Winmau World Masters 2014 - Teil 1

Globaldarts vor Ort
Wie vielleicht manchem aufgefallen ist, bin ich dieses Jahr nicht vor Ort in Dublin. Allerdings ist der World Grand Prix ja auch nicht das einzige große Turnier, das momentan stattfindet! Und ich bin tatsächlich vor Ort - dieses Jahr aber zum ersten Mal in Hull, wo seid gestern die Winmau World Masters stattfinden. Das Turnier - besser - die Turniere dieser Woche, haben hier bereits am Dienstag angefangen mit der ersten Phase der neuen Jugendweltmeisterschaft der BDO. Viele der Top Jugendspieler der Welt waren ja ohnehin zu den World Masters angereist. Im Finale der World Youth Championship werden der Engländer Harry Ward und der Niederländer Colin Roelofs aufeinander treffen. Am Mittwoch folgten die Play-Offs für die BDO Weltmeisterschaft, bei der sich aus dem Feld der anwesenden Spieler die Kanadierin Maria Mason, die Engländerin Sarah Brent, der Schwede Daniel Larsson, der Engländer Rhys Hayden, der Kanadier Jeff Smith und der Belgier Cedric Waegemans einen Platz erspielten - alles Debütanten.

Gestern fingen dann die World Masters wirklich an und mein erster Eindruck am Veranstaltungsort war: Was für eine riesige Menge an Spielern! In der Airco Arena in Hull waren über 60 Dartboards in vier Reihen aufgebaut, an denen gleichzeitig gespielt wurde. Je eine Reihe für die Jugendlichen und die Damen und zwei Reihen für die Herren, die immer am zahlreichsten erscheinen. Alle hier anwesenden Spieler hatten sich für das Turnier qualifizieren müssen. Anders als beim World Cup gibt es hier aber keine Teams, alle Spieler sind als "Einzelspieler" dabei, was es nicht so einfach macht, sie zu identifizieren, da es ja kein einheitliches Nationen T-Shirt gibt. Manche tragen trotzdem ein nationales Shirt - die Kanadier zum Beispiel. Die meisten Spieler freilich sind "individuell" gekleidet und bei vielen steht auf dem Shirt lediglich der Spitzname, oft auch gar kein Name. Es dauerte ziemlich lange, bis ich "The Flame" als den Deutschen Daniel Zygla identifiziert hatte..

Bei dem unglaublichen Gewimmel ist es extrem schwierig, so etwas wie einen Überblick zu behalten. Dabei muss ich sagen, dass alles hervorragend organisiert war und absolut reibungslos verlief. Die Sieger meldeten das Ergebnis des Spiels an der entsprechenden Stelle, die Verlierer schreiben das nächste Spiel. Jeder Spieler hat so eine Art "Laufzettel", auf dem seine nächste Spielpaarung einschließlich der Startzeit eingetragen wird - und das funktioniert! Es war sehr friedlich, einige Spielerinnen hatten sogar ihre kleinen Kinder dabei, zum Beispiel Aileen de Graaf. Da standen Mann und Kinderwagen dann immer am entsprechenden Oche, meistens umringt von irgendwelchen anderen Spielerinnen - kein Wunder, es ist wirklich ein goldiges Kind.

Ich habe viele gute Spiele gesehen, vor allem in den späteren Runden. Gerade auch die Jugendlichen waren beeindruckend. Dort stehen dann kleine Mädchen und Jungen am Board, die sich auf die Zehenspitzen stellen müssen, um ihre Darts wieder aus dem Board zu ziehen, wie Rusty-Jake Rodriguez, und machen die viel größeren Konkurrenten nieder.
Bei den Damen kamen mir dann doch viele von der BDO Weltmeisterschaft bekannt vor, allen voran natürlich Trina Gulliver, eine der wenigen, die tatsächlich in Schuhen mit hohen Absätzen spielt, Anastasia Dobromyslova, Lisa Ashton und so weiter.

Bei den Herren wurde es schwieriger - es sind einfach zu viele und so "live" schauen sie oft ganz anders aus, als auf den im Internet verbreiteten Bilden, wenn es überhaupt Bilder gibt.Ich habe einige der Spiele des Amerikaners Jim Widmayer verfolgt, der sehr gut spielte, dann aber sein letztes Spiel verlor. Ich habe Spiele von Madars Razma gesehen - ebenfalls ein sehr guter Spieler, der hoch konzentriert wirkte. Ich habe natürlich Ted Hankey gesehen, der ebenfalls im letzten Spiel gegen einen jungen Waliser namens Nick Kenny verlor, der zuvor schon Tony O'Shea geschlagen hatte. In einem dieser letzten Spieler standen ein Spanier und ein Japaner am Oche. Gebannt verfolgte je eine Gruppe Japaner und eine Gruppe Spanier das Geschehen, die Spanier mucksmäuschenstill, die Japaner bei jedem Wurf ihres Landsmannes rufend - am Ende gewann der Japaner Seigo Asada. Natürlich habe ich auch Daniel Zygla, Robert Allenstein und Irina Armstrong beobachtet, die alle eine gute Leistung zeigten, obwohl es nicht für die Bühnenspiele der World Masters reichte, die heute beginnen werden.

Alles in allem war es ein spannender, anstrengender und interessanter Dart Tag. Jetzt bin ich schon gespannt darauf, wie es heute weitergehen wird!









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