PDC World Championship - Bericht 15.Tag
Halbfinale

Herausragender Wright und gnadenloser van Gerwen stehen im Finale
Peter Wright und Michael van Gerwen werden im Finale der Weltmeisterschaft aufeinander treffen, nachdem sie ihre Halbfinale gegen Simon Whitlock und Adrian Lewis gewinnen konnten.
Wrights unglaublicher Run setzt sich mit einer brillanten Leistung gegen den Finalisten von 2010 Simon Whitlock weiter fort, er gewann das Spiel mit 6:2.

Der als Nummer 16 gesetzte Wright steht zum ersten Mal in einem im Fernsehen übertragenen Finale. Bei seinem Sieg hatte er eine Trefferquote auf die Doppel von 60 Prozent.
Wright holte sich das erste Set mit 3:1 und gewann dann Set Nummer zwei mit einem 61er Finish, nachdem Whitlock ein Entscheidungsleg erzwungen hatte. Das dritte Set ging wieder mit 3:1 an ihn, bevor Whitlock sich Set vier sichern konnte. Das fünfte Set fiel dann aber wieder mit 3:1 an Wright, der anschließend auch noch Set 6 gewann ohne ein Leg abzugeben. Whitlock kämpfte sich noch einmal zurück und holte sich noch ein zweites Set im entscheidenden Leg, traf dann aber im letzten Set des Spiels seine Doppel nicht und Wright machte mit einer Doppel 8 alles klar.

"Ich bin überglücklich aber so ganz habe ich es noch nicht begriffen", sagte Wright, der das Spiel mit einem 100.24er Durchschnitt beendete. "Ich bin auf die Bühne gegangen und habe ein Spiel gespielt und so getan, als wäre es ein neues Turnier und die erste Runde. Ich habe mich aber die ganze Zeit gut im Griff behalten. Mein Finishing war ausgezeichnet - besonders auf der Doppel 16 und ich ließ Simon keine Chance. Ich musste ständig Druck auf Simon ausüben, weil ich ja weiß, was er kann. Er kann wie ein D-Zug zurückkommen, aber ich fange an mich auf der Bühne daran zu gewöhnen und ich habe mein eigenes Spiel gespielt. Ich werde das Finale genauso angehen, so, als wäre es ein Erst-Runden Spiel. Ich werde alles versuchen, die Situation auszublenden und ein Leg nach dem anderen spielen."

Van Gerwen seinerseits zeigte seine beste Turnierleistung und beendete damit alle Hoffnungen von Lewis auf einen dritten Weltmeistertitel. Er holte sich einen 6:0 Sieg in gerade einmal 40 Minuten.
Lewis begann das Spiel mit einer 180, verfehlte dann aber drei Doppel zum Leggewinn - ein Problem, das Lewis das ganze Spiel hindurch verfolgte. Van Gerwen nutzte die Chance und sicherte sich das Set mit 3:1. Im zweiten Set lag erneut Lewis in Führung und erzwang mit einem 158er Finish ein entscheidendes Leg. Der Holländer machte 85 Punkte aus und baute seine Führung aus. Set drei ging wieder mit 3:1 an van Gerwen und Set vier holte er sich ohne Legverlust. Im fünften Set führte zunächst wieder Lewis, traf dann aber wieder seine Doppel nicht und van Gerwen war zur Stelle. Der Spieler aus Stoke kämpfte weiter, aber der Holländer stand im entscheidenden Leg des sechsten Sets als erster auf einem Finish und buchte mit der Doppel 11 seinen Platz im Finale.
Van Gerwen war bereits im letzten Jahr im Finale gestanden und hatte mit 7:4 gegen Phil Taylor verloren. Jetzt - 12 Monate später - hat er die Chance Taylor im Ranking zu überholen und die Nummer 1 der Welt zu werden.

"Das war ein erstaunlicher Abend", kommentierte van Gerwen. "Für mich war das Ergebnis nicht 6:0, aber ich habe in den entscheidenden Momenten alles richtig gemacht und mir war klar wie wichtig das war. Adrian hat zu Beginn des Spiels eine Menge Doppel verfehlt und ich habe das ausgenutzt. In dieser Phase des Turniers kann man es sich nicht erlauben Doppel nicht zu treffen und heute Abend habe ich es durchgezogen und bin nicht wie gegen Mark Webster im Viertel finale eingeschlafen. Peter ist ein toller Spieler und er ist im letzten Jahr besser geworden und auch noch im Laufe dieses Turniers. Er hatte ein paar richtig gute Durchschnitte, aber ich spiele von Spiel zu Spiel besser. Mein Spiel ist gut, mein Selbstvertrauen ist da und ich habe alles in mir, um Weltmeister zu werden. Das Finale erreicht zu haben ist ein Traum - dieses Mal hoffe ich, dass ich es gewinnen kann."

Lewis sagte: "Ich ziehe meinen Hut vor Michael, weil er wirklich gut ausgemacht hat und ich meine Chancen nicht genutzt habe. Unser Scoring war ganz ähnlich, aber meine Doppel haben mich im Stich gelassen. Das hat sich bereits im ersten Set gezeigt und es war eben einfach ein schlechter Tag am Arbeitsplatz. Ich trage es mit Fassung und mache weiter. Jetzt nehme ich mir eine Woche frei und gehe dann zurück ans Practice Board und knie mich hinein, weil es am nächsten Abend auch vollkommen anders laufen kann."

Trotz seiner Niederlage wird Whitlock Lewis vom dritten Platz des PDC Order of Merit verdrängen - aber er war nach seinem dritten Ausscheiden in den Halbfinalen in den letzten drei Jahren am Boden zerstört.
"Ich habe alles versucht, aber ich war einfach nicht gut genug, " räumte er ein. "Peter war heute der bessere Spieler, sein Finishing klappte, sein Scoring war ziemlich gut und er war heute der beste Spieler. Er traf die großen Würfe zum richtigen Augenblick besser als ich und das tut richtig weh, weil ich unbedingt wieder im Finale sein wollte. Peter ist einer der Spieler, die dieses Jahr in toller Form waren und ich habe jede Menge Achtung vor ihm. Er hat Klasse, das muss man ihm wirklich lassen. Ich hatte dieses Jahr wieder ein gutes Jahr und ich bin schon beinahe zufrieden. Aber ich denke, dass ich eine Gute Chance hatte und die habe ich einfach vergeben!"







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