Wer ist Alexandra??? - Der zweite Abend

Seit 2008 findet die PDC Weltmeisterschaft im Alexandra Palace statt. Da schien es mir doch an der Zeit herauszufinden, wer diese Alexandra eigentlich war.
Das der Alexandra Palace Alexandra Palace heißt, war ursprünglich gar nicht so geplant. Eigentlich hätte das geplante Gebäude "Palace for the People" heißen sollen. Dann kam aber 1863 ein Hochzeit im englischen Königshaus dazwischen: Thronfolger Prinz Edward heiratete Prinzessin Alexandra von Dänemark und ihr zu Ehren erhielt der Park den Namen Alexandra Park und das später errichtete Gebäude den Namen Alexandra Palace. Auch sonst gibt es in London noch einiges, dass mit dieser Prinzessin of Wales zusammenhängt, die erst 1901 nach dem Tod von Königin Viktoria zur Königin Alexandra wurde. Der Hyde Park hat ein Alexandra Gate, es ein Princess Alexandra Krankenhaus und den Alexandra Rose Day, an dem von Behinderten angefertigte künstliche Rosen für wohltätige Zwecke verkauft werden, um nur einige Beispiele zu nennen. Alexandra war ihr Leben lang bei der Bevölkerung sehr beliebt.

Prinzessin Alexandra war die älteste Tochter des Prinzen Christian von Schleswig-Holstein- Sonderburg-Glücksburg, der erst nach ihrer Heirat ziemlich unerwartet zum König von Dänemark bestimmt wurde. Ihre Kindheit verlief eher wie die einer Bürgerlichen - ihr Vater war nicht gerade reich. Alexandra und ihre Schwester nähten sich zum Teil sogar ihre Kleidung selbst.
Alexandra selbst hatte ein enges und inniges Verhältnis zu ihren sechs Kindern, von denen eines bereits kurz nach der Geburt starb. Es war für sie selbstverständlich, dass sie mit ihnen spielte und sich mit ihnen beschäftigte. Ihre Ehe war erstaunlicherweise eine gute Ehe, obwohl ihr Mann zahlreiche Mätressen hatte, eine davon war die Mutter von Winston Churchill.
1901 kam Prinz Albert Edward nach dem Tod seiner Mutter Viktoria auf den Thron. Er regierte gerade einmal 9 Jahre, nach seinem Tod wurde Alexandra zur Königin-Mutter. Da Alexandra's ältester Sohn bereits verstorben war, bestieg ihr Zweitältester als König George V den englischen Thron, der Großvater heutigen Königin Elisabeth II.. George V. hatte merkwürdigerweise die ehemaligen Verlobten seines verstorbenen Bruders, Maria von Teck , geheiratet...
Prinzessin Alexandra war mit sehr vielen Königshäusern Europas verwandt - ihren Vater hatte man auch als den "Schwiegervater Europas" bezeichnet. Sein einer Sohn folgte ihm auf den dänischen Thron, ein zweiter Sohn wurde König von Griechenland und Alexandras Schwester wurde durch ihren Mann russische Zarin. Prinz Christians Enkel wurde König von Norwegen. Auch der heutige spanische König Felipe gehört zur Verwandtschaft genauso wie der belgische König. Der deutsche Kaiser Wilhelm II war ein Neffe Alexandras, die allerdings ihr Leben lang den Deutschen zutiefst misstraute, obwohl ihre Mutter selbst eine Deutsche war.

Dänische Dartspieler sind in diesem Jahr in Alexandra Palace keine dabei, selbst Per Laursen, der sich schon oft für die Weltmeisterschaft qualifizieren konnte und ab und an auch schon bis in die zweiten Runde gekommen war, ist in diesem Jahr nicht dabei. Dafür standen am zweiten Abend der ersten Runde gleich zwei Deutsche auf der Bühne!

Im ersten Spiel allerdings stand dort erst einmal der nordamerikanische Qualifikant Dave Richardson gegen Andy Hamilton am Oche. Und der spielte gar nicht so schlecht, hatte aber dann doch Hamilton, dessen Leistung sich im Verlauf des Spiels deutlich steigerte, nicht mehr viel entgegenzusetzen.

Im anschließenden Vorrundenspiel standen dann zwei einander recht ähnlich sehende Spieler auf der Bühne, der deutsche Sascha Stein und der aus Finnland stammende Kim Viljanen. Beide schlank, mit ähnlicher Frisur, ziemlich gleich groß und beide mit Brille. Sascha Stein spielte deutlich besser und gewann mit 4:1, was ihm ein Erstrundenspiel gegen einen weiteren schlanken Spieler einbrachte - gegen Stuart Kellet nämlich.

Aber erst einmal spielte der wandelnde Christbaum Peter Wright gegen den muskulösen Gerwyn Price - einen ehemaligen Rugbyspieler, der eigentlich genauso aussieht, wie man sich einen Rugbyspieler vorstellt. Auch Price war Debütant bei dieser Weltmeisterschaft und zeigte eine ansprechende Leistung, die aber nicht ausreichte, um sich gegen Peter Wright zu behaupten.

Dann tobte die Halle noch mehr als sonst, weil Phil Taylor erwartet wurde, der gegen den zweiten Deutschen Jyhan Artut antrat. Bevor die beiden anfingen, gab es zunächst Diskussionen darüber, ob das Dartboard schief hing oder nicht. Artut meinte ja, Taylor und Kirk Bevins sagten nein und damit war die Sache vom Tisch. Ob das Jyhan nachging oder er doch noch unter seiner Grippe litt, weiß ich nicht, weil ich ihn im Press Room nicht mehr antraf. Auf jeden Fall gingen die ersten beiden Sets komplett an ihm vorbei und obwohl er sich im dritten Set deutlich steigerte, war es einfach zu spät - bei diesem kurzen Format kann man es sich gegen Phil Taylor nicht erlauben, zwei Sets abzugeben. Taylor ärgerte sich hinterher ein bisschen darüber, dass er im dritten Set irgendwie die Konzentration verloren hatte, aber wahrscheinlich hatte er da Jyhan bereits abgeschrieben.

Na und dann kam noch einmal Sascha Stein auf die Bühne, dieses Mal ganz in Grün, während Kellett sein rotes Weihnachts-Shirt gewählt hatte. Es war kein wirklich hochklassiges Spiel - der bisher schlechteste Erstrunden Durchschnitt, beide Spieler lagen unter 80. Da hatte Stein bei seinem Vorrundensieg deutlich besser gespielt. Und die Checkout Quoten waren auch nicht so toll. Aber Stein war der eindeutig bessere Spieler - Stuart Kellett wurde ihm nicht wirklich gefährlich. Und so gewann er am Ende vor der inzwischen fast leeren Halle mit 3:1 und wird nach Weihnachten für die zweite Runde wieder kommen, wo dann allerdings Michael van Gerwen auf ihn wartet.











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