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Barneys Regentschaft durch King beendet, Webster gewinnt Shoot - Out

Titelverteidiger Raymond van Barneveld schied gegen Mervyn King in der Gruppenphase aus, Mark Webster gewann den Nine-Dart Shoot Out gegen Wes Newton.

In einer dramatischen Nacht mit den dritten Gruppenspielen der Gruppen E H schied der niederländische Star Barneveld aus dem Turnier aus, obwohl er seine ersten beiden Spiele gewonnen hatte.
Durch die 3:5 Niederlage konnte sein Gegner ihn in der Gruppentabelle überholen und auf den dritten Platz verweisen, da Tony O'Shea gegen Ricky Evans vorher mit 5:1 gewonnen hatte. Damit ist der Niederländer ausgeschieden und kann seinen Titel nicht verteidigen.

"Raymond ist ein sehr guter Spieler und ein guter Freund, aber ich musste ja heute Abend meine Arbeit erledigen und mir gelang es zu gewinnen und selbst durchzukommen", räumte King ein. "Es war ein schweres Spiel. Ich wollte ihn rasch schwer treffen und das gelang mir zu Beginn auch - aber dann ließ ich ihn wieder ins Spiel kommen. Raymond traf in der Mitte des Spiels einige Doppel nicht und konnte meine Chancen nutzen. Ich hoffe, dass war jetzt der Tritt für mich, um meine Karriere zurück auf den Weg zu bringen, wo sie war, als ich 2009 das Premier League Finale erreichte. Ich habe in den letzten drei Jahren hart gearbeitet und ich weiß, dass ich seit dem Tod meines Vaters schwere Zeiten durchzustehen hatte, das ist einfach ein wesentliches Erlebnis in meinem Leben. Es war so schwer zu versuchen die Form wieder zu finden, die ich damals in der Premier League hatte, ganz langsam kommt sie zurück."

O'Shea hatte im Gruppenspiel King mit 5:4 besiegt, dadurch steht er jetzt als Sieger der Gruppe E fest und zog mit ihm zusammen in die zweite Runde ein, die am Mittwoch beginnen wird. In seinem letzten Gruppenspiel gegen Ricky Evans gab O'Shea dann nur ein einziges Leg ab.

"Ich bin selbst ganz beeindruckt davon, welche Leistung ich heute Abend gezeigt habe- vor allem wenn man berücksichtigt, was auf dem Spiel stand", meinte O'Shea. "Ich habe die ganzen verschiedenen Möglichkeiten vergessen und bin einfach auf die Bühne gegangen und habe meinen Job erledigt. Ricky ist ein wirklich guter junger Spieler und ein zukünftiger Star. Diese Woche kann ihm sehr dabei helfen, zu lernen, wie man vor vielen Zuschauern spielt und das schon in so jungen Jahren. Nach diesem Sieg kann ich mich jetzt auf die zweite Runde fokussieren und bin einfach nur hocherfreut darüber, dass ich wieder unter den letzten 16 stehe."

Wes Newton schlug Simon Whitlock mit 5:4, Mark Webster setzte sich mit 5:3 vorher gegen Ross Smith durch - Whitlock blieb an der Tabellenspitze, aber Newton und Webster mussten mit einem Nine-Dart Shoot Out über den zweiten Tabellen Platz entscheiden. Webster gewann das Bullseye und erlaubte Newton zuerst zu werfen. Der Spieler aus Fleetwood warf aber nur 40 Punkte und Webster konnte mit 135 Punkten gleich an ihm vorbei ziehen. 100 Punkte von Newton folgten, der walisischen Linkshänder warf 137. Damit war eigentlich schon alles gelaufen. Mit seinen nächsten drei Dart scorte Newton dementsprechend auch nur 59 Punkte und der ehemalige Lakeside Weltmeister konnte feiern.

"Das war heute Abend für mich eine ziemliche Achterbahn der Gefühle, aber ich bin unter den letzten 16, darauf hatte ich gehofft", sagte Webster. "Ich habe es geschafft und kann mich jetzt auf die nächste Runde freuen. Ich habe ja in meiner Dart Karriere schon die verschiedensten Formate gespielt, aber dieser Nine-Dart Shoot-Out war das merkwürdigste, was mir bisher untergekommen ist! Newton hat einiges geleistet indem er Whitlock 5:4 geschlagen hat und dafür sorgte, dass der Nine-Dart Shoot Out gespielt werden musste und er war hinterher sehr freundlich. Am Mittwoch steht mir jetzt ein großes Spiel gegen Scott Waites bevor, er ist der BDO Weltmeister und ein ehemaliger Grand Slam Champion, aber ich freue mich darauf und er wird mit Widerstand rechnen müssen. Ich war dieses Jahr ziemlich schwach und hatte auch einiges Pech, aber ich versuche es weiter und man muss sich immer wieder sagen, dass sich das Glück wenden wird. Ich liebe diesen Sport und ich will gewinnen, ich möchte Erfolg haben und das inspiriert mich."

Der Grand Slam Champion von 2010 Scott Waites der nach seinen ersten zwei Siegen in der Gruppe H ohnehin bereits qualifiziert was, beendete die Gruppenphase ungeschlagen - er gewann gegen Dave Chisnall mit 5:1.

"Ich bin sehr zufrieden und glücklich darüber, wie die letzten Tage gelaufen sind", kommentierte Waites. "Ich hatte nicht mit drei so deutlichen Siegen gerechnet, schon gar nicht in einer Gruppe mit Spielern wie Dave, Ted und Michael. Ich nutzte die Chancen, die sich mir bieten und das muss man auf diesem Level auch tun. Das wird sich jetzt in den späteren Phasen des Turniers richtig zeigen, denn eine Chance kann dir ein Spiel gewinnen. Die drei Spiele haben gezeigt, in was für einer Form ich bin und ich kann auf jeden Fall diese Woche eine Gefahr darstellen, ich könnte mir auch zum zweiten Mal die Trophäe holen. Ich glaube nicht, dass ich viel ändern muss. Mein Scoring war nicht gerade fantastisch, aber mein Finishing hat mich weiter gebracht und mit einem Dart aufs Doppel war ich recht gut."

Neben Waites hat sich auch Ted Hankey aus der Gruppe H qualifiziert. Er verkraftete die Niederlage gegen den Lakeside Weltmeister und gewann seine beiden anderen Gruppenspiele. Er schlug dabei Dave Chisnall und Michael Smith.

"Ich bin glücklich über meinen Sieg, Michael verfehlte ein paar Doppel und das habe ich zu nutzen gewusst", meinte Hankey. "Es war schwierig - ich habe mit meinen ersten drei Darts zwar eine 180 geworfen, dann aber meinen Rhythmus nicht mehr gefunden. Trotzdem habe ich gewonnen. Ich glaube ich habe bisher jedes Mal wenn ich dabei war mein erstes Gruppenspiel hier verloren. Ich habe mich wieder einmal selbst unter Druck gesetzt, aber ich bin durchgekommen und habe mich qualifiziert und darauf bin ich stolz. Jetzt ist das Format länger und das liegt mir mehr. Ich freue mich darauf am Mittwoch gegen Simon Whitlock zu spielen; wir haben schon eine Reihe von Schlachten ausgetragen im Laufe der Jahre und er ist ein guter Kumpel von mir - es sollte also ein gutes Spiel werden."

Schottlands Robert Thornton feierte die Geburt seines dritten Enkels, der am Montag geboren wurde und wie er Robert heißt, mit dem Einzug in die dritte Runde, auch wenn er gegen den Finalisten von 2007, Andy Hamilton, eine knappe 4:5 Niederlage hinnehmen musste. Auch Hamilton kam eine Runde weiter.

"Ich wäre gerne mit drei Siegen weiter gekommen, aber das sollte nicht sein", sagte Thornton. "Es war toll, dass ich meine ersten zwei Spiele gewonnen habe und wenn auch dieses Spiel hier nicht so besonders war, werde ich doch auf die zweite Runde gut vorbereitet sein. Mein Kopf war wegen der Geburt bei meiner Tochter Jodie heute, aber ich ging trotzdem auf die Bühne und konzentrierte mich so gut es ging."

Hamilton fügte hinzu: " Ich ging auf die Bühne und wusste, dass ich zwei Legs gewinnen musste, um mich zu qualifizieren - am Anfang habe ich dann zu sehr versucht, die beiden Legs zu bekommen. Nachdem ich mich entspannte und die beiden Legs geholt hatte, war der Sieg nur noch eine Zugabe. Es ist so schwer heil durch die Gruppe zu kommen, weil es ja nur Best of Nine Legs ist. Jetzt ist das Format länger und ich kann mich entspannen."

Hamiltons Sieg bedeutete auch, dass Justin Pipe, der sich erst vor einer Woche mit einer Wildcard für das Turnier qualifiziert hatte, ausgeschieden ist. Er verlor mit 5:2 gegen Mark Walsh, der seine ersten beiden Spiele verloren hatte, dieses Mal aber mit fünf Versuchen fünf Doppel treffen konnte.

"Es ist ein schönes Ende eines Turniers, wenn man einen Spieler wie Justin schlagen kann und das nach diesen enttäuschenden Spielen", meinte Walsh. "Heute Abend lastete kein Druck auf mir, den hatte lediglich Justin. Er tut mir wirklich leid, er ist ein guter Freund, aber für mich war es wichtig alles zu versuchen und zu gewinnen, um mein Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Es war schön so gut zu spielen, wie man es eigentlich kann und so eine Leistung kann ich bringen. Ich hatte keine gute Saison, ich habe zu kämpfen, aber wenn kein Druck da ist, scheint es zu laufen. Es muss mir aber auch gelingen, wenn Druck da ist und ich bereite mich jetzt auf die Weltmeisterschaft vor - ich brauche nur ein bisschen Selbstvertrauen und ich glaube, das wird meine Ergebnisse verbessern. Spieler wie Wayne Jones sind zurückgekommen in den letzten Monaten, es gibt keinen Grund dafür, warum es mir nicht auch gelingen soll."

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