PDC World Championship - Bericht 13.Tag, Nachmittag

Van Gerwen knapp vor Anderson über der Ziellinie, Lewis und Wade werden im Viertelfinale aufeinander treffen
Michael van Gerwen zeigte ein begeisterndes Comeback zurück von einem 1:3 Rückstand gegen Gary Anderson und holte sich einen knappen Sieg. Adrian Lewis und James Wade gewannen ebenfalls und werden im Viertelfinale aufeinander treffen.

Der niederländische Star Michael van Gerwen, der letztes Jahr im Finale stand und als einer der Favoriten auf den Gewinn der Sid Waddell Trophy am 1. Januar gehandelt wird, schien bereits aus dem Rennen zu sein, denn Anderson spielte seine besten Darts dieses Turniers.
Der Schotte, der 2011 im Finale gestanden hatte, warf seine besten High Scores und holte sich drei der ersten vier Sets auch mit Hilfe von neun 180ern. Damit stand er kurz vor dem Einzug ins Viertelfinale. Das erste Set holte sich Anderson, nachdem van Gerwen drei Darts auf den Set-Gewinn verloren hatte. Das zweite Set ging zum Ausgleich im entscheidenden Leg an van Gerwen. Set drei sicherte sich wieder der Schotte ohne ein Leg abzugeben und Set vier gewann er im entscheidenden Set. Van Gerwen antwortete mit seiner besten Phase und holte sich das fünfte Set mit einem 12-, einem 11- und einem 13-Darter. Im sechsten Set lag zunächst Anderson vorne und ihm fehlte nur noch ein Leg zum Sieg, aber van Gerwen glich mit einem 13-Darter aus und schnappte sich das Set dann mit einem 66er Finish zum Ausgleich. Das letzte Set eröffnete der Niederländer mit einem 13-Darter, nachdem beide Spieler eine 180 geworfen hatten. Mit Hilfe seines 12. Maximums konnte Anderson ausgleichen, aber van Gerwen war nicht mehr aufzuhalten und holte sich nach einer Doppel 9 mit einem weiteren 13-Darter den Sieg.

"1:3 zurückzuliegen und dann noch zu gewinnen ist ein fantastisches Gefühl", sagte van Gerwen, der das Spiel mit einem 100.20 Durchschnitt beendete. "Als ich 1:3 zurücklag, dachte ich, es hätte nicht 1:3 stehen sollen, weil ich im ersten Set drei Darts auf den Set-Gewinn vergab und in Set vier zwei Darts. Mir war klar, dass ich mein A-Spiel bringen musste, sonst würde ich ausscheiden und habe dann wirklich gut gespielt und den Sieg auch verdient Man braucht ja immer so einen Tests und jetzt weiß ich wenigstens was ich leisten kann."
Anderson räumte ein: "Ich hätte das Spiel früher abschließen müssen, aber ich habe es ihm geschenkt. Ich hätte 4:0 gewinnen müssen, aber ich habe ein paar Fehler gemacht und Michael gelangen ein paar Checkout im richtigen Moment. Ich habe die letzten paar Monate gut gespielt und ich habe hier auch gut gespielt, aber ich verliere Spiele, die ich nicht verlieren sollte und verschenke Spiele, indem ich in blöden Momenten dumme Fehler mache."

Davor hatte der zweimalige Weltmeister Adrian Lewis seinen Platz in den Viertelfinalen mit einem 4:1 Sieg über Mervyn King gebucht.
Lewis holte sich zwei der ersten drei Sets ohne ein Leg zu verlieren und führte mit 3:0. King konnte das vierte Set zum 3:1 gewinnen. Er führte auch im fünften Set und ein Comeback drohte aber Lewis warf ein 115er Finish und schnappte sic auch die folgenden zwei Legs zum Sieg.

"Wenn mein Finishing nicht so gut gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich 1:4 verloren", meinte Lewis. " Mein Scoring war nicht besonders, aber wenn man ein Turnier gewinnen will, muss man manchmal auch ein schwächeres Spiel spielen und das war jetzt meins. Ich habe im richtigen Moment die wichtigen Finishs getroffen. Als Mervyn sein Comeback begann, habe ich die 115 ausgemacht und das war ein wichtiger Wurf - man muss den Druck auf seinem Gegner aufrechterhalten und ich habe am Ende meinen Job erledigt. Ich muss etwas besser scoren als heute, aber ich weiß, dass mein Finishing fantastisch ist. Wenn ich mein A-Spiel abrufen kann, habe ich eine gute Chance das hier zu gewinnen. Ich bin ja der einzige Spieler, der den Titel schon geholt hat. Das gibt mir zusätzliches Selbstvertrauen, weil ich ja weiß, was ich tun muss."

Lewis wird nun auf den als Nummer 6 gesetzten James Wade treffen, nachdem der dreimalige Halbfinalist den Südafrikaner Devon Petersen von der Bühne gefegt hat. Wade hatte erlebt, wie Darren Webster und Andy Smith in seinen ersten beiden Spielen gegen ihn Matchdarts verworfen hatten, geriet aber in diesem Spiel nie in eine solch gefährliche Lage. Sein Durchschnitt lag beinahe bei 100 und seine Trefferquote auf die Doppel war über 50 Prozent.
Nachdem Wade das erste Set des Spiels im entscheidenden Leg gewonnen hatte, sicherte er sich die beiden folgenden Sets jeweils mit 3:1. Im vierten Set holte sich Petersen das erste Leg, aber im entscheidenden Leg war Wade wieder zur Stelle und zog in die Viertelfinale ein.

"Ich glaube nicht, dass das Ergebnis dem Spielverlauf gerecht wird, Devon hatte ein paar Fehlwürfe und ich nutzte das. Mein Finishing war gut, aber es liegt immer noch 10 bis 15 Punkte unter dem, was ich bringen kann. Die meiste Zeit des Spiels lag mein Durchschnitt über 100, aber ich kann schon noch zwei Gänge zulegen und anderen Spitzenspielern sollte das klar sein. Ich bin immer schon ein Spieler gewesen, den man bedrängen muss oder den man in eine Ecke stellen muss, aus der ich kämpfend zurück komme - ich würde furchtbar gerne da oben stehen und jedes Mal einen Durchschnitt von 105 oder 106 haben, aber so bin ich leider nicht."







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