UK Open - Zweiter Tag, Abend

Van Gerwen verpasst an einem spannenden Dart Abend Neun-Darter nur knapp
Michael van Gerwen und Phil Taylor waren die Highlights mit herausragenden Vorstellungen an einem spannen Dart Abend. Devon Petersen und Andrew Gilding erreichten zum ersten Mal die Halbfinale eines Major Turniers.

An einem fantastischen Dartabend voller Dramatik erzielte van Gerwen seinen bisher höchsten Durchschnitt in einem von Fernsehen übertragenen Turnier - 114.91 bei seinem 9:2 Sieg über Kim Huybrechts. Der Durchschnitt alleine sagt aber wenig über den epischen Wettkampf, bei dem van Gerwen neun 180er warf, ein 170er Finis traf und dann die Doppel 12 für einen Neun-Darter verfehlte, das Leg aber noch in 10 Darts zum Sieg beendete.
Zu Beginn warfen beide Spieler 180er - ein Vorgeschmack auf das, was noch folgen würde. Der Belgier ging gegen den Wurf in Führung, aber van Gerwen holte sich die folgenden vier Legs und warf dabei auch sein 170er Finish. Huybrechts machte als Antwort 80 Punkte aus und kam auf 2:5 heran, aber van Gerwen verbesserte seinen Durchschnitt auf über 112 und konnte sich die nächsten drei Legs gewinnen, bevor er das letzte Leg mit zwei 180ern eröffnete. Er traf dann auch noch einmal die Tripel 18 und auch die Tripel 19 - aber nur den Draht der Doppel 12. Er kam aber zurück ans Oche und machte alles klar.

"Ich fühlte mich hervorragend und ich bin wirklich glücklich, weil ich zum Teil fantastische Darts warf, " sagte van Gerwen. "Wenn du so spielst wie ich heute, kannst du das Spiel wirklich genießen und ich liebe es im Augenblick. Der Neun-Darter wäre schön gewesen und ich bin ziemlich sauer, dass ich die Doppel 12 nicht getroffen habe - ich war sicher, dass ich treffen würde, aber vielleicht gelingt es im nächsten Spiel. Ich weiß, dass ich da draußen große Dinge leisten kann und ich kann am Sonntag nicht mehr bringen, aber jetzt will ich erst einmal diesen Sieg genießen."

Van Gerwen wird in den Viertelfinalen auf den Südafrikaner Devon Petersen treffen, der sich mit einem 93 Sieg über Eddie Dootson zum ersten Mal in die Viertelfinale eines Major Turniers gespielt hat.
Der Neuling aus St. Helens erreichte bei seinem ersten Fernseh- Turnier gleich die letzten 16, aber mit drei entscheidenden Finishs über 100 Punkte verhinderte sein Gegner, dass er noch weiter kam. Petersen sicherte sich das erste Leg in einem 14-Darter, Dootson glich aus und ging mit einem 103er Finish in Führung. Dieses Mal war es der Südafrikaner, der ausgeglichen konnte und sich dann mit einem 118er Finish die Führung zurückholte. Er baute seinen Vorsprung weiter auf und zog schließlich mit einem 117er Finish auf 7:2 davon. Dootson schlug mit einem 160er Checkout zurück, aber er konnte Petersen nicht mehr aufhalten, der erst einen weiteren 14-Darter warf und dann mit einem 101er Finish in die Viertelfinale einzog.

Fast gleichauf mit van Gerwens Leistung war die Vorstellung von Phil Taylor, dessen Durchschnitt bei 111,67 lag, der sechs 180er warf und der für seine neun Doppel lediglich 13 Versuche brauchte. Er schlug Vincent van der Voort mit 9:3.
Die ersten vier Legs teilten sich die beiden Spieler, aber dann warf Taylor in den folgenden drei Legs vier 180er und führte mit 5:2. Van der Voort holte sich das achte Leg in einem 14-Darter, aber Taylor stellte seinen alten Vorsprung nach einem Score von 177 mit einer Doppel 16 wieder her, machte anschließend 76 Punkte aus, ließ einen 14-Darter folgen und beendete das Spiel mit einem 12-Darter.

"Manchmal gibt das Ergebnis den wirklichen Verlauf des Spiels nicht wieder und das ist eines davon, weil Vincent gut gespielt hat und er immer besser wird", kommentierte Taylor. "Er spielt sehr gut unter Druck und ist ein fantastischer Spieler. Ein hoher Durchschnitt ist natürlich toll, aber man muss ja trotzdem erst einmal gewinnen und das habe ich. Ich habe gut genug gespielt um zu gewinnen, aber morgen ist ein neuer Tag und ich muss wieder Leistung bringen."

Taylor wurde später gegen den Weltmeisterschafts-Finalisten von 2014 ausgelost und das Spiel gegen Peter Wright dürfte ein spannendes Viertelfinale werden. Die Nummer 5 der Welt hatte gegen John Henderson mit 9:2 gewonnen und dabei neun Legs nacheinander geworfen.
Der Schotte hatte gut begonnen und in den ersten beiden Legs 55 und 85 Punkte ausgemacht, aber Wright glich aus und war dann nicht mehr aufzuhalten. Er holte sich das fünfte Leg nach einer 180 mit einem 144er Checkout. Mit einem weiteren Leggewinn gegen den Wurf und einem 11-Darter baute er den Vorsprung auf 5:2 aus, machte unterwegs noch 150 Punkte aus und sicherte sich mit einem 116er Finish in einem 12-Darter den Sieg.
Bei seinem Sieg über Raymond van Barneveld in der vierten Runde hatte Wright einen Durchschnitt von über 100 und auch gegen Henderson lag er nur knapp unter 100 und er kommentierte: "Meine Darts gewinnen mir Spiele, aber ich verausgabe mich noch nicht wirklich. Mit diesen Darts fühle ich mich wirklich wohl und es war ein langer Weg, die richtigen Darts zu finden, ich bin glücklich mit ihnen. Ich würde hier natürlich liebend gerne gewinnen, aber da sind noch einige fantastische Spieler im Turnier und so nehme ich ein Spiel nach dem anderen in Angriff."

Mervyn King konnte zum dritten Mal nacheinander ein Spiel im entscheidenden Leg für sich entscheiden, er gewann sowohl gegen Gary Anderson als auch gegen Nathan Derry und Kyle Anderson mit 9:8 und verhinderte so, dass Kyle Anderson in die Viertelfinale einzog.
Wie bereits gewohnt begann das Spiel mit einem zwei Leg Vorsprung von King, Anderson sicherte sich aber die folgenden drei Legs und übernahm die Führung. King gewann die folgenden vier und lag mit 6:3 vorne, Anderson glich mit Hilfe eines 104rer und eines 121er Finishs wieder aus und schnappte sich dann mit der Doppel 8 die Führung. King glich mit einem 13-Darter aus und ließ einen 12-Darter folgen und das Spiel ging in ein entscheidendes Leg, indem Anderson einfach nicht mehr hoch genug scoren konnte, so dass der Sieg mit einer Doppel 4 an King ging.

"Es ist sicher nicht mein Plan mit 9:8 zu gewinnen, aber im Augenblick funktioniert es", meinte King. " Ich spiele zu Beginn eigentlich immer ganz gut, dann schlafe ich irgendwann ein und lasse es zu, dass mein Gegner wieder ins Spiel kommt und dann muss ich ganz schnell wieder aufwachen, um noch zu gewinnen. Das ist eine merkwürdige Angelegenheit und hoffentlich funktioniert es am Sonntag auch. "

King spielt jetzt im ersten Viertelfinale am Sonntag auf Stephen Bunting, den Iren William O'Connor mit 9:6 schlug.
Die ersten acht Legs lagen die beiden Spieler gleich auf, aber dann holte sich Bunting fünf der folgenden Legs zur 8:5 Führung und zog schließlich in die Viertelfinale ein.
Bunting hatte zuvor seine Rivalen aus St. Helen's, Michael Smith und Dave Chisnall, aus dem Turnier geworfen und er räumte ein: "Das war schon ziemlich viel die letzten paar Tage, aber ich bin begeistert, dass ich in den Viertelfinalen stehe. Meine Darts fliegen im Augenblick gut und ich bin froh, dass ich William heute Abend schlagen konnte. Ich freue mich auf den Finaltag und ich werde mich jetzt darauf vorbereiten, weil es hart werden wird, aber ich will das jetzt gewinnen."

Im vierten Viertelfinale werden der Österreicher Mensur Suljovic und Andrew Gilding aufeinander treffen .Für Suljovic ist es das zweite Viertelfinale nacheinander, während Gilding zum ersten Mal soweit gekommen ist, nachdem er in der fünften Runde James Wade 9:6 geschlagen hatte.
Gilding hatte sich die ersten vier Legs gegen Wade gesichert, bevor dieser zurückschlagen konnte und auf 2:4 heran kam. Aber Gilding stellte gleich den alten Vorsprung wieder her, warf dann ein 100er und ein 78er Finish und kam der Ziellinie immer näher. Er hatte allerdings Schwierigkeiten über die Ziellinie zu kommen und Wade konnte die folgenden vier Legs gewinnen. Dann hatte Gilding sich so weit wieder im Griff, dass er mit einer Doppel 10 in die Viertelfinale einziehen konnte."
Er sagte: "Die Darts fliegen im Augenblick gut und wenn man gut spielt, kann man jeden schlagen. Ich gewöhne mich so langsam an die Bühne und ich möchten den Fans morgen auch etwas zeigen."

Suljovic seinerseits steht nah einem 9:6 Sieg über den Niederländer Jan Dekker zum zweiten Mal in den Viertelfinalen.
Sechs Legs hindurch lagen die beiden Spieler gleichauf, dann ging der Österreicher mit 4:3 in Führung. Auch wenn Dekker ausgleichen konnte, führte er dann auch mit 6:5 und baute von dort aus seinen Vorsprung aus. Das entscheidende Leg sicherte sich der Österreicher unter anderem mit zwei Scores von 177.







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