Darts in Blackpool

Dieses Jahr bin ich zum ersten Mal zum World Matchplay in Blackpool angereist. Endlich einmal wollte ich diesen so berühmten Empress Ballroom selbst in Augenschein nehmen und das zweit wichtigste Major Turnier der PDC live verfolgen. Blackpool selbst ist ein in die Jahre gekommenes englisches Seebad. Nicht, dass es hier gar nicht schön ist, es wirkt so, als hätte man in den letzten Jahren doch sehr viel getan. Die Promenade, die sich bis nach Fleetwood (wo ja Wes Newton zuhause ist) zieht, ist sehr schön modernisiert worden, allerdings fehlt das Grün - man sieht nur Stein.
Von überall her sieht man das Wahrzeichen von Blackpool - den Blackpool Tower, der 1894 nach dem Vorbild des Pariser Eiffelturms erbaut wurde. Er ist etwas über 158 m hoch, vier Jahre lang wurde daran gebaut und die damals enorme Summe von 300 000 Pfund musste dafür aufgebracht werden. Der Turm ist aber nicht freistehend wie der Eiffelturm, er hat ein Fundament, das allerdings in einem Gebäude verborgen ist. Weil der Turm nicht richtig gestrichen wurde, fing er na zu rosten und wäre nach 30 Jahren beinahe wieder abgerissen worden. Heute ist er rot gestrichen. Ein neuer Anstrich dauert rund sieben Jahre. Der Tower gehört heute zu einem Komplex mit verschiedenen Attraktionen.

Manche Dartspieler tragen das Wahrzeichen sogar auf ihrem Dartshirt...


Der Empress Ballroom ist wirklich so beeindruckend, wie immer erzählt wird. Er ist Bestandteil des 1896 erbauten Winter Gardens Komplex und hieß ursprünglich Stardust Garden. Zunächst tatsächlich als Ballsaal konzipiert - damals als einer der größten der Welt - finden heute auch ganz andere Veranstaltungen darin statt.

Er dient den englischen Parteien als Konferenzzentrum, wird auch heute noch für Tanzwettbewerbe genutzt und seit 1994 eben einmal im Jahr auch für das World Matchplay. Bis zu 2700 Zuschauer finden darin Platz. Er hat einen sehr schönen Parkettboden aus vier verschiedenen Hölzern besteht und die berühmte vergoldete Decke. Da der Empress Ballroom unter Denkmalschutz steht, gab es Probleme, irgendeine Art von Klimatisierung einzubauen und Zuschauer und Dartspieler schwitzten, die Dartspieler auf der Bühne unter dem Scheinwerferlicht natürlich noch mehr. Dennis Smith erlitt vor ein paar Jahren deshalb sogar einmal einen Schwächeanfall auf der Bühne
Dieses Jahr scheint man aber doch eine Lösung gefunden zu haben und die Temperaturen nicht ganz so hoch. Im Presseraum in der Diana Princess of Wales Suite direkt hinter der Bühne bläst einem die Klimaanlage beinahe von den Stühlen....

Der Empress Ballroom ist ein relativ kleiner Veranstaltungssaal, viele der Zuschauer sitzen auch auf den verschiedenen Galerien. Der Saal ist intim, man ist wirklich dicht an der Bühne dran, die von überall her gut einzusehen ist. Viele der Spieler geben nach den Spielen direkt neben der Bühne auch noch Autogramme. Am Anfang sind die vielen Treppen und Aufgänge etwas verwirrend - den Weg auf die oberste Galerie habe ich bisher noch nicht gefunden.
In den allerersten Jahren des Turniers war es wohl schwierig den Saal mit Zuschauern zu füllen, heute scheint das kein Problem mehr zu sein, zumindest die Sitzplätze im Parkett sind von Anfang an alle belegt gewesen. Die PDC hat sich damals Blackpool und den Ballroom ausgesucht, um als Gegenstück zur Weltmeisterschaft in London ein Sommer/Ferien Turnier ins Leben zu rufen und Sommer haben wir dieses Jahr tatsächlich - strahlenden Sonnenschein, blauer Himmel und um die 30 Grad. Und ein kleines bisschen scheint sich die Urlaubsstimmung auch auf die Spieler zu übertragen. Sie schauen alle etwas heiterer und gelöster aus, wenn sie auf die Bühne kommen.











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