Der WDF World Cup 2013

World Cup 2013 - Teil 2
Ich trudelte aus dem Flugzeug und durch die Sicherheitskontrolle um mein Gepäck einzusammeln. Ich mach mir immer etwas Sorgen, dass meine um die Welt gereisten Darts verschwinden oder verloren gehen. Mir fiel auch auf, dass ich für kaltes, nasses Wetter gepackt hatte - nicht für die warmen, sonnigen Neufundländer Tage, in die ich geflogen war.
Es war kurz nach Mittag, am 30.September, dem Tag vor der Eröffnungszeremonie. Ich hatte geplant eine Wal Beobachtungstour mitzumachen. Es war der letzte Tag der Saison und das Boot würde um ein Uhr abfahren. Da ich ja kein offizieller World Cup Teilnehmer war, nur ein Journalist, wartete kein Shuttle auf mich. Aber wie das Schicksal so spielt traf ich zum ersten Mal auf die neufundländische Gastfreundschaft namens Jennifer und Ann, zwei Freiwillige, die ein Schild hochhielten, um damit ankommende Spieler zu begrüßen und sie dann zu ihren Hotels zu befördern. Ich stellte mich als Darts Reiseschriftsteller vor und fragte, ob es wohl eine Möglichkeit gäbe, in die Stadt zu kommen. Innerhalb von ein paar Minuten erledigten sie ein paar Anrufe und ein Minivan war unterwegs Richtung Docks für meine Tour. In den paar Minuten, die ich warten musste lernte ich Dave Cameron, Tammie Pottie, Tammy und Dawson Murschell - Mitglieder der kanadischen Teams, die gerade gelandet waren, kennen. Ich machte die ersten von ein paar Hundert Bildern.

Dave und Tammie begleiteten mich um Shuttle Van, der von Scott, dem Besitzer von Rosie O'Gradys dem besten Dart Pub in Neufundland gefahren wurde, wie ich später am Abend herausfinden sollte. Auch mit dabei war Preston, der Chef der Schreiber bei diesem Turnier und das inoffizielle Team Maskottchen der Kanadier. Ich war ganz aufgeregt, während wir auf der kurzen Fahrt miteinander redeten und Pläne machten.

Sie ließen mich am Ende der St. John's Bucht heraus. Man fühlte sofort den Charme der kleinen, aber alten Stadt, deren bunte Gebäude die Flächen zwischen den sich windenden hügeligen Straßen füllten. Das Tour Boot von DeeJay Charters war überraschend voll und bereit abzulegen, aber mit ein bisschen Bitteln und Betteln und Dank der neufundländische Gastfreundschaft des Seniorchefs warteten wir doch noch etwas auf meine beiden Freunde Brenda Roush aus dem amerikanischen Team und Renee Ripol, die auf den letzten Drücker eintrafen. Brenda war der Grund dafür gewesen, dass ich zu meinem ersten World Cup gereist war, ich war 2011 ihr Gast und wir reisten zusammen nach Irland. ES war etwas ganz besonderes, sie in einem anderen Teil der Welt wieder zu treffen. Kurz vor knapp sprangen wir drei an Bord und bemerkten erst dann, dass zwei andere Nationalmannschaften - Schweden und Dänemark auch dort waren. Ich und drei im Dartsport wichtige Länder würden die königliche Tour entlang der epischen Küste Neufundlands zusammen machen!

Was machte es schon aus, dass die Wale und die Papageientaucher ihre Saison schon längst beendet hatten. Ich hatte sie ja schon oft gesehen. Aber wie oft erlebt man schon einen Sommerlichen Tag und eine ganz glatte See an den Ufern von St.John's? Selten. Als wir aus der Bucht ausliefen hatten wir einen eindrucksvollen Blick auf die Pittoreske Stadt. Hoch oben auf Signal Hill war etwas, was wie eine Zitadelle ausschaute, der Ort von dem aus Marconi seine erste drahtlose transatlantische Übermittlung sandte. Als wir die offene See erreichten, wandten wir uns nach Norden, weiße Wellen krachten gegen die riesigen Felsen am Fuße schimmernde schwarze Klippen , auf denen zerzauste Pinien dem normaler weise rauen Klima trotzten.

Wir schipperten in den Quidi vidi Hafen, eine kleine Bucht mit alten Fischer-Häusern und Docks entlang der Felsen, die mehr nach einer Filmszene aussahen als nach Realität. Im Laufe seiner Geschichte hat diese kleine Stadt sechs Mal den Besitzer gewechselt - zwischen den Seefahrer Reichen England, Frankreich und den Niederlanden. Und sowohl St. John's als auch Quidi Vidi waren das Ziel deutscher U-Boot Attacken in denen die amerikanischen Streitkräfte Konvois vorbereiteten und die Kabeljau Fischer versuchten während des Kriegs ihren Lebensunterhalt zu erkämpfen. Unter den wenigen Gebäuden ist auch die neue Quidi Vidi Mikro-Brauerei, eine Attraktion, die ich mir im Laufe der Woche noch ansehen wollte.
Als wir die Bucht durch ihre schmale Öffnung wieder verließen, wandten wir uns nach Süden in Richtung auf Cape Spear, den östlichsten Punkt Nord Amerikas, an dem immer noch Leuchttürme und Kanonenstände über der tosenden Gischt stehen. Und während wir die ganzen Sehenswürdigkeiten, Geräusche und Gerüche dieser verborgenen Ecke der Welt in uns aufnahmen, tranken wir einige Runde eiskaltes Blackhorse, eines von mehreren kanadischen Lagers. Es dauerte nicht lange, bevor die Teams von Schweden, Dänemark und dem kleinen Teil des amerikanischen Teams wie eine Dart-Familie den großartigen Tag zusammen feierten, während regionale Musik - die stark von irischer Musik beeinflusst war - aus den Lautsprechern an Bord schalte. Und Trevor sorgte dafür, dass wir alle Geschichten und alles Bier bekamen, was wir wollten. Glücklich und hungrig legten wir schließlich wieder an.

Brenda, Renee und ich folgten Trevors Rat und liefen zwei Straßen weiter zu Kelly'S an der Ecke von St. John's berüchtigter George Street, um dort Fish und Chips zu versuchen. Mehr Bier erschien zusammen mit Platten von weißem Fisch und Chips unter Käse und Soße, dem neufundländischen Kult-Essen. Während wir aßen kam eine SMS von Tony: "Ich hole dich bei Kelly's ab." Durch meinen Gastgeber Tony und anderer lokaler und nationaler Spieler sollt ich zu einem Ehrenmitglied des kanadischen Teams werden.

Er nahm mich mit zu seinem Haus, damit ich mein Gepäck loswerden konnte und ein paar der Familienmitglieder kennen lernen konnte, aber wir blieben nicht lange. Kurz darauf waren wir unterwegs zum "Capital" , einem der Turnierhotels. Während Troy eincheckte wartete ich in der Lobby und begegnete dort Dutzenden Freunden und bekannter Gesichter von meinem ersten World Cup. Jede Menge neuer Spieler kamen auch gerade an, alle stolz in den Nationalfarben, gaben ihr Gepäck ab und machten sich auf die Stadt zu erforschen. Ich traf David Hascup, den technischen Chef der WDF und ehemaligen Teamkameraden von Darts around the World - und lachten zusammen, als wir uns an unseren ersten World Cup und daran, wie ich dabei geholfen hatte seinen Laptop in einer Pint Guinness zu ersäufen. Dann kam Troy auch schon zurück und wir gingen wieder zu seinem Auto und machten uns auf den Weg zu O'Gradys, der mit Sicherheit besten Dart Bar in ganz Neufundland, möglicherweise in ganz Kanada.

Im Rosie's war Premiere League Abend und rund zwei Dutzend unglaublicher Dart Spieler spielten den ganzen Abend Einzel in verschiedensten 501 Spielen. Zu meiner Überraschung wurde ich als eine Art Berühmtheit begrüßt, als einer der Autoren von BullsEyeNews angekündigt, dessen neueste Ausgabe an der Bar ausgelegt war. Scotty, der Besitzer, Preston, das Maskottchen und viele andere waren da, um mit die Hand zu schütteln. Drinks fingen an zu fließen, während die Spieler sich aufwärmten und Preston und ich begannen unseren eine Woche dauernden Wettkampf im Screech Trinken, einem einheimischen malzigen Rum der bei der Imitierung jeder Besucher Neufundlands trinken muss. Wir beobachten ein paar Stunden zum Teil unglaubliche Darts, und ich schüttelte noch mehr Hände und traf mehr zu viel Menschen, als dass ich mich an alle erinnern könnte.

Einer, an den ich mich erinnere war Paul Murphy, ein eifriger Fan, Unterstützer und World Cup Schreiber. Paul leitet auch die örtliche Jugend Liga. Tatsächlich kommen die meisten der Schreiber und freiwilligen Helfer regelmäßig ins Rosie O'Gradys. Ich lernte auch Billy St. Croix kennend und hatte bereits meine zweite tolle Geschichte entdeckt, bevor der World Cup überhaupt angefangen hatte.

Auch Billy ist ein einheimischer Spieler und eine Dart Legende. Er und Troy haben kürzlich erst in der Liga im Rosies je einen Neun-Darter geworfen. Billy hat Troy die Feinheiten des Dartsports nahegebracht, sie sind wie Meister und Lehrling. Troy übertrumpfte Billy schließlich und qualifizierte sich für die Nationalmannschaft. Billy selbst verpasste die Qualifikation knapp, obwohl er Turniere und Punkte in ganz Kanada gejagt hatte und jede Menge Zeit weg von der Familie geopfert hatte. Aber ein paar Tage bevor das Turnier begann, griff das Schicksal ein. Simard Marcel, das vierte Mitglied der Nationalmannschaft, musste wegen der Erkrankung seiner Frau absagen und Billy bekam doch noch seinen Platz im Team.
Jetzt war also nicht nur das Team Kanada der Gastgeber, zwei der Mitglieder, Troy und Billy würden auch noch in ihrer Heimatstadt spielen! Als die Nacht voranschritt und die Trunkenheit der Darter zunahm, konnte ich schon vorhersagen, dass das für das kanadische Team ein magischer Word Cup werden würde. Ich hatte für alles was geschah und für die ganzen Geschichten einen Platz in der ersten Reihe. Und die Eröffnungszeremonie des 19. World Cups würde Morgen beginnen.

Over und Double Out








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