PDC World Championship - Bericht 4.Tag

Kim gewinnt Familienkampf der Huybrechts, Petersen und Evans Überraschungssieger
Kim Huybrechts gewann die Auseinandersetzung der Huybrechtsbrüder. Dazu musste er erst einen Rückstand von einem Set wettmachen, siegte dann aber mit 3:1. Der Südafrikaner Devon Peters kehrte mit einem Sieg über Steve Beaton ins Rampenlicht zurück.

Es wurde Geschichte geschrieben als die beiden Brüder bei der Weltmeisterschaft zum ersten Mal aufeinander trafen. Die Nummer 12 der Welt, Kim Huybrechts, konnte aber den Ansturm seines älteren Bruders Ronny abwehren, wenn auch der 48jährige das erste Set des Spiels mit 3:1 für sich entscheiden konnte. Er hatte sich auch im zweiten Set bereits einen 2:0 Führung erspielt, vergab dann aber vier Darts um seine Führung auszubauen. Kim konnte zurückschlagen und das Set noch mit 3:2 gewinnen. Auf die gleiche Weise holte er sich das dritte Set und schnappte sich dann auch Set vier ganz ohne Legverlust zu einem hart erkämpfte Sieg.

"Ich habe sehr viel Glück gehabt, weil Ronny bei weitem der bessere Spieler war", meinte Kim nach dem Spiel. "Das war das schwerste Spiel, das ich je in meinem Leben gespielt habe. Das war heute kein Spiel der Stärke sondern der Schwäche. Nachdem ich das 1:1 geschafft hatte, dachte ich schon, dass ich gewinnen könnte. Wer auch immer das dritte Set gewinnen würde, würde auch das Spiel gewinnen. Ich werde mich in meinem nächsten Spiel gegen Ian White im Kopf viel besser fühlen, weil dann keine Emotionen mit hinein spielen werden."

Ronny ist erst seit dem Gewinn einer Tour Card in der Qualifying School letzten Januar Profi. Seither hat er schon zusammen mit seinem Bruder im PDC World Cup gespielt und im Halbfinale der European Championship gestanden.
"Ich hatte wirklich ein erstaunliches Jahr und die Art, wie es zu Ende gegangen ist, ist schon enttäuschend", gab er zu. "Wenn ich gegen jemand anders gezogen worden wäre, wäre es ganz anders gelaufen, so sind meine Gefühle doch ziemlich gemischt. Das erste Set war ja okay und dann lag ich in Set zwei auch mit 2:0 vorne und fing an nachzudenken. Ich habe vier Darts für den Setgewinn vergeben und er nutzte das und schnappte es sich. Mir war klar, wenn es 2:0 gestanden hätte, wäre das Spiel gelaufen gewesen, aber so hatte er ein gutes Comeback."


Der Abend brachte zwei Überraschungen - die gesetzten Spieler Steve Beaton und Ronnie Baxter wurden von Devon Petersen und Ricky Evans aus dem Turnier geworfen.
Südafrikaner Devon Petersen, der sich wegen einer Verletzung eine Auszeit von einem Jahr genommen hatte, kehrte auf die große Bühne zurück und schlug Mohammed Latif Sapup im Vorrundenspiel mit 4:1. Im ersten Set seines Erstrundenspiels schockte er Beaton mit einem 141er Checkout, aber Beaton konnte das Set mit 3:1 gewinnen. Im zweiten Set glich Petersen aus, nachdem Beaton vier Darts auf den Setgewinn vergeben hatte. Auch im dritten Set lag Petersen zunächst hinten, konnte das Set dann aber doch gewinnen und in Führung gehen. Das vierte Set ging bis in ein entscheidendes fünftes Leg, in dem der Südafrikaner die Nase vorne hatte und mit der Doppel 16 seinen Platz in der zweiten Runde klar machte - ganz zur Begeisterung der Zuschauer im Alexandra Palace.

"Es ist ein fantastisches Gefühl einen Spieler vom Format von Steve Beaton geschlagen zu haben", sagte Petersen. "Ich rechnete immer damit, dass Steve noch aufdrehen würde und habe meine Chancen genutzt. Für mich ist diese Rückkehr eine große Sache und ich werde jetzt andere Spiele zeigen. Die Verletzung war sicher ein Rückschlag, aber das hier hat mir wirklich Spaß gemacht und die Zuschauer waren mir gegenüber fantastisch."

Der Finalist der Jugend Weltmeisterschaft Ricky Evans sorgte ebenfalls für eine Sensation - er schlug den Veteranen Ronnie Baxter mit 3:0. Evans braucht ganze fünf Minuten, um das erste Set ohne Legverlust zu gewinnen. Ronnie Baxter erholte sich nicht wieder davon, gab das zweite Set mit 1:3 ab und leistet erst in Set drei zu spät Widerstand. Evans holte sich auch dieses Set im entscheidenden fünften Leg.

"Ich bin einfach sprachlos", räumte der 23 Jahre alte Spieler aus Kettering ein. "Das ist ja wirklich nicht schlecht für ein Debüt und ich bin überglücklich, ich werde das bis an mein Lebensende nicht vergessen. Es war ohnehin schon ein Traum bei einer Weltmeisterschaft im Alexandra Palace dabei zu sein und jetzt stehe ich sogar in der zweiten Runde, was kann mir jetzt noch passieren? Lediglich beim Walk-on war ich nervös, aber nach dem ersten Set hatte ich mir an alles gewöhnt. Ich habe richtig gut gespielt. Ich warf 180er und traf meine Doppel und alles passte zusammen. Seit der Qualifying School bin ich immer besser geworden. Ich wusste schon, dass ich Dart spielen kann, aber wenn man mir vor zwei Jahren gesagt hätte, dass ich so einen Spieler schlagen könnte, hätte ich nur gelacht, ich bin wirklich glücklich."

Im letzten Spiel des Abends holte sich Mervyn King den Sieg und gab bei seinem 3:0 über den Amerikaner Darin Young nur ein einziges Leg ab. Der ehemalige Halbfinalist holte sich die ersten beiden Sets ohne Legverlust und dominierte das Spiel. Auch im dritten Set führte King schon mit 2:0, bevor der Amerikaner sich sein einziges Leg mit der Doppel 7 sichern konnte. Im folgenden Leg zeigte Young, wozu er fähig sein könnte. Er scorte 180, 140 und 165 und vergab dann ganze 13 Darts auf die Doppel, so dass sich King das Leg noch schnappen konnte, bevor er mir einer Doppel 10 alles klar machte.

"In den ersten zwei Sets hatte ich alles unter Kontrolle und allem, was Darin zeigte, konnte ich etwas Besseres entgegensetzen. Ich hatte nie das Gefühl, als könnte ich verlieren, " kommentierte King. "Am Ende ließ dann meine Leistung etwas nach und ich stolperte über die Ziellinie. Ich bin viel zufriedener mit meinem Spiel, als letztes Jahr, als ich zu früh in Bestform war und dann gegen Dean Winstanley verlor, aber ich bin noch auf dem Weg nach obern. Wenn es so weiter geht und meine Bestform erreicht, kann ich noch weit kommen. Jetzt treffe ich als nächstes auf Ricky Evans und wie er mit Ronnie Baxter fertig wurde, zeit, dass er sich an die große Bühne gewöhnt."







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