PDC World Championship - Bericht 12.Tag, Abend

Wright und Webster triumphieren, Whitlock fegt Painter beiseite
Peter Wright und Mark Webster siegten beide in bemerkenswerten sieben Set Spielen, Simon Whitlock zog eben falls in die Viertelfinale ein.

Wright zeigte seine bisher beste Leistung bei einem im Fernsehen übertragenen Turnier und besiegte in einem extrem spannenden Thriller den Jugendweltmeister Michael Smith. Sein Durchschnitt war mit 105.07 der bisher höchste Durchschnitt des Turniers.
Der als Nummer 16 gesetzte hielt zehn 180ern von Smith stand und antwortete darauf mit sieben eigenen Maxima in einer von hohen Scores gekennzeichneten Vorstellung, in der es auch drei Finishs über 100 gab. Wright konnte sich das erste Set im entscheidenden Leg holen, verlor aber die nächsten beiden im Entscheidungsleg und Smith führte mit 2:1. Der in Schottland geborene Wright sicherte sich das vierte Set mit einem 116er Finish- ebenfalls in einem entscheidenden Leg. Smith reagierte sofort, gewann Set 5 und holte sich die Führung zurück. Wright setzte sich im fünften Set mit 3:1 durch und glich wieder aus. Dann holte er sich das siebte Set ohne ein Leg abzugeben und steht zum ersten Mal in den Viertelfinalen der Weltmeisterschaft, wo er auf Wes Newton treffen wird.

"Das war wahrscheinlich meine bisher beste Leistung im Fernsehen", meinte Wright. "Michael gab einfach nicht klein bei - Ich habe wirklich alles was ging geworfen und er war trotzdem noch da, das muss man bei ihm freilich erwarten, denn er wird sicherlich eines Tages Weltmeister werden. Ich habe ein paar Doppel verfehlt und hatte auch ein paar wackelige Scores und ich werde jetzt mit jedem Spiel, das ich auf der großen Bühne spiele konstanter und bekomme mehr Selbstvertrauen. Micheals Finishing war brillant und die 136 hat weh getan - noch vor einem Jahr hätte ich den Kopf hängen lassen und ich hätte angefangen über andere Dinge nachzudenken und mich nicht mehr auf das Sp0iel konzentriert, aber ich habe das einfach vergessen und mit dem nächsten Leg weiter gemacht. Es war schwer, aber ich wollte nicht ausscheiden, ich wollte mich nicht selbst im Stich lassen. Das hier ist die Weltmeisterschaft und manchmal hat man nur eine Chance, die Auslosung ist ganz offen. Ich habe in den letzten Turnieren manchmal ein Spiel weggeworfen und das will ich dieses Mal nicht machen."
Smith hatte Titelverteidiger Phil Taylor in der zweiten Runde schlagen können, aber den Einzug unter die letzten 16 knapp verpasst.
"Ich hätte das erste Set gewinnen müssen und das sechste Set habe ich auch verpatzt", kommentierte Smith. " "Ich kann noch eine Menge mehr und ich bringe immer noch nicht meine Bestleistung, aber ich weiß, sobald ich anfange mich wohl zu fühlen, kann ich auch Turniere gewinnen. Ich werde nächstes Jahr stärker wieder kommen. Ich habe Phil Taylor geschlagen, aber das war ja nur ein Spiel. Respekt für Peter, der nicht aufgegeben hat und sich das Spiel heut geholt hat."

Der walisische Star Mark Webster, ehemaliger Lakeside Weltmeister und im Alexandra Palace bisher zwei Mal in den Halbfinalen, setzte seine Auferstehung mit einer weiteren tapferen Vorstellung , die bis in ein entscheidendes Set ging und warf den fünffachen Weltmeister Raymond van Barneveld aus dem Turnier.
Webster hatte zuvor Mensur Suljovic mit 3:2 und John Henderson ebenfalls mit 4:3 geschlagen und musste in diesem Spiel einen 2:3 Rückstand aufholen um gegen van Barneveld in die Viertelfinale einzuziehen, seinem ersten Viertelfinale seit April.
Die ersten beiden Sets teilten sich die beiden Spieler - beide wurden im entscheidenden Lag gewonnen. Dann gewann der Niederländer Set 3 mit 3:1. Webster holte sich das vierte Set und glich wieder aus, er warf im entscheidenden Leg zwei Maxima und ein 101er Finish. Van Barneveld antwortete mit einem 12- Darter inklusive zwei 180ern im ersten Leg des fünften Sets und holte sich das Set mit einem 11-Darter und einem 120er Finish. Webster konnte die folgenden sechs Legs gewinnen und damit das Spiel 4:3 gewinnen.

"Ich gebe einfach nicht nach! " sagte Webster, der nun entweder gegen Michael van Gerwen oder Gary Anderson spielen wird. "Ich hätte bereits in der ersten Runde ausscheiden können, in der zweiten Runde auch und heute Abend hätte es wahrscheinlich auch passieren können, aber wenn man eine Chance bekommt, muss man sie nutzen und ich habe das in jeder Runde getan. Ich habe mich nie großartig gefühlt aber ich blieb einfach dran weil Raymond irgendwie nicht er selbst war und genau solche Chancen muss man nutzen. ES ist ja bekannt, dass ich die letzten 18 Monate nicht gut gespielt habe, also sind solche Siege sehr willkommen. Ich habe mich auf diesen Wettkampf wirklich vorbereitet und jetzt stehe ich unter den letzten Acht. Im Augenblick reite ich auf einer Welle und ich glaube, dass mit alles gelingen kann, es geht also hoffentlich noch weiter. Ich bin Mittendrin, das muss man auch sein, wenn man gewinnen will. Ich fühle mich momentan wie ein Neuling und spiele immer noch, weil ich das Spiel liebe und ich glaube meine Emotionen haben das heute Abend gezeigt."
Van Barneveld räumte ein: "In den letzten paar Sets Spielte Mark tolle Darts und hat seine Doppel alle getroffen. Ich habe für die Weltmeisterschaft sehr hart trainiert, daher ist es sehr enttäuschend unter den letzten 16 auszuscheiden."

Der Australier Simon Whitlock, der 2010 im Finale stand, spielte großartige Darts und gab gegen Kevin Painter - wie auch in seinen vorausgegangenen Spielen - kein einziges Set ab. Der als Nummer vier gesetzte Spieler warf im ersten Set vier 180er und schnappte sich das entscheidende Leg. Painter gelang es zwar sich in Set zwei in Führung zu spielen, aber Whitlock konnte das Kommando übernehmen, holte sich sechs Legs in Folge und führte 3:0. Auch im vierten Set lag Painter zunächst vorne, aber Whitlock konnte von seinen Fehlwürfe profitieren, holte sich die letzten drei Legs und zog in die Viertelfinale ein.

"Ich hatte den Eindruck, ich würde gut spielen und ich hebe im richtigen Augenblick das Richtige getan", sagte Whitlock, der für seinen Sieg nur 37 Minuten brauchte. "Mehr als ein 4:0 war ja nicht möglich und ich nutzte jede Chance, die ich bekam. Ich möchte meine Bestleistung bringen und soweit bin ich noch nicht, aber ich habe mich drei oder vier Monate auf dieses Turnier vorbereitet, bin stunden lang am Board gestanden und musste bisher meine besten Darts noch gar nicht spielen. Ian White hat hier bisher fantastisch gespielt und er hat mich bei den Floorturnieren in diesem Jahr schon ein paar Mal geschlagen, aber auf der Bühne habe ich ihn schon geschlagen und hoffentlich ist das jetzt für mich ein Vorteil."
Painter meinte: "Ich war schlecht und ich habe keine Ahnung was passiert ist. Ich konnte einfach nicht ausmachen, alles traf neben den Draht - vor zwei Tagen war erst Weihnachten und ihm muss es vorkommen, als wäre es schon wieder soweit. Ich hatte so gut gespielt und habe so gut trainiert Ich habe keine Ahnung wo diese schwache Leistung jetzt herkam."







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