Es spukt!

Ja, wirklich!! In der Wolverhampton Civic Hall gibt es Gespenster. Was kein Wunder ist, schließlich stand hier bis ins 19. Jahrhundert eine Leichenhalle. Man hat hier schon einen Mann im Anzug durch die leeren, nächtlichen Gänge wandeln sehen. Man hat Schritte gehört, ohne dass Menschen da waren. Leute fühlten sich berührt, ohne dass jemand in ihrer Nähe war.

Eines Tages rückte dann auch eine Gruppe Gespenster-Jäger mit einem EMF Messgerät an, um der Sache auf den Grund zu gehen. Wie genau diese EMF Messgeräte funktionieren weiß ich nicht, auf jeden Fall schlugen sie im Laufe der Untersuchung deutlich aus. Besonders aktiv scheinen die Gespenster im Bühnenbereich und auf dem Balkon zu sein. Die Geisterjäger hörten Schritte und Klopfen. Auf dem Balkon hörte es sich an, als würde ein metallischer Gegenstand aus großer Höhe zu Boden fallen und dann auf der Bühne landen, obwohl nichts zu sehen war. Auch vor den Umkleideräumen war es nicht geheuer. Jemand knurrte und einer der Geisterjäger wurde am Pullover gezogen.
Auf der Bühne der im gleichen Gebäude liegenden Wulfrun Hall, während des Grand Slam der Spielerbereich, kam es ebenfalls zu nicht zu erklärenden Erscheinungen - hier war es vor allem ein Scheinwerfer, der immer leuchtete, egal, ob der Strom an oder ausgeschaltet war worden war. Er schwenkte sich selbstständig herum und brachte sich in Position. Für den leitenden Techniker ein Rätsel, dass ihn zur Verzweiflung brachte..
Ebenso rätselhaft bleiben die sich von selbst spülenden Herren- und Damentoiletten...

Bisher ist mir selbst noch nichts Seltsames in der Civic Hall zugestoßen, allerdings ist es schon alles etwas unheimlich, wenn alle Akteure die Räumlichkeiten verlassen haben und es bis auf ein paar Leute und das Licht im Presseraum dunkel und still ist. Möglicherweise erklären die Geister einige der überraschenden Ergebnisse, die man hier während des Grand Slam schon erleben konnte. Wer weiß schon, womit die Spieler auf der Bühne wirklich zu kämpfen haben...


Am Dienstagabend standen die letzten Gruppenspiele der Gruppen A-H statt, in denen noch keinerlei Entscheidung über Weiterkommen oder Ausscheiden gefallen war. Die Spannung war hoch, jeder Spieler hatte noch eine Chance.
Im ersten Spiel trafen zwei junge Spieler der BDO und der PDC aufeinander und da lieferte der PDC Spieler Arron Monk bei weitem das bessere Spiel ab, während Jan Dekker eines der schlechtesten Spiele des gesamten Turniers spielte und damit auf jeden Fall aus dem Rennen war.
Dann folgte so etwas wie die Auferstehung des Co Stompe, der in letzter Zeit auf der Pro Tour nahezu unsichtbar gewesen war. Jetzt im letzten Gruppenspiel im Grand Slam zeigte er auf einmal wieder die nahezu von ihm gewohnte Leistung, wenn sie ihn auch nicht mehr in die zweite Runde brachte. Mark Webster war nach seiner zweiten Niederlage ebenfalls ausgeschieden. Kevin Painter schlug James Hubbard, der immer wieder durch seinen schönen Wurfstil auffällt und stand selbst in Runde zwei.
Dann wurde es richtig spannend, weil Robert Thornton und Steve Beaton ein ganz knappes Kopf an Kopf Rennen lieferten. Am Ende war Thornton der glückliche Sieger. Für alle, denen es aufgefallen sein sollte, dass der Schotte nach nahezu jedem Wurf zur linken Seite schaute - dort stand seine Frau direkt an der Bühne, aber außerhalb des Blickwinkels der Kamera. Ihre Unterstützung scheint für Thornton enorm wichtig zu sein.

James Wade hatte keine Chance gegen einen wieder stark spielenden Mervyn King genauso wenig wie vollkommen überraschend Phil Taylor gegen Scott Waites. Es machte fast den Eindruck als würde Taylor, der bereits vor dem Spiel sicher in Runde 2 stand, das Spiel nicht so richtig ernst nehmen und nicht mit vollem Einsatz spielen. Auch das folgende Spiel hatte ein sehr überraschendes Ergebnis: Dean Winstanley hatte plötzlich im Turnier Fuß gefasst, zeigte eine wirklich gute Leistung und zog in die zweite Runde ein, während der bis zu diesem Zeitpunkt ganz souverän wirkende Whitlock auf Grund der schlechteren Legdifferenz aus dem Turnier ausschied und Kevin Painter weiter kam.

Zum Abschluss des Abends folgte ein Spiel, das wahrscheinlich so schnell keiner vergessen wird. Michael van Gerwen spielte gegen Ted Hankey. Und Ted Hankey wirkte mehr als angeschlagen, desorientiert und unsicher auf den Beinen. All denen, die immer noch glauben, dass wäre nur der Alkohol gewesen kann ich versichern, dass Hankey nicht betrunken war. Wie man inzwischen weiß, war er auf jeden Fall krank und hat auch noch einen Schlaganfall erlitten, ob während des Spiels oder bereits vorher, ist nicht bekannt. Ob und wie die PDC hätte eingreifen können oder sollen, kann ich auch nicht sagen. Auf eine solche Situation ist man auf jeden Fall nicht so richtig vorbereitet und glücklicherweise kommt es auch beinahe nie vor.

Ich fühlte mich auf jeden Fall etwas mitgenommen, als ich zurück ins Hotel ging. Und fing an, an die Geister der Civic Hall zu glauben...









Kontakt © Global Darts. All Rights Reserved. Impressum