Die Dreigroschen Oper

Wahrscheinlich hat schon Jeder einmal das Lied von Mackie Messer gehört, das aus der Dreigroschenoper von Bert Brecht stammt und von den Schandtaten des Verbrechers Macheath erzählt. Weniger bekannt dürfte sein, dass die Dreigroschenoper durch die Beggars Opera der Engländer Gray und Pepusch von 1728 angeregt wurde. Und noch weniger dürfte bekannt sein, dass der Verbrecher tatsächlich gelebt hat. Allerdings hieß er in Wirklichkeit Jonathan Wild und ist einer der berühmtesten - na ja, in diesem Fall wohl eher berüchtigtsten - Bürger Wolverhamptons gewesen.

Er wurde 1683 in Wolverhampton geboren und arbeitete als Dienstbote, bis er wegen Diebstählen aus dem Dienst entlassen wurde und 1704 nach London ging. Ein paar Jahre später war er zurück im Schuldgefängnis von Wolverhampton, weil er seine Schulden nicht bezahlt hatte. Auf Grund seiner guten Führung erhielt er nachts Ausgang um der Polizei oder den Verbrechens- Bekämpfern, die es damals schon gab, bei der Verhaftung von Dieben zu helfen. Im Gefängnis lernte er auch seine spätere Partnerin, die Prostituierte und Trickdiebin Mary Miliner, kennen, die ihm alles beibrachte, was sie so beherrschte und Wild nutzte das, um genügend Geld zusammen zu bekommen, um seine Schulden zu bezahlen.

Nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war, kehrte er samt Mary nach London zurück, wo er innerhalb kürzester Zeit zu einem angesehenen und reichsten Bürger wurde, bis er 1725 aufflog und als Verbrecher hingerichtet wurde.

Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass sein Bild in der Öffentlichkeit - ein angesehener Bürger, der hilft gestohlene Güter zurückzubekommen und Diebe überführt - auf Betrug beruhte. Meistens hatte seine eigene Bande hinter den Diebstählen gestanden und Wild ging es nur darum, die ausgesetzten Belohnungen zu kassieren und bei der Gelegenheit auch noch gleich mögliche Konkurrenten und aufmüpfige Bandenmitglieder loszuwerden. In dem damals sehr unsicheren London, in dem es wegen der Armut viele Überfälle und Diebstähle gab, gab es noch keine richtige Polizei und die Bevölkerung hatte in Wild einen Retter aus der Not gesehen, während er sie hinters Licht geführt und zum Teil auch erpresst hatte.

Seine Hinrichtung durch Erhängen wurde in London zu einem gesellschaftlichen Ereignis zu dem sogar Eintrittskarten verkauft wurden und sein Skelett kann man auch heute noch im Royal College of Surgeons of England bewundern.
Dieser berüchtigtste Verbrecher Englands wurde schon drei Jahre nach seinem Tod die Hauptfigur der oben erwähnten Beggars Opera, seine Zeitgenossen schrieben Roman und Biographien über ihn und im 20. Jahrhundert wurde sein Leben erneut literarisch von Brecht, Conan Doyle(Sherlock Holmes: Das Tal der Furcht) und anderen aufgegriffen.

In Wolverhampton erinnert heute nichts mehr an Jonathan Wild, auch das Stadtbild dürfte sich wesentlich verändert haben. Lediglich die St. Peters Church blickt damals wie heute auf die Stadt und ihre Bewohner herunter und auch auf die Civic Hall, in die ich am Abend eines sehr schönen Herbsttages wegen der letzten Gruppenspiele der Gruppen A - D zurückkehrte.

Am Dienstag war der Saal schon wieder deutlich voller als am Sonntag und Montag, allerdings würden ja auch Taylor und van Gerwen in Aktion sein. Überraschend war die deutliche Niederlage von Kevin Painter gegen Phil Taylor. So hatte Paul Nicholson gegen Stuart Kellett von vornherein ganz gute Karten und er zog mit einem 5:2 Sieg zusammen mit Taylor in die zweite Runde ein. In Gruppe B setzten sich die ohnehin bereits auf den Plätzen eins und zwei liegenden Spieler James Wade und Gary Anderson durch, Peter Wright, der mit einem kräftigen Pink erfreute, hatte ein für ihn frustrierendes Turnier hinter sich. In Gruppe C konnte sich Adrian Lewis einen Sieg gegen den sich tapfer wehrenden Christian Kist holen und war neben Ronny Huybrechts, der seinen dritten Gruppensieg feiern konnte, eine Runde weiter. Vor dem Spiel hatte Lewis noch Stuart Kellett getröstet, der vollkommen am Boden zerstört war. In Gruppe D ging es ziemlich drunter und drüber. Vincent van der Voort gewann gegen und auf Kosten von Dean Winstanley, beide schieden aus dem Turnier aus.

Im Spiel des Abends verlor Kim Huybrechts ganz knapp gegen Michael van Gerwen durch und zog mit ihm zusammen in die zweite Runde ein, wo er auf seinen Bruder treffen wird, worüber sich keiner der Brüder so recht freuen konnte. Am ehesten tröstete sie die Tatsache, dass dann wenigstens einer der Brüder in den Viertelfinalen stehen würde.

Und ja, für alle, die schon darauf gewartet haben, auch an diesem Abend saß unter den Gästen im VIP Bereich ein BDO Spieler - dieses Mal war es Robbie Green.














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