PDC World Championship - Spielberichte 5.Tag

Herausragender Winstanley wirft bei Weltmeisterschafts-Debüt King vom Thron
Dean Winstanley genoss bei seinem Debüt einen spannenden Sieg - er besiegte Mervyn King in einem Tiebreaker. Wes Newton, Steve Beaton und Colin Osborne sind mit 3:0 Siegen ebenfalls weiter.

Winstanley, der seit Januar bei der PDC spielt und letzten Monat beim Grand Slam in den Halbfinalen stand, setzte seinen Aufwärtstrend mit einem eindrucksvollen ersten Sieg im Alexandra Palace fort. Der ehemalige Lakeside Finalist warf im Spiel 10 180er und kam von einem 1:2 Rückstand wiede3r ins Spiel, erzwang ein entscheidendes Set und gewann es mit 6:4.

Früher am Abend hatte der als Nummer sechs gesetzte Wes Newton Debütanten Johnny Haines mit 3:0 geschlagen, hatte allerdings einige bange Minuten zu überstehen, bevor er das erste Set mit 3:2 unter Dach und Fach gebracht hatte. Er gewann dann sechs der folgenden sieben Legs zum Sieg. Und wird jetzt in der zweiten Runde entweder auf Kim Huybrechts oder Scott Rand treffen.

Auch der ehemalige Lakeside Weltmeister Steve Beaton hatte es gegen den Australier Kyle Anderson nicht ganz leicht, der Sieger der Oceanic Masters hatte in den beiden ersten Sets durchaus Chancen auf den Set-Gewinn. Aber der Engländer überlebte und wird in der zweiten Runde auf James Wade treffen.

Colin Osborne gewann das letzte Spiel des Abends gegen den philippinischen Qualifikanten Lourence Ilagan mit 3:0 und zog ebenfalls in die zweite Runde ein.
Ilagan hatte sein Vorrundenspiel gegen den walisischen Debütanten Jamie Lewis mit 4:3 gewonnen und dabei einen 1:3 Rückstand wieder wettgemacht. Im Spiel gegen Osborne hatte er dann keine solche Chance mehr, obwohl er seinem Gegner einiges Kopfzerbrechen bereitete.



Steve Beaton 3:0 Kyle Anderson
(3:2, 3:2, 3:0)
Mit einem Sieg über den Australier Kyle Anderson zog Steve Beaton in die zweite Runde der Weltmeisterschaft ein.
Der Australier hatte in den ersten beiden Sets nicht locker gelassen und jedes Mal ein entscheidendes fünftes Leg erzwungen, dann aber jedes Mal die Doppel verpasst, so dass Beaton das Kommando übernehmen konnte. Im dritten Set leistete Anderson kaum mehr Widerstand, Beaton holte sich den Sieg und wird nun auf James Wade treffen.

"Heute Abend habe ich schon ein bisschen Glück gehabt", räumte Beaton ein. "Ich gab Kyle immer wieder Chancen, die er aber nicht nutzte. Dass ich das erste Set holen konnte war wahrscheinlich ausschlaggebend für den Sieg, aber so richtig war ich erste nach dem zweiten Set im Spiel angekommen. Als ich das in der Tasche hatte, fühlte ich mich viel wohler und habe ein paar gute Darts gespielt. Ich werde bereit sein, wenn es gegen James geht. Ich weiß, was ich von ihm erwarten kann und werde mich entsprechend vorbereiten."

Beaton holte sich das erste Leg nach einer 180. Dann gewann der Australier zwei Legs mit der Doppel 8. Im vierten Leg verwarf er einen Dart auf das Bullseye zum Setgewinn und Beaton glich mit der Doppel 20 aus. Im entscheidenden Leg vergab der Engländer zunächst gleich fünf Darts auf den Leggewinn, aber Anderson nutze auch diese Chance in Führung zu gehen nicht und Beaton schnappte sich das Set mit der Doppel 4.
Zu Beginn des zweiten Sets warf Beaton seine dritte 180 nur um dann wieder seine Doppel zu verfehlen und das Leg ging mit der Doppel 10 an Anderson. Im Leg zwei warf Beaton wieder eine 180 und traf dieses Mal sein Doppel, aber Anderson holte sich mit der Doppel 8 die Führung gleich wieder zurück. Beaton, der letztes Jahr in Runde zwei gegen Simon Whitlock verloren hatte, sicherte sich das vierte Leg mit der Doppel 16 und wieder ging es in ein entscheidendes fünftes Leg. Anderson begann mit einer 180, Beaton warf ebenfalls ein Maximum und holte sich dann das zweite Set in einem 13-Darter, nachdem Anderson erneut seine Doppel nicht treffen konnte.
Das dritte Set verlief dann für Beaton wesentlich bequemer, er gewann es ohne Legverlust.



Lourence Ilagan 4:3 Jamie Lewis
Lourence Ilagan, die Nummer 1 der Philippinen, lag schon mit 1:3 gegen Jamie Lewis zurück, gewann das Spiel dann aber noch mit 4:3.
Der Waliser Lewis, der sich über den PDC Unicorn Youth Tour Order of Merit für die Weltmeisterschaft qualifiziert hatte, hatte den besseren Start ins Spiel und verschaffte sich rasch einen 3:1 Vorteil. Aber Ilagan gelang Dank eines 121er Finishs im fünften Leg ein Run über drei Legs, der ihm den Sieg und ein Erstrunden-Spiel gegen Colin Osborne bescherte.

"Für mich ist es ein ganz besonderer Augenblick, dass ich von einem 1:3 Rückstand zurückkommen konnte und das Spiel gewinnen konnte", meinte ein beglückter Ilagan, der zum zweiten Mal im Alexandra Palace dabei ist. "Als ich 2009 hier gespielt habe, habe ich gegen Marko Kantele verloren. Ich war damals schrecklich nervös und konnte nicht vernünftig spielen. Es ist toll, dass ich wieder dabei bin und mir das hier gelungen ist."

Lewis, der auf der PDC Youth Tour zwei Turniere gewonnen hat, holte sich das erste Leg mit einem 118er Finish. Lewis glich mit einem 96er Checkout aus. Der als sehr begabt eingeschätzte Waliser holte sich im dritten Leg gegen den Wurf die Führung zurück und traf dann die Doppel 20 zum 3:1. Ilagan antwortete mit einem 121er Finish auf dem Bullseye und blieb im Spiel. Mit der Doppel 10 glich er zum 3:3 aus und gewann dann das entscheidende Leg mit der Doppel 2.



Wes Newton 3:0 Johnny Haines
(3:2, 3:1, 3:0)
Wes Newton zog mit einem glatten drei Set Sieg über den Debütanten Johnny Haines in die zweite Runde ein.
Der als Nummer 6 gesetzte Newton, der im September bei der European Championship im Finale stand, wird jetzt entweder auf Kim Huybrechts oder Scott Rand treffen.

Haines, der aus Swindon stammt, hatte sich gleich zu Ende seines ersten Jahrs auf der PDC Pro Tour für die Weltmeisterschaft qualifizieren können und er eröffnete das Spiel mit einem 95er Finish. Newton glich mit der Doppel 4 aus nachdem sein Gegner fünf Darts auf die Doppel vergeben hatte, aber Haines holte sich mit der Doppel 10 gegen den Wurf die Führung wieder zurück. Newton glich wieder aus, dieses Mal mit der Doppel 16 und das Set ging in ein entscheidendes Leg, das Newton in einem 15-Darter gewinnen konnte.
Auch das erste Leg des zweiten Sets ging als drittes Leg in Folge an Newton, der die Doppel 10 sauber traf. Haines hatte seine Doppel 20 verfehlt. Im folgenden Leg dominierte Newton, hatte dann aber acht Fehlwürfe auf die Doppel und Haines machte es auch nicht besser. Schließlich baute Newton mit der Doppel 1 seine Führung aus. Im dritten Leg verpassten beide Spieler die Doppel 20 und Haines kam mit der Doppel 10 wieder heran, aber Newton traf im vierten Leg die Doppel 10 zum 2:0-
Das erste Leg des dritten Sets fiel mit der Doppel 4 an Newton, der anschließend ein 73er Finish warf und sich dann mit einem 135er Checkout den Sieg sicherte.

"Ich hatte schon auch das Glück auf meiner Seite", sagte Newton. "Johnny hat jede Menge Doppel nicht getroffen und ich habe da meine Chancen genutzt, aber sobald ich das erste Set gewonnen hatte, wusste ich, das war der Schlüssel zum Sieg. Ich bin glücklich darüber, dass ich gewonnen habe und in der nächsten Runde stehe. Und ich weiß auch, dass ich sehr viel mehr leisten kann, als das. Ich versuche, mich selbst nicht zu sehr unter Druck zu stellen und in mir nur ein Spiel nach dem anderen anzugehen. Hoffentlich kann ich wirklich weit kommen."



Dean Winstanley 3:2 Mervyn King
(3:2, 2:3, 0:3, 3:1, 6:4)
Dean Winstanley setzte sich in einem wahren Klassiker gegen Mervyn King durch, er gewann den Tiebreaker im entscheidenden Set des Spiels.
Winstanley, der zum ersten Mal im Alexandra Palace spielt, begann stärker und holte sich das erste Set. Im zweiten Set vergab er sieben Darts auf den Setgewinn und King holte sich dieses und auch das nächste Set und übernahm die Führung. Aber Winstanley schlug entschlossen im vierten Set zurück und gewann auch das dramatische Entscheidungs-Set und zog unter die letzten 32 ein.

"Das war wirklich ein harter Kampf und ich bin ganz begeistertet darüber, bei meinem Debüt einen Sieg feiern zu können, "meinte Winstanley, der schon einmal in Lakeside im Finale gestanden war und der jetzt auf Vincent van der Voort oder Stuart Kellett treffen wird. "Ich kam wirklich gut ins Spiel, aber die sieben Fehlwürfe im zweiten Set haben mich dann doch eine Weile beschäftigt und es wurde von da an richtig hart für mich."

King gewann das erste Leg des Spiel. Im zweiten Leg warf Winstanley eine 190 und glich mit einem 98er Finish aus. King holte sich das dritte Leg mit der Doppel 20. Winstanley machte 83 Punkte zum Ausgleich aus. Im entscheidenden Leg hatte King den Wurf, aber der Spieler aus Yorkshire begann mit einer 180 und ließ eine 140 folgen und schnappte sich das Leg und das erste Set dann in einem 13-Darter.
Winstanley, der in seinem ersten Jahr auf dem PDC Circuit beeindruckte, holte sich das erste Leg des zweiten Sets mit einem 106er Finish, traf dann aber Leg zwei die Doppel nicht und King konnte mit der Doppel 10 ausgleichen. Das dritte Leg ging an Winstanley, der auch im vierten Leg dominierte, sich dann aber fünf Fehlwürfe auf den Setgewinn leistete und King glich mit der Doppel 9 aus. Im entscheidenden Leg warf Winstanley eine 180, verpasste aber wieder die Doppel und King glich mit der Doppel 12 zum 1:1 aus.
Das dritte Set gewann King in einem wahren Sturmlauf ohne Legverlust und Winstanley konnte ihn erst zu Beginn des vierten Legs mit der Doppel 4 wieder aufhalten. King glich aber mit einem 68er Finish wieder aus. Winstanley traf noch eine Doppel 4 und sicherte sich mit einem 14-Darter Leg und Set 4 zum 2:2.
Er eröffnete das fünfte Set mit einer weiteren 180, verfehlte aber die Doppel 16 für sein 155er Finish und das Leg ging mit der Doppel 10 an King, der sich auch das zweite Leg mit einem 102er Checkout sicherte. Winstanley gelang es Leg drei mit einem 14-Darter zu gewinnen und dann mit der Doppel 20 auszugleichen. Er holte sich auch das folgende Leg mit der Doppel 19 zum 3:2. King schlug mit zwei 140ern zurück und dann die Doppel 16 zu verfehlen und eröffnete so Winstanley eine erste Chance auf den Sieg. Aber dieser zeigte Nerven und traf das Bullseye nicht. King glich mit der Doppel 16 aus und übernahm mit der Doppel 20 die Führung. Winstanley machte 70 Punkte zum 4:4 aus und warf einen 14-Darter zum erneuten Führungswechsel. Im folgenden Leg warfen beide Spieler eine 180 und die Spannung wuchs. Winstanley vergab einen Matchdart auf die Doppel 10, aber auch King traf seine Doppel nicht und Winstanley beendete das Spiel mit der Doppel 20.

Winstanley war vor dem Turnier nach Holland gefahren und dort mit Raymond van Barneveld zu trainieren und er fügte hinzu: "Das war wirklich eine tolle Erfahrung und ich habe den Eindruck, es hat mein Spiel wirklich verschärft. Es bedeutet mir alles, dass ich so weiter gekommen bin, das ist wirklich etwas Großes für mich. Es war ein Kampf und es war richtig gute Unterhaltung, jetzt werden wir sehen, was in der zweiten Runde geschieht."

King kommentierte: "Insgesamt gesehen hat Dean um einiges besser gespielt als ich. Während meiner letzten Trainigswoche habe ich wirklich unter Feuer gestanden, aber heute Abend gelang mir das auf der Bühne nicht."



Colin Osborne 3:0 Lourence Ilagan
(3:1, 3:2, 3:2)
Mit seinem 3:0 Sieg beendete Colin Osborne sämtliche Hoffnungen der philippinischern Nummer 1, Lourence Ilagan.
Ilagan hatte durch sein Comeback in der Vorrunde beeindruckt und hätte auch gegen Osborne zwei Sets gewinnen können. Aber der ehemalige UK Open Finalist warf drei Finishs über 100 Punkte und war einfach zu stark.

Ilagan begann das Spiel mit einem 82er Finish, Osborne glich mit der Doppel 16 aus und holte sich dann das dritte Leg ´gegen den Wurf mit einem 90er Checkout. Im vierten Leg machte er mit der Doppel 10 alles klar.
Ilagan begann auch Set zwei stark mit einem 76er und einem 92er Finish und zeigte dabei viel Selbstvertrauen. Im dritten Leg verpasste er die Doppel 14 zum Setgewinn und ließ Osborne zurück ins Spiel. Er warf ein 164er Checkout, ließ ein 106er Finish folgen und baute mit einer Doppel 20 seinen Vorsprung auf 2:0 aus.
Ilagan, der bereits 2009 im Alexandra Palace angetreten war, ließ sich nicht einschüchtern und begann das dritte Set mit einem 99er Finish, hatte dann aber einige Fehlwürfe auf Doppel und Osborne glich mit der Doppel 10 aus. Ilagan kam mit einer Doppel 4 zurück, Osborne glich mit einem 100er Finish aus. Im letzten Leg vergab er zwar einen Dart auf das Doppel zum Sieg, lag aber Dank hoher Scores zu weit vorne, als das er dadurch hätte in Schwierigkeiten geraten können. Auch Ilagan konnte sein Finish nicht ausmachen und Osborne machte im zweiten Anlauf alles klar.

"Man weiß nie, was einen erwartet, wenn einem die Auslosung einen internationalen Qualifikanten zulost, ich bin froh, dass ich gewonnen habe", sagte Osborne, der jetzt möglicherweise gegen Simon Whitlock spielen wird. "Lourence hatte ein paar gute Finishs und blieb mir auf den Fersen. Wenn er noch ein paar mehr Chancen genutzt hätte und die Sets gewonnen hätte, wäre es für mich richtig schwer geworden."




Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Lawrence Lustig, PDC zur Verfügung gestellt.





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