Leighton Rees



Der erste Dart Weltmeister
Der Waliser Leighton Thomas Rees wurde 1978 Sieger der in diesem Jahr zum ersten Mal ausgetragenen BDO Weltmeisterschaft und damit zum ersten Weltmeister in der Geschichte des Sports.
Rees wurde 1940 im walisischen Ynysybwl geboren und fiel schon in der Schule durch sein großes Interesse an Sport auf. Besonders Rugby hatte es ihm angetan. Noch während der Schulzeit dürfte er im United Services Club, den der Vater eines Schulfreundes betrieb, seine ersten Darts geworfen haben - was allerdings keinen bleibenden Eindruck hinterließ. Nach seiner Schulzeit arbeitete er bei einer Firma vor Ort, die Muttern und Bolzen herstellte, für die nächsten 21 Jahre in der Versandabteilung. Während der Mittagspausen spielten seine Kollegen dort Dart Turniere und Rees Interesse war geweckt. Er wandte sich an die Maschinenwerkstatt und ließ sich von ihr sein erstes Set Darts herstellen - es wurden 24 Gramm schwere Messing-Darts mit Rohr Schäften, die er sich selbst zuschnitt, und Papier Flights. Aus den Mittagspausen Dartspielern wurde ein Team, Rees wurde immer besser und spielte schließlich für den United Services Club, für den er noch viele Jahre immer wieder an Ligaspielen teilnahm.

In seinem Buch "Leighton Rees on Darts", beschreibt er, wie die wöchentlichen Liga Abende abliefen. Lediglich ein Board gab es im Club. Zu den Auswärtsspielen ging es oft mit dem Bus, meistens waren die verschiedenen Austragungsort aber zu Fuß zu erreichen. Aber auch wenn man zu Fuß unterwegs war, das gesamte Team war immer zusammen unterwegs. Noch aber konzentrierte sich Rees nicht ausschließlich auf Dart - er spielte auch ernsthaft Tisch-Tennis, was sich deutlich von den kameradschaftlich, rein männlich geprägten Dart-Abenden unterschied. Anfang der 1960er besuchte einmal der legendäre Joe Hitchcock den Dart Club . und Rees wurde vernichtend geschlagen. Je besser Rees wurde, umso stärker wandte er sich dem Dartsport zu - bis er schließlich jeden Abend der Woche und fast jede Mittagspause am Dartboard verbrachte.

Zu dieser Zeit gab es eigentlich nur ein wirklich bedeutendes Einzel Dart Turnier - die News of the World. Vier Mal stand Rees im Finale der walisischen Qualifikation, verlor aber jedes Mal. 1970 gelang ihm dann endlich der Sieg im Welsh Final, das er mit einem 156 Finish gewann. Bei den Halbfinalen im Alexandra Palace gegen Alan Cooper überwarf er sich aber aus Nervosität. Noch zwei Mal qualifizierte er sich für die Finals des News of the World Turniers - zuletzt 1976, wo er im Finale an Bill Lennard scheiterte. Zu dieser Zeit hatte sich Rees bereits einen Namen als Dartspieler gemacht, Dart wurde immer populärer, die BDO war gegründet worden und auch das Fernsehen hatte den Dartsport entdeckt. So entschloss sich Rees seinen Job an den Nagel zu hängen und Dart Profi zu werden - eine mutige Entscheidung, die Rees nie bereut hat. Zu dieser Zeit hatte Rees bereits zwei Mal die Indoor League gewonnen, die Sid Waddell seit 1973 für Yorkshire Television produzierte. Rees beindruckte aber nicht nur mit seinen beiden Siegen, durch seinen trockenen Humor stahl er seinen Mitspielern die Show.

1977 war Rees Teil des walisischen Nationalteams, das den World Cup gewinnen konnte und Rees erhielt die Auszeichnung für den besten Spieler des Turniers. Im Februar 1978 fand die erste BDO Weltmeisterschaft statt und Rees konnte das Turnier mit einem 11:7 Sieg über John Lowe gewinnen - sein größter Triumph, der ihn schlagartig berühmt machte und ihm einen Platz unter den Spielern einbrachte, die den Dartsport populär machten - gleich neben Eric Bristow, John Lowe und Jocky Wilson. Bei den Fernsehzuschauern war Rees besonders beliebt. Für seinen Sieg bei der Weltmeisterschaft erhielt er damals ganze 3.000 Pfund. Im Jahr darauf stand Rees noch einmal im Finale, verlor aber dieses Mal gegen John Lowe. Auch wenn er in den folgenden Jahren noch mehrmals bei der Weltmeisterschaft dabei war, das letzte Mal 1990, konnte er nie wieder an seine Leistung von 1978 heran kommen.

In den folgenden Jahren blieb Rees einer der Topspieler und spielte regelmäßig für die walisische Nationalmannschaft. Er reiste immer wieder in die USA, wo er jedes Jahr rund drei Monate verbrachte. Aus Kalifornien brachte er auch seine Frau Debbie mit nach Hause nach Wales. Zu Beginn der 1990 Jahre bekam Rees gesundheitlich Probleme, sein Herz machte nicht mehr so richtig mit, was er selbst auf seinen ungesunden Lebenswandel, auf den Alkohol und seinen Zigarettenkonsum zurückführte. Viel Geld hatte er als Dartspieler nie verdient, er war gezwungen Exhibitions zu spielen, of mit seinem Freund und Landsmann Alan Evans. 2003 starb Rees im Alter von 63 Jahren in seiner Heimatstadt Ynysybwl.

Bis heute stellt Winmau Leighton Rees Darts her und auch sein Buch "Leighton Rees on Darts" ist immer noch eine unterhaltsame Lektüre.

Im Internet findet man einige Videos von Leighton Rees - hier eine Auswahl:













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