The Masters 2014 - Bericht Finaltag

Halbfinale und Finale
Comeback Wades schockt King, Wade triumphiert
James Wade gelang ein bemerkenswertes Comeback. er lag bereits mit 2:9 zurück, schlug aber Mervyn King noch mit 11:10.

Zum ersten Mal seit drei Jahren konnte Wade wieder einen Major TV Titel gewinnen - in einem unglaublichen Spiel. Zuvor hatte er Adrian Lewis und Phil Taylor in den Viertel- und Halbfinalen des Turniers geschlagen. Der Linkshänder hatte letztes Jahr in den Halbfinalen gegen Taylor noch mit 1:10 verloren, mit dieser Vorstellung aber zeigte er, dass er wieder zum Kreis der möglichen Sieger zurückgekehrt ist.

King, der durch seinen 11:9 Sieg in den Halbfinalen über Michael van Gerwen, noch richtig in Schwung war, stürmte zu einer 5:0 Führung, er warf dabei zwei 180er und sein sauberes Finishing beeindruckte. Sein Durchschnitt lag in diesen ersten fünf Legs bei 109. Wade gelang es den Abstand auf 2:6 zu verkürzen, verfehlte aber in den folgenden beiden Legs seine Doppel und King zog schließlich auf 9:2 davon.
Dann schien King seine Doppel Sicherheit im Stich zu lassen und Wade konnte die folgenden vier Legs gewinnen. Sein Comeback wurde kurz unterbrochen, als er eine Doppel 12 nicht traf und Mervyn King mit einem 158er Finish sein 10. Leg gewinnen konnte. In den folgenden beiden Legs vergab King insgesamt sieben Matchdarts und Wade konnte seine Auferstehung fortsetzen und auf 9:10 heran kommen. Noch einmal hatte King im nächsten Leg einen Matchdart auf den Sieg, aber er traf das Bullseye nicht und Wade konnte mit der Doppel 10 ausgleichen. Im entscheidenden Leg entschied dann Wade mit einem 158er Finish das Spiel für sich.

Wade hatte im Grand Slam Finale von 2010 ein ähnliches Comeback von Scott Waites hinnehmen müssen, damals hatte er mit 8:0 geführt und dann noch mit 12:16 verloren. Dieses Mal konnte er auf seine denkwürdige Vorstellung stolz sein.
" Ich bin noch wie benommen, aber ich fühle mich großartig und bin unglaublich glücklich, " meinte Wade. "Ich hätte dieses Spiel gar nicht gewinnen dürfen, aber irgendwie habe ich das getan und das 9ist noch gar nicht in mein Bewusstsein eingedrungen. Ich habe den Sieg gar nicht verdient und fühle mich etwas schuldig, aber irgendwie habe ich gewonnen. Ich habe noch nie in meinem Leben ein solches Dart Spiel gewonnen, aber ich habe meine Chancen genutzt. Es hat damals weh getan gegen Scott Waites zu verlieren, aber als diese 135 saß konnte ich meine Gefühle nicht mehr zurück halten. Ich bin dickköpfig und ich glaube, ich bin der Einzige, der dieses Spiel aus dieser Position momentan noch hat gewinnen können. In den Viertel - und Halbfinalen habe ich glaube ich ganz gut gespielt. Da hatte ich beide Male einen Durchschnitt von 105 und ich glaube nicht, dass das vielen Spielern in zwei Spielen nacheinander gelungen wäre schon gar nicht gegen Spieler wie Adrian Lewis und Phil Taylor."
Der Linkshänder hatte letzten Monat im Finale des World Grand Prix gestanden und 2014 zwei Ranking Turniere gewonnen - er ist wieder in Bestform. Wade fügte hinzu: "Alles läuft großartig und ich spiele momentan so gut wie noch nie in meinem Leben. Zu Beginn des Jahres habe ich mir das Ziel gesetzt ein Floor Turnier und ein TV Turnier zu gewinnen - das habe ich jetzt schon getan und es liegen noch zwei Monate vor mir. Ich bin dankbar dafür, dass ich die Vergangenheit überwunden habe und jetzt wieder so spielen kann. In den letzten sechs oder sieben Monaten habe ich eine Menge Schaden angerichtet und vielen Spielern weh getan - ich würde im Augenblick lieber nicht gegen mich spielen wollen."

King, der letztes Wochenende bei der European Championship die Halbfinale erreicht hatte - nahm 20 000 Pfund für den Zweiten mit nachhause, dürfte aber noch einige Zeit seine acht vergebenen Matchdarts bedauern, durch die er zum vierten Mal in einem Major Finale geschlagen wurde.
"Ich hatte meine Chancen und habe sie nicht genutzt, während James immer zur Stelle war, also hat das seine Richtigkeit", kommentierte King. "James hängte sich hinein und war heute der bessere Spieler, er hat den Sieg verdient. Ich hatte ein tolles Wochenende und habe eine herausragende Leistung erbracht um überhaupt in das Finale einzuziehen. Ich werde zurückkommen und hoffentlich kann ich dann meine Chancen nutzen."

King hatte zuvor Michael van Gerwen in einem spannenden Halbfinale mit 11:9 besiegt. Dabei hatte er zum richtigen Zeitpunkt 128, 140 und 80 Punkte ausgemacht. Van Gerwen war noch einmal zurückgekommen und hatte zum 9:9 ausgleichen können, aber der Engländer hatte sich die beiden letzten Legs des Spiels mit der Doppel 20 und einem 121er Bullseye Finish gesichert.

"Für mich ist das eine große Enttäuschung, aber Mervyn hat überragend gespielt und den Sieg verdient", Sagte van Gerwen. " Ich hatte ja in letzter Zeit einen tollen Lauf und habe auch dieses Mal gut gespielt, aber Mervyn war in diesem Spiel einfach besser. Heut war ich einfach nicht gut genug um zu gewinnen, aber ich werde diese Woche hart arbeiten, um mich auf den Grand Slam vorzubereiten, der nächstes Wochenende beginnt."


Viertelfinale
Taylor beendet mit Sieg über Anderson die schottischen Hoffnungen
Phil Taylor beendete die schottischen Hoffnungen mit einem hervorragenden 10:6 Sieg über Gary Anderson, mit ihm zogen Michael van Gerwen, Mervyn King und James Wade in die Halbfinale des Turniers ein.

Titelverteidiger Phil Taylor ließ seinem Durchschnitt von 110 am Samstag eine weitere saubere Leistung gegen den Lokalfavoriten Gary Anderson folgen. Anderson hatte im Spiel mit 2:0 und 4:3 geführt, verfehlte aber in der zweiten Hälfte des Spiels zu viele Doppel.
In seinen ersten vier Legs hatte der Schotte Taylor für Fehlwürfe auf die Doppel abgestraft und selbst Checkouts über 100 Punkte geworfen, aber dann drehte der 54jährige den Spieß herum und holte sich sechs der folgenden sieben Legs zur 9:5 Führung. Anderson kam mit der Doppel 6 noch einmal kurz ins Spiel, aber dann machte Taylor mit einem 139er Finish alles klar. ER wird nun in den Halbfinalen auf James Wade treffen.

"Es war ein schwieriges Spiel für mich, aber mein Finishing hat mich durchgebracht", sagte Taylor. "Gary ließ mir Raum für ein paar Finishs und ich habe diesen Vorteil genutzt. Ich bin in den Halbfinalen und bereite mich jetzt auf heute Abend vor - das wird ein sehr forderndes Spiel werden."
Anderson räumte ein: "Ich habe ein paar Doppel verfehlt und da waren ein paar Würfe auf die Doppel 20, die ganz knapp daneben gingen, es war frustrierend."

James Wade schlug Adrian Lewis in einem Spiel auf höchstem Niveau mit 10:6. Der zweimalige Weltmeister warf acht 180er und hatte einen Durchschnitt von nahezu 107 - und verlor trotzdem gegen den Linkshänder.
Wades Durchschnitt lag bei 105. Er hatte mit 3:4 hinten gelegen, glich mit einem 118er Checkout aus und sicherte sich dann fünf der letzten sechs Legs des Spiels. Damit steht er zum zweiten Mal in Edinburgh im Halbfinale.

"Spieler von Adrians Kaliber zu schlagen ist toll und ich bin dankbar dafür, dass er ein paar Doppel verfehlte, weil es mir das gegen Ende einfacher machte", meinte Wade. "Es gibt da drei oder vier Spieler, gegen die du deine Leistung steigern musst und Adrian ist einer von ihnen. Wenn du gegen ihn nicht gut spielst, macht er dich fertig, aber ich konnte bei seinem Scoring mithalten und habe aus meinen Chancen das Beste gemacht und jetzt freue ich mich auf das nächste Spiel."
Lewis hatte letztes Jahr im Finale des Turniers gestanden, wo er gegen Phil Taylor verlor, er kommentierte: "Das geht in Ordnung, James Finishing war herausragend. Ich hatte acht oder neun Finishs über 100 Punkten und habe die Doppel dafür nicht getroffen und James bestrafte mich dafür. Er hat die letzten paar Monate gut gespielt in denen ich nicht wirklich im Rennen war. Es war schön, dass ich so gut spielen konnte."

Weltmeister Michael van Gerwen sicherte sich seinen Platz in den Halbfinalen mit einem 10:7 Sieg gegen Dave Chisnall.
Van Gerwen begann das Spiel mit einem brillanten 170er Checkout und ließ auf seinem Weg zur 5:1 Führung auch noch ein 120er Finish folgen. Chisnall kam unter anderem mit einem 124er Finish wieder auf 4:6 heran. Aber der Niederländer zog mit einigen 180ern auf 9:4 davon. Chisnall kam mit drei Legs in Folge noch einmal auf 7:9 heran. Van Gerwen machte gerade noch rechtzeitig mit einer Dopple drei alles klar.

"Ich war wirklich froh darüber, dass ich die Doppel 3 getroffen habe und ich wollte ja eigentlich so schnell wie möglich gewinnen, weil ich ja heute Abend noch zwei weitere harte Spiele haben könnte. Ich habe schon oft in den letzten Jahren gegen Mervyn gespielt und meine Bilanz gegen ihn ist positiv, ich hoffe, dass wird heute Abend so bleiben - aber er ist ein starker Spieler und ich kann mir keine Fehler erlauben."


Mervyn King zog mit einem 10:6 Sieg über Justin Pipe in die Halbfinale ein, die er auch letzte Woche bei der European Championship hatte erreichen können.
Mit Finishs von 146 und 136 Punkten übernahm King gegen Pipe das Kommando und führte rasch mit 5:2. Seinen Vorteil gab er das ganze Spiel hindurch nicht mehr ab.

"Ich hatte ein paar tolle Checkouts und habe überhaupt gut ausgemacht", meinte King. "Justin ist ein viel besserer Spieler als das heute den Anschein hatte, sein Scoring war nicht so gut wie sonst und vielleicht haben ihn ein paar meiner Finishs heute doch beeindruckt."







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