PDC World Championship - Vorschau Teil 1

Deutsch sprachige Spieler
Die PDC Weltmeisterschaft kommt immer näher - Zeit sich Gedanken über die möglichen Sieger und auch das Abschneiden der deutschen Spieler zu machen.

Der erste deutsche Spieler, der auf der Bühne des Ally Pally auftauchen wird, ist Rene Eidams. Eidams hat sich bisher in Deutschland eher einen Namen als E-Darts Spieler als als Steel-Dart Spieler gemacht, was aber keine Aussage über sein Können liefert. In die Bulls Superleague kam er als Nachrücker und hat auch während der Liga Saison nicht überzeugen können. Das Superleague Finale hat er dann aber trotzdem für sich entschieden, was zeigt, dass er durchaus in der Lage ist über einen langen Tag mit vielen Spielen eine entsprechende Leistung abzurufen. Eidams hat keinerlei Erfahrung auf einer solchen Bühne wie der des Alexandra Palace und auch keinerlei Erfahrung mit solchen Zuschauern, das gleiche dürfte aber auch auf seinen Gegner Thanawat Gaweenuntawong zu treffen, über den mehr oder weniger gar nichts bekannt ist, außer dass er die Süd-Ost Asien Qualifikation zur Weltmeisterschaft gewonnen hat. Wie stark dort seine Gegner waren, ist ebenfalls nicht bekannt. Ob sich Eidams durch die Situation im Alexandra Palace eher eingeschüchtert oder angefeuert fühlen wird ist schwer vorherzusehen. Schätzungsweise hat er gegen Thanawat Gaweenuntawong eine Chance. Allerdings ist nicht anzunehmen, dass er dann in der ersten Runde gegen Michael van Gerwen auch nur den Hauch einer Chance haben wird.

Zwei Tage später wird es dann Zeit für Jyhan Artut. Artut ist jetzt schon mehrmals im Alexandra Palace dabei gewesen und hat dort manche Höhen und Tiefen durchlitten. Letztes Jahr war sein Auftritt eher verkorkst - zum einen traf er auf Phil Taylor, zum anderen konnte er mit seiner Beschwerde über das in seinen Augen schief hängende Dartboard keine Sympathien sammeln, da weder das Bühnen Team noch Phil Taylor seine Meinung teilten. Wie ich Artut kenne, wird er das in diesem Jahr unbedingt wieder zu Recht rücken wollen. Allerdings hat er ein eher schlechtes Jahr hinter sich gebracht, mit vielen Auftritten, bei denen ihm immer auch das Glück gefehlt hat und er am Sieg knapp vorbeischrammte. Mit Stephen Bunting hat er nicht gerade einen einfachen Gegner zugelost bekommen. Wenn Bunting gut ins Spiel kommt, dürfte Artut viel Glück brauchen, um in die zweite Runde zu kommen. Dort würde er dann wohl auf Raymond van Barneveld treffen, der sich in letzter Zeit stark präsentiert hat - für Artut wahrscheinlich zu stark.

Kurz vor Weihnachten, am 23. Dezember, kommt dann der neu gekrönte Jugendweltmeister Max Hopp ins Turnier. Es ist immer nicht so gut, wenn man sein Erstrundenspiel erst so spät absolvieren muss. Hopp triff auf Benito van de Pas, der ähnlich wie auch Hopp, noch nicht immer beständig in seinen Leistungen ist und der in diesem Jahr schon sehr gute, aber auch sehr schwache Spiele abgeliefert hat. Auf Hopp lastet sicher sowohl durch die deutschen Fans als auch durch seine eigenen Erwartungen, der meiste Druck.
Hier wird es wohl auf die Tagesform der beiden Spieler ankommen und damit, wie Hopp diesem Druck standhalten kann. Wenn van de Pas seine Bestleistung bringt, wird es für Hopp schwer. Wenn Hopp gewinnt, wird er in der zweiten Runde wahrscheinlich auf Ian White treffen, den man gerne unterschätzt, der aber ein starker Spieler ist. In der dritten Runde käme es wohl zum Aufeinandertreffen mit Michael Smith, einem ehemaligen Jugend Weltmeister, der aber durchaus auch schwächeln kann. Aber Smith ist sicher der erfahrenere Spieler und ich kann mir kaum vorstellen, dass er ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft schwächelt... Wenn er es tut, ist es an Max seine Chance auch zu nutzen.


Der erste Österreicher auf der Bühne des Alexandra Palace wird wie bei den deutschen Spielern, der mit der wenigsten Erfahrung auf einer so großen Bühne sein, Michael Rasztovits. Im Gegensatz zu Eidams hat Rasztovits aber eine gute Superleague Saison hinter sich gebracht. Sein Gegner ist der Neuseeländer Rob Szabo, der nicht zum ersten Mal im Ally Pally dabei ist und dort auch schon einmal die Vorrunde überstanden hat und dann in der ersten Runde sogar Phil Taylor ein Set abnehmen konnte. Eine schwierige Aufgabe für Rasztovits.

Am gleichen Abend wie Rasztovits wird auch Mensur Suljovic ins Geschehen eingreifen. Bei Suljovic, der in diesem Jahr doch oft gute Leistungen gezeigt hat, kommt es immer auch darauf an, wie sein Gegner mit seinem extremen Wurfstil zurechtkommt. Spieler, die schnell werfen und auch sonst eher von der "raschen" Truppe sind, wie zum Beispiel Gary Anderson, können damit große Probleme bekommen, weil sie sich aufregen. Wie gut Jermaine Wattimena ist, weiß ich nicht. Suljovic hätte es auf jeden Fall in Runde zwei wohl mit Kim Huybrechts zu tun - das dürfte schwierig für ihn werden, und in Runde drei höchstwahrscheinlich mit Adrian Lewis. Er und Suljovic können es bekannter maßen nicht so miteinander - ich würde Lewis die größeren Chancen auf einen Sieg einräumen.

Und dann haben wir als letzten Österreicher noch Rowby-John Rodriguez auf der Bühne, der sich ebenso wie Max Hopp über den Pro Tour Order of Merit qualifiziert hat. Rodriguez ist im Laufe der Jahre beständiger geworden - für meine Begriffe beständiger als Max Hopp, aber er ist ja auch etwas älter und steht sicherlich auch nicht so unter Beobachtung und Druck wie Hopp. Allerdings hat Rodriguez mit Dave Chisnall einen Gegner, an dem er sich die Zähne ausbeißen dürfte. Wenn Chisnall nicht einen ganz schlechten Tag hat, dürfte er doch eine Nummer zu groß für Rodriguez sein.









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