World Matchplay - Spielberichte 6.Tag
Neun-Darter nicht genug für Newton, Taylor, Hamilton und Baxter stehen unter den letzten Acht
Wes Newton warf in seinem Zweitrunden Spiel ein glänzenden Neun-Darter, verlor dann aber doch noch gegen Justin Pipe, der ebenso wie Phil Taylor, Andy Hamilton und Ronnie Baxter in die Viertelfinale einzog.Newton begeisterte die Zuschauer in Blackpool mit dem zweiten Neun-Darter des diesjährigen World Matchplay, den ersten hatte Michael van Gerwen am Tag zuvor geworfen.
Beim Stand von 5:5 zwischen ihm und Pipe warf die Nummer fünf der Welt eine 180, ließ eine 180 folgen und machte dann 144 Punkte auf der Doppel 12 aus, für Newton war es der erste Neun-Darter im Fernsehen. Newton erspielte sich dann eine 10:8 Führung, konnte aber nicht verhindern, dass Pipe fünf Legs in Folge zum Sieg holen konnte. Pipe steht zum ersten Mal in einem Major Viertelfinale., wo er auf Ronnie Baxter treffen wird.
Baxter, der 1988 im Finale des World Matchplays stand und der aus Blackpool stammt erreichte sein achtes Viertelfinale bei diesem Turnier, an dem er bisher 14 Mal teilgenommen hat. Er schlug Dean Winstanley mit 13:8. Winstanley hatte im Spiel neun Maxima geworfen, war aber einfach zu schwach auf den Doppeln, während Baxter sauber ausmachte, was ihm schließlich zum Sieg verhalf.
Titelverteidiger Phil Taylor schlug Ian White mit 13:3. Auch wenn das Ergebnis einseitig aussah und Taylor im Spielverlauf ein 170er Finish gelang, meinte Taylor hinterher, dass er sich unbedingt verbessern müsse. Er hatte in diesem Spiel mit 91.71 seinen bisher niedrigsten Durchschnitt bei diesem Turnier erzielt. Taylor, der mit einem Stet neuer Darts ins Turnier gegangen ist, meinte, es würde nicht an den Darts liegen sondern an ihm. Taylor wird in den Viertelfinalen auf Andy Hamilton treffen.
Hamilton hatte auch letztes Jahr unter den letzten Acht gestanden, damals hatte er in der zweiten Runde Simon Whitlock in einem sensationellen Comeback geschlagen. Dieses Mal schlug er in der zweiten Runde den Waliser Mark Webster mit 13:6.
Andy Hamilton 13:6 Mark Webster
Andy Hamilton gewann sieben Legs in Folge und sicherte sich einen Platz in den Viertelfinalen.Dank einer mitreißenden Leistung schlug er den Waliser mit 13:6, warf sieben 180er und ein wichtiges 127er Finish.
Webster hatte einen 3:6 Rückstand noch einmal aufholen können, konnte dann aber nicht mit Hamiltons hohem Scoring mithalten.
"Ich glaube heute bin ich das Spiel professioneller angegangen, habe gut gekämpft und genau das getan, was ich tun musste", sagte Hamilton. "Wenn die Spiele länger werden, werde ich besser und ich hätte gerne, dass das am Freitag so weiter geht. Mark konnte ins Spiel zurückkommen, weil ich ein paar Doppel verpasst habe, ich kann fast nicht glauben, dass ich die letzten sieben Legs in Folge gewinnen konnte, aber heute klappten meine Finishs. Ich kann die Viertelfinale jetzt kaum erwarten, ich habe tolle Erinnerungen an die Viertelfinale im letzten Jahr, aber ich muss fokussiert und vorbereitet sein."
Webster begann gut und holte sich das erste Leg mit der Doppel 20, aber Hamilton glich mit der Doppel 8 sofort wieder aus, Der Waliser traf im dritten Leg sein Doppel nicht und Hamilton schnappte es sich gegen den Wurf. Er hängte ein 88er Finish an und führte 3:1. Das fünfte Legs ging mit der Doppel 20 an Webster, er traf dann aber im folgenden Leg das Bullseye zum Ausgleich nicht und Hamilton konnte 96 Punkte ausmachen. Webster schlug mit der Doppel 10 zurück, aber Hamilton antwortete sofort mit einem 11-Darter und einem 97er Checkout zur 6:3 Führung.
Im nächsten Leg warf der Spieler aus Stoke wieder eine 180, traf dann aber die Doppel nicht und Webster konnte sich das Leg gegen den Wurf mit der Doppel 12 holen. Er traf anschließend eine Doppel 10 und die Doppel 20 zum Ausgleich. Hamilton schien in Schwierigkeiten zu sein, stand aber im folgenden Leg nach zwei Scores von 134 Punkten zuerst auf einem Finish und konnte sich die Führung zurückholen. Mit einer Doppel 1 baute er sie weiter aus. Die Doppel 5 und die Doppel 10 vergrößerten seinen Vorsprung weiter. Nach einem 127er Finish und einer Doppel 18 fehlte ihm nur noch ein Leg zum Sieg. Hamilton warf noch eine 180 und hatte dann genügend Spielraum, um mit der Doppel 1 einen Platz im Viertelfinale zu sichern.
Justin Pipe 13:10 Wes Newton
Wes Newton warf einen tollen Neun-Darter, verlor dann aber sein Zweit-Runden Spiel gegen Justin Pipe mit 10:13.
Die Zuschauer in Blackpool warne begeistert, als Wes Newton den zweiten Neun-Darter des diesjährigen World Matchplays warf. Beim Stand von 5:5 sicherte sich Newton das 11. Leg mit seinem ersten Fernseh-Neun-Darter.
Er konnte zunächst seine Führung ausbauen bevor Pipe fünf Legs in Folge zum Sieg gewann.
"Einen Neun-Darter im Fernsehen zu werfen ist fantastisch", meinte Newton. " Das war ein tolles Gefühl, das ich nie vergessen werde. Ich bin auch sehr glücklich darüber, allerdings bedeutet es mir im Augenblick nichts weil ich so darüber enttäuscht bin, dass ich das Spiel verloren habe. Ich ziehe meinen Hut vor Justin, er hat wirklich gut gespielt und es durchgezogen, er tat was zu tun war."
Newton hatte zu Anfang die stärkere Phase, er holte sich das erste Leg in einem 13-Darter gegen den Wurf und gewann das zweite Leg mit der Doppel 16. Im dritten Leg warf er eine 180, konnte dann aber nur noch zusehen, wie Pipe 104 Punkte ausmachte. Im vierten Leg vergab Pipe zwei Dart auf die Doppel, aber auch Newton traf nicht und der Spieler aus Taunton konnte doch noch ausgleichen. Das fünfte Leg ging dann mit der Doppel 5 an die Nummer fünf der Welt. Pipe warf im sechsten Leg seine ersten 180, aber Newton traf zuerst das Doppel und hatte wieder zwei Legs Vorsprung. Pipe reagierte darauf mit einem tollen 132er Checkout , er warf zwei Bullseyes und die Doppel 16. Im achten Leg warf Newton zwei 180er und führte nach einer Doppel 20 mit 5:3. Pipe gewann die folgenden beiden Legs in einem immer besser werden Spiel und es ging mit 5:5 in die zweite Unterbrechung.
Newton kehrte mit seinem Neun-Darter aus der Pause zurück, Pipe glich mit der Doppel 16 aus. Newton holte sich die Führung nach einer weiteren 180 mit der Doppel 19 zurück und baute den Vorsprung mit der Doppel 16 aus. Pipe konnte das 15. Leg gewinnen, Newton warf im 16. Leg ein 126er Bullseye Finish. Pipe machte 52 Punkte aus, Newton sicherte sich mit der Doppel 15 das 10:8.
Dann setzte Pipe mit einem 13-Darter zum Endspurt an. Mit der Doppel 8 glich er aus und mit einer Doppel 2 ging er zum ersten Mal im Spiel in Führung. Er baute sie mit der Doppel 16 auf 12:10 aus und warf im nächsten Leg zwei Maxima. Dann zeigten beide Spieler Nerven auf den Doppeln. Pipe hatte sich zuerst wieder gefangen und machte mit der Doppel 3 den Sack zu.
"Ich bin überglücklich, ich könnte wirklich gar nicht glücklicher sein", kommentierte Pipe. " Das war ein fantastisches Spiel und ich musste wirklich alles geben und kämpfte immer weiter. Heute Abend war ich sehr fokussiert. Mein Zeil war es, dieses Jahr besser abzuschneiden als letztes Jahr, ich will mich langsam aufbauen und das mache ich im Augenblick."
Er fügte hinzu: "Ich hoffte auf den Neun-Darter von Wes und freue mich für ihn. Wir haben so eine Geschichte, aber ich bin trotzdem sehr glücklich darüber, dass er den Neun-Darter geworfen hat, das ist fantastisch."
Newton räumte ein: "Im Augenblick tut es nur weh, aber vielelicht wache ich morgen früh auf und bin zufrieden mit dem, was ich getan habe. Noch zwei Legs danach zitterte ich wie Espenlaub. Ich versuchte mich zu beruhigen und langsam vergaß ich es auch, aber ich glaube, ich war hinterher nicht mehr der gleiche Spieler. Ich habe schon drei Mal in einem Spiel einen Neun-Darter geworfen und jedes Mal habe ich das Spiel verloren - es scheint so eine Art Fluch zu sein. "
Phil Taylor 13:3 Ian White
Phil Taylor stürmte mit 13:3 an Ian White vorbei in die Viertelfinale.
Der Titel Verteidiger und 12fache World Matchplay Sieger wird nun in den Viertelfinalen auf einen weiteren Star aus Stoke treffen - auf Andy Hamilton. Er räumte ein, dass er seinen Durchschnitt von 91.71 gegen White verbessern muss.
Trotz eines Durchschnitts, der gemessen an Taylors eigenen hohen Standards enttäuschend war, hatte Taylor ein einfaches Spiel. Er gewann 10 der letzten 11 Legs des Spiels und baute seinen 3:2 Vorsprung vom Beginn des Spiels immer weiter aus.
Mit der Doppel 16 und der Doppel 10 holte sich Taylor die ersten beiden Legs des Spiels, White kam nach einer 180 im dritten Leg mit der Doppel 4 aus den Starlöchern. Leg vier fiel mit einem 73er Finish an Taylor, White reagierte mit einer 171 und einem 90er Bullseye Finish zum2:3. Nach der ersten Unterbrechung konnte Taylor drei Legs in Folge gewinnen, er führte nach zwei Mal der Doppel 2 und einem 109er Finish mit 6:2. Ins neunte Leg stieg Taylor mit einer 180 und einer 174 ein, traf dann aber die Doppel nicht und White sicherte sich mit der Doppel 14 sein drittes Leg.
Auch im folgenden Leg warf White eine 180, traf dann aber das Bullseye für sein Finish nicht und Taylor gewann das Leg mit der Doppel 18. Die nächsten beiden Legs fielen mit einem 107er Finish und der Doppel 2 an Taylor. Im 13. Leg warf White seine fünfte 180, aber Taylor baute seinen Vorsprung mit einem tollen 170er Finish weiter aus. Es folgten eine Doppel 20 und eine Doppel 2 von Taylor. Dann warf er nach einem Fehlwurf von White ein151er Checkout und beendete das Spiel mit einer Doppel 20.
"Das war wirklich ein Kampf", sagte Taylor. "Ich mag Ian sehr gern und konnte keine Aggressivität in mir wecken. Es war ein merkwürdiges Spiel, zusammenhanglos und irgendwie wollten wir nicht so recht gegeneinander spielen. Mir ist klar, dass es im Viertelfinale ganz anders laufen wird, ich muss für Andy bereit sein. Er ist mehr jemand, der sich hineinkniet und außerdem sehr entschlossen."
Taylor verwendet im Turnier ein Set neue Darts, bestätiget aber nicht, dass die Veränderungen im Setup irgendetwas damit zu tun haben könnten, dass er seit neun Jahren seinen niedrigsten Durchschnitt in Blackpool gespielt hatte. "es liegt nicht an den Darts, das liegt an mir", meinte er. "Es hat überhaupt nichts mit den Darts zu tun. Im Training werfe ich Neun-Darter mit ihnen. Es liegt nur an mir. Es ist ja auch wirklich nur eine ganz geringe Veränderung, aber ich halte durch und werde mein Zeil erreichen.
Ronnie Baxter 13:8 Dean Winstanley
Ronnie Baxter beendete mit seinem 13:8 Sieg das Debüt von Dean Winstanley beim World Matchplay.Baxter setzte sich vor allem Dank seines sauberen Finishings durch - er hatte eine Trefferquote auf die Doppel von 45 Prozent.
Zu Beginn schaute alles nach einem Thriller aus. Beide Spieler warfen im ersten Leg eine 180, Winstanley leistete sich zwei Fehlwürfe auf die Doppel und Baxter sicherte es sich mit der Doppel 16. Baxter ließ noch zwei weitere 14-Darter folgen bevor Winstanley das vierte Leg mit der Doppel 8 gewinnen konnte. Im fünften Leg hatten beide Spieler Probleme mit den Doppeln, Baxter sicherte es sich schließlich mit der Doppel 8. Winstanley antwortete mit der Doppel 20 und litte dann wieder unter Doppelschwäche; so dass das siebte Leg erneut an Baxter fiel. Winstanley konnte seinen Rückstand auf 5:4 verkürzen und nach Fehlwürfen Baxters zum 5:5 ausgleichen.
Baxter holte sich mit der Doppel 10 gleich wieder die Führung zurück und baute sie mit einem 85er und einem 110er Finish wieder aus. Im 14. Leg warfen beide Spieler eine 180 und dieses Mal hatte Winstanley mit einem 60er Finish die Nase vorne, aber Baxter wehrte in den folgenden beiden Legs Maxima seines Gegners ab, warf dann einen 14-Darter und führte 11:6.
Winstanley kämpfte sich mit einem 13-Darter zurück ins Spiel, traf dann aber wieder nicht seine Doppel und Baxter konnte zwei Legs in Folge zum Sieg gewinnen.
"Es ist toll wieder in den Viertelfinalen zu stehen", meinte Baxter. "Zum Teil hatte ich Schwierigkeiten die Tripel 20 zu treffen, aber Dean leistete sich auch Fehler und ich blieb im Spiel. Alles in allem lief es gut. Ich sage ja immer, dass einem die 180er überhaupt nichts gewinnen, schaut euch nur Wes an - er hat heute sogar einen Neun-Darter gewonnen und der hat ihm das Spiel auch nicht gewonnen. Es geht immer um Beständigkeit und wenn du die Doppel nicht triffst, gewinnst du eben nicht."