Darts in Dublin 2013

Baden gehen...
Der Titel ist nicht als Anspielung auf die Spieler zu verstehen, die am ersten Abend des World Grand Prix im übertragenen Sinne "Baden gegangen" sind.
Nein - er bezieht sich darauf, dass Dublin ja eigentlich eine Stadt am Meer ist, wenn man auch in der Innenstadt abgesehen von dem ständigen Wind, nichts davon merkt. Dabei beginnen gleich bei Conolly Station die Docklands, heute zum Teil neue Wohnviertel. Und wenn man von Conolly Station die Dart (so eine Art S-Bahn, die allerdings bei weiten nicht so schnell ist wie ein Dart) nimmt - egal in welche Richtung - fährt man zunächst an den Docks vorbei und kurz darauf taucht das Meer auf - zumindest Richtung Bray, nach Malahide bin ich bisher noch nicht gefahren.

Das Gebiet Richtung Bray wird gerne als die "Riviera Dublins" bezeichnet, zumal die dortigen Wohngebiete die Nobelviertel von Dublin sind. In Sandycove gab es vor Jahren ein richtiges Strandbad. Man kann auch heute noch dort schwimmen, es gibt einen richtigen Sandstrand. Und als ich dort um die Mittagszeit zum Ende der Bucht lief, schwammen auch wirklich einige unerschrockene Dubliner im Meer, es wirkte bei einigen so, als nutzten sie die Mittagspause um mal schnell ins Wasser zu springen. Wie warm es war kann ich nicht sagen, ich habe aber gelesen, dass es nie wärmer als 15 Grad ist.

Wenn man dann um die Felsen am Ende der Bucht herum läuft, findet man am direkt gegenüber des James Joyce Towers einen weiteren, ganz besonderen Badeplatz - den Forty Feet Pool. Der Name hat nichts mit der Tiefe des Wassers zu tun, sondern kommt von einem Regiment, das einmal hier stationiert gewesen ist. Der Pool ist sehr spartanisch, es gibt zwar so etwas wie ein Miniatur-Umkleide Häuschen, aber ansonsten nur nackten Fels. Der Pool war ursprünglich ein Badeplatz ausschließlich für männliche Nudisten, bis sich gegen Ende des letz6ten Jahrhunderts auch die Frauen das Recht erkämpften, dort Baden zu dürfen. Seither ist das Nacktbaden verboten. Die Badestelle wird das ganze Jahr über benutzt, auch im Winter springen die Dubliner ins eiskalte Wasser. Der Badebetrieb beginnt schon morgens um sechs. Wenn es da noch dunkel ist, bringt man eben eine Taschenlampe mit.
Auch der Forty Foot Pool war an diesem Montag gut besucht

Sollte also irgendjemand unter den Dublin Touristen gerne baden gehen wollen - es ist in Dublin durchaus möglich und dürfte eine ganz besondere Erfahrung sein!

Dieses Jahr findet der Grand Prix in einem anderen Gebäude auf dem Gelände des City West Hotels statt als im letzten Jahr. Allerdings erzählte mir einer der Offiziellen, dass letztes Jahr eine Ausnahme war, weil das Convention Centre nicht habe nutzen können. Der Spielort ist um einiges größer, als der im letzten Jahr und der Presseraum ist im zweiten Stock oben, so dass ich gleich am ersten Abend viel Treppe gelaufen bin. Sehr voll war es an diesem Abend noch nicht, die späteren Runden ziehen immer mehr Zuschauer an. Der Presse Raum ist sehr eng, aber es sind denke ich in Dublin auch nicht allzu viel Presse Vertreter vor Ort. Am ersten Abend klappte der Internet Anschluss überhaupt nicht, so dass ich meine Updates erst im Hotelzimmer machen konnte und erst so gegen (nach unserer Zeit) drei Uhr ins Bett kam.

Alles in allem fand ich aber diese kurzen Erstrundenspiele sehr abwechslungsreich, manchmal auch überraschend und die Spieler schienen alle auf das Double-In gut vorbereitet zu sein. Terry Jenkins war einer der Spiele., Der an diesem Abend "Baden ging", dabei saß das Double-In bei ihm perfekt. Allerdings war ihm irgendwie das Double-Out abhandengekommen, so dass sein irischer Gegner Connie Finnan zur Begeisterung der Zuschauer eine Runde weiter kam. Gary Anderson, der während der Players Championships noch die Doppel so gut wie gar nicht traf, hatte an diesem Abend weder mit dem Double-In als auch mit dem Double-Out irgendwelche Problem. Beides sicher interessante Phänomene. Peter Wright - am Wochenende noch bärenstark, kam auf der World Grand Prix Bühne überhaupt nicht zurecht - auch merkwürdig, vielleicht einfach mangelnde World Grand Prix Erfahrung? Der zweite irische Spieler des Abends versetzte Simon Whitlock in Angst und Schrecken und der Australier wäre fast ausgeschieden - vielleicht doch der Heimvorteil der Iren?

Ich war auf jeden Fall froh, dass ich nebenan im Hotel wohnte - so ein kurzer Heimweg hat schon seinen Vorteil, selbst wenn der Gang zum Zimmer noch so lang ist!













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