Premier League 2015 - Play-Offs

Magischer Anderson holt sich zum zweiten Mal Premier League Titel
Gary Anderson ist der neu gekrönte Premier League Champion - er besiegte in den Play-Offs zuerst Dave Chisnall und dann Michael van Gerwen.
Der Weltmeister holte sich damit weitere 200 000 Pfund Preisgeld und sicherte sich mit zwei dramatischen und mutigen Vorstellungen den Titel, den er bereits 2011 einmal gewonnen hatte.

In seinem Halbfinale gegen Chisnall stand Anderson bereits kurz vor einer Niederlage, aber Chisnall verwarf im entscheidenden Leg drei Matchdarts und der Schotte sicherte sich mit einem brillanten 116er Finish ganz knapp den 10:9 Sieg.
Im Finale zeigte er dann gegen Michael van Gerwen eine saubere Leistung und holte sich mit einem 11:7 Sieg den renommierten Titel nach 16 Spieltagen in Großbritannien und Irland.

"Es ist jetzt vier Jahre her, dass ich diese Trophäe zuerst in den Händen halten konnte und es bedeutet mir eine Menge", sagte Anderson, der nach Phil Taylor erst der zweite Spieler ist, der seinem Weltmeistertitel den Premier League Titel folgen lassen konnte. " Dave ist ein fantastischer Spieler und war neben Michael der beste Spieler der diesjährigen Premier League, der im Augenblick ein ganz heißes Eisen ist und wahrscheinlich nicht allzu viele Turniere verlieren wird. Heute Abend hat er es aber getan. Michael spielt ein ähnliches Spiel wie ich, er ist ein schneller Spieler, er scort hoch und macht auch hohe Finishs aus und er ist einer der besten Spieler der Welt - solche Spiele spiele ich gerne. Die 116 zum Sieg im Halbfinale gegen Chizzy war ein ganz großer Wurf. Chizzy hatte diese drei Darts auf die 32 und hat sie vergeben und ich hab die 116 ausgemacht. Meistens bin es ja ich, der die Doppel nicht trifft und dann wirft jemand ein hohes Finish gegen mich zum Sieg, aber ich nutze meine Chancen jetzt und das gelang mir dann auch im Finale. Es war eine schwere Saison und der Standard ist wirklich erstaunlich, es ist heute wirklich schwer, das ist es etwas ganz besonderes, dieses Turnier zu gewinnen."

Andersons Halbfinale stellte sich als ganz enge Angelegenheit heraus. Die ersten sechs Legs teilten sich die beiden Spieler, bevor sich Chisnall mit einem 152er Checkout, einem 14-Darter und einem 13-Darter einen 6:3 Vorsprung erspielen konnte. Anderson kam auf 7:4 heran und schlug dann mit drei Leggewinnen in Folge zum Ausgleich zurück. Anschließend verfehlte er die Doppel 20 und Chisnall sicherte sich das 8:7. Aber Anderson glich gleich wieder aus. Beide Spieler warfen ein 68er Finish und das Spiel ging in ein entscheidendes Lag, dass Chisnall mit einer 180 eröffnete, bevor er dann drei Matchdarts vergab und Anderson sich mit dem 116er Checkout den Sieg schnappte.

Auch das zweite Halbfinale verlief ähnlich dramatisch und van Gerwen beendete van Barnevelds Hoffnungen auf eine Titelverteidigung mit seinem 10:8 Sieg. Im letzten Jahr waren sich die beiden Niederländer im Finale des Turniers gegenüber gestanden, damals hatte van Barneveld gewonnen.
In den ersten acht Legs des Spiels lagen die beiden Spieler gleichauf, dann konnte van Barneveld drei Legs in Folge gewinnen und mit 7:4 in Führung gehen. Dabei verpasste er nur knapp einen Neun-Darter. Die Nummer 1 der Welt konnte aber in überragender Form zurückschlagen, das Spiel zu seinen Gunsten drehen und selbst mit 9:7 die Führung übernehmen. Van Barneveld konnte noch einmal ein Leg gewinnen, aber im nächsten Leg stand van Gerwen als Erster auf einem Dopple und holte sich mit der Doppel 4 den Sieg.

Auch das Finale entwickelte sich in ein spannendes Spiel. Van Gerwen konnte zunächst mit 2:0 in Führung gehen trotz zweier Maxima des Schotten, aber dann war der Weltmeister auch im Spiel. Er glich zuerst zum 2:2 aus und ging dann mit einem 11-Darter in Führung. Der Niederländer glich mit einem 121er Finish aus, doch Anderson konnte die nächsten vier Legs gewinnen und bestrafte dabei van Gerwen für sieben Fehlwürfe auf die Doppel. Mit einem 11-Darter kam van Gerwen zurück, aber seine Probleme mit den Doppeln setzten sich weiter fort und Anderson führte mit 8:5. Noch einmal konnte van Gerwen auf 9:7 herankommen, der Schotte hielt ihn mit einem 96er Finish auf und machte dann mit einem 64er Finish alles klar.

Van Gerwen kommentierte: "Gary hat gut gespielt und er ist ein fantastischer Spieler, aber heute Abend hat Dave gegen ihn drei Matchdarts vergeben und ich habe rund fünf Legs wegen verpasster Doppel verloren - das Glück war heute sicherlich auch auf seiner Seite und manchmal braucht man das einfach auch. Gary hat wirklich gut gespielt, da kann man es sich nicht erlauben gegen ihn seine Doppel nicht zu treffen. Ich muss jetzt meine Doppel trainieren, weil ich vier oder fünf Legs weggeben habe, die ich nicht hätte verlieren müssen und das tut mir am meisten weh. Es ist einer der am schwersten zu gewinnenden Titel und ich weiß ja, wie es ist wenn man ihn gewinnt, aber jetzt habe ich schon zum zweiten Mal nacheinander im Finale verloren."

Chisnall hatte die Saison als Tabellenzweiter beendet - bei seiner erst zweiten Premier League Saison, aber er konnte am Ende nur seine drei verpassten Matchdarts bereuen, die verhinderten dass er ins Finale einzog. "Ich bin stolz auf diese Saison, aber ich bin schrecklich enttäuscht, dass ich das Halbfinale verloren habe", meinte Chisnall. "ich hätte gewinnen müssen, aber so läuft das halt manchmal. Ich dachte bei den allen drei Darts auf die Doppel sie würden treffen, aber keiner davon traf und Garys 116 war brillant. Ich habe nicht daran geglaubt, dass er treffen würde, aber er tat es. Am Ende stand ich wahrscheinlich etwas unter Druck und daran bin ich nicht gewöhnt. Gary hingegen ist es und deshalb ist er auch Weltmeister geworden. Für mich war das eine großartige Erfahrung und ich bin zufrieden damit, wie ich die Saison über gespielt habe. Ich weiß was ich kann und jetzt muss ich es nur tun - und ich glaube heut Abend hatte ich Pech, aber es wird mich weiter bringen."

Titelverteidiger van Barneveld hatte einen Run über acht nicht verlorene Spiele hingelegt nachdem er in der Judgement Night nur knapp sein Ausscheiden aus dem Turnier verhindert hatte. Er hatte die Saison auf dem vierten Tabellenplatz beendet. Aber seine Niederlage gegen van Gerwen in den Halbfinalen ließ ihn ziemlich verzweifelt zurück. "Es geht ja nur ums Gewinnen", sagte der fünffache Weltmeister. "Letztes Jahr war mein Jahr und ich war wirklich sehr glücklich über den Premier League Titel. Mir war klar, dass ich gegen Michale sehr gut spielen musste und als ich 7:4 führte dachte ich, ich würde ganz gut spielen, aber Michael spielte besser. Er war einfach zu gut, aber ich habe alles gegeben."


Statistik, Halbfinale
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
98.40610/21Anderson 10:9Chisnall98.3469/27
106.44610/20v.Gerwen 10:8v.Barneveld100.4478/19


Statistik, Finale
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
104.85711/22Anderson 11:7v.Gerwen105.8137/22







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