"Black by Day and Red by Night" - 1

Wolverhampton ist Teil einer Region westlich von Birmingham, die in England auch als "Black Country" bekannt ist. Es ist nicht ganz sicher, woher die Bezeichnung stammt, die sich ab den 1840er Jahren verbreitete. Sie könnte einmal von den Ruß Ablagerungen der damals dort verbreiteten Schwer Industrie stammen, sie könnte aber auch darauf zurückzuführen sein, dass es hier reiche Kohlevorkommen gab, die bis dicht unter die Erdoberfläche reichten und manchmal sogar über die Oberfläche hinausgingen. Solche Kohle- Vorkommen gab es auch in Wolverhampton. Bis zu 30 Fuß waren die Kohleflöze dick. Die Kohle wurde bereits ab dem Mittelalter abgebaut und seit dem 16. Jahrhundert wurde in der Black Country auch Metall verarbeitet, da man auch auf Erz gestoßen war.
Bereits um 1560 wurde in West Bromwich ein erster Hochofen gebaut. Viele der Bauern arbeiteten nebenher als Schmiede oder Nagelschmiede. In den 1620ern soll es rund um Dudley um die 20 000 Schmieden aller Art gegeben haben, die natürlich auch das Königshaus mit Nägeln und Schwertern versorgten. Logischerweise stammten aus dem Black Country auch diverse Erfindungen , die die Eisenindustrie vorantrieben, zum Beispiel die Vorform der Hochöfen oder die Erfindung einer Schneidemühle, mit der die Eisen Barren in Streifen geschnitten wurden, was die Herstellung von Nägeln deutlich vereinfachte - oder der Newcomen Engine, ein Vorläufer der Dampfmaschine. Im 18. Jahrhundert wurden dann Kanäle gebaut, die die Black Country mit dem restlichen Land verbanden. Zur Zeit der industriellen Revolution war die Black Country ein Zentrum der englischen Eisenindustrie. Zu dieser Zeit bereiste auch ein amerikanische Diplomat durch die Gegend und beschrieb in seinen Reisebüchern die Black Country als "Black by Day and Red by Night". Jeder der schon einmal einen Hochofen in Betrieb gesehen hat, weiß was es mit "Red by Night" auf sich hat.

Mit dem Rückgang des Kohleabbaus verschwand im 20. Jahrhundert auch die Schwerindustrie aus der Black Country. Die Hochöfen, die die Nächte erhellt hatten, verloschen. Lediglich im Black Country Living Museum kann man heute noch viele der originalen Gebäude besichtigen und die verschwundenen Handwerkskünste in Vorführungen erleben.
Jamie Hughes, der aus der Gegend hier stammt, und der heute am dritten Abend wieder auf der Bühne stand, auf seinem Dart -Shirt die Flagge der Black Country.

Nach den zweiten Gruppenspielen des Sonntags waren lediglich Gabriel Clemens, Michael Smith, Dave Chisnall und Michael van Gerwen bereits für die Knockout Phase des Turniers qualifiziert. Die restlichen Entscheidungen mussten am Montag und Dienstag fallen.

Am Montag absolvierten die Gruppen E-H die letzten Gruppenspiele und es begann mit den Spielen, bei denen es um nichts mehr ging d. h. als Erster kam Gabriel Clemens auf die Bühne, der ja nach seinen herausragenden Spielen schon unter den letzten 16 stand, und er spielte gegen Richard Veenstra, der ohnehin bereits ausgeschieden war. Veenstra spielte in seinem dritten Spiel deutlich besser und hatte immerhin einen Durchschnitt von über 90. Allerdings steigerte sich auch Clemens noch einmal, und Veenstra hatte gegen Clemens 110 Durchschnitt trotz seiner ordentlichen Leistung keine Chance. Schwer zu sagen, wie es jetzt für Clemens im Turnier weiter geht und ob er in der Lage sein wird weiter auf so hohen Niveau zu spielen. Auf jeden Fall hat er sich bei diesem Turnier in den Gruppenspielen herausragend präsentiert.

Leider lief es im zweiten Spiel für den zweiten Deutschen, Martin Schindler, nicht so gut. Schindler war ja nach zwei Niederlagen bereits ausgeschieden, aber es wäre schön für ihn gewesen, wenn es einen versöhnlichen Abschluss gegeben hätte. Allerdings war das schon von vornherein zweifelhaft gewesen, da er auf Michael Smith traf, der bisher unglaublich stark gespielt hatte. Aber irgendwie hatte Smith Probleme noch einmal eine ähnliche Leistung abzurufen, vielleicht war er einfach nicht mehr so motiviert, da er ja wie Clemens schon sicher in der zweiten Runde stand. Und so hatte Schindler doch eine Chance und führte auf einmal mit 3:0. Aber Smith überwand seine Lethargie und gewann mit 5:4. Wieder hatte Schindler leider seine Führung nicht halten können.

Es folgte der letzte Auftritt von Lisa Ashton bei diesem Turnier, die aber leider auch gegen Dave Chisnall nicht zu ihrem Spiel fand und mit 5:1 verlor. Auch hier änderte das Ergebnis nichts mehr - Chisnall war bereits weiter und Lisa Ashton bereits ausgeschieden.

Dann kamen die nächsten fünf Spiele und alle fünf entschieden über Weiterkommen oder Ausscheiden der Beteiligten. Vier der Spiele waren ziemlich einseitig und vollkommen eindeutig - Daryl Gurney schlug Brendan Dolan 5:2, Peter Wright hatte keine Probleme mit Danny Noppert, den er mit dem gleichen Ergebnis schlug.

Auch Ryan Harrington spielte sich eher überraschend in die Knockout Phase, wobei sein 78.58 Durchschnitt freilich nicht direkt berauschend war.
Ähnlich einseitig war auch das letzte Spiel des Abends zwischen Glen Durrant und Nathan Aspinall - überraschenderweise war es Durrant, der das Spiel dominierte, was nach den bisherigen Leistungen nicht zu erwarten gewesen war. Für Aspinall lief nichts, aber auch gar nichts zusammen und er verzweifelte zusehends. Es war kein gutes Spiel, aber Durrant gewann es am Ende mit 5:0.

Zwischen all diesen so gar nicht spannenden Spielen gab es dann aber noch das Spiel des Abends zwischen Jamie Hughes und Rob Cross. Cross führte bereits mit 4:1 und das Spiel schien gelaufen. Dann verwarf er aber sieben Matchdarts in den folgenden beiden Legs und auf einmal stand es 4:4. Hughes begann das entscheidende Leg in mit einer 180, traf aber anschließend kein Tripel mehr und Rob Cross ließ sich die Chance nicht entgehen und gewann am Ende doch noch. Allerdings wird er sich wohl steigern müssen, wenn er nicht unter den letzten 16 gegen Peter Wright ausscheiden will.

Natürlich regnete es draußen wieder einmal und dazu wehte jetzt noch ein starker Wind. Auch an diesem Abend waren nicht ganz so viele Zuschauer in der Halle gewesen, so dass auch der Bus nicht ganz so voll war. An diesem Abend waren ganz offensichtlich die Fachleute unterwegs und sie unterhielten sich angeregt im Bus.











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