Grand Slam 2017 - 4

Catherine Eddowes oder Hinter Schloss und Riegel 4
Für Catherine Eddowes habe ich bisher in Wolverhampton keine blaue Plakette entdecken können. Allerdings kann man sie auch beim besten Willen nicht als eine "bedeutende" Persönlichkeit bezeichnen. Bekannt wurde sie nur aus eine eher schauerlichen Grund: Eddowes war das vierte Opfer von Jack the Ripper.

Geboren wurde sie 1842 in Wolverhampton als eines von wahrscheinlich 12 Kindern eines Weißblecharbeiters. Kurz nach Catherines Geburt zog die Familie nach London, wo sie verarmte. Nach dem Tode der Mutter 1855 wurde Catherine zu ihrer Tante zurück nach Wolverhampton geschickt. Lang hielt sie es dort nicht aus - sie zog nach Birmingham und lebte dort zusammen mit Thomas Conway, bis sie 1881 zusammen mit ihren Kindern nach London gingen. Kurz darauf verließ Eddowes Conway - warum ist nicht genau bekannt, man geht davon aus, dass Conway trank und Eddowes regelmäßig schlug, wobei Eddowes selbst dem Alkohol auch nicht abgeneigt war. Nicht viel später fand Eddowes einen neuen Lebensgefährten in John Kelly. Kelly war Gelegenheitsarbeiter, Eddowes arbeitete als Reinigungskraft, wahrscheinlich auch als Gelegenheitsprostituierte. Geld war immer knapp bei dem Paar.

Über die letzten Tage Eddowes weiß man erstaunlich genau Bescheid. Am 27. September kehrte sie mit ihrem Partner von der Hopfenernte aus Kent zurück - wieder einmal mehr oder weniger mittellos. Sie verpfändeten ein paar Kleidungsstücke, damit sie Essen und Alkohol kaufen konnten, dann trennten sich ihre Wege. Am Abend des 29. September landete Eddowes für ein paar Stunden in einer Ausnüchterungszelle der Londoner Polizei in Whitechapel, aus der sie um 1 Uhr Nachts entlassen wurde. Noch nicht einmal eine Stunde später wurde ihr verstümmelter Leichnam von einem Polizisten auf seinem Rundgang am Mitre Square gefunden. Er war rund eine Viertelstunde vorher bereits am Mitre Square gewesen, da war ihm aber nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Der Mord wurde auf Grund der Ähnlichkeiten mit seinen anderen Morden Jack the Ripper zugeschrieben, der nie gefasst wurde und dessen Identität bis heute nicht geklärt werden konnte.

So blutrünstig ging es an meinem letzten Abend beim Grand Slam freilich nicht zu, obwohl die letzten Gruppenspiele der Gruppen A-D stattfanden.
Als erstes spielte die Gruppe D und eigentlich alle Spieler hatten noch ein Chance weiterzukommen. Zuerst standen Mark Webster und Danny Noppert am Oche und Webster hätte mit einem Sieg seine Chancen deutlich verbessern können, aber Danny Noppert hatte etwas dagegen, spielte sein bestes Spiel des Turnier und schlug Mark Webster mit 5:2. Jetzt kam alles darauf an, wie sich Darren Webster gegen Daryl Gurney schlagen würde. Würde Webster gewinnen, wären er und Gurney weiter, aber Gurney spielte souverän und Webster wahrscheinlich zu verkrampft. Gurney gewann - ebenfalls mit 5:2 und war damit problemlos in der nächsten Runde. Darren Webster und Mark Webster trafen am Ende des Abends in dem von vielen erhofften Neun-Dart Shoot Out aufeinander.. Danny Noppert hatte zwar ebenfalls zwei Punkte, aber die schlechtere Leg Differenz.

Weiter ging es mit Gruppe A, in der van Gerwen bereits qualifiziert war und Rob Cross auch schon zwei Punkte hatte - Ross Montgomery hatte ebenfalls zwei Punkte, trat aber gegen Michael van Gerwen an, was seine Chancen nicht so gut aussehen ließ, während Rob Cross gegen Joe Murnan spielen würde, den schwächsten Spieler der Gruppe. Murnan spielte gar nicht so schlecht - aber es war gegen Rob Cross nicht gut genug und auch Ross Montgomery kam gegen Van Gerwen nicht an.
So kamen van Gerwen und Cross eine Runde weiter - keine große Überraschung.

In Gruppe C kamen zuerst Robbie Green und Peter Machin auf die Bühne - wohl ähnlich stark einzuschätzen, nachdem was Machin bisher gezeigt hatte. Irgendwie war es dann aber Green der schwächelte. Dabei hatte er gegen Phil Taylor so gut gespielt, aber anscheinend klappt das auch nur gegen Phil Taylor.Robbie Green verlor 3:5. Jetzt kam es darauf an, wie das Spiel zwischen Taylor und Wade ausgehen würde. Wade musste gewinnen, wenn er noch eine Chance haben wollte. Es war ein lustloses Spiel von Taylor, der ja ohnehin schon weiter war. Wade fing ähnlich schlecht an, steigerte sich dann aber so, dass er das Spiel verdient gewann. Damit waren Taylor und Wade weiter und Green und Machin ausgeschieden.

In Gruppe B trafen zunächst Gerwyn Pice und Jamie Hughes aufeinander und Price spielte weder so aggressiv noch so gut wie in den ersten beiden Spielen, während Jamie Hughes eine Leistung zeigte, die eher an den Jamie Hughes von letztem Jahr erinnerte. Klare Sache - der Sieg ging an Hughes und so war bereits vor dem letzten Spiel klar, dass Raymond van Barneveld und Steve Lennon weiter waren - ob man da noch motiviert in ein Spiel geht? So schlecht spielten die beiden dann aber gar nicht - vor allem der Niederländer zeigte ein gutes Spiel und führte die Tabelle nach drei Siegen mit sechs Punkten mit Abstand an.

Krönender Abschluss des Abends war dann der Neun-Dart Shoot Out zwischen Mark Webster und Darren Webster, die noch einmal mit einem richtigen Walk-on samt Walk-on Girls auf die Bühne kamen. Die Entscheidung war am Ende denkbar knapp - mit lediglich drei Punkten Vorsprung zog Darren Webster in die zweite Runde ein.












Kontakt © Global Darts. All Rights Reserved. Impressum