Grand Slam of Darts 2018 - Vorschau

Ich gebe keine Prognosen mehr ab, nachdem ich in diesem Jahr bereits einige Male total daneben lag. Was ist denn bloß mit den Dartspielern los? In der Vergangenheit war das doch sehr viel einfacher - jahrelang konnte man ohne Risiko Phil Taylor als Turniersieger vorhersagen. Dann konnte man in den letzten Jahren ziemlich todsicher auf Michael van Gerwen setzen. Aber Phil Taylor ist Geschichte und Michael van Gerwen ist in diesem Jahr einfach unvorhersehbar. Er ist immer noch überragend auf der European Tour, aber bei den großen Fernsehturnieren schaut es momentan so aus, als könnte fast jeder Spieler ihn schlagen. Meistens ist das dann aber nicht der Spieler, der am Ende dann das Turnier gewinnt...

Die Sieger der diesjährigen TV Turniere waren bisher Michael van Gerwen, Gary Anderson, Michael van Gerwen, Gary Anderson, Gary Anderson, Michael van Gerwen, James Wade und James Wade.

Ich weiß also nicht, wer den Grand Slam gewinnen wird. Ich habe wirklich keine Ahnung. Also gebe ich auch keine Prognose ab. Na ja, es kann sein, dass ich auf der sicheren Seite bin, wenn ich sage, dass Joe Murnan, Gary Robson, Keegan Brown und Steve Hine das Turnier nicht gewinnen werden. Aber selbst da kann ich nicht sicher sein.
Aber ich sehe es nicht als Problem an, dass der Sieger schwer vorherzusehen ist. Es ist im Gegenteil interessant und spannend wie es im Augenblick läuft. Und auch sehr unterhaltsam.

Ich bin allerdings sicher, dass Michael van Gerwen das nicht so sieht, sondern ziemlich frustriert ist. Abwechselnd sagt er nach einem Sieg "er habe phänomenale Darts gespielt" und nach einer Niederlage "er müsse nichts beweisen". Ich würde ihm den Rat geben, sich ab und zu um seine Doppel zu kümmern. Seine Scores sind fast immer hervorragend, aber das reicht einfach nicht mehr, wenn er mit seine Doppel nachlässig umgeht. Die anderen Spieler lauern direkt auf Fehler von ihm und haben es inzwischen gelernt, die Chancen, die er ihnen gibt, zu nutzen.

Natürlich ist Titelverteidiger Michael van Gerwen auch in diesem Jahr wieder der Favorit auf den Sieg und wenn man sich seine Gruppe A anschaut, schaut er vor Turnier Beginn zumindest wie der sichere Gruppensieger aus. Wenn man dann aber einen Blick auf die Gruppe B wirft, aus der sein erster Gegner in der Knockout Phase kommen wird, sieht man, dass es dort gleich zwei Spieler gibt, die ihm das Leben schwer machen könnten - Michael Smith und Raymond van Barneveld, der ihn ja gerade beim World Series Finale geschlagen hat. Und immer hin traue ich mich zu sagen, dass es mehr als wahrscheinlich ist, dass diese beiden aus Gruppe B weiter kommen.

Die Gruppe C ist da schon schwieriger. Ich glaube, dass James Wade es schaffen wird, weiter zu kommen, aber es ob Keegan Brown, Mark Webster oder Wesley Harm sein wird, der ebenfalls in die nächste Runde einzieht, kann ich wirklich nicht entscheiden. Ähnliches gilt für Gruppe D, wo ich eigentlich nur ziemlich sicher bin, dass Steve Hine eher nicht weiter kommt. Aber die drei anderen? Anderson kann alles überrollen oder aber auch total versagen, Ian White scheint im Augenblick bei TV Turnieren seine Probleme zu haben und Michael Unterbuchner, der einer von erfreulicherweise drei deutschen Teilnehmern in diesem Jahr ist, ist so etwas wie eine unbekannte Größe. Natürlich hat er bei der BDO ein sehr gutes Jahr gespielt und war sogar kurzzeitig die Nummer 1 der WDF, aber er hat noch nie auf so einer Bühne vor so einem Publikum gespielt.

Dann haben wir die Gruppe E mit Peter Wright, der deutschen Nummer 1 Max Hopp, Josh Payne und dem BDO Spieler Jim Williams. Josh Payne hat dieses Jahr nicht so toll gespielt, Max Hopp zeigte einige sehr gute Spiele, ist aber noch nicht allzu beständig, Peter Wright hat im World Series Finale total versagt, was seinem Selbstvertrauen bestimmt nicht gut getan hat genauso wie das bei Max Hopp nach seinem World Series Finalauftritt der Fall sein wird. Jim Williams ist entsprechend der BDO Standards ein sehr guter Spieler.
In Gruppe F finden wir Glen Durrant, den wahrscheinlich stärksten BDO Spieler, zusammen mit Simon Whitlock, Gerwyn Price und Andrew Gilding. Gilding wird nicht unter den Spielern sein, die weiter kommen. Aber die drei anderen haben alle eine Chance.

In Gruppe G haben wir Mensur Suljovic, für den es beim World Series Finale und überhaupt in letzter Zeit nicht so gut lief, Stephen Bunting, der wieder stärker werden zu scheint, den dritten Deutschen Martin Schindler, der dieses Jahr sehr beständig gespielt hat und Scott Mitchel, der eine kurze Auszeit genommen hatte, aber jetzt wieder zurück ist. Und der auch beim Grand Slam schon einige Erfahrungen sammeln konnte. In dieser Gruppe dürfte es wohl einige Überraschungen geben...

Und dann gibt es noch die komplett offene Gruppe H mit dem PDC Weltmeister Rob Cross, dem Jugendweltmeister Dimitri van den Bergh, den beständigen BDO Spieler Mark McGeeney und Ryan Meikle. Rob Cross ist weiter auf der Suche nach der Form, die er bei der Weltmeisterschaft hatte, Dimitri van den Bergh hatte ein schlechtes Jahr bei den großen Turnieren, konnte aber letztes Wochenende ein Development Tour Event gewinnen und erneut ins Finale der Jugendweltmeisterschaft einziehen. Ich habe keine Vorstellung davon, wie gut Ryan Meikle ist, er ist der Außenseiter der Gruppe, könnte sich aber auch als Überraschungsspieler herausstellen.

Ich bin sicher, dass ich das Turnier genießen werde. Und ich hoffe auf jede Menge Überraschungen! Das Turnier findet an einem neuen Austragungsort statt und die Umgebung wird für alle neu sein, für die Spieler, die Offiziellen, die Zuschauer und auch für mich als Teil der Medien. Ich werde nicht die ganze Zeit dort sein, nur die erste Runde und am ersten Abend von Runde zwei. Die Wetter Vorhersage ist gut - es wird auch in Wolverhampton nicht allzu kalt sein, zumindest droht nicht ein solcher Wintereinbruch wie im März in Minehead.

Und sollte ich doch Langeweile verspüren, fahre ich einfach nach Birmingham und erledige meine Weihanchtseinkäufe.







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