PDC World Championship - Bericht und Statistik 2.Tag

Taylor übersteht Test gegen Dobey
Phil Taylor musste einige bange Momente überstehen, bevor er Chris Dobey in seinem ersten Spiel bei seiner letzten Weltmeisterschaft schlagen konnte. Der 16malige Weltmeister hofft natürlich auf ein märchenhaftes Ende seiner erstaunlichen Karriere, aber sein erster Gegner bracht ihn ganz schön ins Schwitzen.
Das Spiel begann nicht unbedingt so, wie man es von Taylor gewöhnt ist, da Dobey erst mit 1:0 und dann mit 2:1 führte. Aber Taylor beruhigte seine Nerven und konnte die folgenden beiden Legs und damit das erste Set gegen den Wurf gewinnen. Das zweite Set war dann mehr Routine, da Dobey keinerlei Widerstand leistete und lediglich nach einer 180 mit einem 60er Finish ein Leg gewinnen konnte. Zu Beginn des dritten Sets ging wieder Dobey in Führung. Taylor konnte im vierten Leg mit einem 105er Finish ausgleichen, aber es war der junge Spieler aus Bedlington, der sich in einem 11-Darter das entscheidende Leg sichern konnte. Im vierten Set war es dann Dobey, der Nerven zeigte. Trotzdem konnte er nach einer 104 gegen den Wurf 2:1 in Führung gehen, aber dann verwarf er zwei Darts auf den Setgewinn und Taylor konnte im dritten Anlauf mit einer Doppel 16 ausgleichen. Im letzten Leg unterliefen Taylor dann keine Fehler mehr und er konnte zur allgemeinen Beruhigung mit einem 3:1 Sieg in die zweiten Runde einziehen.

In diesem Jahr sind Alle Augen auf den 57jährigen gerichtet und vielleicht schlug sich auch die Situation auf sein Spiel nieder - er gab zu, dass er einfach nicht mehr genügend Energie habe.
"Ich hatte irgendwie gegen Chris heute Abend nicht genug Energie. Ich ließ etwas nach, dass bin ich gar nicht von mir gewöhnt. Ich bin müde. So bin ich noch nie gewesen. Ich konnte ein Turnier gewinnen und gleich das nächste spielen, das ist schon seltsam. Ich habe aber jetzt ein paar Tage frei und kann mich auf das nächste Spiel vorbereiten. Ich stand ziemlich unter Druck und es war schön, dass ich mich durchsetzen konnte, " kommentierte Taylor. "Wenn sie so über die Zukunft des Dartsports reden - ich glaube der hier ist die Zukunft. Und dann gibt es auch noch Dimitri van den Bergh, es sind tolle junge Leute und ich denke, sie werden die sein, die das Spiel voranbringen."
Taylor räumte ein, dass ihm sein bevorstehender Rückzug aus dem Sport ziemlich im Magen liegt, aber dass es einfach noch schwieriger ist, in den großen Turnieren zu spielen und zu nicht mehr der alles überwindenden früheren Form zurückzufinden.
"Das Feuer ist einfach weg", fügte er hinzu. "Ich will schon gewinnen. Soviel Feuer ist schon noch da, aber es ist einfach so, dass meine alten Mittel nicht mehr so funktionieren wie früher. Das ist schrecklich, es bringt mich fast um. Und natürlich werdet ihr aus meinen Interviews wissen, dass ich einigen Spielern ziemlich kritisch gegenüber stehe, manchmal durchaus berechtigt, manchmal auch nicht wirklich. Ich bin ein bisschen bitter geworden und ich bin sauer, dass ich nicht mehr meine beste Leistung bringen kann und das bringt mich auch fast um. Ich versuche es ja wirklich, aber ich schaffe es einfach nicht mehr, Also mache ich besser Schluss."

Der neue Jugendweltmeister Dimitri van den Bergh strebt nach seinem 104.17 Durchschnitt - dem fünftbesten Durchschnitt in einem Erstrunden Spiel in der Geschichte des Turniers und seinem 3:1 Sieg über Stephen Bunting nach Höherem. Bunting hatte selbst auch gut gespielt und unter anderem ein 170er Finish gezeigt.
Van den Bergh stieg mit einem 13-Darter in das Spiel ein, Bunting antwortete mit einem 100er Checkout und profitierte anschließend von drei Fehlwürfen seines Gegners auf die Doppel und ging in Führung. Van den Bergh konnte ausgleichen und holte sich dann das entscheidende fünfte Leg. Dann stürmte der junge Belgier durch Set zwei. Wieder zeigte auch Bunting eine tolle Leistung und war sogar ein 170er Finish, konnte aber nur ein Leg gewinnen und van den Bergh führte mit 2:0. Bunting zeigte sich im dritten Set kämpferisch, währen van den Bergh auf einmal nervös wirkte und Probleme mit seinen Doppel hatte. So konnte Bunting auf 1:2 verkürzen. Im vierten Set führte Bunting bereits mit 2:1, aber van den Bergh konnte ausgleichen. Im entscheidenden fünften Leg warf der Belgier dann zwei 180er und machte am Ende mit der Doppel drei alles klar.

"Ich bin damit auf jeden Fall sehr zufrieden", sagte der 23jährige. "Es ist ein siegreicher Durchschnitt, das ist für mich sehrwichtig, aber dass ich heute am Geburtstag meines Vaters gewinnen konnte, bedeutet mir noch mehr. Er ist der Grund dafür, dass ich Dart spiele, er hat zehn Jahre lang in der National Mannschaft Belgiens gespielt, das hat mich natürlich inspiriert. Jeder geht mit Druck anders um, aber ich spiele das Spiel wie er es mir beigebracht hat. Er hat mir ein paar grundlegende Dinge beigebracht und die habe ich hier angewendet. Manchmal habe ich hinüber und in die Augen meines Vaters gesehen, und das ist es, was mich in diesem Spiel so stark gemacht hat. Mein Ergeiz, so wie ich mich fühle - ich bin bereits für etwas Großes. Mein Vater sagt das auch und wenn mein Vater so etwas sagt, dann stimmt das auch. Also arbeite ich weiter und ich werde mindestens in die Viertelfinale komme, und wenn ich so weit komme, geht es noch weiter, denn ich gebe nie auf."

Der hoch eingeschätzte Debütant Rob Cross zeigte Spuren seines Könnens bei seinem 3:0 Sieg über den Vorrunden Sieger Seigo Asada - er warf in den letzten beiden Legs jeweils zwei 180er und beendete das Spiel mit einem eindrucksvollen 104.12 Durchschnitt. Es ist vollkommen ungewöhnlich, dass ein Debütant unter den Favoriten auf den Sieg ist, aber Cross unglaubliches Jahr bringt ihn unter die Titel Aspiranten und das, bevor er überhaupt einen einzigen Dart im Alexandra Palace geworfen hatte.
Der viermalige Pro Tour Sieger, der sich noch in seinem ersten Jahr als Profi befindet, brauchte etwas Zeit, bevor er wirklich im Spiel war, aber am Ende zeigte er sein ganzes Können. Cross sicherte sich das erste Set des Spiels mit 3:1 und übernahm das Kommando, was sich positiv auf seine Nerven auswirkte. Das zweite Set war dann abwechslungsreicher, weil auch Asada zwei Legs in einem 12- und einem 15-Darter gewinnen konnte. Aber rechtzeitig konnte Cross dann doch noch an seine Bestform anknüpfen und schnappte sich das zweite Set mit einem brillanten 121er Checkout. Asada gab aber nicht auf, sondern holte sich die ersten beiden Legs des dritten Sets. Dann hatte aber Cross seine besten Darts und hätte beinahe einen Neun-Darter geworfen. Nach zwei 180ern sicherte sich Cross seinen 3:0 Sieg, wobei das Ergebnis lange nicht so deutlich war, wie es auf den ersten Blick aussieht.

"Ich hatte zwei Wochen Zeit, mich vorzubereiten und ich denke, ich stand schon etwas unter Druck, was sich im ersten Set auch zeigte", sagte der Finalist der European Championship. "Dann wurde es langsam besser. Die Leute, mit denen ich sprach, waren schon zwei Monate vorher ganz aufgeregt und ich habe es nicht so recht verstanden, jetzt verstehe ich es! Es ist ein phänomenaler Veranstaltungsraum, ich liebe ihn. Es ist wirklich brillante, etwas ganz spezielles."

Zu Beginn des Abends hatte der Japaner das Vorrundenspiel gegen den Australier Gordon Mathers mit 2:1 in einem Sudden Death Leg gewonnen und damit das Comeback von Mathers abgewehrt. Asada hatte das erste Leg des Spiels gewonnen, Mathers holte sich die nächsten drei Legs und führte mit 1:0. Der Sieg schien ihm schon sicher zu sein. Aber das zweite Set wurde von Asada dominiert, der sich das erste Leg gegen den Wurf sicherte und dann auch die anderen beiden Legs mit einem 46er und einem 120er Finish zum Ausgleich holte. Auch das erste Leg des dritten Sets ging an Asada, aber er vergab anschließend zwei Matchdarts und Mathews blieb mit einer Doppel 16 im Spiel bevor er mit einem 11-Darter ausglich und ein entscheidendes Leg erzwang. Aber Asada behielt seine Nerven und rettete sich über die Ziellinie.


Statistik - Vorrundenspiel
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
86.6507/19Asada 2:1Mathers82.6515/11



Statistik - Erste Runde
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
98.1448/15Bunting 1:3v.d.Bergh104.17510/27
96.33311/25Taylor 3:1Dobey 91.7268/15
104.1269/18Cross 3:0Asada92.91312/29








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