, nachdem Lewis die Doppel 20 nicht hatte treffen können. Im entscheidenden Leg setzte sich Wade mit der Doppel 10 zum Setgewinn durch.
Es folgte eine Spielunterbrechung von rund 20 Minuten, in denen versucht wurde den Ursachen des Luftzugs auf der Bühne auf die Spur zu kommen.
Nach der Unterbrechung dominierte Wade weiter das Spiel und gewann die ersten beiden Legs des dritten Sets, bevor Lewis sich mit einem 11-Darter zurückmeldete. Er konnte mit einem 13-Darter ausgleichen und sich dann das Set mit einem 114er Checkout sichern.
Wade schaltete im vierten Set einen Gang höher und gewann das Set in nur 44 Darts mit Checkouts von 104 und 143 Punkten und einem 14-Darter.
Lewis konnte das erste Leg des fünften Sets gewinnen, aber Wade glich mit einem 80er Finish gleich wieder aus und warf dann einen 12-Darter gegen den Wurf. Das vierte Leg - und damit das Set - gewann er mit einem 13-Darter.
Im ersten Leg des sechsten Sets traf Wade sein Doppel nicht und Lewis sicherte sich das Leg mit der Doppel fünf und holte auch Leg zwei mit einem 14-Darter gegen den Wurf. Aber Wade war gleich wieder da und antwortete ebenfalls mit einem 14-Darter. Nach einem 13-Darter holte er sich mit der Doppel 7 die 5:1 Führung.
Lewis war im ersten Leg des siebten Sets zu Stelle, verwarf aber in Leg zwei drei Darts auf die Doppel und Wade glich mit der Doppel 2 aus. Das dritte Leg ging mit einem 70er Finish an Lewis, der sich im folgenden Leg nach einer 180 mit einem 94er Finish das Set sicherte.
Mit dem gleichen Schwung holte er sich das erste Leg des achten Sets in einem 11-Darter und gewann das zweite Leg nach einer 180. Wade hielt ihm im dritten Leg mit der Doppel 20 auf und konnte im vierten Leg mit der Doppel 5 ausgleichen, nachdem Lewis sein Doppel nicht getroffen hatte. Im entscheidenden Leg vergab Wade einen Matchdart und Lewis holte sich das Set indem er 98 Punkte ausmachte.
Auch Set neun ging an Lewis, er traf zwei Mal die Doppel 20 und einmal die Doppel 19.
Im ersten Leg des zehnten Sets warf Lewis zwei Maxima, konnte seine Chance auf einen Neun-Darter aber nicht nutzen. Beide Spieler hatten Probleme die Doppel zu treffen, Lewis gelang es schließlich mit der Doppel 1. Wade konnte Lewis nicht aufhalten, der sich das zweite Leg in einem 12-Darter sicherte und dann mit der Doppel 20 zum 5:5 ausgleichen konnte.
Im entscheidenden Set hat Lewis weiter die Nase vorne. Leg eins fiel mit der Doppel 20 an ihn. Im zweiten Leg vergaben beide Spieler zahlreiche Darts auf die Doppel, wieder war es Lewis, der sich mit der Doppel 1 rettete. Im folgenden Leg warfen beide Spieler je zwei 140er und standen nach neun Darts beide auf 161 Punkten Rest. Lewis hatte den Wurf und beendete das Spiel.

Lewis fügte hinzu: "Ich denke Andy war der bisher beste Spieler bei diesem Turnier, aber ich habe es schon einmal gewonnen und denke, dass ich mich am Montag durchsetzen kann. Es wird ein tolles Spiel werden und ich freue mich darüber, dass er so weit gekommen ist - aber die Freundschaft wird nichts mehr zählen, wenn wir erst auf der Bühne stehen."







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