PDC World Championship - Bericht 4.Tag, Abend

Der Abend des vierten Tags der Weltmeisterschaft war irgendwie nicht besonders prickelnd. Das Spiel zwischen Stephen Bunting und Jyhan Artut war schwächer als das Vorrundenspiel zuvor. Raymond van Barneveld zeigte auch keine herausragende Leistung und sein junger Landsmann van Duijvenbode wurde, nachdem er sich überworfen hatte, vollkommen aus der Bahn geworfen. Dabei hatte er zu diesem Zeitpunkt gerade angefangen, seine Nervosität zu überwinden.Es ist immer interessant zu beobachten wenn Debütanten auf der Bühne stehen.

Es scheint da zwei Typen zu geben: die einen gehen auf die Bühne und legen gleich richtig los, bis ihnen irgendwann mitten im Spiel plötzlich wieder einfällt, bei welchem Turnier sie gerade auf der Bühne stehen. Dann läuft bei ihnen nichts mehr zusammen. Bei den anderen ist es so, dass sie erst einmal auf Grund der Nervosität reichlich schwach spielen. Nach ein paar Legs oder dem ersten Set, verschwindet die Nervosität dann so langsam und man kann nachvollziehen, warum sich gerade sie für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben. Van Duijvenbode gehörte zum zweiten Typus, aber der Fehler brachte ihn total durcheinander.

Versöhnlicher war dann das letzte Spiel des Abends, in dem Mervyn King eine gute Leistung bringen musste, weil er sonst vom Russen überrollt worden wäre. Oreshkin war für mich ohnehin der Spieler des Abends. In diesem Jahr hat bisher kein einziger der internationalen Qualifikanten die erste Runde überlebt, dabei waren die meisten Vorrundenspiele eigentlich recht ansehnlich. Ich hatte mit da schon die ein oder andere Überraschung erhofft. Vielleicht gelingt es ja noch dem Südafrikaner Warrick Scheffer oder dem Griechen John Michael. Aber bis auf Eidams und Oreshkin waren die internationalen Spieler alle nur Sparringspartner für die PDC Profis.


Barney und Bunting setzten sich mühelos durch
Der niederländische Held Raymond van Barneveld und Stephen Bunting werden in der zweiten Runde aufeinander treffen, nachdem sie sie beide am Sonntagabend 3:0 Siege gesichert hatten.-

Van Barneveld schlug seinen Landsmann Dirk van Duijvenbode in der ersten Runde ohne Problem, aber es hätte viel schwerer werden können, hätte sich der 23-jährige nicht im entscheidende Leg des zweiten Sets überworfen. Van Barneveld hatte das erste Set knapp mit 3:2 gewonnen und Dank des fatalen Fehlers seines Gegners holte er sich mit dem gleichen Ergebnis Set 2. Van Duijvenbode, der bei dieser Weltmeisterschaft sein Debüt gab, erholte sich nie von seinem Fehler und der fünffache Weltmeister hatte keine Schwierigkeiten, das dritte Set ebenfalls für sich zu entscheiden.

"Dass er sich überworfen hat zerstörte Dirks Spiel", gab van Barneveld zu, der erwartet, über Weihnachten Großvater zu werden. "Das war nicht schön für ihn, aber ich muss professionell bleiben und zufrieden damit sein und ich blieb trotzdem fokussiert und bin durchgekommen. Das wird jetzt ein schwieriger weiterer Weg mit Stephen Bunting und danach möglicherweise Michael van Gerwen -besonders für einen Großvater. Vielleicht werde ich graue Haare haben und am Stock gehen, wenn ich zurückkomme!"


Bunting schlug den Deutschen Jyhan Artut ebenfalls mit 3:0, auch wenn die Nervosität gegen Ende zunahm. Der ehemalige Lakeside Weltmeister gab in den ersten zwei Sets nur ein Leg ab, im dritten Leg aber konnte Artut auf 2:2 ausgleichen, bevor das Set dann doch noch gewinnen konnte.

"Ich war sehr nervös", gab Bunting zu, der am 27 Dezember auf van Barneveld treffen wird. "Es war so ein wichtiges Spiel und ich freue mich darüber, dass ich weiter bin. Bei der Weltmeisterschaft ist jedes Spiel schwer und das nächste wird da auch keine Ausnahme sein."

Auch Mervyn King ist eine Runde weiter, nach dem er sich von einem zwei Set Rückstand gegen den Russen Aleksandr Oreshkin zurück ins Spiel gekämpft hatte. Der Russe hatte zuvor in der Vorrunde mit 2:1 gegen Paul Lim, den Superstar aus Singapur gewonnen. Oreshkin hatte die ersten beiden Sets gegen King gewonnen und dabei ein 116er und ein 134er Finish geworfen. King stürmte zurück, warf acht 180er und neun der folgenden 12 Legs und wird jetzt in der zweiten Runde auf Jelle Klaasen oder Joe Cullen treffen.

"Ich hätte auch heimgehen können, aber ich weigerte mich aufzugeben", meinte King, der 2009 in den Halbfinalen stand. "Ich bin eine Kämpfernatur und ich werfe nie das Handtuch. Ich hätte eigentlich gar nicht in eine solche Lage kommen dürfen, aber ich habe dann alles aus mir herausgeholt und am Ende eine gute Vorstellung gezeigt, um durchzukommen."


Statistik - Vorrundenspiel
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
89.8328/24Oreshkin 2:1Lim88.2616/21



Statistik - Erste Runde
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
86.7539/26Bunting 3:0Artut81.0113/18
91.3429/28v.Barneveld 3:0v.Duijvenbode79.7714/8
97.84812/33King 3:2Oreshkin86.1407/13








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