European Championship 2015 - Bericht und Statistik Zweite Runde
Van Gerwen und Taylor mit Schwung in Viertelfinale
Michael van Gerwen und Phil Taylor stellten sich der Herausforderung und erzielten mit hohen Durchschnitten Siege in der zweiten Runde des Turniers.

Titelverteidiger van Gerwen ist weiter auf Kurs nachdem er den Spanier Cristo Reyes mit 10:3 geschlagen hat und dabei fünf 180er warf und einen Durchschnitt von 106.81 erzielte - die beste Vorstellung bisher beim diesjährigen Turnier.
Die Nummer 1 der Welt führte bereits mit 3:0 bevor sich Reyes mit einem 83er Finish sein erstes Leg sichern konnte. Dann holte sich der Niederländer weitere drei Legs in Folge bevor Reyes ihn mit einem 96er und einem 88er Finish erneut aufhalten konnte. Aber van Gerwen beendete den Comeback Versuch des Spaniers mit einem 10-Darter und holte sich nach einem 11-Darter mit einem 14-Darter den Sieg.

"Ich glaube es war eine fantastische Vorstellung und es ist ein tolles Gefühl - aber ich weiß, dass ich noch mehr zeigen kann, weil ich noch besser spielen kann", sagte van Gerwen. "Da wird noch eine ganze Menge mehr kommen, aber ich muss es auch zeigen können. Das ist ein fantastisches Turnier, das ich gewinnen möchte und es wird ein herausragendes Viertelfinale werden".

Phil Taylor seinerseits hat zuvor bei seinem 10:5 Sieg über Michael Smith einen 105.25 er Durchschnitt. Er hatte die ersten vier Legs des Spiels gewonnen, dabei in jedem Leg eine 180 geworfen und die Legs in 11, 14, 13 und 12 Darts gewonnen. Smith schlug zurück und sicherte sich fünf der folgenden sieben Legs. Er kam auf 5:6 heran, vergab dann aber wohl Spiel entscheidend vier Darts auf den Ausgleich. Taylor bestrafte ihn mit einem 100er Finish und baute seine Führung mit einem 98er Finish wieder aus. Ein 161er Finish gab Smith den Rest bevor Taylor das Spiel mit einem 97er Checkout beendete.

"Ich habe gut angefangen, dann aber Michael wieder ins Spiel gelassen", meinte Taylor. "Er hat seine Chance zum 6:6 vergeben und dieses 100er Finish veränderte das Spiel. Ich spiele brillant, besser als je zuvor, und langsam kommt alles wieder zusammen. Wenn ich nicht gewinne liegt das nicht daran, dass ich nicht alles versuchen würde, aber der Standard ist höher als je zuvor und das ist toll. Das ist eine spannende Zeit für den Dartsport."

Taylors Viertelfinal Gegner wird der Champion von 2013, Adrian Lewis sein, der bei seinem 10:7 Sieg über Justin Pipe auch ein 10-Dart Leg warf.
Pipe hatte das erste Leg des Spiels gewonnen, die nächsten beiden gingen zum 2:1 an Lewis. Die folgenden Legs teilten sich die beiden Spieler bis Pipe mit einem herausragenden 119er Checkout die 5:3 Führung eroberte. Lewis antwortete mit Scores von 180 und 174 i 10. Leg und gewann es in einem 13-Darter, aber Pipe antwortete mit einem, 90er Bullseye Finish zum 6:5. Mit einem weiteren 13-Darter konnte Lewis ausgleichen. Er schloss ein sensationelles 10-Dart Leg an und übernahm die Führung. Noch einmal konnte Pipe mit einem 106er Checkout zum 7:7 ausgleichen, dann zog Lewis mit einem 12- und einem 14-Darter davon. Mit einem weiteren 14-Darter holte er sich den Sieg.

"Justin ist ein wirklich solider Spieler und ein echter Wettkämpfer und er hat einige wirklich gute Finishs getroffen", kommentierte Lewis. "Es ging ständig hin und her und es brauchte eine Weile, bis ich ins Rollen kam, aber in den letzten fünf Legs konnte ich meine Bestleistung bringen und sobald ich traf, wusste ich, dass ich gewinnen würde und ich hoffe, ich kann jetzt so weiter machen."

Der hoch scorende Dave Chisnall zeigte eine spannende Leistung und besiegte seinen St. Helens Rivalen Stephen Bunting mit 10:6. Dabei warf er 10 Maxima und hatte einen Durchschnitt von beinahe 104 und einem hochklassigen Spiel, indem auch der ehemalige Lakeside Weltmeister sieben 180er warf.
Der Weg des Spiels zeigte sich gleich im ersten Leg, in dem beide Spieler je eine 180 warfen und das Chisnall gewinnen konnte. Anschließend freilich holte sich Bunting eine 3:1 Führung und übernahm mit einem 11-Darter das Kommando. Chisnall reagierte mit einem 12-Darter und einem 117er Checkout und konnte vier Legs in Folge gewinnen. Seine Führung gab er im weiteren Verlauf des Spiels nie wieder ab. Bunting holte sich drei der folgenden fünf Legs unter anderem mit einem 14-Darter und einem 142er Checkout, es gelang ihm aber nicht auszugleichen. Nach einem 12-Darter führte Chisnall mit 8:6. Im 15. Leg warfen wieder beide Spieler eine 180 und Chisnall konnte seine Führung auf drei Legs ausbauen. Mit einer Doppel 10 machte er alles klar und wird nun in den Viertelfinalen auf van Gerwen treffen.

"Wir haben beide gut gespielt und es war ein gutes spiel, " sagte Chisnall. "Als ich mit 6:4 führte, dachte ich, es wäre wichtig mit zwei Legs vorn zu bleiben, weil er so dicht hinter mir war, aber ich konnte den Vorsprung halten. Ich fühle mich gut und ich freue mich jetzt auf die Viertelfinale. Ich spiele gut, aber ich habe schon noch ein paar schwache Momente, daran arbeite ich - aber das ist Teil meines Spiels und manchmal treffen auch sie!"

Weltmeister Gary Anderson zog zum erst zweiten Mal in die Viertelfinale des Turniers ein, Dank einiger hoher Finishs konnte er den mutigen Simon Whitlock schlagen.
Der Australier führte zwei Mal mit zwei Legs Vorsprung, aber Anderson hatte in der Mitte des Spiels einen Run und konnte vier Legs gewinnen - seinen 3:5 Rückstand verwandelte er so in eine 7:5 Führung, was wohl Spiel entscheidend war. Anschließend machte er mit einem 101er und einem 136 Finish alles klar. Whitlock hatte sich die ersten beiden Legs geholt, Anderson antwortete mit einem 125er Finish und glich dann nach einer 180 aus. Mit der Doppel 5 zog er auf 3:2, aber Whitlock konnte drei Legs in Folge zum 5:3 gewinnen. Anderson antwortete mit einem 5-, einem 14- und einem 13-Darter und holte sich die Führung zurück, die er dann mit der Doppel 5 auf 7:5 ausbaute. Whitlock antwortete mit einem 75er Finish. Die nächsten beiden Legs wurden geteilt. Dann warf Anderson ein 101er Finish zum 9:7. Whitlock traf die Doppel 4 und konnte noch einmal hoffen, aber der Weltmeister sicherte sich mit einem 136er Checkout im nächsten Leg den Sieg.

"Das war eine Rauferei und ich bin glücklich, dass ich gewonnen habe", meinte Anderson. "Es war nicht das Spiel, das ich erwartet hatte, aber meine Form ist gut und es ist schön, dass ich noch dabei bin. Bisher läuft es dieses Wochenende gut und es wäre schön, wenn es am Sonntag so weiter laufen würde. Jetzt bereite ich mich auf die Viertelfinale vor."

Auch Jelle Klaasen traf bei seinem 10:5 Sieg über James Wade einige hohe Finishs und wird der Viertelfinalgegner von Gary Anderson sein.
Mit einem frühen 114er Finish holte sich Klaasen die 2:1 Führung, bevor ohne Wade mit einem 11-Darter und zwei 180er in zwei Legs and der Spitze ablöste. Klaasen machte 70 Punkte zum Ausgleich aus und holte sich mit einem 12- und einem 14-Darter die Führung zurück. Wade reagierte mit einem 117er Finish, verfehlte aber die Doppel 20 zum Ausgleich und das 10. Leg fiel an den Niederländer, der auch die beiden folgenden Legs zum 8:4 gewinnen konnte. Wade gelang noch ein 84er Bullseye Finish als Antwort, aber mit einem 114er und einem 158er Finish machte Klaasen alles klar.

"Mein Finishing war brillant, aber das musste es gegen James auch sein und ich bin sehr zufrieden mit diesen hohen Finishs", gab Klaasen zu. "Ich kann besser scoren und beständiger spielen, aber ich habe alle Chancen genutzt, die ich bekommen konnte und das muss man gegen James auch machen. Ich muss meine Tripel gegen Gary etwas besser treffen, aber ich habe Selbstertrauen und ich hoffe, dass ich weiter so ausmachen kann."

Peter Wright, dieses Mal in einem Halloween Outfit beendete alle belgischen Hoffnungen mit einem 10:8 Sieg über Kim Huybrechts. Huybrechts war der einzige Belgier im Teilnehmerfeld beim ersten PDC Major in seinem Heimatland, aber Wrights spätes Hoch im Spiel verhinderte seinen Einzug in die Viertelfinale.
Wright war zu einer 2:0 Führung gestürmt, aber Huybrechts gewann die nächsten drei Legs und ging mit einer 3:2 Führung in die erste Pause. Wright konnte nach zwei 180ern ausgleichen. Huybrechts warf ein 118er Finish, Wright antwortete mit einem 13-Darter - acht Legs wurden bis zum 7:7 geteilt. Mit einer Doppel 7 übernahm Huybrechts dann die Führung, aber anschließend traf er das Bullseye für sein Finish nicht und Wright glich mit der Doppel 18 aus. Mit einem 116er und einem 101er Finish holte er sich dann den Sieg.

"Kim spielte ein paar sehr eindrucksvolle Darts und es war eine richtige Schlacht", sagte Wright. "Er traf mich mit allem, aber er hat ein paar Doppel liegen lassen und ich habe meine Chancen genutzt. Er wird zurückkommen, weil er ein toller Spieler ist, aber ich war heute der Glückliche, der gewonnen hat."
Ein emotionaler Huybrechts räumte ein: "Es ist das erste Mal, dass wir so ein Turnier hier in Belgien haben, da ist es besonders schmerzhaft für mich zu verlieren, weil ich ja weit kommen wollte, ich habe mein bestes gegeben, aber es war heute Abend nicht gut genug. Ich hatte ein paar kleine Chancen, aber um die geht es ja bei diesem Spiel, und wenn du die nicht nutzt, verlierst du."

In einem rein schottischen Viertelfinale wird Wright jetzt auf John Henderson treffen, der mit einem einfachen 10:2 Sieg über Rowby-John Rodriguez sein zweites PDC Major Viertelfinale erreichte. Rodriguez konnte nicht an seine Leistung gegen Christian Kist anknüpfen und Henderson hatte kein Problem sich den Sieg zu holen.
Der Schotte gewann das erste Leg mit einem126er Finish und war in den folgenden drei Legs zwei 180er zur 4:0 Führung bevor Rodriguez mit einer Doppel 18 aus den Startlöchern kam. Dann konnte Henderson erneut vier Legs in Folge zum 8:1 gewinnen. Rodriguez hielt ihn mit einem 108er Finish nur kurz auf, dann sicherte sich der Schotte mit der Doppel 9 und der Doppel 20 den Sieg.

"Ich habe gut angefangen und Rowby hat einfach nicht so aufgedreht, wie ich es erwartet hatte", kommentierte Henderson. "Ich bin glücklich darüber weiter gekommen zu sein und ich freue mich darüber, wie gut ich spiele. Im Moment bin ich ganz aufgekratzt, morgen möchte ich natürlich so weit wie möglich kommen. Es ist fantastisch unter den letzten Acht bei einem im Fernsehen übertragenen Turnier zu stehen und man kann nie wissen, was am Finaltag geschehen wird."


Statistik
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
84.38310/23Henderson 10:2Rodriguez73.4312/9
102.2776/11Bunting 6:10Chisnall103.861010/21
101.07410/18Lewis 10:7Pipe88.1517/12
96.28610/25Anderson 10:8Whitlock93.4756/23
102.93610/16Wright 10:8Huybrechts96.6598/25
105.25510/20Taylor 10:5Smith98.5335/13
106.81510/19v.Gerwen 10:3Reyes91.6513/7
95.7645/13Wade 5:10Klaasen99.76610/18











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