Eine deutsch-schottische Zusammenarbeit...

Wenn ich gerade nicht im Alexandra Palace sitze, also so zwischen 10 Uhr und 17 Uhr, benehme ich mich wie ein normaler Tourist. Nicht immer habe ich aber Lust in die Innenstadt zu fahren - vor Weihnachten ist da immer die Hölle los. Manchmal ist mir mehr nach Ruhe und die findet man hier auf dem Muswell Hill eher.


Da John Logie Baird, nach dem der Pub benannt ist, der aber kein Dartboard aufweist, schon irgendetwas mit Dart zu tun hat, zumindest damit, dass wir solche Turniere wie die Weltmeisterschaft im Fernsehen verfolgen können, geht es in meinem heutigen Artikel um John Logie Baird und eine deutsch-schottische Zusammenarbeit.
Na ja zumindest so etwas ähnliches wie eine Zusammenarbeit, weil der deutsche Erfinder Nipkow bereits tot war, als John Logie Baird mit seinen Experimenten begann.

John Logie Baird ist der Erfinder des mechanischen Fernsehens. Geboren wurde er in Helensburgh in Schottland. Er wollte weder Pfarrer werden noch zur See gehen, was seine beruflichen Möglichkeiten in Schottland stark einschränkte, so dass er wie viele junge Schotten nach London zog.
Um überleben zu können, musste er arbeiten, aber eigentlich wollte er "nur" einen Fernseher bzw. einen Televisor erfinden. Schon in der Mitte des 19.Jahunderts war der Gedanke der Television = des Sehens aus der Ferne entstanden und Baird war begeistert von der Idee einen Apparat zu erfinden, der die Bilder von Ereignissen in die ganze Welt übertragen konnte.

Und hier kommt jetzt der deutsche Erfinder Paul Nipkow in den Artikel. Nipkow hatte nämlich 1840 einen ganz primitiven Televisor erfunden, das elektrische Teleskop, das mit Hilfe einer gelochten Platte, beim Drehen durch die Löcher einen Gegenstand spiegeln konnte. Nipkow hatte mit seiner Erfindung keinen Erfolg, aber Baird verfolgte die Idee weiter und konnte nach zahlreichen Rückschlägen und unter ständigem Geldmangel leidend 1924 bei Selfridges, einem großen Londoner Kaufhaus, das es auch heute noch gibt, der staunenden Menge seinen Televisor vorführen.
Er entwickelte seinen Apparat ständig weiter, arbeitete eine Zeitlang auch mit der BBC zusammen, die damals noch ein reiner Radiosender war, aber erkannte, dass man an der neuen Erfindung nicht wurde vorbeikommen können. 1928 gelang Baird die erste transatlantische Übertragung eines Fernsehbildes von London nach New York.

Das mechanische Fernsehen konnte langfristig gesehen nicht mit dem elektronischen Fernsehen konkurrieren, das vom Amerikaner Farnsworth entwickelt worden war, und auch Baird beschäftigte sich ab 1930 damit, baute allerdings noch ein paar Jahre auch mechanische Geräte.

Baird erfand eine Möglichkeit Ton wieder zugeben, den Farbfernseher, das High Definition Fernsehen den Fernsehübertragungswagen und entwickelte den Gedanken, dass man Sendungen vorher aufzeichnen könnte. Auch mit farbigem 3D Fernsehen experimentierte er bereits während des zweiten Weltkriegs. 1946 ist Baird in London gestorben. Nach ihm sind die großen australischen Fernsehpreise benannt und ein Pub in der Nähe des Alexandra Palace. Er gehört auch heute noch zu 100 bekanntesten Persönlichkeiten in Großbritannien.











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