PDC World Championship - Spielberichte 14.Tag, Halbfinale

Michael van Gerwen wirft Neun-Darter und trifft im Finale der Weltmeisterschaft auf Phil Taylor.
Auf seinem Weg ins Finale der Weltmeisterschaft warf Michael van Gerwen einen sensationellen Neun-Darter und schlug anschließend James Wade mit 6:4. Mit dem gleichen Ergebnis besiegte Phil Taylor Raymond van Barneveld und die Beiden werden nun im Finale am 1. Januar aufeinander treffen.
Im fünften Set des Halbfinales begeisterte van Gerwen die Zuschauer im ausverkauften Alexandra Palace mit einem Neun-Darter. Er warf eine 180, ließ einen Score von 177 folgen und machte dann 144 Punkte aus. Für van Gerwen war es der zweite Neun-Darter bei einem im Fernsehen übertragenen Turnier in diesem Jahr und es war auch der zweite Neun-Darter bei dieser Weltmeisterschaft, Dean Winstanley hatte in Runde zwei ebenfalls einen geworfen. Van Gerwen begann dann das folgende Leg mit zwei Maxima, traf auch noch die Tripel 20 und die Tripel 19 und verfehlte dann die Doppel 12 für ein zweites perfektes Leg in Folge. Zum Zeitpunkt des Neun-Darters hatte van Gerwen mit 3:1 geführt, verlor dann aber dieses Set und auch das nächste und James Wade glich zum 3:3 aus. Van Gerwen gewann die Sets siebe und acht und übernahm wieder die Führung, Wade holte sich das neunte Set und kam noch einmal heran, aber der 23-jährige Niederländer sicherte sich Set 10 ohne Legverlust und zog in sein erstes Weltmeisterschaftsfinale ein.

Taylor seinerseits schlug Raymond van Barneveld in seinem Halbfinale ebenfalls mit 6:4 und blieb auf Kurs zu einem 16. Weltmeister-Titel, durchstand aber einige bange Augenblick, weil sein Gegner sich von einem 4-Set Rückstand wieder ins Spiel kämpfen konnte. Taylor hatte sechs der ersten sieben Legs des Spiels gewonnen und 2:0 geführt, bevor van Barneveld Set drei gewinnen konnte. Der Spieler aus Stoke sicherte sich dann drei weitere Sets zur 5:1 Führung. Im siebten Set verfehlte er zwei Darts auf die Doppel 20 und der Holländer schlug zurück und kam bis auf ein Set heran. Im 10. Set hatte Taylor sich wieder gefangen und holte es sich mit 3:1 zum Sieg.

Beide Spieler haben am Montag einen Ruhetag, bevor sie am ersten Januar zum Finale in den Alexandra Palace zurückkehren werden. Taylor ist bei den Buchmachern weiter Favorit auf den Titelgewinn. Das Turnier wird sowohl in HD als auch in Sky 3D gezeigt, wobei der legendäre Dave Lanning beim 3D Kommentar mit dabei sein wird.



Michael van Gerwen 6:4 James Wade
(2-3, 3-0, 3-0, 3-0, 2-3, 0-3, 3-1, 3-2, 2-3, 3-0)
Michael van Gerwen stürmte mit einem 6:4 Sieg über James Wade in sein erstes Weltmeisterschafts-Finale und warf dabei auch einen tollen Neun-Darter.
Außer ihm war das bisher lediglich Raymond van Barneveld, Adrian Lewis und Dean Winstanley gelungen. Das fünfte Set in dem van Gerwen den Neun-Darter warf und beinahe im folgenden Leg noch einen folgen ließ, konnte aber überraschenderweise James Wade gewinnen, der mit dem folgenden Set zum 3:3 ausglich. Aber der Niederländer sicherte sich dann drei der folgenden vier Sets zum Sieg.

"Der Neun-Darter war brillant, aber es ging heute Abend mehr darum das Spiel zu gewinnen und ins Finale einzuziehen und ich bin überglücklich, dass mit das gelungen ist", sagte van Gerwen, der im Spiel 14 Maxima warf. "Es ist eine erstaunliche Erfahrung im wichtigsten Turnier der Welt einen Neun-Darter zu werfen und im nächsten Leg beinahe noch einen folgen zu lassen. Aber ich bin noch glücklicher darüber, dass es mir gelungen ist ins Finale einzuziehen, das ist schon ein Traum von mir gewesen, als ich noch klein war. Ich bin mit großen Erwatungen an mich in dieses Turnier gegangen und es ist schön, dass mein Run nach dem Gewinn des World Grand Prix im Oktober und dem Finalplatz im Grand Slam letzten Monat immer noch anhält. Ich möchte jetzt natürlich auch im Finale gut spielen, ich bin ja nur noch ein Spiel von der Trophäe entfernt und muss alles gegen um sie zu gewinnen. Phil ist sicherlich der beste Spieler der Welt, er ist 15-facher Weltmeister, aber ich spiele im Augenblick gut. "

Im ersten Leg des Spiels warf van Gerwen seine erste 180 musste das Leg allerdings an Wade abgeben, der die Doppel 20 traf. Wade holte sich auch das zweite Leg, nachdem sein Gegner 11 Darts auf die Doppel vergeben hatte. Im dritten Leg machte es der Holländer besser und gewann das Leg in einem 13-Darter. Im vierten Leg machte er 68 Punkte aus, bevor sich Wade mit einem 105er Finish das Set sicherte.
Van Gerwen gewann das erste Leg des zweiten Sets nach einer weiteren 180 mit einem 104er Checkout, holte sich Leg zwei gegen den Wurf mit einem 14-Darter und glich mit der Doppel 20 im dritten Leg aus.
Der Holländer beherrschte auch das dritte Set und sicherte sich alle drei Legs in insgesamt nut 40 Darts zur 2:1 Führung. Diese Führung baute er im vierten Set weiter aus, wieder konnte er alle drei Legs gewinnen.
Im fünften Set hielt Wade ihn mit der Doppel 10 auf und er holte sich auch das zweite Leg in dem er 82 Punkte gegen den Wurf ausmachte. Van Gerwen antwortete darauf mit seinem Neun-Darter und begann dann das vierte Leg mit zwei Maxima, Er traf auch noch die Tripel 20 und die Tripel 19 für sein 141er Finish, verfehlte dann aber die Doppel 12 für seinen zweiten Neun-Darter. Mit der Doppel 3 sicherte er sich aber noch das Leg. Im entscheidenden Leg war aber Wade wieder vorne und gewann das Leg mit einem 120er Finish.
Wade sicherte sich auch das erste Leg des sechsten Sets gegen den Wurf mit der Doppel 10 und holte sich Leg zwei in einem 13 Darter. Leg drei ging in einem 14-Darter an ihn und es stand 3:3 nach Sets.
Das erste Leg des siebten Sets holte sich van Gerwen in einem 14-Darter, er traf aber im zweiten Leg die Doppel nicht und Wade glich mit der Doppel 2 aus. Im dritten Leg war es Wade, der sein Doppel nicht traf und der Holländer bestrafte ihn dafür mit der Doppel 16 und sicherte sich dann auch das folgende Leg und das Set mit der Doppel 20.
Ins achte Set stieg van Gerwen mit zwei 13-Dartern ein und verfehlte in Leg drei wieder die Doppel. Wade schlug mit einem 68er Finish zurück und glich mit der Doppel 10 aus. Im entscheidenden Leg konnte sich van Gerwen mit einem weiteren 13-Darter durchsetzen und es stand 5:3.
Wade gewann das erste Leg des neunten Sets mit der Doppel 10, van Gerwen antwortete mit zwei Maxima und glich mit der Doppel 5 aus. Das dritte Leg ging mit einer weiteren Doppel 10 an Wade, van Gerwen antwortete mit einem 84er Finish, traf dann aber im entscheidenden Leg die Doppel 20 nicht und der Linkshänder sicherte sich mit einem 70er Checkout sein viertes Set.
Van Gerwen reagierte sofort und holte sich das erste Leg des zehnten Sets mit der Doppel 12 und gewann auch das zweite gegen den Wurf mit der Doppel 8. Dann machte er mit einer weiteren Doppel 8 alles klar und zog ins Finale ein.



Phil Taylor 6:4 Raymond van Barneveld
(3-0, 3-1, 0-3, 3-0, 3-1, 3-2, 2-3, 0-3, 2-3, 3-1)
Phil Taylor überstand den Schrecken eines drohenden Comebacks von Raymond van Barneveld und zog zum ersten Mal seit drei Jahren wieder in ein Weltmeisterschaftsfinale ein.
Der 15-fache Weltmeister schien das Spiel schon ohne Probleme gewonnen zu haben, er fürchte bereits mit 5:1, vergab dann aber zwei Matchdarts und van Barneveld nutze das, um ein Comeback ins Spiel zu starten. Dem Holländer gelang es auf 5:4 heranzukommen und Taylor begann schon, nervös an seinen Flights zu nagen. Aber die Nummer 1 der Welt fing sich rechtzeitig wieder, gewann das zehnte Set mit 3:1 und wird im Finale nun auf Michael van Gerwen treffen.

"Wir haben uns beide ganz schön bemüht zu gewinnen und Raymond hatte ein tolles Comeback," räumte die Nummer 1 ein. "Barney war irgendwie zu Beginn des Spiels nicht ganz er selbst und ließ schon früh den Kopf hängen, während ich einige gute Finishs hatte. Das Publikum stand aber hinter ihm und das schien ihm Selbstvertrauen zu geben und er wurde wieder stärker und schien eine Zeit lang nicht aufzuhalten zu sein. Ich legte alle Energie, die ich noch übrig hatte in dieses zehnte Set und ich bin im Nachhinein froh darüber. Ich denke, wenn Raymond hätte ausgleichen können, hätte er das Spiel gewonnen.

Taylor prägte dem Spiel sogleich seinen Stempel auf und holte sich das erste Leg mit einem 79er Finish gegen den Wurf. Mit der Doppel 20 sicherte er sich Leg zwei und mit dem gleichen Doppel das erste Set.
Auch die ersten beiden Legs des zweiten Sets gingen an Taylor, bevor sich van Barneveld sein erstes Leg in einem 14-Darter holen konnte. Im vierten Leg warf der Holländer eine 180, aber Taylor kam ihm mit einem 107er Checkout zuvor.
Das erste Leg des dritten Sets ging mit der Doppel 8 an van Barneveld, der sich auch Leg zwei gegen den Wurf mit der Doppel 10 holte und dann im dritten 62 Punkte zum Setgewinn ausmachte.
Taylor antwortete umgehend - er holte sich das erste Leg des vierten Sets und Leg zwei mit einem 141er Checkout und gewann das dritte Leg mit einem 111er Finish zur 3:1 Führung.
Mit einem 136er Finish stieg der Holländer ins nächste Set ein, Taylor glich nach einer 180 aus und sicherte sich Leg drei gegen den Wurf in einem 11-Darter. Dann machte er 78 Punkte aus und baute seine Führung weiter aus.
Taylor konnte auch die ersten beiden Legs des sechsten Sets gewinnen, dann machte van Barneveld 70 Punkte aus und glich mit einer Doppel 5 aus. Im entscheidenden Leg war Taylor wieder stärker und traf die Doppel 8 zum 5:1.
Zu Beginn des siebten Sets warf Taylor seine dritte 180, van Barneveld glich mit einem 12 Darter aus. Im dritten Leg traf er die Doppel 20. Taylor reagierte mit einem 107er Finish und es fehlte ihm nur noch ein Leg zum Sieg. Aber im entscheidenden Leg vergab er zwei Matchdarts und der Holländer setzte mit einem 66er Finish sein Comeback fort.
Van Barneveld holte sich das erste Leg des achten Sets nachdem Taylor seine Doppel 8 nicht getroffen hatte. Dann machte er 64 Punkte aus und sicherte sich das Leg mit der Doppel 11.
Taylor konnte das erste Leg des neunten Sets mit der Doppel 4 gegen den Wurf gewinnen und schien auch das zweite Leg bereits in der Tasche zu haben, verfehlte dann aber wieder die Doppel und van Barneveld schnappte sich das Leg mit einem 125er Finish. Die folgenden beiden Legs teilten sich die beiden Spieler, dann holte sich der Holländer mit einem 68er Finish das entscheidende Leg zum 4:5.
Mit der Doppel 16 gewann Taylor das erste Leg des zehnten Sets, vergab aber in Leg zwei drei Chancen auf einen Leggewinn gegen den Wurf und van Barneveld glich wieder aus. Im dritten Leg warf Taylor eine 180 und ging mit einem 100er Finish wieder in Führung. Im folgenden Leg holte er sich nach Fehlwürfen des Holländers mit einem 68er Checkout den Sieg.

"Taylor räumte ein: "Ich bin froh, dass ich vor dem Finale einen Tag frei habe und meine Batterien aufladen kann, ich bin nicht ganz fit und ziemlich angeschlagen. Ich denke, dass Michael die besten Darts wirft, die ich jemals von jemand in den letzten 25 Jahren gesehen habe, er ist im Augenblick brillant. Es ist wirklich eine erstaunliche Leistung, dass er in einem Weltmeisterschafts- Halbfinale einen Neun-Darter wirft und im folgenden Leg beinahe noch einen."
Taylor wehrte alle Gerüchte über einen Bruch mit van Barneveld nach dem Halbfinale ab, obwohl das Paar auf der Bühne nach einem Missverständnis beim Händeschütteln eine Auseinandersetzung gehabt hatte: "Er war schrecklich enttäuscht darüber, verloren zu haben und ich war überglücklich, aber zwischen uns gibt es keine Feinseligkeiten. Ich bin wahrscheinlich Barneys größter Fan und ich mag ihn wirklich sehr."




Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Lawrence Lustig, PDC zur Verfügung gestellt.





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