PDC World Cup - Dritter Tag

Deutschland begeistert heimisches Publikum, Hongkong schreibt Geschichte
Gastgeber Deutschland wird nach seinem 2:0 Sieg über Österreich auf England treffen. Auch die Niederlande und Schottland sind weiter, Hongkong sorgte für einen Schock.

Die beiden Deutschen Jyhan Artut und Max Hopp begeisterten die 3000 Zuschauer mit einem Sieg gegen das österreichische Duo Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez.
Artut behielt die Nerven und setzte sich im entscheidenden Leg gegen den jungen Rodriguez durch, der zuvor das deutsche Publikum mit einem 100er und einem 106er Finish zum Schweigen gebracht hatte. Anschließend schlug Teenager Hopp Mensur Suljovic mit 4:2.
"Es ist ein fantastisches Gefühl - aber ich war noch nie in meinem Leben so nervös wie zu dem Zeitpunkt, als ich mit 2:0 vorne lag! Wenn so viele Menschen dich unterstützen willst du sie ja nicht enttäuschen und es ist wirklich schwer vor ihnen zu spielen. Rowby hat gut gespielt und der Druck stieg, als er 3:2 vorne lag, aber ich hatte Glück und er spielte nicht bis zum Ende so weiter. Ich war wirklich glücklich als der Dart die Doppel 4 traf."
Hopp fügte hinzu: " Es war einfach toll heute Abend und wir freuen uns auf das Spiel gegen England, weil Phil und Adrian zwei Legenden des Sports sind - aber es ist ein World Cup und alles kann passieren, wir spielen einfach nur unser Spiel und sehen was geschieht."

Die beiden Deutschen werden jetzt auf den zweimaligen Champion England treffen. Phil Taylor und Adrian Lewis hatten problemlos gegen die beiden Japaner Haruki Muramatsu und Morihito Hashimoto gewonnen.
Taylor warf Checkouts von 102 und 98 Punkten bei seinem 4:0 Sieg über Muramatsu und traf alle seine vier Doppel im ersten Anlauf. Lewis gab gegen Hashimoto nur ein einziges Leg ab.
"Vielleicht versuchen wir es zu sehr, aber wir möchten diesen Titel wirklich gewinnen", sagte Taylor. "Im Training werfen wir alle fünf Minuten fast einen Neun-Darter und irgendwann passiert es auch. Sobald wir so weit sind, werdet ihr das wirkliche Team England sehen. Wir haben in diesem Turnier schon drei Mal zusammen gespielt und davon zwei Mal gewonnen und einmal im Finale verloren, wir wissen also was wir tun."

Titelverteidiger Niederlande stürmte mit einem 2:0 Sieg in die Viertelfinale und Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld zeigten dabei die bisher beste Leistung des Turniers.
Van Gerwen erzielte einen Durchschnitt von 103.37 und machte unter anderem bei seinem 4:0 Sieg über Graham Filby 148 Punkte aus, während van Barneveld sein Spiel gegen den flamboyanten Devon Petersen mit einem 11-Darter begann und ihn dann mit einem 99.93 Durchschnitt mit 4:1 besiegte.
"Das war ein schöner Sieg für und ich bin wirklich zufrieden mit meiner Leistung, aber wir haben und auch sehr gut auf das Spiel vorbereitet und spielten beide unsere Bestleistung und waren so auch nie in Gefahr, " meinte van Gerwen. "Jetzt können wir uns auch auf den Sonntag gut vorbereiten, der ein harter Tag werden wird. Ich glaube, wir sind das Team, dass man hier schlagen muss, wir sind ja auch der Titelverteidiger, und wir habe hier eine tolle Zeit. Raymond hat eine Menge Erfahrung und wir wissen, was zu tun ist."

Das niederländische Team wird unter den letzten acht gegen das Team aus Nord Irland spielen, die Halbfinalisten von 2014 besiegten Neu Seeland mit 2:0.
Brendan Dolan musste dazu erst einmal einen ein Leg Rückstand wieder wettmachen, schlug dann aber Rob Szabo noch mit 4:1, Micky Mansell gewann gegen Warren Parry mit 4:0.
"Neuseeland hatte mich vor ein paar Jahren bei der Weltmeisterschaft schon einmal fertig gemacht, als ich gegen Preston Ridd mit 4:0 verlor, also habe ich mir ein bisschen Sorgen gemacht", räumte Mansell ein. "Sie haben ja in der ersten runde gewonnen und gezeigt, dass sie gegen Jeden gewinnen können und ich habe mich wirklich sehr bemüht, da bin ich schon glücklich darüber, wie ich gespielt habe. Ich bin heute ein ganz anderer Spieler als noch vor vier Jahren, aber wir sind ein Team und Brendan brachte den Ball hervorragend ins Rollen, ich wollte ihn da ja nicht in Stich lassen."

Auch die als Nummer 2 gesetzten Schotten zogen mit einem 2:0 Sieg über Ungarn in die Viertelfinale ein, Gary Anderson schlug Nandor Bezzeg mit 4:2, Peter Wright gewann mit 4:0 gegen Gabor Takacs.
"Die Ungarn spielten gut und es ist toll, wenn man gegen diese Länder spielen kann, was ja nicht oft der Fall ist. Dann siehst du auch welchen Standard sie mitbringen, um den Dartsport steht es auch dort gut, " sagte Anderson. " Ich hatte ihr Erstrunden-Spiel nicht gesehen, aber sie haben gut gespielt, da ist es schön, wenn man weiter kommt, jetzt wird es schwer gegen Hongkong. Das sind zwei tolle Typen und sie haben sich bisher brillant geschlagen, wir wissen, was auf uns zukommt."

Schottland wird in den Viertelfinalen gegen das Team aus Hongkong am Oche stehen, nachdem Royden Lam und Scott MacKenzie die Republik Irland mit William O'Connor und Connie Finnan in einem spannenden Doppel aus dem Turnier geworfen haben.
Lam war für Hongkong gut gestartet und hatte sein Einzel gegen William O'Connor mit 4:1 gewonnen und dabei ein121er Finish zum Sieg geworfen. Es schaute dann für MacKenzie auch schon nach einem leichten Sieg über Connie Finnan aus, aber als Hongkong mit 3:0 führte, gelang es MacKenzie nicht das Spiel zu Ende zu bringen und der Ire gewann vier Legs in Folge zum 4:1 Sieg.
So wurde ein Doppel notwendig, in dem Hongkong mit 2:0 führte, bevor ein 80er Finish von Finnan und eine tolles 132er Finish von O'Connor (zwei Mal das Bullseye und die Doppel 16) den Ausgleich für die Iren brachten. Lam ging mit der Doppel 20 in Führung, dann vergab das Team aus Hongkong aber drei Matchdart und Irland glich mit der Doppel 4 von O'Connor erneut aus. Im entscheidenden Leg war MacKenzie zu Beginn eine 140 und Hongkong stand zuerst auf einem Finish während Irland schon auf einem Doppel wartete. Aber dieses Mal behielt MacKenzie trotz eines missglückten ersten Darts die Nerven und machte 86 Punkte zum Sieg aus.
"Ich bin mehr als glücklich darüber, dass wir weiter gekommen sind", kommentierte ein erleichterter MacKenzie. "Royden hat so gut gespielt und es schaute für mich schon danach aus, als würde ich ihn im Stich lassen, aber es ging gut. In den einzeln hatte ich so viele Chancen, aber ich habe mich da oben nicht wohl gefühlt und ich war schrecklich nervös. Ich hatte Chancen zu gewinnen und traf einfach nicht, jetzt bin ich glücklich, dass ich das Doppel im entscheidenden Spiel getroffen habe. Ich hoffe, dass ich meine Darts jetzt in den Griff bekomme und in den Viertelfinalen entspannter bin. Der Dartsport boomt in Asien und dort gibt es so viele gute Spieler - das ist ein stolzer Augenblick für Asien.

Auch die ehemaligen Finalisten Australien und Belgien kamen mit Siegen weiter in die Viertelfinale.
Australien gewann mit 2:0 gegen Gibraltar, es war allerdings ein dramatischer Sieg, weil sowohl Simon Whitlock als auch Paul Nicholson Probleme mit ihren Gegner Dyson Parody und Manuel Vilerio hatten.
Whitlock hatte gegen Parody jede Menge Double Trouble rettete sich aber doch in einen 4:0 Sieg, Nicholson musste gegen Vilerio einen Rückstand wettmachen, um noch 4:3 zu gewinnen.
"Wir sind ein gutes Team", sagte Whitlock. "Ich war sehr fokussiert und voller Selbstvertrauen und ich wusste, dass ich gut spielte und fühlte mich wohl. Wir spielen als Team wirklich gut zusammen, trainieren gut zusammen und sind im Moment voller Selbstvertrauen."

Die belgischen Brüder Kim und Ronny Huybrechts zeigten gegen Team Spanien bei ihrem 2:0 Sieg eine gute Leistung. Ronny spielte als erster und holte gegen Reyes einen Rückstand auf um dann 4:1 zu gewinnen, Kim gewann mit dem gleichen Ergebnis gegen Antonio Alcinas.
"Ronny hatte seinen Job erledigt, dass machte es für mich etwas einfacher, aber ich musste schon auch arbeiten, " meinte Kim Huybrechts. "spiele gut und habe mich heute auch gut gefühlt und wenn ich mich gut fühle, bin ich ein gefährlicher Spieler. Wir glauben an uns und wenn wir das tun, kann keiner uns schlagen und wir haben eine gute Chance den Titel zu holen."







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