PDC World Championship - Bericht und Statistik 8.Tag
Die ehemaligen Weltmeister Cross und Lewis schieden aus
Die ehemaligen Sieger Rob Cross und Adrian Lewis schieden an einem dramatischen Tag aus der Weltmeisterschaft aus.Cross wurde in einem fünf Set Thriller von Dirk van Duijvenbode geschlagen, der die Nerven behielt und das letzte Leg des Spiels gewinnen konnte während Lewis vom amerikanischen Qualifikanten Danny Baggish geschockt wurde.
Dimitri van den Bergh begann seine Weltmeisterschaft Kampagne stark mit einem 3:0 Sieg über Paul Lim. Simon Whitlock, Devon Petersen, Joe Cullen, Brendan Dolan und Danny Noppert kamen ebenfalls weiter.
Van Duijvenbode machte im entscheidenden Leg des fünften Set gegen Cross ein mutiges 99 Finish aus und zog nach einem engen Spiel in die Dritte Runde ein.
Cross, der 2018 im ersten Anlauf die Sid Waddell Trophy gewinnen konnte, hatte zwei der ersten drei Sets gewinnen können. Das vierte Set gewann der World Grand Prix van Duijvenbode ohne ein Leg abzugeben und das Spiel ging in ein fünftes, entscheidendes Set. Im Sudden Death Leg traf der Niederländer dann sieben Mal die Tripel 19, einmal davon bei seinem 99 Finish, während sein Gegner bereits auf einem Doppel wartete.
"Ich habe mich in diesem letzten Leg auf der Tripel 19 so wohl gefühlt und mir klar, dass meine Chancen das Finish auszumachen groß waren, aber mir war auch klar, dass ich treffen musste, " sagte van Duijvenbode, der sich das letzte Leg in einem 12-Darter sicherte. "Es war in vieler Hinsicht ein großer Moment, aber ich möchte noch viel weiter kommen. Ich möchte mindestens die Viertelfinale erreichen. Ich sehe jetzt keinen Grund, warum mir das nicht gelingen sollte."
Baggish ließ seinem Erstrunden-Sieg über den hoch eingeschätzten Australier Damon Heta einen weiter Sieg über Adrian Lewis folgen, den er für seinen langsamen Start ins Spiel abstrafte. In Runde Drei wird er auf Glen Durrant treffen.
Lewis, Weltmeister 2011 und 2012, verwarf in den ersten beiden Sets 15 Darts auf die Doppel und gewann lediglich ein einziges Leg, so dass sein Gegner komfortabel führte. Mit Hilfe von einem 84 und einem 127 Finish konnte Lewis dann das dritte Set gewinnen und drohte mit einem Comeback, aber nach dem ersten 170 Finish der diesjährigen Weltmeisterschaft und einem entscheidenden 91 Checkout, hatte Baggish seinen Sieg sicher.
"Ich bin so glückliche. Das ist ein ganz besonderer Sieg für mich", kommentierte Baggish, der nur einen Tag nachdem sein Bruder Harrison zuhause in Florida einen Schlaganfall erlitten hatte, auf der Bühne stand. "Das war für meinen Bruder. Ich bin wirklich emotional, deswegen musste ich am Ende alles herauslassen. Es waren schwierige und emotionale 24 Stunden für mich, aber er kann stolz auf mich sein und das bedeutet mir sehr viel. Die Leute hatten mich bereits vor beiden Spielen abgeschrieben, aber ich werde ihnen weiter zeigen, was ich kann."
Van den Bergh zeigte eine hochklassige Vorstellung und gewann mit 3:0 gegen die Legende Lim. Der World Matchplay Sieger von 2020 hatte einen Durchschnitt von über 105, warf sechs 180 und machte bei seinem problemlosen Sieg 121 Punkte aus.
"Ich glaube ich konnte zeigen, wozu ich fähig bin und ich bin glücklich darüber, dass ich mein top Spiel gespielt habe", meinte der Belgier. "Mir war klar, dass ich Paul keine Chance geben konnte und ich habe es auch nicht getan. Ich denke, dass ich als einer der besten Spieler der Welt hier her gekommen bin nachdem ich das World Matchplay gewinnen konnte und ich glaube meine Vorstellung hat bewiesen, dass ich das bin."
Simon Whitlock spielte herausragend und gewann ein spannendes Spiel gegen den Litauer Darius Labanauskas.
Es war eine rundum gelungene Vorstellung, der Australier warf im Spiel 10 Maxima und hatte einen Durchschnitt von 101.21. Für Whitlock hätte es einfacher sein können, wenn er bei seiner 2:1 Führung nicht einen Matchdart auf die Doppel 18 verworfen hätte. So reagierte Labanauskas mit einem erstaunlichen 164 Checkout zum Ausgleich und ein entscheidendes fünftes Set wurde notwendig. Aber Whitlock behielt die Nerven und gewann alles drei Legs des Sets, das erste davon on einem tollen 10-Darter.
"Ich habe dieses Jahr gut gespielt, besonders in den TV Events. Ich will mir jetzt nicht vorgreifen, aber ich fühle mich wirklich gut, " sagte Whitlock, der 2020 drei Mal bei Fernsehturnieren die Welt Nummer 1 Michael van Gerwen geschlagen hat. "Ich habe drei Mal in diesem Jahr bei Major Turnieren gegen den besten Spieler der Welt gewonnen - jeder weiß also, dass mein Top Spiel da ist. Darius ist ein fantastischer Spieler. Ich wusste, dass ich meine besten Darts spielen musste um ihn zu schlagen und es ist mir gelungen, ein paar fantastische Darts zu werfen um den Job zu erledigen."
Der Südafrikaner Devon Petersen zog unter die letzten 32 ein, nachdem er eine wackliges Spiel gegen Steve Lennon gewinnen konnte. Die Spieler verfehlten insgesamt 72 Doppel.
Petersen warf drei Maxima und machte im ersten Set ein 106 Finish aus, er gewann das Set mit 3:2 nachdem Lennon im entscheidenden Leg neun Darts auf die Doppel verworfen Hatte. Auch im zweiten Set verwarf der Ire zwei Darts auf den Setgewinn und Petersen führte mit 2:0. Das dritte Set ging ebenfalls in ein entscheidendes fünftes Leg, in dem Petersen zunächst im vierten Leg vier Darts verwarf und dann noch drei Matchdarts im letzten Leg. So konnte Lennon endlich ein Set gewinnen. Petersen fand danach seine Sicherheit auf den Doppeln wieder und machte mit Checkouts von 121, 105 und 60 Punkten alles klar.
"Das war ein seltsames Spiel, aber ich bin froh, dass ich es aus dem Weg geräumt habe und glücklich darüber, dass ich gewonnen habe, " gab Petersen zu. "Ich lerne ja immer noch und heute Abend habe ich einiges dazu gelernt, das ich trainieren kann bevor ich nach Weihnachten zurückkomme."
Joe Cullen warf einigen Weltmeisterschafts-Ballast ab und zog zum ersten Mal in die Dritte Runde des Turniers ein - er schlug Wayne Jones problemlos mit 3:0.
Cullen der bisher zwei European Tour Turniere gewinne konnte, warf sechs Maxima. Das erste Set gewann er ohne ein Leg abzugeben und sicherte sich dann auch das zweite Set im Entscheidungsleg. Das dritte Set konnte er mit 3:1 gewinnen. In der Dritten Runde wird er auf den walisischen World Cup Sieger Jonny Clayton treffen.
"Ich hatte hier in der Vergangenheit immer zu kämpfen und ich habe dieses Mal alles getan, dass mir das nicht wieder passiert", sagte Cullen, der erst zum dritten Mal im Alexandra Palace gewinnen konnte. "Ich habe sehr viel Zeit ins Training investiert. Ich fühle mich besser vorbereitet als zuvor und ich glaube, dass hat sich in meiner Vorstellung gezeigt. Ich habe die letzten paar Monate gut gespielt und ich freue mich auf das Spiel gegen Jonny. Er ist ein guter Freund, aber auf der Bühne gibt es keine Freunde und ich komme nach Weihnachten zurück, um den Job zu erledigen."
Brendan Dolan buchte seinen Platz in der Dritten Runde und beendete damit das Edward Foulkes Märchen im Alexandra Palace.
Dolan stürmte durch das erste Set und hatte dabei einen 104.86 Durchschnitt, dabei warf er deutlich schneller als sonst. Er gewann alle drei Legs in Folge und warf zum Abschluss ein 105 Checkout. Foulkes behielt im zweiten Set die Nerven und schnappte sich das fünfte Leg mit der Doppel 10 zum Ausgleich. Im dritten Set verwarf er einen Dart um das Set in ein Entscheidungsleg zu zwingen und Dolan konnte sich die Führung zurückholen. Das vierte Set konnte der Nordire dann wieder mit 3:0 gewinnen. Er wird nach der Weihnachtspause in der Dritten Runde gegen Gerwyn Price spielen.
Danny Noppert gewann ein nervöses Spiel gegen den Südafrikanischen Qualifikanten Cameron Carolissen mit 3:1. Zwar verlor Noppert die ersten fünf Legs an Carolissen, erholte sich aber und konnte das Spiel gewinnen. Debütant Carolissen hatte nach der Corona bedingten Absage von Martijn Kleermaker für die Erste Runde ein Freilos erhalten.
Nachmittag
Statistik - Zweite Runde
| Ave | 180s | Doubles | Player | v | Player | Ave | 180s | Doubles |
| 90.69 | 2 | 11/28 | Dolan | 3:1 | Foulkes | 84.00 | 0 | 5/20 |
| 94.59 | 6 | 9/29 | Cullen | 3:0 | Jones | 88.78 | 3 | 3/11 |
| 101.21 | 10 | 12/33 | Whitlock | 3:2 | Labanauskas | 95.50 | 4 | 8/19 |
| 92.73 | 6 | 6/28 | Lewis | 1:3 | Baggish | 93.39 | 1 | 10/26 |
Abend
Statistik - Zweite Runde
| Ave | 180s | Doubles | Player | v | Player | Ave | 180s | Doubles |
| 80.56 | 2 | 9/31 | Noppert | 3:1 | Carolissen | 82.19 | 4 | 9/31 |
| 89.08 | 7 | 11/44 | Petersen | 3:1 | Lennon | 89.34 | 4 | 7/46 |
| 92.39 | 4 | 8/15 | Cross | 2:3 | v.Duijvenbode | 95.54 | 7 | 12/41 |
| 105.61 | 6 | 9/17 | v.D.Bergh | 3:0 | Lim | 88.98 | 1 | 2/2 |