UK Open 2018 - Tag 2

Nachdem das Wetter inzwischen hier in Minehead nicht mehr die Hauptrolle spielt, da es wärmer geworden ist und der Schnee unter dem nun einsetzenden Regen zunehmend schmilzt, kann ich auf ein Thema kommen, dass ebenfalls mit Minehead zu tun hat. Und wahrscheinlich haben hier viele Leute darauf zurückgegriffen, um der Kälte zu trotzen und werden auch beim nassen Regenwetter erneut darauf zurückgreifen - auf heißen Tee oder heißen Kaffee und eventuell auch auf eine heiße Schokolade, die darüber hinaus auch noch stimmungs-aufhellend wirkt.

Wenn man hier in Minehead in einem Bed und Breakfast untergebracht ist, fällt einem auf, dass man beim Frühstück keinen Twinings oder sonstigen handelsüblichen Tee serviert bekommt, sondern Tee einer Firma Miles, die darüber hinaus auch heiße Schokolade und Kaffee im Angebot hat. Die hiesigen Bed und Breakfast Gastgeber legen alle Wert darauf auch Produkte von "hier" zum Frühstück zu servieren und tatsächlich ist Miles eine ganz und gar einheimische Firma und ihre Produkte wird man schon in Bath oder Bristol vergeblich suchen.

Die Kaffeerösterei hat ihren Sitz im nahen Porlock und die Firma existiert bereits seit 1888 wenn auch der Großvater des gegenwärtigen Besitzers seiner Arbeit als Tee Tester zunächst in London nachging und erst der Enkel 1961 nach Porlock umzog. Derek hat als Teeinspektor in Avonmouth angefangen zu arbeiten und damals wurde noch jede der dort eintreffenden Teekisten überprüft, ob sie den Anforderungen genügte.
Später kaufte Miles dann Tee in kleinern Menge auf und mischte sie zu eigen Sorten zusammen. Zunächst war es nur ein kleiner Betrieb, aber später kam eine Kaffeerösterei dazu, andere Teesorten wurden ins Sortiment aufgenommen und heiße Schokolade ebenfalls. 2018 wurden die Miles Tees und Kaffees im Best Brand Magazin aufgenommen, als einzige aus Großbritannien. Solltet ihr also einmal nach Minehead kommen, sucht in den einheimischen Läden und Supermärkten nach Miles Tee und Kaffee oder heißer Schokolade - es lohnt sich!

Der zweite Tag der UK Open begann mit der Vierten Runde des Turniers, die auf der Bühne und an drei der Boards ausgetragen wurde. Inzwischen waren die Räumlichkeiten gut geheizt und ich fragte mich, ob manche der Spiele des ersten Tages unter diesen deutlich angenehmeren Bedingungen wohl anders ausgegangen wären.

Da nicht mehr so viele Spiele gleichzeitig stattfanden und die Spiele darüber hinaus auch länger dauerten, hatte ich auch ein bisschen Zeit, mir manche Spiele etwas näher anzuschauen. Kim Huybrechts wirkte durch seinen gestrigen Sieg belebt, während Daryl Gurney ganz offensichtlich nicht gut drauf war. Keine Ahnung, warum das so war, vielleicht war er auch nur genervt, weil er nicht ins Spiel fand, so etwas kommt ja immer wieder einmal vor. Auf jeden Fall war schnell abzusehen, dass das Spiel mit einem Sieg von Huybrechts enden würde. Bis ich dann in den Raum mit den drei Boards kam, hatte Michael Smith sein Spiel gegen Ryan Meikle bereits siegreich beendet. Auch Chris Dobey war gegen Jason Lowe schnell fertig. Nur die anderen beiden Spiele gingen etwas länger. Als ich den Raum wieder verließ lag John Part gegen Ron Meulenkamp noch zurück. Ich warf einen kurzen Blick auf das Spiel zwiscehn Gary Anderson und Ricky Evans, dass Anderson von Anfang an unter Kontrolle hatte und kehrte zu Part und Co zurück. Part gab zu diesem Zeitpunkt sein Interview, hatte also ganz offensichtlich gewonnen.
Owen gegen Rafferty war ein ziemlich intensives und enges Spiel.
Nebenan räumten Wade und Pallett den Tisch mit Wasser und Gläsern von ihrer Bühne. Anscheinend klapperte und klirrte es jedes Mal, wenn sie daran vorbei liefen. Wade wirkte nicht wirklich glücklich und verlor am Ende ja auch mit 10:6. Steve West machte im Gegensatz dazu einen zufriedenen Eindruck, bei ihm lief es von Anfang an ganz gut. Beim nächsten Abstecher zur Hauptbühne lag das Spiel zwiscehn Rob Cross und Kyle Anderson gerade in den letzten Zügen und die Spieler gingen gerade in die letzte Pause. Ich blieb dann bis zum Schluss dort hängen, weil Anderson auf einmal doch noch an Cross heran kam. Aber es reichte am Ende nicht für ihn.

Dann kamen Martin Schindler und Corey Cadby auf die Bühne und es schaute zunächst für Schindler gut aus, so dass ich zu den anderen Boards wechselte. Gerwyn Price hatte da Dirk van Duijvenbode schon zum Packen geschickt, aber ich bekam noch ein bisschen vom Spiel zwischen Ratajski und Keegan Brown mit, in dem der Polish Eagle eindeutig das Kommando übernommen hatte.
Ian White gegen Jamie Hughes war eine ganz enge Angelegenheit und es war überraschend, dass White am Ende gewinnen konnte. Das letzte Spiel war dann das Spiel zwischen Paul Hogan und Jeffrey de Zwaan in dem Hogan zu dem Zeitpunkt, an dem ich dort auftauchte, deutlich vorne lag und nur noch ein Leg zum Sieg brauchte. Aber de Zwaan wollte nicht klein beigeben, sondern kämpfte sich leg für Leg an Hogan heran. Im letzten Augenblick bekam Hogan aber dann doch noch die Kurve und holte sich den Sieg. Leider hatte Cadby inzwischen aufgedreht und Schindler konnte einfach nicht mehr mithalten. Er verlor am Ende mit 7:10, hat aber keinen Grund mit seiner Leistung unzufrieden zu sein.

Am Abend ging es dann mit der fünften Runde und den Spielen der letzten 16 weiter. Und auch mit den Überraschungen. Gleich im ersten Spiel auf der Hauptbühne schaute es eigentlich zunächst nach einem Sieg für Mervyn King aus, aber irgendwie gelang es John Part das Spiel zu drehen und am Ende zu gewinnen nachdem er ein paar hohe Finishs geworfen hatte. Keine Ahnung, was Robert Owen anstellte, um Ian White zu schlagen, es war auf jeden Fall ein überraschender Verlauf und eigentlich hatte Jeder einen Sieg von White erwartet nach dessen Leistungen in den Spielen zuvor. David Pallett besiegte Kim Huybrechts und konnte es selbst kaum glauben. Steve West spielte gegen Michael Smith ein sehr konsequentes Spiel und erlaubte sich kaum Fehler - sein Sieg ging durchaus in Ordnung.

Zwischendrin warf ich einen Blick auf die Endphase des Spiels zwischen Gerwyn Price und Paul Hogan. Zu diesem Zeitpunkt führte Hogan noch. Es war ein sehr unterhaltsames Spiel und Hogan passte sich ein bisschen Price Emotionalität an, drehte sich wie Price nach gelungenen Würfen nach links und rief "Come On". Es hatten sich einige Zuschauer um die Hauptbühne versammelt, so dass sogar so etwas wie Stimmung herrschte und Hogan wurde kräftig unterstützt. Am Ende half es nichts und Gerwyn Price zog unter die letzten Acht ein.

Auf der Nebenbühne schlug Corey Cadby Chris Dobey. Es war ein gutes Spiel von beiden Spielern. Anschließend folgten noch die Spiele zwischen Gary Anderson und Jermaine Wattimena sowie Rob Cross gegen Krzysztof Ratajski. Anderson und Cross zeigten ihre Klasse und ließen ihren Gegner keine Chance, aber etwas überrascht war ich schon, dass Ratajski so sang-und klanglos unterging. Er hatte in seinen Spielen zuvor deutlich besser gespielt...

Zum Abschluss folgte dann erneut die Auslosung der nächsten Runde.

Im leichten Nieselregen machte ich mich auf den Heimweg. Es war wieder ein überraschender Tag gewesen - wer hätte schon Spieler wie Pallett, West oder Owen in den Viertelfinalen erwartet? Auch dass Part so weit kommen würde, hätten vor Turnierbeginn noch nicht einmal seine hartgesottesten Fans vorhergesagt. Und dann noch diese Auslosung, ausgerechnet die beiden Favoriten auf den Sieg würden bereits in den Viertelfinalen aufeinander treffen...











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