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PDC World Championship - Bericht und Statistik 9.Tag

Van Gerwen mit 4:0 siegt, Lim verpasst Neun-Darter
Michael van Gerwen schlug in der zweiten Runde James Wilson mit 4:0 und Paul Lim traf gegen Gary Anderson die Doppel 12 für den möglichen Neun-Darter nicht. Neben van Gerwen zogen Gerwyn Price, Vincent van der Voort, Dimitri van den Bergh, Mensur Suljovic und Gary Anderson in die dritte Runde ein.

Zweite Runde - Best of seven sets
Gerwyn Price 4-1 Ian White
(3-2, 3-2, 1-3, 3-1, 3-1)

Gerwyn Price steht nach seinem 4:1 Sieg über Ian White zum ersten Mal unter den Letzten 16 der PDC Weltmeisterschaft. Der Waliser war bisher im Alexandra Palace nie über die erste Runde hinausgekommen, aber gegen White war er der beständigere Spieler. Sein Durchschnitt lag bei 96.93 und er warf sieben 180er. White ließ nur hin und wieder eine gute Form aufblitzen, traf aber in entscheidenden Momenten die Doppel nicht und Price konnte fast alle Chancen nutzen. So ist er der erste, der in die letzten 16 einzieht.
Price begann gleich mit einem 15-Darter mit 102er Finish, obwohl er durch einen Bouncer bei einem Wurf lediglich 23 Punkte erzielte. Er ließ ein 71er und ein 113er Finish folgen und gewann das erste Set, Auch wenn White im zweiten Set 151 Punkte ausmachte, konnte sich Price auch dieses Set im entscheidenden Leg sichern. Im dritten Set warf Price sechs perfekte Darts, verlor das Leg aber noch und White konnte zurückschlagen und auf 1:2 herankommen. Aber Price war in den nächsten beiden Sets der dominierende Spieler und gewann das Spiel verdient. Er Wird in der nächsten Runde gegen Michael van Gerwen antreten.

"Ich hatte den Eindruck, dass ich nur langsam ins Spiel kam, während Ian sofort aus den Startlöchern Schoss, " sagte Price. "Im ersten Set musste ich einfach alles herausholen, mein Ziel war es das erste Set zu gewinnen und das tat ich. Im zweiten Set habe ich etwas besser gespielt und konnte Druck auf ihn aufbauen und nach den beiden Sets habe ich mich wohl gefühlt. Ich glaube mein Scoring war nur durchschnittlich, nicht so gut wie in meinem letzten Spiel, aber ich habe besser ausgemacht, das hat geholfen. Die Maxima sind gut, aber du musst bei den Scores dazwischen Beständig sein. Es ist nutzlos eine 180 zu werfen und dann eine 41. Du musst die 180 bestätigen."
Nachdem Price bisher nicht über die erste Runde hinausgekommen war, meint er dieser Druck wäre jetzt von ihm gefallen und konnte sogar Witze über seinen möglichen nächsten Gegner machen.
"In den letzten drei Jahren wurde ich immer in der ersten Runde aus dem Turnier geworfen und habe mich dann immer zu sehr unter Druck gesetzt", fügte Price hinzu. " Aber das habe ich überstanden, ich habe nicht so toll gespielt, aber es ging ja auch nur darum, das Spiel zu überstehen und das ist mir gelungen. In diesem Spiel lastete kein Druck mehr auf mir, weil ich ja nie vorher weiter gekommen war. Jetzt hoffe ich nur, dass Michael van Gerwen verliert."

Vincent van der Voort 4-0 Steve Beaton
(3-0, 3-1, 3-2, 3-2)

Vincent van der Voort hat bisher in dieser Weltmeisterschaft noch kein einziges Set abgegeben. Er schlug Steve Beaton mit 4:0. Der schnell-feuernde Niederländer spielte mit 101.17 seinen bisher besten Durchschnitt bei einer PDC Weltmeisterschaft und warf sieben 180er - zu viel für Steve Beaton. Der ehemalige Lakeside Champion Beaton konnte sich nur fünf Legs des Spiels sichern und hatte vor allem mit seinem Finishing zu kämpfen. Insgesamt verwarf er zwölf Darts auf die Doppel.
Mit einem 12-Darter mit 129er Finish eröffnete van der Voort das Spiel und der Niederländer, der in einer Phänomenalen Form ins Alexandra Palace gekommen ist, nachdem er endlich eine Lösung für seine Rückenprobleme gefunden hat, übernahm das Kommando. Mit seinen hohen Scores und guten Checkouts holte er sich die ersten beiden Sets und verlor dabei gerade einmal zwei Legs. Dann warf Beaton sechs perfekte Darts. Aber auch das hielt van der Voort nicht auf, der mit sechs perfekten eigenen Darts antwortete, bevor er das Leg in einem 12-Darter gewann. Trotzdem zeigte sich Beaton in den letzten beiden Sets angriffslustiger und erzwang beide Male ein Entscheidungsleg, aber jedes Mal schaltete der Niederländer einen Gang höher und spielte sich am Ende unter die letzten 16.

"Nach dem ersten Spiel dachte ich, ich wäre in guter Form, aber man muss ja dann auch weiter machen - wenn du im nächsten Match einen Durchschnitt von 74 hast war alles umsonst", sagte van der Voort. "Das ist ein wirklich guter Sieg - ich habe Druck auf Steve ausgeübt von Anfang an bis zum Ende. Ich glaube nach zwei Sets wurde ich ruhiger, ich war in Bestform, aber das ist schwer aufrecht zu erhalten. Ich wusste, dass ich in guter Form war, aber ich musste auch weiter so spielen. Wahrscheinlich habe ich noch nie zuvor auf dieser Bühne so gut gespielt."

Jan Dekker 2-4 Dimitri Van den Bergh
(0-3, 3-1, 1-3, 1-3, 3-1, 0-3)

Dimitri van den Bergh setze seine gute Weltmeisterschaft mit einem 4:2 Sieg über Jan Dekker fort und zog unter die letzten 16 ein.
Jugendweltmeister van den Bergh hatte sich in der ersten Runde einen wichtigen Sieg über Stephen Bunting geholt. Gegen Dekker zeigte er, dass er sich wenn nötig einen Sieg auch erkämpfen kann. Dekker hatte tatsächlich am Ende den etwas höheren Durchschnitt, aber der sonst auf den Doppeln so zuverlässige Spieler hatte in diesem Spiel Probleme den äußeren Ring zu treffen - ganz anders als sein Gegner. Daneben warf van den Bergh auch noch sechs 180er, bei Dekker war es nur eine und im entscheidenden dritten Set machte der Belgier 108 und 126 Punkte aus.
Nachdem van den Bergh das dritte Set gewonnen hatte und damit in Führung gegangen war, fiel es ihm nicht allzu schwer auch Set vier zu holen, aber Dekker konnte das fünfte Set gegen den Wurf gewinnen und blieb ihm auf den Fersen. Im sechsten Set war dann van den Bergh wieder der bessere Spieler und sicherte sich das sechste Set ohne ein Leg abzugeben. Unter den letzten 16 wird er auf Mensur Suljovic treffen.

"Das ist fantastisch", kommentierte der Belgier. "Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich so weit gekommen bin, das ist wirklich erstaunlich. Ich nehme den Sieg gerne mit. Es ist ein fantastischer Sieg, weil alles passieren konnte und ich bin überglücklich, dass ich der Sieger des Spiels bin. Ich muss ruhig bleiben, aber ich muss auch ehrlich sein. Es war schwere, als ich es vorher für möglich gehalten habe, es war sehr schwer. Es ist mir egal, gegen wen ich als nächstes spiele. Es ist mein Spiel, mein Fokus und mein Rhythmus in jedem Spiel und in jeder Runde. Plötzlich kann mein Spiel auf der Bühne genauso gut sein wie meine Floor Spiele."

Mensur Suljovic 4-2 Robert Thornton
(1-3, 3-0, 1-3, 3-2, 3-2, 3-2)

Mensur Suljovic musste alles geben um sich mit 4:2 gegen Robert Thornton durchzusetzen. Der als Nummer fünf gesetzte Spieler geriet zwei Mal in Rückstand und gewann die letzten drei Sets alle in einem Entscheidungsleg. Dabei zeigte er enorme kämpferische Qualitäten und auch dass er unter Druck gut ausmachen kann. Thornton war beim Durchschnitt etwas besser und warf fünf 180er, Suljovic nur eine, aber bei diesen Spielen sind die Unterscheide oft gering und bei den Finishs unter Druck war der Österreicher etwas besser.
Der Schotte sicherte sich das erste Set und Suljovic antwortete sofort warf ein 116er Finish und einen 13-Darter und gewann das zweite Set mit 3:0. Set drei ging mit 3:1 wieder an den Schotten. Danach wurde das Spiel immer enger und die restlichen drei Sets gingen alle in ein Entscheidungsleg. In allen drei Entscheidungsleg hatte Suljovic die Nase vorne und er konnte das Spiel mit 4:2 gewinnen

"Das fühlt sich perfekt an", meinte Suljovic. " Es war ein sehr schweres Spiel. Ich bin sehr glücklich, dass ich weiter bin. In der ersten Runde war ich sehr nervös, aber in der zweiten Runde habe ich mich gut gefühlt. Alles ist okay. Die Zuschauer hier sind brillant."

Gary Anderson 4:1 Paul Lim
(3-0, 3-0, 1-3, 3-0, 3-2)

Gary Anderson holte sich einen bequemen 4:1 Sieg über Paul Lim, der fast einen Neun-Darter geworfen hätte.
Anderson zeigte sich nicht in Bestform, hatte aber dennoch einen Durchschnitt von fast 98 und warf vier 180er. Lim warf sechs 180er und hätte seinem historischen ersten Weltmeisterschaft Neun-Darter beinahe einen fast so historischen hinzugefügt. Sein Dart auf die Doppel 12 verpasste das Doppelfeld nur um Haaresbreite - es wäre so schön gewesen. Was es noch schlimmer für Lim machte, war, dass er das Leg dann auch noch verlor. Dafür konnte er das dritte Set mit 3:1 gewinnen. Aber Anderson hatte immer einen komfortablen Vorsprung und wird nach seinem Sieg unter den letzten 16 entweder auf Steve West oder Jermaine Wattimena treffen.

Selbst Anderson, der seinen 47. Geburtstag feierte, gab nach dem Spiel zu, dass Lims Vorstellung mehr Respekt verdiente als seine andere und dass er - wie auch alle Zuschauer im Alexandra Palace wirklich gewollt hatte, dass der Neun-Darter gelingen würde.
"Paul Lim ist ein wirklicher Gentleman und immer noch eine sehr hochklassiger Dartspieler", sagte Anderson. " Wenn Paul den Neun-Darter getroffen hätte, wäre dass das allerbeste Weihnachtgeschenk gewesen, dass es je gegeben hat. Für Paul, der bei der BDO einen Neun-Darter geworfen hat, wäre es einfach nur brillant gewesen auch einen hier auf der Bühne zu werfen. Ich dachte er hätte getroffen und nachdem er die ganzen Trippel getroffen hatte, dachte ich das würde klappen. Ich hätte die ganze Nacht da oben bleiben können und gegen Paul Lim Dart spielen können. Es war für mich heute Abend sehr schwer, weil ich gegen einen meiner Helden antrat - ich fühlte mich fast wie ein Kind in einem Süßwaren-Laden."

Paul Lim - der zuvor Kai Fan Leung und Mark Webster geschlagen hatte - zeigte keine Anzeichen dafür, dass er sich aus dem Dartsport zurückziehen wollte - ganz im Gegenteil. Er meinte, dass er jetzt ein verstärktes Bedürfnis verspürt weiter zu spielen und zur Weltmeisterschaft zurückzukehren.
"Ich kriege fast keine Luft", meinte Lim bezüglich seines Neun -Darters. "Ich werde heut Nacht Alpträume bekommen! Ich und Gary hatten im Spieler Raum vorher über einen Neun-Darter gesprochen und ich wollte ihn werfen, schließlich kannst du das nicht dauern machen, es war eine Möglichkeit einen zu treffen. Ich genieße das alles sehr und ich fühle mich geehrt, dass ich heute Abend gegen Gary spielen konnte, ich liebe diese Bühne, ich hatte eine fantastische Woche."

Michael van Gerwen 4-0 James Wilson
(3-0, 3-0, 3-0, 3-0)

Michael van Gerwen war bei seinem Sieg über James Wilson in herausragender Form und gewann jedes einzelne Leg des Zweitrundenspiels. Der Titelverteidiger zweigte, warum er als Turnierfavorit gilt, er hatte einen Durchschnitt von 108.65, den achthöchsten in der Geschichte des Turniers. Wilson spielte gar nicht schlecht, sein Durchschnitt lag bei 96, hatte aber nur vier Würfe auf die Doppel im ganzen Spiel. Van Gerwen war einfach nicht aufzuhalten und zeigte wieder einmal, dass er auch bei dieser Weltmeisterschaft der Mann ist, den man schlagen muss.
"Ich habe sehr gut angefangen", kommentierte van Gerwen. "Ich habe fantastisch ausgemacht und hoch gescort. Auch James hat zum Teil gut gespielt, aber man muss durchgehend seine Leistung bringen und man kann sich keine Fehler erlauben. Ich bin froh, dass ich keine gemacht habe. Ich habe gesehen, dass mein Durchschnitt einmal bei 111 lag und ich wollte über 110 bleiben, aber als es 3:0 stand war das Spiel ja schon gewonnen. Was kann ich da von mir noch erwarten? Ich werde jetzt ein fröhliches Weihnachten haben und mich auf die letzten 16 vorbereiten - ich fühle mich gut."
Van Gerwen ergänzte, dass er nicht unbedingt auf einen Whitewash aus gewesen sein, dass er sich aber darauf fokussiert hatte, jedes einzelne Leg zu gewinnen ganz egal, wie das Ergebnis am Ende ist.
"Man ist hier um zu gewinnen, sein Leg zu gewinnen, sein Spiel, sein Set und das Turnier, " fügte er hinzu. " Alles was dich bewegen sollte ist, dass du gewinnen sollst, ganz egal, was du dafür tun musst. Ich denke dieses Mal habe ich immer das Richtige getan, 140 oder 180 geworfen. Es geht nur darum, keine Fehler zu machen und seit einiger Zeit mache ich keine mehr, hoffentlich kann ich das restliche Turnier genauso spielen."



Statistik - Erste Runde, Nachmittag
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
96.93710/26Price 4:1White93.9749/17
101.17712/20v.d.Voort 4:0Beaton94.2635/17
97.2718/21Dekker 2:4v.d.Bergh94.91614/26



Statistik - Zweite Runde, Abend
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
90.66114/31Suljovic 4:2Thornton93.51512/27
97.73412/35Anderson 4:1Lim91.1165/23
108.65412/21v.Gerwen 4:0Wilson96.0240/4








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