Debütanten - und ein kurzes Interview

Debütanten... und ein kurzes Interview
In diesem Jahr erweisen sich die Debütanten der Weltmeisterschaft als nicht zu unterschätzende Gegner. Unter den Top 32 des Order of Merit gab es zwar keine Neulinge, aber unter den Spielern, die sich über den Pro Tour Order of Merit qualifiziert haben, waren es neun und von den anderen Qualifikanten stehen zehn zum ersten Mal auf der Bühne des Ally Pally.

An den ersten drei Tagen haben bereits 11 von ihnen ihre ersten Spiele gespielt und gleich vier davon sind in die zweite Runde eingezogen und haben dabei für reichlich Gesprächstoff gesorgt, neben all den anderen Überraschungen, die das Turnier schon mit sich gebracht hat. Und selbst wenn sie nicht weiterkamen, haben sie den Top Spielern doch zumindest das Leben schwer gemacht, wie der Amerikaner Scott Kirchner, mit seinem ganz besonderen Wurfstil, der Gary Anderson doch reichlich Kopfzerbrechen bereitet hat. Von einigen der Spieler hatte man erstaunlicherweise noch nie gehört, wie dem Spanier Cristo Reyes oder dem Australier bzw. englischen Australier Laurence Ryder. Sascha Stein gehört auch nicht gerade zu den bekanntesten deutschen Spielern.

Die Zeiten sind aber auf jeden Fall vorbei, zu denen man die Debütanten und vor allem die internationalen Qualifikanten als Kanonenfutter für die Top Spieler ab tun konnte. Als ich das erste Mal hier in London live dabei war, ich glaube das war bei der Weltmeisterschaft 2008, waren die Vorrunden- Spiele noch ausgesprochen langweilige und ziemlich schwache Spiele, die man sich eigentlich gar nicht anschauen wollte...Das hat sich grundlegend geändert, Qualität ist deutlich höher geworden und so mancher Vorrundenspieler ist mit einem Run einige Runden weiter gekommen. Von den Debütanten in der ersten Runde ganz zu schweigen.

Ich habe die Gelegenheit genutzt und mich mit einem der Debütanten, logischerweise dem deutschen Sascha Stein, nach seinem Erst Runden Spiel kurz unterhalten.

Von Sascha hat man wahrscheinlich deshalb bisher nicht so viel gehört, weil er nahezu ausschließlich E-Dart gespielt hat - von der Bulls Super league Germany einmal abgesehen. So hat er auch im Steel-Dart Bereich bisher noch keinerlei Erfolge aufzuweisen, während er im E-dart in Deutschland und Europa kein Unbekannter ist. Jetzt allerdings will Sascha doch mehr Steel-Dart spielen, auf jeden Fall an den Qualifikationen für die European Tour teilnehmen und möglichst irgendwann auch auf der Pro Tour und auf jeden Fall will er sich wieder für die Welltmeisterschaft qualifizieren! Im Augenblick hat er noch keinen Sponsor, der ihm unter die Arme greift und sein Vorhaben finanziell unterstützt, aber nach seinem WM Auftritt kann sich das durchaus ändern.

Von der Superleague war Sascha sehr angetan und meinte, sie hätte ihn durchaus weiter gebracht.Da er von seinen beiden Gegner in der Vorrunden und in der ersten Runde wenig bis gar nichts wußte, war er in dieser Hinsicht vollkommen unbelastet ins Turnier gegangen und er meinte - angesprochen auf seinen nächsten Gegner in der zweiten Runde, Michael van Gerwen, dass er ja auch da frei aufspielen könne, weil er gegen so einen Gegner eigentlich gar nicht verlieren könnte. Sascha wohnt hier im Spieler Hotel, wo er auch schon mit anderen Spielern zusammen trainiert hat. Er hatte jetzt nicht den Eindruck, dass irgendwelche Vorurteile gegen andere Spieler da wären - so nach dem Motto das ist ein deutscher Spieler und die sind eh nicht so gut. Es laufe eher nach dem Motto - ich kenne dich nicht, du kennst mich nicht, aber ich respektiere dich - ab.

Er fand es auf der Bühne ganz toll, wenn er auch zunächst ziemlich nervös war, meinte aber, er kümmere sich da oben dann gar nicht darum, was seine Gegner machen und könnte deshalb auch nach den Spielen eigentlich gar nicht einschätzen, wie gut oder schlecht sie gespielt hätten. Auf der Bühne würde man gar nicht so viel von dem unglaublichen Lärm mitbekommen. Da er mit Thorsten Brock von der PDC Europe unterwegs war, fragte ich nach, ob er denn auf der Bühne auch hören könnte, wenn er angefeuert würde. Dazu sagte Sascha, dass das überhaupt kein Problem wäre, da man das Deutsche aus dem ganzen sonst englischen Lärm deutlich heraushören würde.

Also solltet ihr in den nächsten Tagen hier bei der Weltmeisterschaft im Ally Pally dabei sein, feuert alle deutschsprachigen Spieler ruhig kräftig an - es wird zu ihnen durchdringen!!!














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