PDC World Championship - Bericht 13.Tag, Abend
Viertelfinale 1

Wright und Whitlock gewinnen Neun-Set Thriller
Peter Wright und Simon Whitlock werden nach ihren dramatischen Tiebreaker Siegen in den Viertelfinalen gegen Wes Newton und Ian White im Halbfinale aufeinander treffen.

Der in Schottland geborene Peter Wright, als Nummer 16 gesetzt, setzte seinen Traumlauf weiter fort und kam ganz knapp vor Wes Newton über die Ziellinie. Das Spiel war ein echter Klassiker, die Führung wechselte ständig.
Newton holte sich die ersten beiden Sets, Wright schlug zurück und glich wieder aus, aber der Spieler aus Fleetwood gewann das entscheidende Leg des fünften Sets und eroberte sich erneut die Führung. Im folgenden Set wurde er für Fehlwürfe auf die Doppel bestraft und es stand 3:3. Das siebte Set sicherte sich Wright und lag zum ersten Mal vorne, aber Newton antwortete sofort und konnte das achte Set gewinnen ohne ein Leg abzugeben. Im entscheidenden Set vergab Wright, der 2:0 führte, zwei Matchdarts und Newton konnte ausgleichen und das Spiel ging in einen Tiebreaker, in dem sich Wright mit 5:3 durchsetzen konnte.

"Jemand sollte mich zwicken, damit ich weiß, dass ich nicht träume", meinte Wright. "Das war ja sehr eng und es hat Spaß gemacht, dass ich den Kampf durchstehen konnte, obwohl ich nicht in Topform war. Das war wirklich ein Kampf, ein e Rauferei, aber ich habe in den letzten fünf oder sechs Jahren auf dem PDC Circuit eine Menge gelernt und dadurch konnte ich mein Spiel rundherum stark machen, und jetzt sind auch die schlechten Spiele nicht mehr wirklich so schlecht. Die 121 war der Wurf meines Lebens. Ich dachte an die Doppel 12, die ich vorher verfehlt hatte und wollte unbedingt das Bullseye treffen"
Wright hat jetzt einen Tag Pause bevor er zum Halbfinale zurückkommen wird und er gab zu, dass er alles was noch kommt genießen wird nach diesen beiden Spielen, die bis ins letzte Leg gehen, was bedeutet, dass er für seine letzten beiden Siege 16 Sets hat spielen müssen.
"Man müsste ja jetzt noch zwei Spiele gewinnen bei diesen Turnier und ich bin über den Tag Pause sehr froh sein, " fügte er hinzu. "Das Drittrunden Spiel gegen Michael Smith hat eine Menge Kraft gekostet und auch heut Abend ging es über eine lange Distanz. Es ist ein Lernprozess meine Darts zu wechseln, mich ans Fernsehen zu gewöhnen und die fantastischen Zuschauer und es auf der Bühne zu genießen und sich nicht unter Druck zu setzen. Ich mach das alles und genieße es und die Halbfinale bei den wichtigsten Turnier des Sports zu erreichen zeigt, dass all das Training, dass ich investiert habe und all die Veränderungen die ich durchgeführt habe, sich ausgezahlt haben."

Wright wird jetzt auf Whitlock treffen, nachdem der Australier, der 2010 gegen Phil Taylor im Finale verloren hat, einen herausragenden Ian White trotz seines Comebacks im entscheidenden Set im Tiebreaker 4:2 geschlagen hat.
Whitlock sicherte sich das erste Set des Spiels mit 3:1 und bestrafe White im folgenden Set dafür, dass er seinen Dart auf den Ausgleich verwarf. Auch Set drei ging 3:1 an den Australier. White reagierte, indem er sich das vierte Set im entscheidenden Leg holte. Set 5 fiel wieder 3:1 an Whitlock , Set sechs mit dem gleichen Ergebnis an den Spieler aus Stoke, der sein Comeback fortsetzte und auch das siebte Set für sich entschied. Auch im achten Set hatte er 3:1 i die Nase vorne und glich zum 4:4 aus. Im entscheidenden Set führte White zunächst nach einem 13-Darter, aber er traf dann die Doppel 11 nicht und Whitlock konnte ausgleichen, bevor er selbst mit Hilfe einer 180 nach vorne ging. White glich mit einem weiteren 13-Darter aus, verfehlte dann aber im fünften Leg erneut seine Doppel und Whitlock schnappte sich das Leg. Dann warf der Australier seine 15. 180 des Spiels und konnte mit der Doppel 8 den sack zu machen.
"Mir fehlen die Worte, ich hatte so viele Chancen und glaubte schon, ich hätte verloren", meinte Whitlock. "Das war so nerven aufreibend, ich weiß gar nicht wie ich durch gekommen bin, aber ich hörte einfach nicht auf zu kämpfen und habe auch an mich geglaubt. Ian hat ein paar fantastische Darts geworfen, um wieder ins Spiel zu kommen und er ist wirklich ein Klasse Spieler. Ich hatte schon ein bisschen Glück - aber ich habe auch in den entscheidenden Momenten zu Ende des Spiels gute Darts geworfen. Das war so hart, aber es ist toll durch so ein schweres Spiel zu kommen, weil ich in letzter Zeit einige davon verloren habe, kürzlich erst gegen James Wade, der wahrscheinlich unter Druck der beste Spieler der Welt ist. Ich habe während des Spiels an ihn denken müssen - ich dachte, wenn er das mit antun kann, schaffe ich das auch gegen jemand anders."
Whitlock fügte hinzu: " Ich habe noch nie ein Viertelfinale bei einer Weltmeisterschaft verloren und es würde mir alles bedeuten, noch weiter zu kommen und hier zu gewinnen. Ich habe sicherlich die bisher größte Chance einen Weltmeister-Titel zu gewinnen, aber ich habe Peter Wright noch nie vorher so gute Darts spielen sehen. Peter ist ein Spieler voller Selbstvertrauen und ich glaube er hat mehr davon als irgendjemand sonst den ich kenne - dass er da koch gehen kann und zu vollkommen anderen Darts wechseln kann zeigt, wie talentiert er ist."

White hatte gegen den Neun-Darter von Kyle Anderson bestanden und war mit knappen 4:3 Siegen gegen Kim Huybrechts und Richie Burnett in seine ersten Weltmeisterschafts Viertelfinale eingezogen. Er war stolz auf seinen Run, durch den er zum ersten Mal unter die Top 16 der Welt einziehen wird.
"Ich war eigentlich schon tot und begraben, aber ich kam zurück und als ich im letzten Set 1:0 führte, dacht ich schon, dass wäre meine Chance, " gab er zu. "Ich habe in einem der Legs zwei Darts auf die Doppel 20 vergeben und da dachte ich, das ist heute nicht mein Tag. Unter die letzten Acht zu kommen ist eine große Leistung und dann Simon auch noch in Schwierigkeiten zu bringen - die Nummer 4 der Welt - zeigt, dass ich jetzt das gleiche Level erreicht habe. Ich habe ein paar Doppel verfehlt, wenn das nicht passiert wäre, hätte ich auch ins Halbfinale kommen können. Simon hat gut gespielt und es war auch für die Zuschauer ein gutes Spiel, es ist schön darin auch eine Rolle gespielt zu haben".

Newtons Niederlage bedeutet, dass er jetzt zum dritten Mal in den letzten vier Jahren in den Viertelfinalen verloren hat, und jedes Mal war es im entscheidenden Set.
Der als Nummer Acht gesetzte Spieler kommentierte: "Es hat einfach heute Abend nicht sein sollen. Ich habe versucht ruhig zu bleiben und einfach weiter zu machen, aber ich wusste in meinem Innersten, dass es nicht klappen würde und dass es nur ein Teilerfolg war. Ich habe mich noch nie so gut gefühlt bevor ich in ein Spiel ging und bin enttäuscht, dass ich verloren habe. Ich muss aber das Positive mitnehmen und in die Viertelfinale einer Weltmeisterschaft zu kommen, ist ja nicht schlecht. Aber ich weiß schon, dass noch sehr viel mehr möglich hätte sein können."







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