UK Open - Letzer Tag

Viertelfinale
Taylor beendet van Gerwens Hoffnungen auf den UK Open Titel, Barney, Hamilton und Wright stehen ebenfalls in den Halbfinalen
Taylor zeigte eine begeisternde Leistung um Michael van Gerwen aus dem Turnier zu werfen, Raymond van Barneveld, Andy Hamilton und Peter Wright waren die anderen Sieger des Nachmittags.

Taylor rächte sich für seine Niederlage im letzten Monat im Finale der Premier League mit einer sensationellen Leistung in einer hochklassigen Auseinandersetzung mit der Nummer zwei der Welt.
Der vierfache UK Open Champion erzielte einen Durchschnitt von 106.56 und warf zwei 11-Darter. Van Gerwen geriet zu Beginn 1:3 in Rückstand, konnte dann zum 5:5 ausgleichen aber nicht verhindern, dass Taylor im weiteren Verlauf das Spiel dominierte. Mit einem entscheidenden 125er Finish sicherte er sich das 9:6 und obwohl kurzzeitig ein Comeback van Gerwens drohte, konnte Taylor dann doch alles klar machen und in die Halbfinale einziehen, wo er auf Peter Wright treffen wird.

"Das war ein tolles Spiel und es war eines von den Spielen, wo uns beiden klar war, dass wir es uns nicht leisten konnten nicht zu treffen", sagte Taylor. "Michael ist brillant und jedes Mal, wenn Dir ein Fehler unterläuft, bestraft er dich dafür und das bleibt dir immer im Hinterkopf. Er ist eine harte Nuss, die einzige Möglichkeit in zu schlagen ist, hinauszugehen und zu spielen, aber vielleicht beginnt er gerade ein bisschen zu sehr über sein Spiel nachzudenken, was sich dann unter Druck zeigt. Das 125er Finish war toll, ich konnte ihn aber immer noch nicht wirklich abschütteln. Überhaupt weiter gekommen zu sein ist schon eine Leistung und jetzt stehe ich in den Halbfinalen und freue mich auf heute Abend.

Van Gerwen kommentierte: "Ich war nicht gut genug und Phil verdiente den Sieg. Ich bin am Boden zerstört. Ich hatte Chancen zu gewinnen, aber ich konnte sie nicht nutzen. Ich habe versagt, besonders am Ende des Spiels, weil ich nicht meinen Vorteil gegenüber Phil nicht wahrnehmen konnte. Ich hätte in die Bresche springen müssen, als er locker ließ, aber das habe ich nicht getan und dafür kann ich nur mir selbst die Schuld geben. Durch die 125 bekam er einen richtigen Schub und danach wurde es für mich sehr schwer."

Peter Wright aus Lowestoft spielte sich in sein erstes Major-Halbfinale, er schlug die Nummer drei der Welt Adrian Lewis mit 10:6. Wright gewann sechs Legs in Folge und führte 8:1 gegen den zweifachen Weltmeister und dann mit 9:2. Lewis konnte vier Legs in Folge gewinnen, ein Comeback drohte, aber Wright konnte rechtzeitig alles klar machen.

"Ich bin wirklich glücklich darüber in den Halbfinalen zu stehen", kommentierte Wright. "Es war ein schöner Sieg, aber nach den ersten paar Legs ließ ich etwas nach und ich war nicht mehr so konzentriert. Vielleicht habe ich zuviel darüber nachgedacht, dass ich möglicherweise einen zweifachen Weltmeister 10.2 schlagen könnte, da musste ich erste meinen Fokus wieder zurück gewinnen und verhindern, in Panik zu geraten, es ist gut, dass es mir gelungen ist."
Er fügte hinzu: "Ich habe letztes Jahr bei der Weltmeisterschaft gegen Michael van Gerwen verloren und einiges daraus gelernt. Mit war klar, dass ich einiges ändern musste, weil ich ja gewinnen möchte und unter die Top Vier kommen will, anstatt mit einem platz um die Top 20 der Welt zufrieden zu sein. Ich möchte mit den anderen da oben stehen und habe eine Menge arbeit investiert, damit es soweit kommt. Das hier jetzt zu gewinnen wäre natürlich toll, aber ich werde es heute Abend Leg für Leg angehen."

Van Barneveld, Sieger 2006 und 2007, zeigte seine Klasse mit einer kämpferischen Vorstellung, er besiegte Ronnie Baxter in einem epischen Viertelfinale mit 10:8. Baxter war früh mit 0:3 in Rückstand geraten, hatte dann aber fünf Legs in Folge gewonnen und war in Führung gegangen. Mit einem 121er Finish sicherte er sich das 7:4. Aber van Barneveld - mit der Hilfe von drei Maxima - kämpfte sich ins Spiel zurück und ging 9:8 in Führung. Baxter - der insgesamt acht 180er geworfen hatte - erzwang ein entscheidendes Leg, vergab dann aber einen Matchdart und van Barneveld nutze das, um selbst in die Halbfinale einzuziehen.

"Ich bin begeistert darüber, dass ich so ein tolles Spiel gewinnen konnte", meinte van Barneveld. "Ronnie war beeindruckend, er spielte ein paar fantastische Darts und es war wahrscheinlich eine der besten Leistungen seiner gesamten Karriere. Am Anfang lief es gut und ich konnte 3:0 in Führung gehen, aber dann traf ich meine Doppel nicht mehr und lag auf einmal 3:5 zurück. Aber Ronnie ließ mich wieder ins Spiel kommen und es gelang mir die Chance zu nutzen - ich gab nie auf."

Van Barneveld wird jetzt in den Halbfinalen auf Andy Hamilton treffen, der James Wade mit 10:8 bezwungen hatte. Hamilton war 1:3 in Rückstand geraten, warf dann aber eine Reihe von Checkouts über 100 Punkte und ein spielentscheidendes 84er Bullseye Finish und zog in sein erstes UK Open Finale ein.

"Das war ein hervorragendes Spiel und am Ende kam es darauf an, wer seine Finishs treffen konnte", sagte Hamilton. " Wir lagen ziemlich gleich auf vom Scoring her, aber meine Finishs über 100 verschafften mir einem Vorteil - wenn es dann auch nur ein 84er Bullseye Finish war, dass mir zum 9:8 und letztendlich zum Sieg verholfen hat. Ich bleibe jetzt ganz gelassen und mache in der Vorbereitung auf die Halbfinale alles richtig - ich bin zu allem bereit!"

Nach den Halbfinalen folgt am Samstagabend noch das Finale des Turniers.



Finale
Sensationeller Taylor holt sich UK Open Titel
Phil Taylor holte sich mit einem begeisternden 11:4 Sieg über Andy Hamilton am Sonntagabend den UK Open Titel.

Damit schloss Taylor ein herausragendes Wochenende ab. Er hatte seinen Kampf um den Titel bereits am Donnerstag Abend gegen Kevin Dowling begonnen, dann Ronny Huybrechts, Adrian Gray, Brendan Dolan und Michael van Gerwen geschlagen, bevor er im Halbfinale mit 10:5 gegen Peter Wright gewann.
Dann kehrte er zum Finale auf die Bühne zurück und zeigte gegen Andy Hamilton seine beste Vorstellung des Turniers und löschte damit alle Erinnerung an seine letztjährige Final-Niederlage gegen Robert Thornton mit einem 107.04er Durchschnitt aus.
Die ersten vier Legs des Spiels teilten sich die beiden Spieler aus Stoke, Hamilton warf dabei ein 140er Finish. Taylor konnte dann die folgenden vier Legs gewinnen, eines davon mit einem 167er Checkout und übernahm das Kommando.
Hamilton, der zum dritten Mal in einem Major Finale stand, nachdem er im Halbfinale im dramatischen Entscheidungsleg Raymond van Barneveld geschlagen hatte, schlug mit einem 100er Finish zurück, aber Taylor antwortete mit Checkouts von 121 und 106 Punkten und baute seine Führung auf 10:4 aus, bevor er mit der Doppel 4 alles klar machte.

"Ich bin sehr stolz darauf, den Titel gewonnen zu haben, es ist toll, zum dritten Mal Champion zu sein", meinte Taylor. "Ich hatte richtig Angst davor, bereits am Donnerstag das Turnier beginnen zu müssen und mein Ziel war es zunächst an Kevin Dowling vorbeizukommen. Als das Format dann länger wurde, konnte ich mich entspannen, es ist etwas ganz besonderes, sich wirklich durch das ganze Feld gekämpft zu haben und dann zu gewinnen. Ich musste früh im Finale in Führung gehen, was mir auch gelang. Es ist aber auch schön zu sehen, dass Andy so gut spielt, er hat gezeigt, dass er alles hat, was es braucht, um Major Turniere zu gewinnen. Er ist ein Spieler, dem Du aber auch nicht einen Millimeter nachgeben darfst, weil er Dich dann verprügelt. Ich bin ein großer Fan von ihm, seiner Konzentration und seinem Engagement. Er ist ein Workaholic. Ich habe ja mit ihm eine Weile trainiert und weiß, wie er ist. Ich bin sehr zufrieden, dass ich ihn schlagen konnte!

Hamilton hatte sich den Einzug ins Finale mit einem dramatischen 10:9 Sieg über Raymond van Barneveld gesichert. Der Niederländer hatte das Bullseye für ein 170er Finish zum Sieg nicht getroffen und anschließend weitere fünf Matchdarts vergeben.

"Ich könnte gar nicht noch stolzer auf mich sein", sagte Hamilton, der als Finalist 20 000 Pfund bekommen hat. "Ich habe wirklich ein paar tolle Darts geworfen und ein tolles Wochenende gehabt und bin sehr glücklich über das, was ich heute Abend geleistet habe. Letztes Jahr stand ich in den Viertelfinalen, jetzt bin ich glücklich im Finale gelandet - und ich denke ich habe bewiesen, dass ich meinem ersten Major Titel näher komme. Wenn mir jemand zu Beginn der Woche gesagt hätte, dass ich im Finale stehen würde, wäre ich nicht so sicher gewesen. Ich werde zurückkommen! Die UK Open sind das Turnier, das am schwierigsten zu gewinnen ist und ich habe auch im Finale nicht schlecht gespielt, aber Phil hat sich wirklich total verausgabt und ich ziehe meinen Hut vor ihm. Er ist eine Legende und hat eine Spitzenleistung erbracht. Wenn man gegen Phil spielt ist es unglaublich schwer, wieder ins Spiel zu kommen. Du musst die ganze Zeit dabeibleiben oder du verlierst das Spiel. Das ist mir leider heute Abend passiert."

Bei diesem Turnier spielte sich auch der bunte Peter Wright in sein erstes Major-Halbfinale, wo er gegen Phil Taylor verlor. Der Spieler aus Lowestoft hatte ein brillantes Wochenende und hatte bei seinem Weg unter die Top Vier am Sonntagnachmittag auch gegen die Nummer drei der Welt, Adrian Lewis, gewonnen.
"Ganz ehrlich - ich glaube ich habe in diesem Spiel nicht gegen das Board gespielt sondern gegen Phil", räumte er ein. "Ich war angespannt und habe Darts weggeschnippt, aber das sind alles Erfahrungen, aus denen ich für den nächsten Wettkampf lernen kann. Ich nehme jede Menge Positives aus diesem Wochenende mit, arbeite daran und gehe dann in die nächsten Events und kann hoffentlich einen weiteren Schritt machen. Auf der großen Bühne bin ich noch nicht ganz angekommen, aber eines Tages wird es soweit sein."

Raymond van Barneveld hatte sich in den Viertelfinalen an Ronnie Baxter vorbei gekämpft und früher im Turnier auch ein Spiel im entscheidenden Leg gegen den Jugendweltmeister Michael Smith gewonnen, in seinem Spiel unter den letzten Vier gegen Hamilton, verließ ihn aber sein Glück.








Bilder mit freundlicher Genehmigung von Lawrence Lustig, PDC




Kontakt © Global Darts. All Rights Reserved. Impressum