PDC World Championship - Spielberichte 12.Tag, Viertelfinale
Taylor und Barney treffen in den Halbfinalen aufeinander
Phil Taylor und Raymond van Barneveld werden in den Halbfinalen aufeinander treffen, nachdem sie beide ihre Viertelfinale gegen Andy Hamilton und Simon Whitlock überzeugend gewonnen haben.Der 15fache Weltmeister Phil Taylor beherrschte das Spiel gegen den Finalisten von 2012, Andy Hamilton unangefochten und schlug ihn 5:0. Er zeigte dabei seine bisher beste Leistung des Turniers und Hamilton konnte nur zwei Legs gewinnen. Spiele bestimmend war, dass Taylor gleich die ersten beiden Sets gewinnen konnte. Taylor steht damit zum ersten Mal seit drei Jahren wieder unter den letzten Vier und er erzielte zum ersten Mal beim diesjährigen Turnier einen Durchschnitt von über 100.
Der fünffache Weltmeister Raymond van Barneveld zeigte sich bei seinem herausragenden 5:1 Sieg über Simon Whitlock wieder in bestechender Form. Whitlock warf 12 Maxima und zwei Finishs über 100 Punkte, hatte aber trotzdem keine Chance. Van Barneveld konnte die ersten beiden Sets gewinnen und das Kommando übernehmen, Whitlock holte sich das dritte Set. Die folgenden beiden Sets waren hart umkämpft fielen aber beide im entscheidenden Leg an den Weltmeister von 2007, der sich dann auch noch das sechste Set ohne Legverlust sichern konnte.
Simon Whitlock 1:5 Raymond van Barneveld
(1:3, 0:3, 3:2, 2:3, 2:3, 0:3)
Raymond van Barneveld zeigte eine sensationelle Leistung und warf den ehemaligen Finalist Simon Whitlock mit einem 5:1 Sieg im Viertelfinale aus dem Turnier.
Der fünfmalige Weltmeister gewann sechs der ersten sieben Legs des Spiels zu 2:0 Führung und übernahm das Kommando. Das dritte Set konnte Whitlock im entscheidenden Leg holen, was aber van Barneveld nur kurz aufhielt. Er sicherte sich die letzten drei Sets des Spiels und steht zum ersten Mal seit 2010 wieder im Halbfinale, damals hatte er gegen den Australier verloren.
" Simon hat gegen mich eine sehr gute Bilanz, aber ich glaube, er hat noch nie gegen den Raymond van Barneveld gespielt, der heute Abend auf der Bühne stand," kommentierte der niederländische Star, der einen Durchschnitt von 102.32 hatte. "Während der letzten paar Jahre habe ich immer wieder in wichtigen Spielen entscheidende Doppel nicht getroffen, so war es etwas Besonderes für mich, dass ich die Doppel 4 zum Gewinn des fünften Sets getroffen habe."
Van Barneveld wird jetzt in den Halbfinalen auf seinen Dauerrivalen Phil Taylor treffen. Er hatte ihn 2007 im Finale schlagen können, verlor dann aber zwei Jahre später machtlos gegen eine überragende Leistung der Nummer 1 der Welt.
"Ich freue mich darauf in den Halbfinalen gegen Phil Taylor zu spielen", fügte van Barneveld hinzu. "Er ist ein unglaublicher Spieler, aber im Augenblick fürchte ich mich nicht vor ihm."
Van Barneveld, der 24 Stunden vorher in der dritten Runde Gary Anderson ausgeschaltet hatte, begann das Spiel mit einem 13-Darter und warf im zweiten Leg eine 180. Das Leg ging mit einem 116er Finish an Whitlock. Im dritten Leg warf der Niederländer wieder ein Maximum und holte sich mit der Doppel 10 die Führung zurück. Mit einer Doppel 18 sicherte er sich im vierten Leg das Set.
Der fünffache Weltmeister machte genauso weiter und gewann die ersten beiden Legs des zweiten Sets mit Finishs über 86 und 135 Punkte und holte sich dann Set 2 mit der Doppel 10.
Im ersten Leg des dritten Sets warf der Australier zwei 180er und sicherte sich das Leg in einem 11-Darter. Im zweiten Leg traf er die Doppel 19 nicht und van Barneveld glich aus. Whitlock holte sich mit einem 13-Darter die Führung zurück, aber erneut konnte der Holländer, dies Mal mit einem 11-Darter, wieder ausgleichen. Im fünften Leg vergab Whitlock sechs Darts auf den Setgewinn, aber van Barneveld war nicht in der Lage davon zu profitieren und der Australier schnappte sich mit der Doppel 4 das Set.
Mit zwei weiteren Maxima stieg der Australier in vierte Set ein und gewann das erste Leg mit der Doppel 2. Van Barneveld schlug mit einem 112er Finish zurück und holte sich dann mit der Doppel 16 Leg drei. Das vierte Leg konnte der Australier mit der Doppel 20 gewinnen nachdem van Barneveld sich einen Fehlwurf auf die Doppel geleistet hatte. Im entscheidenden Lag leistete sich der Holländer keinen Fehler mehr, er sicherte sich Leg und Set in einem 11-Darter.
Mit einem Leggewinn mit dem Wurf begann der Australier Set fünf und warf im zweiten Leg seine 10. 180, aber van Barneveld kam ihm mit einem 86er Finish zuvor. Whitlock holte sich Leg drei mit der Doppel 10, aber der Holländer glich mit einem 70er Finish wieder aus und holte sich dann das entscheidende Leg mit der Doppel 4 zur 4:1 Führung.
Das erste Leg des sechsten Legs holte sich van Barneveld mit einem 74er Finish, gewann das zweite Leg Dank seines hohen Scorings in einem 11-Darter und besiegelte seinen Sieg mit einem 13-Darter.
Whitlock, der im Spiel 12 Maxima geworfen und einen Durchschnitt von über 97 erzielt hatte, räumte ein: "Raymond spielte fantastische Darts und traf in den entscheidenden Augenblicken, was mir vorher im Turnier auch gelungen war, aber eben bei diesem Spiel nicht. Selbst als ich in Rückstand geriet glaubte ich noch daran gewinnen zu können, aber Raymond war herausragend, ich ziehe meinen Hut vor ihm. Es war für uns beide ein besonderes Spiel, ich gab wirklich alles, aber es war nicht genug. Wahrscheinlich war es meine beste Leistung des Turniers und ich bin stolz darauf, dass ich mich reingehängt habe und nie aufgegeben habe. Ich habe wirklich 100 Prozent gegeben, mehr kann man nicht machen. In der Form, in der Raymond gerade ist, kann er jetzt auch das Turnier gewinnen. Es war eine der besten Weltmeisterschaften an der ich je beteiligt war und ich wünsche jetzt Raymond viel Glück."
Phil Taylor 5:0 Andy Hamilton
(3:0, 3:0, 3:1, 3:0, 3:1)
Phil Taylor steht zum ersten Mal seit drei Jahren nach seinem 5:0 Sieg über Andy Hamilton wieder in den Halbfinalen der Weltmeisterschaft.
Die Nummer 1 der Welt fegte den Finalisten des letzten Jahres in gerade einmal 45 Minuten beiseite und triff jetzt in den Halbfinalen auf Raymond van Barneveld. Taylor holte sich die ersten sechs Legs des Spiels und strafte dabei Hamilton für Fehlwürfe. Insgesamt gab er im Spiel nur zwei Legs an seinen Gegner ab.
"Andy hat zu Beginn eine Menge Doppel verfehlt und je mehr ich den Druck auf ihn verstärkte um so mehr Fehlwürfe hatte er", sagte Taylor, der einen Durchschnitt von 101.36 erzielte, seinen bisher besten bei diesem Turnier. "So langsam kommt alles zusammen und dran muss ich jetzt anknüpfen und mich nächste Runde weiter verbessern. Ich freue mich wirklich auf das Halbfinale gegen Barney und es weckt jede Menge Interesse. Das ist gut für den Sport und Barney war bisher der beste Spieler des Turniers, ich kann es kaum erwarten."
Taylor begann das Spiel mit einem Leggewinn gegen den Wurf mit der Doppel 18 und traf im zweiten Leg die Doppel 20, nachdem Hamilton zwei Darts verworfen hatte. Auch im dritten Leg traf Hamilton sein Doppel nicht und Taylor holte sich mit der Doppel 20 das erste Set.
Zu Beginn des zweiten Sets warf Hamilton eine 180, verpasste aber wieder die Doppel und Taylor schnappte sich das Leg mit einem 116er Finish. Das zweite Leg ging in einem 13-Darter an Taylor und nach einer Doppel 4 stand es 2:0.
Im ersten Leg des dritten Sets warfen beide Spieler eine 180 und Hamilton konnte mit der Doppel 20 sein erstes Leg gewinnen. Taylor glich mit einem 78er Finish wieder aus und holte sich Leg drei gegen den Wurf in einem 14-Darter nachdem Hamilton erneut Probleme mit den Doppeln hatte. Mit einem 13-Darter baute er dann seine Führung auf 3:0 aus.
Dann sicherte sich die Nummer 1 der Welt mit der Doppel 16 das erste Leg des vierten Sets und mit dem gleichen Doppel auch Leg zwei in einem 11-Darter. Mit der Doppel 2 fiel auch dieses Set an ihn.
Hamilton holte sich zu Beginn des fünften Sets sein zweites Leg mit einem 95er Finish, Taylor machte 91 Punkte zum Ausgleich aus. Nach einem Score von 171 lag Hamilton im dritten Leg vorne, aber Taylor warf 134 Punkte und kam ihm mit der Doppel 8 zuvor. Dann traf er die Doppel 10 zum Sieg.
"Ich glaube, ich hätte schon ein paar Sets verdient, aber Phil war phantastisch und er ist meisterhaft darin, seinen Gegner zu bestrafen", meinte Hamilton. "Er hat mir eine Lektion erteilt. Ich muss mich auf mein Spiel fokussieren und mich überhaupt nicht um meinen Gegner kümmern - ich habe heute mehr gegen Phil gespielt und mich zu sehr bemüht. Ich bin enttäuscht von meiner Leistung und weiß, dass ich besser bin, also muss ich jetzt ans Board gehen und das wieder hinbiegen. Ich bin aber zufrieden, dass ich wieder bei der Weltmeisterschaft einen ordentlichen Run hatte. Für mich war es ein tolles Jahr und ich gehe voller Selbstvertrauen ins Jahr 2013."
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Lawrence Lustig, PDC zur Verfügung gestellt.