World Grand Prix - Bericht Halbfinale

Van Gerwen und King werden im Grand Prix Finale aufeinander treffen
Michael van Gerwen und Mervyn King werden im Finale des World Grand Prix aufeinandertreffen, nach dem sie ihre Gegner Wes Newton und Brendan Dolan mit überzeugenden Vorstellungen schlagen konnten.

Der junge Niederländer zog mit einem 5:1 Sieg über Wes Newton in sein erstes Major Finale ein, er hatte vier Sets in Folge gewinnen können.
Im ersten Leg des Spiels antwortete er auf ein 150er Finish Newtons mit einem 136er Checkout zum 3:2 Setgewinn. Der Spieler aus Fleetwood konnte das zweite Set gewinnen. Die ersten vier Legs des dritten Sets teilten sich die beiden Spieler und Newton warf dabei ein 152er Finis, aber van Gerwen machte im entscheidenden fünften Leg 104 Punkte aus und drehte das Spiel zu seinen Gunsten. Er holte sich sechs der folgenden acht Legs und übernahm das Kommando. Newton hatte seinen hohen Scores nichts entgegenzusetzen, so dass der 23-Jährige ins Finale einziehen konnte.

"Ich bin ziemlich erstaunt darüber, im Finale zu stehen", sagte van Gerwen. "Es ist toll, dass ich in einem solchen Turnier so gut gespielt habe, weil es ja durch den Doppel-Start besonders schwierig ist. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich so gut gespielt habe und ich denke das jetzt war mein bestes Spiel bei diesem Turnier. Mein Scoring war sehr gut - ich habe sehr viel Vertrauen in mein Spiel und ich konnte im richtigen Moment meinem Gegner ganz schön schaden. Ich hätte eigentlich 2:0 führen sollen, aber Wes machte zu gut aus. Ich blieb aber ruhig und erledigte meinen Job. Die Zuschauer waren fantastisch und ich hoffe, ich kann so weiter spielen, das ist morgen ein ganz wichtiges Spiel."
Van Gerwen hatte der ehemaligen Grand Prix Sieger, Weltmeister Lewis und Hamilton auf seinem Weg ins Halbfinale ausgeschaltet und er fügte hinzu: " Das ist in tolles Gefühl. Adrian Lewis, Andy Hamilton und Wes Newton sind fantastische Spieler und stehen alle unter den Top 10, da muss man wirklich gut spielen, um sie schlagen zu können. Ich hoffe, ich kann so weiter machen und noch mehr Schaden anrichten. Ich bin über meine Leistung sehr glücklich und ich hoffe, dass ich den Zuschauern und auch den Fans am Fernseher morgen ein gutes Spiel abliefern kann."

Mervyn King beendete die Hoffnungen des Nordiren Brendan Dolan auf einen zweiten Einzug ins Finale in Folge, er schlug ihn mit 5:2
Dolan, unterstütz von nahezu allen Zuschauern, holte sich die ersten beiden Legs des Spiels, musste dann aber zusehen, wie King das Kommando übernahm - und die Menge zum verstummen brachte - indem er sechs der folgenden sieben Legs für sich entschied und sich ein zwei Set Führung erspielte. Dolan warf ein 170 Finish zu Beginn des dritten Sets, dass er sich ohne Gegenwehr hatte sichern können, aber King holte seinen Rückstand im vierten Set auf und gewann es noch mit 3:1 und zwang dann das fünfte Set in ein entscheidendes Leg, dass er sich zum 4:1 holte. Auch das sechste Set ging in ein entscheidendes Leg, in dem King vier Matchdarts vergab. Dolan konnte es gewinnen, aber der Spieler aus Norfolk lag auch im nächsten Set gleich wieder vorne und holte sich mit Checkout von 108 und 132 die letzten beiden Legs zum Sieg.

"ich bin ganz begeistert, dass ich dieses sehr harte Spiel überstanden habe", meinte King. "Vor ein paar Jahren habe ich das Finale verpasst, weil ich in den Halbfinalen gegen Raymond van Barneveld verlor - und an dem Abend habe ich lediglich gegen einen Spieler gespielt, während es heute wegen der Unterstützung für Brendan gefühlte 2000 Spieler waren. Es war ja klar, dass sie Brendan unterstützen würden, trotzdem habe ich gute Arbeit geleistet. In den letzten Sets ließen mich meine Eingangs-Doppel etwas in Stich, aber alles in allem war die Doppel 16 für mich sehr zuverlässig. Ich habe hart an meinem Spiel gearbeitet und nie nachgegeben. "
King hatte zusammen mit van Gerwen 2007 zur PDC gewechselt und gibt zu, dass er sich darüber freut, dass dieser , der ebenso wie er schon einmal die Winmau World Masters gewinnen konnte, zum ersten Mal in einem PDC Major Finale steht.
"Ich freue mich wirklich für Michael", fügte King hinzu. "Er ist ein netter Kerl und ein herausragender Spieler und das wird ein richtig schweres Spiel werden. Wenn wir morgen auf die Bühne gehen, möchte ich natürlich, dass er verliert und ich gewinne, so ist das im Dartsport. Ich werde versuchen, mit meinen ersten drei Darts ins Spiel zu kommen und dann hoch scoren und so viel 180 zu werfen, wie ich das kann. Wenn mir das gelingt, habe ich eine große Chance und ich freue mich darauf.

King ist im Laufe der letzten zwei Jahre aus den Top 16 der Welt herausgefallen, dem Tod seines Vaters war ein chronischer Tennis-Ellbogen in seinem Wurfarm gefolgt, jetzt ist der 46-Jährige ganz begeistert darüber, zurück zu seiner Bestform zurückgefunden zu haben.
"Es schaute eine Zeitlang so aus, als würde ununterbrochen ein neues Problem auftauchen und ich überlegte schon, ob ich, wenn das weiter so ging, nicht besser einpacken sollte, weil ich dann nämlich ganz aus dem Ranking herausgefallen wäre", erzählte er. "Aber als ich dann die Verletzung Probleme hinter mich brachte und auch den Kopf nach dem Tod meines Vaters wieder frei bekam, schoss ich wieder aus allen Kanonen und trainierte sehr hart. Dann habe ich an meinen Darts Kleinigkeiten verändert, vielleicht ist auch mein Wurf nach der Verletzung jetzt etwas verändert, die Darts fühlten sich nicht mehr richtig an, also habe ich sie ein bisschen verändert. Sie sind jetzt ein Gramm schwerer und die Spitzen sind kurzer, jetzt scheint es wieder zu funktionieren und ich bin ganz zufrieden. Dass ich das Finale erreicht habe hat mich zurück unter die Top 16 gebracht und auch in den Grand Slam, also hat sich die harte Arbeit ausgezahlt!

Dolan hatte letztes Jahr den historischen ersten Neun-Darter bei dem Doppel-Start erzielt und war bis ins Finale gekommen, sein Lauf dieses Mal kam direkt nach dem Einzug in die Halbfinale der European Championship im letztem Monat.
"Wenn ich das erste Set gewonnen hätte, hätte mich das etwas mehr beruhigt, aber so habe ich das ganze Spiel hindurch immer hinterher jagen müssen", räumte er ein. "Im ersten Set setzte ich ihn unter Druck und habe dann im zweiten Set etwas zurückgeschaltet und van diesem Zeitpunkt an übertrumpfte mich Mervyn mit seinem Scoring. Er hatte das Spiel sehr gut im Griff und den Sieg verdient. Ich dachte, dass Mervyn sehr gut spielte und es ist keine Schande gegen ihn verloren zu haben, weil es ein wirklich gutes Spiel war. Ich war zufrieden mit mir und mit manchem, was mir während des Spiels gelang und bin glücklich darüber in die Halbfinale gekommen zu sein. Dass mir das dieses Jahr gelungen ist, beweist wohl, dass ich keine Eintagsfliege bin und dass ich ein ganz ordentlicher Spieler bin, der mit sich zu Recht kommt - zwei Halbfinale nacheinander sind ja auch ein gutes Ergebnis. Ich freue mich darüber, wie sich mein Spiel entwickelt und ich steige in den Rankings auf, mehr will ich ja gar nicht. Ich möchte immer besser werden, und wenn ich mich weiter jedes Jahr verbessere, werde ich eines Tages die Nummer 1 sein."

Newtons Lauf unter die letzten vier führte über ein Comeback gegen Ronnie Baxter und gegen Paul Nicholson, aber nach seiner Niederlage gegen van Gerwen beklagte er sich nicht.
"Wenn ich darüber nachdenke, war das Spiel schon viel enger als das Resultat es wieder spiegelt, aber Michael war der bessere Spieler und verdiente den Sieg", sagte Newton. "Er hat wirklich gut gespielt und ich ziehe den Hut vor ihm. Ich habe gut angefangen und ich habe mich die ganze Woche gut gefühlt. Ich habe in einigen Spielen auf mein Glück gesetzt und Alles gegeben und die entsprechenden Ergebnisse bekommen, aber mein Spiel ist noch nicht ganz wieder zusammen gekommen. Das heute war wahrscheinlich meine beste Vorstellung in dieser Woche. Ich habe auch an mich geglaubt, aber Michael ist ein schneller Spieler und wenn er einmal in Schwung ist, ist er schwer zu halten. Ich versuchte immer wieder zurück ins Spiel zu kommen, aber er traf alles und hat wirklich gut gespielt."
Newton stand letzten Monat im Finale der European Championship und überrundet jetzt im Ranking Simon Whitlock, er steht jetzt auf dem 5. Platz des PDC Order of Merit.
"Das war für mich ein weiteres gutes Resultat in einem Major und ich nehme viel Positives mit", fügte Newton hinzu. " Ich sammle immer Erfahrung und ich bin sicher, dass ich eines Tages so weit bin und eins der Turniere gewinne.




Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Lawrence Lustig, PDC, zur Verfügung gestellt.



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